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Workshop "Biomonitoring in der Praxis"

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Eröffnungsansprache zum 5. Workshop Biomonitoring

Dipl.-Chem. Dr. Rolf Packroff, BAuA, Wissenschaftlicher Leiter des Fachbereiches

"Gefahrstoffe und biologische Arbeitsstoffe"

Ich begrüße Sie herzlich in der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Berlin zum 5. Workshop "Biomonitoring in der Praxis". Es ist inzwischen die 5. Ver­

anstaltung in einer Reihe, die wir mit guter Resonanz seit 2000 anbieten.

Das Jahr 2009 markiert eine Zäsur in der Chemikaliensicherheit, die sich auch auf den Arbeitsschutz auswirkt. Zum einen gilt jetzt die neue CLP-Verordnung zur Ein­

stufung und Kennzeichnung von Chemikalien, die auf einem global harmonisierten System beruht. Dies bedeutet, dass wir in den nächsten Jahren nicht nur mit neuen Symbolen konfrontiert werden, sondern auch mit neu formulierten Gefahren- und Si­

cherheitshinweisen. Ein neuer Ausgangspunkt für die Gefährdungsbeurteilung und die Festlegung von Schutzmaßnahmen in einer vielfältigen Chemikalienwelt!

Der zweite wichtige Einschnitt ist die REACH-Verordnung. Die erste Phase begann letztes Jahr mit Vorregistrierung aller Chemikalien, die sich in der Europäischen Uni­

on auf dem Markt befinden oder in die EU importiert werden. Statt der ursprünglich angenommenen 30.000 Stoffe, wurden bei der europäischen Chemikalienagentur ECHA in Helsinki 145.000 verschiedene Stoffe gemeldet.

Das macht nochmals deutlich, mit welcher Komplexität wir es im Chemikalienbereich zu tun haben und welche wichtige Rolle der Risikobewertung von Chemikalien in diesem Zusammenhang zukommt. Risikobewertung braucht Daten, Daten zur Wir­

kung des Stoffes und - das ist ein wesentlicher Punkt - Daten zur Exposition. Nur für ungefähr 300 Stoffe gibt es in Deutschland Arbeitsplatzgrenzwerte und im Regelfall werden auch nur diese Stoffe am Arbeitsplatz gemessen. Daher gibt es erhebliche Wissenslücken bei der Abschätzung von Expositionen. In diesem Feld hat das Bio­

monitoring eine steigende Bedeutung. Biomonitoring spiegelt wider, wie Menschen am Arbeitsplatz tatsächlich mit Chemikalien belastet sind und ist somit eine belastba­

re Grundlage, nicht nur für eine sachgerechte Risikobeschreibung, sondern auch für die Empfehlung geeigneter Arbeitsschutzmaßnahmen. Die Ableitung solcher Emp­

fehlungen - und das ist das Neue bei REACH - ist zukünftig Aufgabe eines jeden Un­

ternehmens, das Chemikalien in der EU in Verkehr bringt. Damit wird sich nächsten Jahren schrittweise die Aufgabe der Gefährdungsbeurteilung vom einzelnen Betrieb, der gekaufte Chemikalien anwendet, auf den Hersteller verlagern. Dieser muss im erweiterten Sicherheitsdatenblatt entsprechende Empfehlungen geben, die wissen­

schaftlich fundiert sein müssen.

Dieser Rollenwandel wirkt sich auch auf das Forschungs- und Entwicklungspro­

gramm 2010 - 2013 der BAuA aus, das wir z. Z. mit dem neu gegründeten wissen­

schaftlichen Beirat der BAuA abstimmen. Hier haben wir das Biomonitoring in einen Entwicklungsschwerpunkt eingebunden, der sich mit Fachkonzepten zur Risikoana­

lyse und Regulierung als Beiträge zur Chemikaliensicherheit beschäftigen wird. Also

5. Workshop Biomonitoring in der Praxis Berlin, 18. November 2009

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ein neuer Focus auf die Frage der Sicherheitsforschung und Risikobewertung als wissenschaftliche Grundlage für unsere hoheitlichen Aufgaben! Die BAuA wird als Fachbehörde dafür zuständig sein, Chemikaliensicherheitsberichte und Expositions­

szenarien von Seiten der Industrie im Rahmen des Vollzuges von REACH auf ihre Qualität zu überprüfen. Der Schwerpunkt unserer aktuellen Entwicklungsaktivitäten sind die nicht-invasiven Methoden im Biomonitoring. Sie bieten den Vorteil, dass sie in der Praxis leicht angewendet werden können. Dies ist auch der Grund, warum der Alkoholtest bei Autofahrern "im Feld" zunächst mit einem nichtinvasiven Verfahren durchgeführt wird.

Das Biomonitoring-Auskunftssystem der BAuA, das Herr Ziener Ihnen ausführlich vorstellen wird, bietet eine weitere Erleichterung für Praktiker in Form von aufbereite­

ten Stoff bezogenen Daten und weiteren Informationen.

Damit möchte ich diese Einführung schließen. Ich bedanke mich bereits im Vorfeld bei den Referenten für die sorgfältige Vorbereitung und möchte insbesondere Herrn Paul aus der Gruppe "Biomarker" in unserem Fachbereich für die sehr gute Vorberei­

tung dieser Veranstaltung und den angenehmen Rahmen danken. Mein besonderer Dank geht auch an Prof. Schiele, dem Direktor für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedi­

zin an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena, der Sie jetzt weiter durch den Tag führen wird.

5. Workshop Biomonitoring in der Praxis Berlin, 18. November 2009

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