Sportmedizin
Vernetzte Betreuung
„Sportmedizinischer Lei- stungsverbund“ in Leipzig gegründet
H
ochleistungssportler wer- den ab sofort in Leipzig in einem vernetzten Behand- lungssystem sportmedizinisch betreut. Der Olympiastütz-punkt Leipzig, das Leipziger Notfall- zentrum, die am- bulante Reha-Kli- nik Medica, die Klinik für Unfall- und Wiederher- stellungschirurgie der Universität Leipzig sowie der Bereich Medizin des Institutes für angewandte Trai- ningswissenschaf- ten haben sich mit einer Kooperati- onsvereinbarung zum „Sportmedizi- nischen Leistungs- verbund“ zusam- mengeschlossen.
„Das ist ein Novum in Deutschland“, erklärt Dr.
med. Jürgen Ulrich, Chefarzt der Reha-Klinik Medica. „Da wir Hand in Hand arbeiten, werden die sonst üblichen Probleme an den Schnittstel- len entfallen.“ Das Team will durch die Kooperation den Trainingseffekt im Hochlei- stungsbereich erhöhen und Verletzungen und Erkran- kungen der Sportler durch eine kontinuierliche sport- medizinische Begleitung wei- testgehend vermeiden.
A K T U E L L
Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 34–35½½½½27. August 2001 AA2141
Herzinfarkt-Management
Entlassung nach drei Tagen möglich
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mstrukturierungen in der medizini- schen Versorgung ermöglichen heu- te eine Entlassung von Herzinfarktpa- tienten nach drei Tagen. Wie Prof.Franz-Xaver Kleber (Berlin) anlässlich des „Deutschen Ärzteforums 2001“ in Berlin erläuterte, ist durch Fortschritte in der Erstversorgung von Infarktpati- enten eine Umstellung auf diese ultra- kurze Versorgungszeit sofort möglich.
Wichtig sei, dass Fibrinolytika und Thrombolytika so früh wie möglich – auch bereits außerhalb des Kranken- hauses – eingesetzt würden. Der Durchbruch zu wirklich kurzen Kran- kenhausaufenthalten gelinge jedoch nur durch eine optimale ambulante
Erstversorgung, die jederzeit auch dar- auf vorbereitet sei, Laienreanimation, Laiendefibrillation und EKG-Auf- zeichnung vor Ort sicherzustellen.
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uch die definitive Versorgung im Krankenhaus habe sich in den ver- gangenen Jahren wesentlich geändert.„Inzwischen wissen wir, dass Infarktpa- tienten durch eine Herzkatheter-Un- tersuchung sofort nach der Ankunft im Krankenhaus mit Ballondilatation oder Stent-Implantation auf Dauer versorgt werden“, so Kleber. Hierfür müsse das erstversorgende Kranken- haus nicht unbedingt über ein Kathe- terlabor verfügen, sondern sollte das technische Equipment der Nachbar- krankenhäuser nutzen. „Eine solche optimale definitive Versorgung am An- fang spart viele Krankenhaustage am Ende“, betonte Kleber. Risikofaktoren seien in der Regel jedoch die Rehabili- tation und nicht die Akutklinik“, erläu-
terte der Kardiologe Dr. Anton Rou- wen (Berlin). Dabei müsse sich eine ambulante kardiologische Rehabilitati- on an denselben Qualitätsrichtlinien wie die stationäre orientieren.
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llerdings sei der Schritt in den All- tag für den Patienten bei ambulan- ter Rehabilitation weniger groß, weil sie ja bereits unter Alltagsbedingungen stattfände. Ist der Patient gesundheit- lich stabil, wird er dann wie bisher üb- lich – allerdings viel früher – vom Haus- arzt weiter betreut. Bei KHK-Patien- ten sollte dies jedoch in enger Anbin- dung an einen Kardiologen geschehen, empfahl Kleber. „Auch der niederge- lassene Hausarzt sollte sich mit den verkürzten Klinikaufenthalten ausein- ander setzen, da er den Patienten nach der ambulanten Rehabilitation bezüg- lich der „Feineinstellung“ mit Chole- sterinsenkern, ACE-Hemmern und Beta-Blockern anleitet.“ Susanne Thor AkutD
as „Palestine Hospital“, ein 47-Betten-Krankenhaus in Amman, hält einige Plätze für deutsche Ärzte im Praktikum sowie für medizinische Famu- laturen von Studenten bereit.Das Krankenhaus zählt zu den angesehensten Krankenhäu- sern in Jordanien. Ein Erwei- terungsbau auf dem derzeiti- gen Krankenhausgelände ist mit einem Bau- und Ausstat- tungsvolumen von zehn Mil- lionen US-Dollar projektiert und soll bald in Angriff ge- nommen werden.
Wie der Chefarzt des Pal- estine Hospital, Dr. med.
Nasri J. Sami Khoury, Fach- arzt für Neurochirurgie, ge- genüber dem Deutschen Ärz- teblatt sagte, werden ÄiP- Aspiranten mit umgerechnet rund 500 DM monatlich ent- lohnt (das derzeitige Durch- schnittseinkommen in Jorda- nien beträgt 1 500 US-Dollar im Jahr). Dabei ist zu berück- sichtigen, dass das Kranken- haus den Hospitanten und
ärztlichen Trainees die Ver- pflegung und Unterkunft voll oder teilweise stellt. Die ÄiP-Phase sollte mindestens sechs Monate dauern; der Bewerber sollte gut Englisch sprechen. Das Trainings- programm wird mit einem von der königlich-jordani- schen Ärztegesellschaft zerti- fizierten Testat bescheinigt.
Die deutsche Botschaft in Amann (Botschafter: Dr.
Martin Schneller; E-Mail- Adresse: aemb@go.com.jo) ist den Aspiranten um einen Trainee-Platz behilflich. Die Botschaft ist über das Erwei- terungsprojekt des Hospitals informiert und kann Spende- willigen Referenzen nachwei- sen. Auch Sachspenden sind willkommen. Kontakt und Vermittlung über Deutsch- Jordanische Gesellschaft e.V., Vizepräsident: Dr. med. Ha- tem Bustami, Allgemeinarzt, Brüder-Grimm-Straße 23, 63533 Mainhausen, Telefon:
0 61 82/2 35 44.
Jordanien
Praktikum und Famulaturen
Einladung an deutsche Nachwuchsärzte
Foto: MEDICA-Klinik Leipzig