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Archiv "Makrolid-Antibiotikum Azithromycin: Therapie von Infektionen in nur drei Tagen möglich" (09.01.1995)

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Makrolid-Antibiotikum Azithromycin

Therapie von Infektionen in nur drei Tagen möglich

Der Wirkstoff Azithromycin wird seit einigen Jah- ren mit Erfolg in einer Fünftagesdosierung zur ambulanten antibiotischen Therapie von unter- schiedlichen Infektionskrankheiten verordnet. Da- zu gehören die akute Exazerbation einer chroni- schen Bronchitis, die atypische und nicht-nosoko-

miale Pneumonie, Sinusitis, Otitis media sowie se- xuell übertragbare Infektionen. Zahlreiche Studi- en mit mehr als 5 000 Patienten haben nun ge- zeigt, daß sich diese Erkankungen mit dem Azalid innerhalb einer nur dreitägigen Behandlungszeit ebenso sicher und effektiv bekämpfen lassen.

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espiratorische Infektio- nen stehen mit einer Häufigkeit von 66 Pro- zent an der Spitze der ambu- lanten antibiotischen Thera- pie; sie werden nach der Zahl der Fälle gefolgt von bakteri- ellen Erkrankungen der Harnwege (19 Prozent).

Die bislang am häufigsten verordneten Medikamente bei Atemwegsinfektionen sind Amoxicillin mit oder oh- ne Clavulansäure, Doxycylin, Trimethoprim-Sulfameth- oxazol und Erythromycin — meist für die Dauer von zehn bis vierzehn Tagen. Ange- sichts eines immer größer werdenden Antibiotikamark- tes wird es für den behan- delnden Arzt allerdings im- mer schwieriger, eine gute Übersicht über Wirkprofile und Keimspektren der unter- schiedlichen Substanzen zu behalten.

Der Erfolg einer antibio- tischen Therapie hängt aber nicht nur von der Effizienz einer pharmazeutischen Sub- stanz, sondern auch von der Compliance des Patienten ab. Nach wenigen Behand- lungstagen, so die Erfahrung, glaubt die Mehrzahl der Be-

troffenen, auf die Einnahme des Antibiotikums verzich- ten zu können, da sie sich körperlich besser fühlen. Un- ter diesem Gesichtspunkt zielen neue Arzneimittelent- wicklungen auf eine mög- lichst kurze Behandlungszeit.

Außerdem sollte das „idea-

le" Präparat möglichst viele Keime einbeziehen, schnell wirksam und gut verträglich sein und nur geringe Neben- wirkungen aufweisen.

Mit der Einführung neue- rer Makrolide in die Praxis wurde ein neues Kapitel der Antibiotika-Geschichte auf-

Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 1/2, 9. Januar 1995 (69) A-65

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geschlagen. Denn die Eigen- schaften dieser Substanzen weichen erheblich von denen der klassischen Makrolide (Erythromycin) ab, die als zentrales Strukturelement ei- nen 12- bis 16gliedrigen Lak- tonring besitzen. Bei Azi- thromycin sind es Substitu- tionen am 15gliedrigen Lak- tonring, die große Unter- schiede der physikalisch-che- mischen Eigenschaften her- vorrufen: verbesserte Säure- stabilität, gute orale Biover- fügbarkeit (37 Prozent), schnelle Verteilung vom Se- rum ins Gewebe (daher im Gewebe eine bis zu 100fach höhere Konzentration), akti- ve Anreicherung in Phago- zyten sowie ein prolongierter post-antibiotischer Effekt.

Aufgrund dieses Profils, urteilt Prof. Jean-Claude Pe- chere (Genf), sollte Azi- thromycin als Mittel der

Wahl zur ambulanten Be- handlung von Infektionen des Respirationstraktes an- gesehen werden: „Die Be- deutung der neueren Ma- krolide bei der Behandlung von Atemwegsinfektionen wächst, denn ihr antibakteri- elles Wirkspektrum stimmt fast genau mit den Erregern überein, die immer häufiger für Infektionen der unteren Luftwege verantwortlich sind

— wie Legionellen und Chlamydien."

Wie Prof. Dr. Dr. D.

Adam (München) anläßlich einer Presseveranstaltung der Firma Mack in Berlin be- richtete, entspricht die Wirk- samkeit von Azithromycin im grampositiven Bereich et- wa derjenigen des Penicillins bzw. der Cephalosporine.

„Dies ist auch der Grund, warum neuere Makrolide bei der Behandlung der Strepto-

kokken-A-Tonsillitis oder des Scharlachs als Alternati- ven zur Penicillin-Therapie empfohlen werden können."

Da Azithromycin sich in hohen Konzentrationen in den alveolären Makropha- gen anreichert, könne man außerdem sicher sein, so Pe- chere, daß die Substanz den Infektionsort auch tatsäch- lich erreiche. Nach den An- gaben von Pechere besitzt das Azalid eine überlegene In-vitro- und In-vivo-Akti- vität gegenüber Haemophi- lus influenzae, der sich wahr- scheinlich auch in den Makrophagen „verstecken"

kann. Haemophilus influen- zae gilt als Problemkeim, da er durch die Bildung von Histamin und einem ciliaren Toxin die Weiterentwicklung der chronischen Bronchitis begünstigt.

„Mehrere Untersuchun- gen haben die Wirksamkeit einer Dreitagetherapie mit Azithromycin bei Infektio- nen der unteren Luftwege bewiesen — einschließlich sol- cher, die durch Haemophilus influenzae verursacht wur- den", so Pechere. Bei Ver- gleichsstudien mit Clari- thromycin und Cefaclor für jeweils zehn Tage habe Azi- thromycin eine drei- bis fünf- fach höhere Aktivität ge- genüber Haemophilus influ- enzae gezeigt. Zu den weite- ren Vorteilen des Azalids zählt Pechere die gute Ver- träglichkeit, die mögliche Verordnung bei Schwange-

ren sowie eine geringe Ne- benwirkungsrate.

Nach Ansicht von Prof.

Jan Verhoef (Utrecht) besitzt Azithromycin bei akuten Exazerbationen einer chroni- schen Bronchitis eine größe- re antibiotische Potenz als herkömmliche Substanzen.

Er stützt seine Aussage auf eine Vergleichsstudie, bei der 80 Prozent der Patienten nach Amoxicillin-Therapie (dreimal 500 Milligramm für fünf Tage) geheilt waren oder sich besser fühlten, während es in der Azi- thromycin-Gruppe 96 Pro- zent (einmal 500 Milligramm für drei Tage) waren.

In einer zweiten Studie erwies sich Azithromycin als genauso wirksam wie eine Zehntage-Therapie mit drei- mal 625 Milligramm Amoxi- cillin/Clavulansäure (die Er- folgsrate lag bei 89 Prozent beziehungsweise 88 Prozent).

Ähnliche Ergebnisse liegen für den Vergleich mit Ce- faclor vor.

„Auf der Basis der günsti- gen mikrobiologischen und pharmakokinetischen Cha- rakteristik von Azithromycin können mit einer einmal täg- lichen Dosierung von 500 Milligramm über drei Tage gleich gute Ergebnisse bei oberen und tiefen Atem- wegsinfektionen des Erwach- senen erreicht werden wie mit den gegenwärtigen Stan- dardregimen", resümierte Prof. Dr. H. Lode (Berlin).

Dr. Vera Zylka-Menhorn

A-66 (70) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 1/2, 9. Januar 1995

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