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Archiv "Diagnostik" (31.10.1974)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Regulationsthermographie

O Die bereits erhöhte Temperatur steigt nach Kältereiz weiter an; die gemessenen Werte liegen über de- nen der Ausgangslage bei der er- sten Registrierung.

Diese letzte Reaktion wird meist nur beim Karzinom beobachtet.

Die thermoregulatorischen Befun- de beruhen auf den Gegebenheiten der Vaskularisation; das thermore- gulatorische Verhalten beim Mali- gnom bedarf noch weiterer Klä- rung.

Bei einer gesunden Mamma sind folgende Kriterien erfüllt:

O Beide Mamillen sind gleich warm.

O Das Minimum der Temperatur- senkung über allen Arealen der Brust beträgt 0,7 Grad bei einer Streubreite um 0,2 Grad; die Tem- peratur kann also um 0,7 bis 0,9 Grad Celsius absinken.

Stärkere Temperatursenkungen deuten auf einen kalten Knoten hin (die Abkühlung kann bis zu zwei Grad Celsius betragen). Auch eine voluminöse, fettreiche Mamma kühlt stark aus, besonders dann, wenn ein kalter Knoten vorhanden ist.

Abkühlungen, die, bezogen auf die Ausgangslagen, weniger als 0,7 Grad betragen, werden bei akti- ven pathologischen Prozessen be- obachtet.

Vergleicht man den erwärmten Be- zirk mit der analogen Stelle der an- deren Brust, darf der Seitenunter- schied nicht größer als 1,0 Grad Celsius sein. Ebenso ist die Tem- peratur über dem aktiven Wärme- areal niedriger als die an der Stirn gemessene; sie gilt als der thermo- stabilste Ort.

Ist auf Grund von Anamnese (unter besonderer Berücksichtigung po- tentieller Risikofaktoren), klini- schem Befund und Thermographie ein Abwarten erlaubt, wird im fol- genden Intermenstruum wieder

eine Regulationsmessung vorge- nommen. Ihr ist zu entnehmen, ob die Tendenz zu fortschreitender Er- wärmung besteht oder ob der Pro- zeß stationär bleibt. Auf diese Wei- se gelingt es, die falschpositiven Resultate, die mit über 13 Prozent dem Thermophoto angelastet wer- den, zu verringern.

Berücksichtigt werden muß aber auch die empirisch ermittelte Tat- sache, daß ein ein Zentimeter gro- ßer maligner Tumor innerhalb von sechs bis zwölf Monaten einen Durchmesser von fünf Zentimeter erreicht. Bei 50 bis 70 Prozent der Patientinnen kommt es bereits bei einem Tumordurchmesser von 3,5 Zentimeter zu Metastasen. Die Regulationsthermographie ist also ein wertvolles Hinweisverfahren, aus dem weitere Maßnahmen abzu- leiten sind. Beispielsweise gibt die.

Thermographie den topographi- schen Hinweis zur gezielten Mam- mographie.

Das zirrhöse Mammakarzinom ist im Anfangsstadium schwieriger zu erkennen; gleiches gilt für das Milchgangskarzinom, das meist nur einen Wärmezuwachs im Bereich der Mamille und eine heiße Areola aufweist.

Literatur

Hoeffken, W.: Mammographie und Thermo- graphie. Zeitschrift für Allgemeinmedizin 1973, Heft 5 — Hoeffken, W.: Vorsorgeun- tersuchung der weiblichen Brust, DEUT- SCHES ÄRZTEBLATT 1974, Heft 7 — Pi- schinger: „Über das vegetative Grundsy- stem". Phys. Reh. 1969, Heft 3 — Maß, H., und Sachs, H.: „Epidemiologie des Mam- ma-Carzinoms". Der Internist 1952, Heft 8

— Zinser, H.: Klinik und Therapie des Mamma-Carzinoms. Rhein. Ärzteblatt 1972 Heft 18.

Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Heinz Günter Elsen 517 Jülich

Brockmüllerstraße

IN KÜRZE

Diagnostik

Das Megacolon congenitum ist im allgemeinen heute leicht zu dia- gnostizieren. Schwierigkeiten kön- nen aber Neugeborene mit langem engen Segment und tiefen Formen mit Megarektum bieten. Bei diesen Kindern versagen Anamnese, klini- sche Befunde und Röntgenaufnah- me oft. Mit risikoarmen Biopsie- verfahren läßt sich die Situation klären. Dabei kann man auf die aufwendigen und nicht ungefährli- chen Darmwandbiopsien verzich- ten. Schleimhautsaugbiopsien sind auch schon bei Neugeborenen und Kleinkindern anwendbar. Der Er- fahrene kann die Diagnose durch Bestimmung der Azetylcholineste- rase-Aktivität aus dem Stroma der Mukosa auch der unteren Rektum- abschnitte sichern. he (Booß, D., Schulze, F.: Münch.

med. Wschr. 116 [1974], 1123-1128) Korpuskarzinomgefährdet sind in hohem Grad fettleibige und gleich- zeitig große Frauen nach der Me- nopause. Auffallend häufig ist die- se Art von Tumoren bei Frauen mit Diabetes mellitus und Hypertonie sowie einem östrogeneffekt am Vaginalepithel oder Endometrium.

Der Häufigkeitsgipfel der Krankheit liegt zwischen dem 55. bis 59. Le- bensjahr; das durchschnittliche Menopausenalter spielt bei der Er- krankung keine Rolle. Zur Fakto- renanalyse wurden 142 Tumorkran- ke mit einer Gruppe geschwulst- freier Frauen verglichen. 38,6 Pro- zent der Patientinnen mit Korpus- karzinom hatten einen gestörten Kohlenhydratstoffwechsel; in der Vergleichsgruppe waren es nur 15,3 Prozent der Fälle. Eine Hyper- tonie bestand bei 57 Prozent der Karzinompatientinnen und bei 32,3 Prozent der Vergleichsgruppe. Das durchschnittliche Übergewicht der Kranken unterschied sich mit 14,7 kg von der Vergleichsgruppe mit 9,9 kg statistisch signifikant. he (Schindler, A. E., Gläser, F.: Ge- burtsh. u. Frauenheilk. 34 [1974], 186-194)

3176 Heft 44 vom 31. Oktober 1974 DEUTSCHES .ÄRZTEBLATT

Referenzen

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