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Archiv "Therapie von Depressionen: Paroxetin besser verträglich" (03.12.1993)

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VARIA AUS DER INDUSTRIE

Aus der Forschung des Unternehmens Takeda Phar- ma ist ein neuer Hemmer der Protonenpumpe in der Beleg- zelle hervorgegangen, näm- lich das Lansoprazol, das un- ter dem Präparatenamen Agopton® inzwischen von Ta- keda und Grünenthal einge- führt wurde. Aus einer Serie von Benzimidazol-Derivaten, von denen einige eine stärke- re antiulzeröse Wirkung als das strukturverwandte Ome- prazol aufwiesen, war Lanso- prazol aufgrund seiner phar- makologischen Eigenschaf- ten, Verträglichkeit und Sta- bilität für die weitere Ent- wicklung bei Takeda ausge- wählt worden.

Wie Prof. Dr. Bernd Si- mon, Schwetzingen, während der Fachpressekonferenz in Frankfurt zur Einführung von Agopton® berichtete, haben sich in den Studien 30 mg Lansoprazol als optimale Ta- gesdosis beim peptischen Ul- kus erwiesen. In Vergleichs- studien mit H2-Blockern zeig- te sich Lansoprazol als der stärkere und länger wirksame Hemmer der menschlichen Säureproduktion.

Zum Nebenwirkungsprofil sagte Prof. Simon: In diesem Bereich unterscheide sich Lansoprazol nicht von Ome- prazol oder H2-Rezeptorant- agonisten. Die Nebenwirkun- gen liegen zwischen zwei und drei Prozent; am häufigsten sind Kopfschmerzen, Durch- fall, Übelkeit und Hautreak- tionen.

Über Erfahrungen mit Lansoprazol in der Therapie der Refluxösophagitis refe- rierte Prof. Dr. Erwin Seifert, Koblenz. Er bezeichnete die 30 mg Tagesdosis als thera- peutischen Standard auch bei der peptischen Refluxöso- phagitis: wirksamer als 20 mg Omeprazol und wirksamer als H2-Blocker Ähnlich gute und

ebenfalls den H 2-Blockern überlegene Raten der Rezi- divfreiheit seien wie unter Omeprazol aus den laufen- den Studien mit Lansoprazol zu erwarten.

Zu den Bedenken gegen die hohe Wirksamkeit von Hemmstoffen der Protonen- pumpe äußerte sich der Aa- chener Pharmakologe Prof.

Dr. Karl-Uwe Petersen. Er meinte, die Risiken einer re- duzierten Säuresekretion würden zumeist überschätzt:

„Die Rolle der Säure in der Verdauung ist gering, er- kennbar am Beispiel von Pa- tienten mit perniziöser Anä- mie, die keine Säure mehr produzieren. Eine bakterielle Besiedelung des Magens nach Hemmung der Protonenpum- pe wird dadurch verhindert, daß auch unter diesen Bedin- gungen der intragastrale pH- Wert für längere Perioden unter 3 absinkt. Bereits fünf- zehn Minuten eines solchen Abfalls reichen für einen bak- teriziden Effekt aus. Wenig bekannt ist, daß die Bildung kanzerogener N-Nitrosover- bindungen durch ein saures Milieu gefördert wird, das ge- rade bei effektiver Säurehem- mung nicht gegeben ist. In der Tat wird die Bildung sol-

L

POUSIIEP

PHARMA

cher Verbindungen durch Protonenpumpenhemmer eher reduziert."

In verschiedenen Ver- gleichsstudien vor allem mit H2-Blockern, vorgestellt wäh- rend der Einführungspresse- konferenz, wurde eine Über- legenheit von Lansoprazol hinsichtlich der raschen Schmerzlinderung und der Abheilung peptischer Ulzera dokumentiert. Prof. Dr. Ro- land Gugler, Karlsruhe, be- richtete über die Metaanalyse einer großen Zahl von Ulkus-

Trizyklische Antidepressi- va (TCA) werden bei schwe- ren Gemütskrankheiten noch immer häufiger verschrieben als Monoaminooxidase-Hem- mer und die recht neue Klas- se der selektiven Serotonin- Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) zusammen. Zwar gibt es keine Beweise für eine bes- sere Wirksamkeit der neuen Präparate gegenüber den

„klassischen" TCA; in puncto Sicherheit und Verträglich- keit ergeben sich jedoch deut- liche Unterschiede zwischen den verschiedenen Medika- menten-Klassen. Die Frage, inwieweit diese Unterschiede neue Standards bei der Thera-

duodeni-Studien mit unter- schiedlichen Medikamenten, die gezeigt hat, daß nicht das Ausmaß der Säurehemmung entscheidend ist für die Ul- kusheilung, sondern der Zeit- raum während 24 Stunden, in dem ein pH-Wert von 3 über- schritten wird. Die lang an- haltend wirksamen Blocker der Protonenpumpe sollen nach neueren Langzeit-pH- Metrie-Studien eine optimale Säuresuppression über acht- zehn bis zwanzig Stunden er- zielen. Comed

pie von Depressionen recht- fertigen, stand im Mittelpunkt eines Satelliten-Symposiums des Pharmaunternehmens SmithKline Beecham wäh- rend des 6. Kongresses des Eu- ropean College of Neuropsy- chopharmacology in Buda- pest.

Als großen pharmakologi- schen Vorteil des SSRI be- nannte Professor Yves Lecru- bier vom Pariser Höpital de la Salpetriere deren niedrige Affinität für a- und ß-adre- nerge Rezeptoren. Paroxetin, Fluvoxamin, Fluoxetin und das in Deutschland noch nicht zugelassene Sertraline hätten deshalb keine kardio- vaskulären Wirkungen, was zur Sicherheit beitrage. Die ebenfalls geringe Affinität für muskarinische Rezeptor en verhindere ebenso wie die fehlenden Wechselwirkungen mit histaminischen Rezepto- ren eine Beeinträchtigung der geistigen Leistungsfähigkeit.

Zur oftmals postulierten

„vergleichbaren Wirksam- keit" von selektiven Seroto- nin-Wiederaufnahme-Hem- mern mit trizyklischen Anti- depressiva wurden auf einer begleitenden Fachpressever- anstaltung neue Daten prä- sentiert. So berichtete der niedergelassene Arzt Dr. Pe-

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Therapie von Depressionen

Paroxetin

besser verträglich

Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 48, 3. Dezember 1993 (81) A1-3255

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VARIA AUS DER INDUSTRIE

ter Stott aus dem britischen Tadworth über eine Studie Paroxetin (täglich 20 Milli- gramm Seroxat®) versus Amitriptylin (täglich 75 Mil- ligramm) an über 500 Patien- ten im Alter von 18 bis 65 Jahren. Alle Probanden hat- ten zu Beginn der Untersu- chung mindestens einen Wert von 16 auf der Montgomery- Asberg-Depressionskala und über 11 Einheiten auf der

„Clinical Anxiety" Skala.

Bessere

Verträglichkeit

Im Verlauf der achtwöchi- gen Therapie sanken die Werte in beiden Gruppen auf beiden Skalen praktisch pa- rallel auf weniger als die Hälfte der Eingangswerte.

Anticholinerge Nebenwir- kungen wurden in der Ami-

triptylin-Gruppe signifikant häufiger beobachtet, ebenso Mundtrockenheit, welche un- ter dem trizyldischen Anti- depressivum mit 27 Prozent die häufigste Nebenwirkung darstellte. Dagegen klagten in der Paroxetin-Gruppe 19 Pro- zent der Probanden über Nausea; hier ergab sich ein signifikanter Unterschied zu- ungunsten des SSRI.

Die bessere Verträglich- keit von Paroxetin gegenüber TCA (meist Amitriptylin) be- tonte auch Professor Stuart Montgomery von der St. Ma- ry's Hospital Medical School, London. Unter knapp 4 000 Patienten fand der Psychiater eine durch Nebenwirkungen bedingte Abbruchrate von 12,1 Prozent für Paroxetin ge- genüber 15,8 Prozent für TCA. Dieses Ergebnis blieb signifikant auch unter Einbe- ziehung der Abbrüche wegen

mangelnder Wirksamkeit (17,1 gegen 21,0 Prozent).

Immer wieder in den Vor- dergrund gestellt wurde in Budapest das erhöhte Suizid- Risiko für Patienten unter tri- zyklischen Antidepressiva.

Professor Richard Farmer von der Charing Cross Hospi- tal Medical School der Uni- versität London zufolge sind bei jedem zehnten Selbst- mord in England und Wales TCA im Spiel. Die enorm ho- he Suizidalität unter schwer depressiven Patienten könnte laut Farmer um ein Fünftel reduziert werden, wenn nur noch Medikamente verschrie- ben würden, die auch in Überdosis gut toleriert wer- den. Farmer präsentierte Da- ten für England und Wales, wonach für die TCA Amitrip- tylin, Imipramin und Clomi- pramin 73, 55 bzw. 26 Tote je Million ausgeschriebener Re-

zepte ermittelt wurden, für die verschiedenen SSRI da- gegen weniger als ein Todes- fall.

Gegen die Verschreibung von SSRI sprechen auf den ersten Blick deren vergleichs- weise hohe Kosten. Diesem Argument begegnete Profes- sor John Feighner, San Die- go, mit der Behauptung, die Gesamtkosten pro erfolgreich behandelten Patienten seien für Paroxetin niedriger als für Imipramin. Dies habe eine Studie mit über 700 schwer depressiven stationären Pa- tienten für die Vereinigten Staaten ergeben, die auch nach Umrechnung auf briti- sche Verhältnisse Bestand habe. Als Gründe für das überraschende Resultat nannte Feighner die schlech- tere Compliance und die hö- here Abbruchrate unter TCA. Michael Simm

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A1 -3256 (82) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 48, 3. Dezember 1993

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