• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "KOSTEN: Kräftige Selbstbeteiligung hilft" (01.11.1979)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "KOSTEN: Kräftige Selbstbeteiligung hilft" (01.11.1979)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

BRIEFE AN DIE REDAKTION

AUSLÄNDISCHE ÄRZTE

Zu der Meldung „Zustrom ausländischer Ärzte bremsen" in Heft 35/1979, eine be- wußt unredigierte Zuschrift:

Aus Patientensicht

Der CDU-Bundesabgeordnete Dr.

Hugo Hammans sollte einmal in eine Arzt oder Zahnarztpraxis zu gehen um dort die stunden lang wartende Patienten zu sehen. Einer, der ge- sund ist und dann in eine solche Praxis warten muß wird krank. Es ist unverantwortlich und egoistisch sol- che Behauptungen zu verbreiten.

Ich bin kein Arzt und spreche aus dem Gesichtspunkt der Patienten.

Es ist klar, daß die deutsche Ärzte um ihren Geldbeutel fürchten und dabei der Patient spielt keine Rolle.

Und was betrifft die Ausbildungs- qualität da möchte ich bezweifeln, ob alle deutsche Ärzte nur Genie sind. Aus meiner Erfahrung und meinen Bekannten könnte ich etwas anders dem Herrn Dr. Hammans be- weisen, Sind die Ärzte aus Ostlän- der oder Türkei anders als die aus EWG Staaten? Die Zeiten der „Su- permenschen" sind längst vorbei.

J. Nosel Lottenstraße 23 4019 Monheim

CHANCENGLEICHHEIT

Eine Ergänzung zu dem Bericht über die Jahrestagung der Akademie für ärztliche Fortbildung in Rheinland-Pfalz in Heft 28/1979:

Für Mann und Frau

... (Dort findet sich ein Hinweis) auf die Situation der Frau als Hausfrau und Mutter, deren Chancengleich- heit usw. (Seite 1878). Diese Ausfüh- rungen erscheinen mir in einem Punkte dringend ergänzungsbedürf- tig. Hebung des Ansehens, Befrei- ung von Entscheidungszwängen usw. genügen nicht, wenn die Haus- frau/Mutter nicht über eine gesetz- lich zu garantierende Geldsumme für sich selbst und ohne Rechen-

schaft verfügen kann, sondern als

„nur" Hausfrau auf das Almosen des Ehemannes oder die heimliche Plünderung der Haushalt-Geld-Kas- se angewiesen ist. Dieser unwürdige Zustand ist zwar nicht allgemein, aber er sollte endlich bei allen derar- tigen Überlegungen berücksichtigt und baldig beseitigt werden, für alle;

d. h., auch der Mann ohne Einkünfte wäre im umgekehrten Falle (Hausva- ter) zu berücksichtigen.

Dr. med. Otto von Mauch Wakenitzstraße 50 2400 Lübeck

ÄRGERLICHE ANFRAGE

Zu dem Leserbrief-Seufzer „Der Ofen und die Frau gehören ins Haus" in Heft 29/1979:

Ecke für Frauenfragen?

Welche Bedeutung hat der Seufzer- artikel unter dem Motto: „Und wie meistern Sie es, liebe Kollegin?"

denn in einem Ärzteblatt? Sollte die- ser Artikel vielleicht, humorvoll ver- standen, zur Unterhaltung feier- abendmüder Kolleginnen bestimmt sein, eine Art Ecke für Frauenfra- gen? Oder sollte man ihn gar ernst nehmen?

Die Problematik einer Arztehefrau, die erst in der Praxis helfen „darf", dann nach Eintreten des Mannes in den Ruhestand kochen „muß", auf dem Wintersitz in Teneriffa ein Ge- fühl der Geborgenheit empfindet und überdies noch zu dem Schluß kommt, das alles „müsse" wohl Lie- be sein, ist wohl keine arztspezifi- sche Schwierigkeit, wenn auch auf eine arztspezifische, allerdings auf verharmlosende Weise dargestellt.

Kurz gesagt, dieser Brief ist weder humorvoll, noch kritisch, noch anre- gend. Das einzige Gefühl, das übrig- bleibt, ist Scham, so was im Ärzte- blatt gedruckt zu sehen.

Christine Langer Ärztin

Westendstraße 92 6000 Frankfurt/Main 1

KOSTEN

Zu dem Interview mit Dr. Hans Wolf Mu- schallik in Heft 36/1979:

Kräftige Selbstbeteiligung hilft

Wir müssen dankbar sein, daß Sie sich so bemühen; aber Appelle an die Versicherten helfen ganz gewiß wenig, oder nicht durchgreifend. Ei- ne kräftige Selbstbeteiligung nicht nur bei Medikamenten, sondern bei jeder ambulanten und stationären Maßnahme von etwa 30 bis 40 Pro- zent hilft! Man könnte ja die Beiträge senken und die Selbstbeteiligung abgestaffelt jeden wählen lassen, wie das bei den Privatkassen auch (und noch dazu gerechter!) der Fall ist. Sonst wird das nichts!

Dr. med. Gerhard Ritscher Scheyerer Straße 28 8068 Pfaffenhofen

§ 218

Die Öffentlichkeit sollte besser über den wirklichen Inhalt des § 218 aufgeklärt werden:

Mit Postern

Eine der großen Gefahren der jet- zigen Regelung (liegt darin), daß die Straffreiheit bei Schwanger- schaftsabbruch mit Rechtsanspruch auf Schwangerschaftsabbruch ver- wechselt wird. Es liegt an uns Ärz- ten, dafür zu sorgen, daß

1. die „Notlagenindikation" tat- sächlich nur bei echten Notlagen zur Anwendung kommt,

2. dem Gesetzgeber bewußt ge- macht wird, daß die jetzige Rege- lung nicht geeignet ist, den Schutz der Ungeborenen zu gewährleisten und

3. die Bevölkerung darüber aufge- klärt wird, daß Abtreibung immer Tötung eines Menschen ist.

Dazu brauchen wir die Hilfe der Me- dien. Von „Köln" wurden derzeit hervorragende Poster an die Ärzte verteilt, die auf die Notwendigkeit

2916 Heft 44 vom 1. November 1979 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

(2)

Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen Briefe an die Redaktion

der Vorsorgeuntersuchungen hin- gewiesen haben. Wenn sich der Ärz- te-Verlag der Not der Ungeborenen mit gleichem Elan widmen könnte, würde uns Ärzten eine ganz wesent- liche Hilfe zuteil. Von Leonard Nil- son gibt es ein Buch („Ein Kind ent- steht", Mosaik Verlag) mit ausge- zeichneten Fotos ungeborener Kin- der. Diese Fotos als Poster für die Wartezimmer — mit entsprechenden Texten versehen — könnten vor allem unseren Heranwachsenden klarma- chen, daß ein Kind eben von Anfang an ein Mensch ist, der ganz beson- deren Schutzes bedarf. Die große Wirkung der „Wartezimmer-Aktion"

sollte genutzt werden, denn wenn unser Ziel erreicht werden soll, dann nur, indem wir die potenziell Betrof- fenen, insbesondere die Jugend vom Recht des Kindes auf Leben und Unversehrtheit überzeugen, be- voor es überhaupt zu ungewollten Schwangerschaften kommt.

Dr. med. Manfred Krätzschmar Falkensteiner Straße 95 8411 Wiesenfelden

Urlaub

Wenn am Tag

Du übern Kniepsand rennst, Wenn Du unversehens

Dir das Fell verbrennst Und des Nachts

deswegen beinah flennst!

Das ist Urlaub!

Wenn am Tag

die Luft Dir Hunger macht Wenn Du fressend zulangst,

daß es kracht, Und Dir nachts

der Bauch dann Wehdag macht!

Das ist Urlaub!

Wenn die Stimme

in der Kälte heiser, Wenn die Nerven

in der Ruhe leiser, Und der Mensch

infolge Klimaeinfluß weiser!

Das ist Urlaub!

Dr. med. Götz Baumgarten praktischer Arzt

Volksdorfer Damm 38 2000 Hamburg 67-Volksdorf

Dabei kann fünf Monate nach dem Amtsantritt von Premierminister Margaret Thatcher schon die Vor- aussage gewagt werden: in der Ge- sundheits- und Sozialpolitik sind kleine Schritte nach rechts, keines- wegs aber eine völlige Umschwen- kung zu erwarten. Was noch in der ersten Haushaltsrede des neuen Schatzkanzlers Sir Geoffrey Howe im Juni wie ein radikaler Kurswech- sel aussah, wird schon bald wieder verwässert werden, und zwar unter anderem — aber nicht nur — wegen der volkswirtschaftlichen und finan- ziellen Sachzwänge.

In bemerkenswert weitgehender Übereinstimmung mit dem zufällig zwei Tage später in Bonn veröffent- lichten neuen wirtschaftspolitischen Grundsatzprogramm der CDU be- zeichnete es Sir Geoffrey als ober- stes Ziel, durch eine Verlagerung der Steuerlast vom Einkommen zum Verbrauch und durch eine Reduzie- rung der Staatsausgaben die Infla- tion zu bremsen und vor allem marktwirtschaftliche Anreize für stärkeren persönlichen Einsatz zu geben, der dann auch belohnt wer- den müßte. Sir Geoffrey erwähnte ausdrücklich „Manager, Ingenieure, Ärzte" („und — warum nicht? — Pop- musiker"), denen steuerliche Anrei- ze gegeben werden sollten, aus dem Ausland nach Großbritannien zurückzukehren beziehungsweise nicht mehr auszuwandern. So wur-

BLICK

ÜBER

DIE

GRENZEN

den der Standardsatz der Lohn- und Einkommensteuer von 33 auf 30 Prozent gesenkt und die Freibeträge für niedrigere Einkommen erhöht.

Die Progressionszone beginnt künf- tig erst bei 10 000 (bisher 8000) Pfund Jahreseinkommen; der Höchststeuersatz wurde von den bisherigen „absurden" (Sir Geoffrey Howe) 83 auf 60 Prozent gesenkt.

Dafür erhöhte der Schatzkanzler die Mehrwertsteuer, die bisher acht Pro- zent betrug (bei einigen Luxusgü- tern 12,5 Prozent) mit einem Schla- ge auf einheitlich 15 Prozent. Allein deshalb rechnen Beobachter und sogar Regierungskreise in Großbri- tannien mit einem raschen Anstieg der Inflationsrate bis zum Jahresen- de auf etwa 17,5 Prozent, was, zu- sammen mit den erwarteten zwei Millionen Arbeitslosen, weitere Kursänderungen durch die Regie- rung ziemlich erschweren wird.

Direkt zum Gesundheits- und So- zialwesen brachte die Budget-Rede wenig. Bei der vorgesehenen Sen- kung der Staatsausgaben sollen die sozialen Dienste auf ihrem bisheri- gen Niveau gehalten werden; die Al- ters- und Invalidenrenten werden im November 1979 fühlbar erhöht. Die Rezeptgebühr steigt von 20 auf 45 p;

diese Maßnahme war allgemein er- wartet worden, obwohl sie im Wahlmanifest der Konservativen verschwiegen worden war. (Die

Wohin steuert

der britische Gesundheitsdienst?

Günter Burkart

Nach dem Regierungswechsel im Mai 1979 und der kurz darauf verfügten kräftigen finanziellen Aufbesserung für die Ärzte hat die vor drei Jahren eingesetzte Königliche Kommission über den Staatlichen Gesundheitsdienst ihren Bericht vorgelegt, der eigentlich erst im Herbst erwartet wurde. Damit ist es möglich geworden, die voraus- sichtlichen Auswirkungen des Wahlsiegs der Konservativen auf die Zukunft des britischen Gesundheitswesens genauer zu untersuchen.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 44 vom 1. November 1979 2917

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Dabei haben sie nicht nur die Rolle des autologen Nabelschnurbluts für die hämatopoetische Stammzell- transplantation untersucht (die es nicht hat), sondern auch seine

Eines läßt sich auf alle Fälle sa- gen, wenn es wirklich zu Beitrags- senkungen durch Selbstbeteili- gung kommt, haben zunächst ein- mal die Arbeitgeber ihre Entla- stung sicher,

Denn die Krankenkassen von Düsseldorf, München und Wiesbaden wissen sehr genau, daß 100 Pro- zent mehr Internisten etwa 60 Prozent mehr Arztko- sten — bei gleicher Patien-

W ir waren und sind bis heute die ersten, die dort versu- chen zu helfen, wo dogma- tisches Denken den Zugang zur Menschlichkeit verwehrt, und ich glaube, zutiefst im Sinne der

Wer sich nun trotzdem bei Reisen in benachbarte EU-Länder um die Akzeptanz seines "alten Lappens" sorgt, darf beruhigt sein: Die Rechtslage ist eindeutig: Sofern

Als Reaktion auf die lebhaften Diskussionen nach den Statements, in denen das Begriffspaar "Didaktische Reduktion" immer wieder auftauchte und zahlreiche Hinweise

Dies bedeutet, dass wir in den nächsten Jahren nicht nur mit neuen Symbolen konfrontiert werden, sondern auch mit neu formulierten Gefahren- und

Wenn heute die deutsche Polarforschung wieder zu größeren Unternehmungen aufbricht und mit dem Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven endlich auch über ein eigenes