• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Krankenkassen haben den Bettenberg mit verursacht" (26.02.1986)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Krankenkassen haben den Bettenberg mit verursacht" (26.02.1986)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

r-11111111,

Entwicklung derAusgaben der Krankenkassen für Krankenhauspflege(1976bis1984)

1200

1000

800

600

400

200

v.H. 0

76 77 78 79 80 81 82

L A

Davon für184a RVO Ausgaben für krankenha uspfiege

83 84

abs. % abs. abs.

0,57

4 636 16,7 14 620 84,0

1976 19 256 100,7 0,52 0,36

20 464 130,2 4 892 14,9 15 572 115,3 0,74

1977 0,64 0,30

7 837 1,96

30 970 153,6

1983 492,4 1,57 23 133 338,8 1,46

24 438 439,0 11,80 8 676 233,7 2,69

1984 33 114 672,7 2,03

Ausgaben für Krankenhauspflege der gesetzlichen Kranken- kassen (in Millionen DM)')

Jahr alle RVO Kassen Summe davon

184 a RVO

davon Ersatzkassen t RVO Kassen o. Ersatzk.

1975 17 534 60,1 0,34 4 066 13,7 0,34 13 468 46,4 0,34

1978 21 865 154,5 0,71 5 223 21,4 0,41 16 642 133,1 0,80 1979 23 252 223,0 0,96 5 528 32,1 0,58 17 724 190,9 1,08 1980 25 465 283,5 1,11 6 134 46,4 0,76 19 331 237,1 1,23 1981 27 321 326,4 1,20 6 671 54,3 0,81 20 650 272,1 1,32 1982 29 596 404,6 1,37 7 385 107,1 1,45 22 211 297,5 1,34

Steigerung von 1975 bis 1984 in Prozent

88,9 11 019,3 1497,1 1 113,4 11 605,8 691,2 81,5 846,1 421,4

1) Quelle: Die gesetzliche Krankenversicherung im Jahr 1983. Statistischer und finanziel- ler Bericht. Hrsg. Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung. Bonn 1985.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

KURZBERICHTE

Krankenkassen

haben den Bettenberg mit verursacht

Die Gesamtzahl der in der Bun- desrepublik vorgehaltenen Kran- kenhausbetten hat von 1973 bis 1984 per Saldo um 27 773 Betten abgenommen. Diese Zahl spiegelt jedoch nicht die tatsächliche Bet- tenveränderung nach Verantwor- tungsbereichen wider.

Der von den Ländern zu verant- wortende Bereich der geförderten Krankenhausbetten - dies ist etwa 75 Prozent des Gesamtbettenan- gebotes - wurde in diesem Zeit- raum um etwa 34 370 Betten redu- ziert. Dazu kommen noch die Bet- ten in geschlossenen oder um- strukturierten Vertragskranken- häusern nach § 371 RVO. Die Län- der haben sich, so gesehen, ihrer Verantwortung nicht entzogen und ihren Beitrag zum Bettenab- bau geleistet.

Ganz anders sieht dies für den Bereich aus, für den, von Aus- nahmen abgesehen, die Kosten- träger (Rentenversicherungsträ- ger, Krankenkassen u. a.) die aus- schließliche Verantwortung ha- ben, nämlich bei den Kurkranken- häusern, Rehabilitationskranken- häusern, Suchtkrankenhäusern usw. Die Zahl der Betten in diesen Krankenhäusern hat sich von 1973 bis 1983 von 73 617 auf 94 524, das heißt um 20 907 Betten erhöht (I) - und dies mit noch nach wie vor steigender Tendenz. Diese Tatsache wird in Diskussionen, bei denen den Ländern Versagen bei der Krankenhausplanung vor- geworfen wird, offensichtlich übersehen.

Diese Veränderung der „Kranken- hauslandschaft" ging an der Aus- gabenstruktur der gesetzlichen Krankenversicherung nicht spur- los vorüber. Während die Ausga- ben für Krankenhauspflege der gesetzlichen Krankenkassen von 1975 bis 1984 um rund 90 Prozent gestiegen sind, haben sich die

Ausgaben für Behandlungen in Kur- und Spezialeinrichtungen nach § 184 a RVO von 1975 bis 1984 um das Zehnfache (1000 Pro- zent) erhöht (Grafik oben). 1984 betrug dieser Anteil mit 672,7 Mil- lionen DM bereits zwei Prozent der Ausgaben für Krankenhaus- pflege (Tabelle). In den amtlichen Statistiken wird dieser Sektor je- doch immer unter den Ausgaben für Krankenhauspflege erfaßt. Da-

mit erhöht sich irreführenderwei- se der Anteil der Ausgaben für Krankenhauspflege an den Ge- samtausgaben der gesetzlichen Krankenkassen. Dabei handelt es sich bei einer Leistung nach § 184 a RVO um eine Kann-Lei- stung, das heißt, die betroffene Krankenkasse kann in jedem Ein- zelfall entscheiden, ob sie die Lei- stung gewähren will oder nicht - im Gegensatz zur Krankenhaus-

Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 9 vom 26. Februar 1986 (29) 527

(2)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

KURZBERICHTE

pflege, für die eine Leistungs- pflicht besteht. Immerhin werden, gemessen am derzeitigen Ausga- benvolumen, von den Kranken- kassen 13000 Betten in Kur- und Spezialeinrichtungen belegt.

..,.. Auffallende Steigerungsraten für die Behandlung in Kur- und Spezialeinrichtungen sind in den letzten Jahren bei den Ersatzkas- sen zu verzeichnen. Mit einem An- teil von 2,69 Prozent, gemessen an den Ausgaben für Kranken- hauspflege, lagen die Ersatzkas- sen im Jahr 1984 auch deutlich über dem Durchschnittswert aller gesetzlichen Krankenkassen. Ministerialrat Dr. jur.

Ernst Bruckenberger, Hannover

Fortschritte

bei den "prioritären Gesundheitszielen''

Eine zehn Ex~!Jerten zählende Ar- beitsgruppe beim Bundesministe- rium für Jugend, Familie und Ge- sundheit (BMJFG) unter Vorsitz von Ministerialdirektor Prof. Dr.

med. Manfred Steinbach, Leiter der Abteilung "Gesundheitswe-

sen" im Bundesgesundheitsmini-

sterium, die noch unter dem da- maligen Minister Dr. Heiner Geiß- ler aufgrund einer Vereinbarung mit dem Bundeskanzler am 21. Ju- ni 1985 eingesetzt worden war, hat einen ersten Projektaufriß über eine gutachtliche Stellung- nahme zum Thema "Prioritäre Gesundheitsziele als Instrument der Gesundheitspolitik" fertigge- stellt

Die Arbeitsgruppe, der neben Steinbach ein weiterer Vertreter des BMJFG, des Bundesarbeits- ministeriums, des Bundesgesund- heitsamtes sowie sieben Reprä- sentanten der Spitzenorganisatio- nen der Ärzte- und Zahnärzte- schaft angehören, will ein Inter- ventions- und Strategiepapier für die langfristige Gesundheitspoli- tik unter "problem- und zielgrup-

penspezifischen" Gesichtspunk- ten entwickeln. Entsprechend der Vorgaben und der Aufgabenab- grenzung soll der medizinale Aspekt im Vordergrund stehen.

Nicht hingegen sollen die prioritä- ren Gesundheitsziele und die epi-

demiologischen Analysen der Ad-

hoc-Arbeitsgruppe mit einem konkreten, politisch-pragmati- schen Maßnahmenkatalog mit

"Vollzugsverbindlichkeit" ver-

knüpft werden. Auch bleibt zu- nächst die Kostenfrage von Re- formmaßnahmen und gezielten Interventionen ausgeklammert, wiewohl diese möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt eben- falls ventiliert wird.

Der unter der Federführung des Zentralinstituts für die kassenärzt- liche Versorgung (ZI}, Köln, vorge- legte und vom Plenum der Ar- beitsgruppe inzwischen gebilligte Entwurf gliedert die "prioritären Ziele der Gesundheitspolitik"

nach den Bereichen "Mortalität",

"Morbidität" sowie Risiken und

"Fehlverhalten".

Bei der Auswahl, Wertung und epidemiologischen Einschätzung der Gesundheitsziele soll in der Regel nach den häufigsten Todes- ursachen bzw. Krankheiten unter- schieden werden, wobei wichtige Kriterien auch die Vermeidbar- keit, individuelle und gesellschaft- liche "Krankheitslast" und/oder die politische Aktualität bilden sollen. Der Projektaufriß orientiert

die "vorrangigen Gesundheitszie-

le" an "vermeidbarer Mortalität und Morbidität", gegliedert nach besonderen Risiko- und Alters- gruppen.

Die Projektgruppe will bis Ende des laufenden Jahres den Schluß- bericht vorlegen. Dabei sollen auch weitere vom Bundesgesund- heitsministerium zu finanzierende Forschungsschwerpunkte, -defizi- te und anzubahnende Projekte aufgezeigt werden. Von vornher- ein haben sich die Experten vom Sachverständigenrat für die Kon- zertierte Aktion im Gesundheits- wesen abgegrenzt. EB 528 (30) Heft 9 vom 26. Februar 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

Modellversuch zur Qualitätssicherung im chirurgischen Bereich

Am 1. Januar 1986 hat die Ärzte- kammer Harnburg in enger Zu- sammenarbeit mit der Gesund- heitsbehöde des Stadtstaates ei- nen zunächst auf zwei Jahre befri- steten Modellversuch zur Quali- tätssicherung im chirurgischen Bereich gestartet. Daran sind acht Krankenhäuser Hamburgs betei- ligt: die Allgemeinen Krankenhäu- ser Harburg, St. Georg, Altona, Wansbek, Eilbek, Barmbek und Ochsenzoll, aus dem gemeinnüt- zigen Bereich nur das DRK- und Freimaurer-Krankenhaus Harn- burg-Rissen. Für das Modellpro- jekt stehen insgesamt 185 000 DM aus Etatmitteln der Krankenhäu- ser zur Verfügung.

Wie der Vorsitzende des Aus- schusses "Qual itätssicherung"

der Ärztekammer, Dr. med. Frank- Uirich Montgomery (33), Radiolo- ge am UKH Eppendorf, feststellte, resultiert die weitgehend ableh- nende Haltung der freigemeinnüt- zigen Krankenhäuser offenbar aus finanziellen Überlegungen. Auch der Präsident der Ärztekam- mer, Dr. med. Gerhard Krauel, so- wie die Hamburger Gesundheits- senatorin, Christine Maring, ga- ben für den Test inzwischen "grü- nes Licht".

Grundlage für den vertraglich ab- gesicherten Modellversuch waren Qualitätssicherungsstudien der Deutschen Gesellschaft für Chir- urgie unter Leitung von Professor Dr. med. Wolfgang Schega, Kre-

feld, ferner die sogenannte Baye-

rische Perinatastudie und ein Pro- gramm zur Qualitätssicherung, das vom Chefarzt der Gynäkologi- schen Abteilung des Hamburger Marienkrankenhauses, Dr. med.

Hans-Haraid Bräutigam, entwik- kelt worden ist. ln dem gemein- sam mit der Firma Nixdorf-Com- puter entwickelten Konzept kön- nen die qualitätssichernden Daten von bis zu zehn chirurgisch täti-

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Der Entwurf sieht reduzierte Festzuschläge für die Apo- theken ab einem Einkaufs- preis von rund 1 064 DM vor, statt bisher 30 Prozent dann 8,263 Prozent plus einen Fix- Aufschlag

Indikationen: Orale Formen: Stabile und instabile Angina pectoris bei gleich- zeitig bestehender Linksherzinsuffizienz, Angina pecto- ris im akuten Stadium des Herzinfarktes

Auch er verwandte sich, ganz im Sinne des KBV-Vorstandes, für eine dreijährige Weiterbildung im Anschluß an das Studium.. Diese drei Jahre sollten alle Ärzte absolvie- ren —

Mich wundert es nicht, dass der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen kürzlich mitgeteilt hat, dass sich weniger als 0,2 Prozent aller Versicherten für die Kostener-

Das Bundessozialgericht hatte die Frage zu entscheiden, in- wieweit die gesetzlichen Kran- kenkassen für die Dauer einer Arbeitsunfähigkeit zusätzlich zum Krankengeld Beiträge

Dieser kann von Beamten nur noch aus- geschöpft werden, wenn die Vor- sorgeleistungen im einzelnen nachgewiesen werden. Lahnstein soll bis zum Jahresende prüfen, wie

Zudem bestätigte ein Sprecher von Wettbewerbskommis- sarin Nellie Kroes, dass die Kommis- sion einschreiten werde, falls sich Anhaltspunkte ergeben, dass eine Einrichtung nicht mit

Man kann getrost spekulieren, warum eine so fragwürdige Komplikations- nummer auf der Rechnung der Klinik an die Krankenkas- se erscheint, und ich habe mei- nen ganz bestimmten