dothelzellen im Serum nachzuweisen (Cines, D. B. et al.: Immune endotheli- alcell injury in heparin-associated thrombocytopenia, N. Engl. J. Med.
316 [1987] 581).
Somit sind zwei Formen einer He- parin-induzierten Thrombozytopenie in Bezug auf Genese, klinisches Er- scheinungsbild und Prognose zu unter- scheiden:
— Die frühe Form mit Thrombozy- tenwerten um 150 000, die meist kom- plikationslos verläuft und eine sponta- ne Remission zeigt. Sie entwickelt sich in den ersten beiden Tagen (Ansell, J., Deykin, D.: Heparin-induced thrombo- cytopenia and recurrent thromboem- bolism, Am. J. Haematol. 8 (1980) 325;
Emi, J. et al.: Das Heparin-induzier- te Thrombose-Thrombozytopenie-Syn- drom, Dtsch. Med. Wschr. 112 (1987) 801; Laster, J. et al.: The heparin-indu- ced thrombocytopenia-syndrome: an update, Surgery 102 [1987], 763). Als Ursache wird eine direkte Heparinwir- kung auf die Thrombozyten angesehen.
— Die späte Form, die sich nach 6-14 Tagen manifestiert mit Thrombo- zytenwerten meist unter 100 000, zu- sätzlich verbunden mit venösen und ar- teriellen Thromben, die sich in allen Gefäßen manifestieren können. Diese Thrombozytopenien sind unabhängig von der Dosierung und der Applikati-
Video-/Filinkatalog der Bundesärztekammer Ausgabe 1992/93
Der Katalog enthält 400 Video-/
Filmproduktionen für die ärztli- che Fortbildung und die Fortbil- dung der medizinischen Fachbe- rufe im Gesundheitswesen, die kostenfrei entliehen werden kön- nen. Er ist gegen eine Schutzge- bühr von 20 DM erhältlich bei der
Bundesärztekammer Postfach 41 02 20 W-5000 Köln 41 Bitte Verrechnungsscheck beilegen!
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onsart. Sie wurden beschrieben bei hochdosierter intravenöser Heparin- therapie, bei low-dose Heparinisierung und bei Verwendung von Heparinbe- schichteten Pulmonalarterienkathetern (Bauriedel, G. et al.: Heparin-induzier- te Thrombozytopenie, MMW 130 [1988] 133, Hrushesky, W.: Thrombo- cytopenia induced by low-dose subcu- tanenous heparin, Lancet 2 [1977]
1286; Laster, J. et al., Thrombocytope- nia associated with heparin coaled ca- theders in patients with heparin-associ- ated antiplatelet antibodies, Arch. In- tern. Med. 149 [1989] 2285).
Darüber hinaus wurde ein Fall be- schrieben, in dem eine Patientin, die vor fünf Jahren eine Heparin-induzier- te Thrombose erlitten hatte, bei einer erneuten Heparinisierung an einer ar-
Die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft gibt nachfol- gend eine Arzneimittel-Schnellinfor- mation (ASI) des Bundesgesundheits- amtes (09/1992) wieder:
„Paracetamol ist einer der wenigen rezeptfrei erhältlichen analgetisch wir- kenden Stoffe, die in der Bundesrepu- blik Deutschland zur Behandlung leichter bis mäßig starker Schmerzen zur Verfügung stehen. Der Verbrauch Paracetamol-haltiger Monoarzneimit- tel hat in den letzten Jahren in der Bundesrepublik Deutschland erheblich zugenommen. Dies ist auf eine Abnah- me der Verordnung und Anwendung bestimmter therapeutisch nicht sinn- voller Kombinationsschmerzmittel zu- rückzuführen.
Stoffe, die auch im Rahmen der Selbstmedikation häufig, wiederholt und eventuell über einen langen Zeit- raum angewendet werden können, soll- ten hinsichtlich der möglichen Auslö- sung toxischer Wirkungen nach chroni- scher Anwendung besonders gut unter- sucht sein. Deshalb wurden in den letz- ten Jahren verstärkt unter anderem Untersuchungen zur Mutagenität und Kanzerogenität von Paracetamol durchgeführt.
Die Untersuchungen zur Mutageni- tät von Paracetamol führten zu wider- sprüchlichen Resultaten. Zwei 1988 und 1991 veröffentlichte Untersuchun- gen (1, 2) ergaben schwach erhöhte Raten für Chromosomenmutationen bzw. Chromosomenbrüche und für
teriellen Thrombose verstarb (Gruel, Y. et al., Fatal effect of re-exposure to heparin after previous heparin-associ- ated thrombocytopenia and thrombo- sis, Lancet 336 [1990] 1077).
Da dieser aktuelle wissenschaftliche Kenntnisstand nicht ausreichend in den Produktinformationen der betrof- fenen Arzneimittel aufgeführt er- scheint, ist es unter Gesichtspunkten der Arzneimittelsicherheit erforder- lich, die o. g. Ergänzungen aufzuneh- men."
Arzneimittelkommission der Deut- schen Ärzteschaft, Aachener Straße 233-237, W-5000 Köln 41, Tel:
02 21/40 04-5 20, Fax: 02 21/40 04-5 39.
Anmerkung der Redaktion: zu Hepa- rin-haltigen Arzneimitteln s. auch Dt.
Ärztebl. 89 (1992) A1-3346 [Heft 41].
SCE-Austauschraten in Humanlym- phozyten nach Gabe einer Tagesdosis von 3,0 g Paracetamol (3 mal 1,0 g/Tag, d. h. ca. 30-50 mg/kg) an gesunde Pro- banden. In einer vergleichbaren Studie (3) konnte dieses Ergebnis jedoch nicht reproduziert werden, die Werte lagen im Normbereich. Eine bisher nicht ver- öffentlichte In-Vivo-Untersuchung an Ratten (Micronucleustest) wird als grenzwertig positiv nach oraler Gabe einer Tagesdosis von 3 mal 900 mg/kg Paracetamol berichtet. Unter diesen Versuchsbedingungen wurden bei den Versuchstieren Plasmakonzentratio- nen für Paracetamol gemessen, die die bei therapeutischer Dosierung bei Menschen bestimmten maximalen Plasmakonzentrationen um etwa den Faktor 10 überstiegen. In weiteren Stu- dien mit anderem methodischem Vor- gehen (4, 5, 6), die zum Teil in-vitro und zum Teil in-vivo durchgeführt wur- den, wird über eine mutagene Wirkung von Paracetamol berichtet, deren Be- deutung für den Menschen unklar ist.
Untersuchungen zur Kanzerogeni- tät von Paracetamol (Langzeittierver- suche an Ratten und Mäusen) haben keinen Hinweis für ein tumorauslösen- des Potential erbracht.
Obwohl die mutagenen Effekte nur schwach ausgeprägt waren, weisen die Erkenntnisse aus experimentellen Un- tersuchungen von Paracetamol auf die Möglichkeit hin, daß gesundheitliche Schädigungen beim Menschen nach Einnahme von Paracetamol in hoher
Arzneimittel-Schnellinformation:
Hinweise auf mutagene Wirkungen von Paracetamol
Dt. Ärztebl. 89, Heft 47, 20. November 1992 (83) A1-4033
Die KBV informiert
Änderung der Sonstige-Hilfen-Richtlinien
(Ärztliche Maßnahmen zur Empfängnisregelung, Sterilisation und zum Schwangerschaftsabbruch)
Dosierung auftreten können. Bei der Suche nach möglichen Nebenwirkun- gen, die ihre Ursache in einer mutage- nen Wirkung von Paracetamol haben könnten, sollte besonders auf solche Patienten geachtet werden, die Parace- tamol über lange Zeiträume und in ho- her Dosis eingenommen haben. Aller- dings sind bisher Tumorerkrankungen beim Menschen als ursächliche Folge einer mutagenen Wirkung von Parace- tamol trotz der breiten Anwendung dieses Stoffes in der wissenschaftlichen Literatur oder in Dokumentationen spontan berichteter Nebenwirkungen nicht beschrieben worden."
Das BGA hat die pharmazeuti- schen Unternehmer von Paracetamol- haltigen Arzneimitteln gebeten, alle Erkenntnisse über mutagene Wirkun- gen von Paracetamol vorzulegen.
Zur Vervollständigung des Kennt- nisstandes bitten die Arzneimittelkom- mission der Deutschen Ärzteschaft und das Bundesgesundheitsamt die Ärzte, ihnen zusätzlich zu dieser Fragestel- lung vorliegende Erkenntnisse mitzu- teilen, insbesondere Beobachtungen an Patienten, bei denen gesundheitliche Schädigungen eingetreten sind, die auf eine mutagene Wirkung von Paraceta- mol zurückgeführt werden könnten.
Ihre Erfahrungen und Beobach- tungen können Sie auf den im Deut- schen Ärzteblatt abgedruckten Be- richtsbogen oder auch formlos mitteilen.
Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft, Aachener Straße 233-237, Postfach 41 01 25, W-5000 Köln 41, Tel: 02 21/40 04-5 20, Fax: 02 21/40 04-5 39. ❑
Literatur
(1) Kocisova, J. et al., Mutation Research 209 (1988), 161-165
(2) Hongsio, J.K. et al., Mutation Research 261 (1991), 1-8
(3) Kirkland, D.J. et al., Mutation Research 279 (1992), 181-194
(4) Müller, L. et al., Mutation Research 263 (1991), 83-92
(5) Sicardi, S.M. et al., J. Pharm.Scl. 80 (1991), 761-764
(6) Girl, A.K. et al., Mutation Research 278 (1991), 253-258
Veranstaltung
Fortbildungskongreß Stuttgart „Killesberg"
Vom 5. bis 7. Februar 1993 findet der 28. Stuttgarter Kongreß für aktuel- le Medizin mit der Fachausstellung
„Medizin '93" statt.
Hauptthemen: Leitsymptom:
Bauchschmerz.
Funktionelle Syndrome: Herz- Kreislauf, Magen-Darm, Atmungsor- gane, Haut, Urogenitalorgane.
Moderne Entwicklung in der Kin- derheilkunde.
Transplantationschirurgie.
Ernährungsmedizin.
Naturheilverfahren HLW-Kurse.
Notfallmedizin: Kurs für Fachkun- debescheinigung „Rettungsdienst", Teil C.
In Heft 36 des Deutschen Ärzte- blattes vom 4. September 1992 infor- mierten wir über die auf der Basis des am 5. 8. 1992 in Kraft getretenen Schwangeren- und Familienhilfegeset- zes vom Bundesausschuß der Arzte und Krankenkassen am 7. 8. 1992 be- schlossene Änderung der Sonstige-Hil- fen-Richtlinien. Damals wurde ange- kündigt, daß nach ihrer Prüfung durch den Bundesminister für Gesundheit die Bekanntmachung im Bundesanzei- ger erfolgen werde.
Da dieses in der Ausgabe Nr. 205 des Bundesanzeigers vom 30. 10. 1992 geschehen ist, wird im folgenden der Wortlaut der Richtlinienänderung be- kanntgegeben.
Der Bundesausschuß der Ärzte und Krankenkassen hat in der Sitzung am 7.
August 1992 beschlossen, die Richtlini- en des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen über Sonstige Hil- fen: Ärztliche Maßnahmen zur Emp- fängnisregelung, Sterilisation und zum Schwangerschaftsabbruch (Sonstige- Hilfen-Richtlinien) in der geänderten Fassung vom 4. Dezember 1990 wie folgt zu ändern:
1. In Abschnitt B Nr. 10 wird der zweite Satz gestrichen.
2. In Abschnitt B wird folgende Nr.
11 angefügt:
„Die Kosten für im Rahmen dieser Richtlinien verordnete Mittel zur Emp- fängnisverhütung sowie deren Applika- tion fallen nicht unter die Leistungs-
Seminare für Arzthelferinnen: Ver- bandtechnik, Praxismarketing aus der Sicht der Arzthelferin.
Weitere Kurse und Seminare zu Einzelthemen.
Zielgruppe: Ärzte aller Fachrich- tungen, in eigener Praxis und in Kran- kenhäusern, Arzte im Praktikum, med.
Assistenzpersonal.
Auskunft: Bezirksärztekammer Nordwürttemberg, Jahnstraße 32, 7000 Stuttgart 70, Telefon: 07 11/7 69 81-0 oder -27, Fax: 07 11/7 69 81 39. ❑
pflicht der gesetzlichen Krankenversi- cherung. Ausgenommen hiervon sind verordnungspflichtige Mittel zur Emp- fängnisverhütung (hormonelle Anti- konzeptiva, Intrauterinpessare) bei Versicherten bis zum vollendeten 20.
Lebensjahr."
Diese Änderung tritt am 5. August 1992 in Kraft.
Köln, den 7. August 1992 Bundesausschuß der Ärzte
und Krankenkassen Der Vorsitzende Schroeder-Printzen
Kassenarztsitze
Westfalen-Lippe
Von der Kassenärztlichen Vereini- gung Westfalen-Lippe werden folgen- de Kassenarztsitze ausgeschrieben:
Ärzte für Augenheilkunde Bad Berleburg
Ärzte für Haut-
und Geschlechtskrankheiten:
Bad Laasphe
Nähere Auskünfte erteilt die Lan- desstelle der KV Westfalen-Lippe, W-4600 Dortmund 1, Westfalendamm 43, Tel.: 02 31/4 10 70. ❑
A1 -4034 (84) Dt. Ärztebl. 89, Heft 47, 20. November 1992