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Prüfungsleistung Allgemeine BWL II, PW/WH-ABW-P21-061028 Seite 1
Postgradualer Studiengang Wirtschaft
Fach Allgemeine BWL II
Art der Leistung Prüfungsleistung
Klausur-Knz. PW-ABW-P21-061028 / WH-ABW-P21-061028
Datum 28.10.2006
Bezüglich der Anfertigung Ihrer Arbeit sind folgende Hinweise verbindlich:
•
Verwenden Sie ausschließlich das vom Aufsichtführenden zur Verfügung gestellte Papier und geben Sie sämtliches Papier (Lösungen, Schmierzettel und nicht gebrauchte Blätter) zum Schluss der Klausur wieder bei Ihrem Aufsichtführenden ab. Eine nicht vollständig abgegebene Klausur gilt als nicht bestanden.
•
Beschriften Sie jeden Bogen mit Ihrem Namen und Ihrer Immatrikulationsnummer. Lassen Sie bitte auf jeder Seite 1/3 ihrer Breite als Rand für Korrekturen frei und nummerieren Sie die Seiten fortlaufend. Notieren Sie bei jeder Ihrer Antworten, auf welche Aufgabe bzw. Teilaufgabe sich diese bezieht.
•
Die Lösungen und Lösungswege sind in einer für den Korrektanten zweifelsfrei lesbaren Schrift abzufassen. Korrekturen und Streichungen sind eindeutig vorzunehmen. Unleserliches wird nicht bewertet.
•
Bei numerisch zu lösenden Aufgaben ist außer der Lösung stets der Lösungsweg anzugeben, aus dem eindeutig hervorzugehen hat wie die Lösung zustande gekommen ist.
•
Zur Prüfung sind bis auf Schreib- und Zeichenutensilien ausschließlich die nachstehend genannten Hilfsmittel zugelassen. Werden andere als die hier angegebenen Hilfsmittel verwendet oder Täuschungsversuche festgestellt, gilt die Prüfung als nicht bestanden und wird mit der Note 5 bewertet.
Die Klausur bietet einen Wahlbereich: Aus den 4 Aufgaben der Gruppe 2 sind lediglich zwei auszu- wählen und zu bearbeiten. Bei Bearbeitung von mehr als zwei Aufgaben aus Block 2 werden nur die numerisch ersten zwei in die Bewertung einbezogen.
Bearbeitungszeit: 90 Minuten Hilfsmittel:
—HFH-Taschenrechner Anzahl Aufgaben: 8 (davon 6 zu lösen)
Höchstpunktzahl: - 100 -
BewertungsschlüsselAufgabe 1 2 3 4 W5 W6 W7 W8
Gruppe 1: Alle Aufgaben sind zu lösen. Gruppe 2: Nur 2 Aufgaben sind zu lösen.
max. Punktzahl 10 10 10 10 30 30 30 30
Notenspiegel
Note
1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 5,0notw. Punkte 100-95 94,5-90 89,5-85 84,5-80 79,5-75 74,5-70 69,5-65 64,5-60 59,5-55 54,5-50 49,5-0
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Aufgaben der Gruppe 1
Alle 4 Aufgaben sind zu bearbeiten!!!
Aufgabe 1: Materialwirtschaft 10 Punkte
Die Lagerung gehört zu den materialbezogenen Kerntätigkeiten.
Welche fünf Lagerhauptfunktionen werden unterschieden?
Erläutern Sie diese jeweils kurz! 10 P
Aufgabe 2: Produktionswirtschaft 10 Punkte
Die Gesamtheit von Zielen bildet das betriebliche Zielsystem. Zwischen
verschiedenen produktionswirtschaftlichen Zielen können variable Beziehungen bestehen.
a) Welche Zielbeziehungen können im betrieblichen Zielsystem unterschieden
werden? Nennen Sie mindestens vier und erläutern Sie diese jeweils kurz! 6 P b) Geben Sie für jede unter a) genannte Ziel-Beziehungs-Kategorie ein Beispiel
aus der Produktionswirtschaft an! 4 P
Aufgabe 3: Marketing 10 Punkte
Im Rahmen des Konsumgütermarketing werden Verbrauchsgüter und Gebrauchsgüter unterschieden.
Erläutern Sie beide Begriffe und nennen Sie jeweils drei Beispiele.
10 P
Aufgabe 4: Umweltmanagement 10 Punkte
Erläutern Sie den Unterschied zwischen einer Emission und einer Immission und
geben Sie jeweils ein Beispiel! 10 P
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Aufgaben der Gruppe 2:
2 Aufgaben sind auszuwählen und zu bearbeiten!!!
Aufgabe W5: Materialwirtschaft 30 Punkte
Für die zu bewirtschaftenden Materialien sind folgende Ausgangsdaten gegeben:
Mat.-Nr. Jahresbedarf in
Stück Preis/ Stck. in Euro
XX01 15.000 0,18
XX02 25.000 0,03
XX03 750 48
XX04 1.200 32
XX05 20.000 0,15
XX06 6.000 0,80
XX07 850 15
Die Lagerhaltungskosten betragen 20% des mittleren Lagerbestandes; die Beschaffungskosten betragen 20 GE je Bestellung.
a) Ordnen Sie die Materialien XX01 bis XX07 mit Hilfe der ABC-Analyse den Wertgruppen A, B und C zu. Für die Wertgruppen sollen folgende
Wertgrenzen gelten:
ca. A-Artikel: 75%
ca. B-Artikel: 20%
ca. C-Artikel: 5%
15 P
b) Zeichnen Sie – auf der Basis der von Ihnen durchgeführten ABC-Analyse (a)
die Lorenzkurve (auch Konzentrationskurve genannt)! 7 P
c) Auf der Grundlage der unter a) durchgeführten ABC-Analyse soll eine wirtschaftliche Bestellpolitik eingeführt werden: A-Artikel sollen tendenziell häufig, C-Artikel eher selten bestellt werden. Ermitteln Sie die
Bewirtschaftungskosten (Lagerhaltungskosten + Beschaffungskosten), wenn
• für A-Artikel 12 Bestellungen,
• für B-Artikel 4 Bestellungen und
• für C-Artikel eine Bestellung im Jahr erfolgen soll.
8 P
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Aufgabe W6: Produktionswirtschaft 30 Punkte
Die Nettobedarfsmengen eines Materials können in Eigenfertigung hergestellt oder durch Fremdbezug beschafft werden. In beiden Fällen sind Aufträge zu planen und durchzuführen. Für beide Bezugsmöglichkeiten gilt der Oberbegriff Auftrag.
a) Spezifizieren Sie den Auftragsbegriff für die Eigenfertigung und den
Fremdbezug! 4 P
b) Stellen Sie vier strukturelle Gleichheiten, die bei der Planung von Aufträgen
bei Eigenfertigung und Fremdbezug auftreten, gegenüber. 4 P c) Entscheidungen über Make-or-Buy sind Gegenstand aller Führungsebenen
des Produktionsmanagements. Erläutern Sie die wesentlichen Inhalte der Planung von Make-or-Buy-Entscheidungen auf der strategisch-taktischen und auf der operativen Ebene!
6 P
d) Nennen Sie vier typische Leistungsumfänge, die häufig Objekt der
Überlegungen zu Eigenfertigung oder Fremdbezug sind! 8 P e) Welche Gründe kann es für ein Unternehmen unter operativen Aspekten
geben, die bisher eigengefertigten Produkte fremd zu beziehen oder bisher fremdbezogene Produkte zeitweilig in Eigenfertigung zu produzieren?
Geben Sie für beide Situationen jeweils zwei Beispiele an.
8 P
Aufgabe W7: Marketing 30 Punkte
Sie haben als Unternehmensleiter zu entscheiden, ob Sie das Produkt IZ4U, das nach Meinung der Marktforschungsabteilung zu einem Preis von 46,00 € pro Stück in einer Menge von 20.000 Stück auf dem Markt abgesetzt werden kann, produzieren und in ihrem Verkaufssortiment aufnehmen wollen. Die
Produktionsabteilung hat bereits zugestimmt, das benötigte Investitionsvolumen beträgt 175.000 €. Die variablen Stückkosten betragen 21 €.
a) Führen Sie eine Wirtschaftlichkeitsanalyse durch. Erläutern Sie Ihre
Vorgehensweise. Wie würden Sie entscheiden? 13 P
Bei welcher abgesetzten Stückzahl ist der Gewinnschwellenwert erreicht?
Wie hoch wäre der Gewinn?
b) Zeigen Sie das Ergebnis graphisch. 7 P
c) Nachkalkulationen haben ergeben, dass das Investitionsvolumen in der Produktion realistischerweise um 25.000 Euro aufgestockt werden muss (bei sonst gleicher Datenlage). Zeigen Sie rechnerisch, bei welcher abgesetzten Stückzahl der Gewinnschwellenwert erreicht ist? Wie hoch wäre der Gewinn und wie würden Sie nun entscheiden?
10 P
Aufgabe W8: Umweltmanagement 30 Punkte
a) Was versteht man unter dem „Ökologie-Push“ sowie dem „Ökologie-Pull“?
Welche Einflussgrößen wirken auf den Ökologie-Push und Ökologie-Pull ein?
10 P
b) Welche umweltbezogenen Basisstrategien können unterschieden werden?
Erläutern Sie diese! Entwickeln Sie für jede Strategie eine geeignete Situationen für ihre Anwendung.
20 P
Viel Erfolg
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Datum 28.10.2006
Für die Bewertung und Abgabe der Prüfungsleistung sind folgende Hinweise verbindlich vorgeschrieben:
• Die Vergabe der Punkte nehmen Sie bitte so vor wie in der Korrekturrichtlinie ausgewiesen. Eine summarische Angabe von Punkten für Aufgaben, die in der Korrekturrichtlinie detailliert bewertet worden sind, ist nicht gestattet.
• Nur dann, wenn die Punkte für eine Aufgabe nicht differenziert vorgegeben sind, ist ihre Aufschlüsselung auf die einzelnen Lösungsschritte Ihnen überlassen.
• Stoßen Sie bei Ihrer Korrektur auf einen anderen richtigen Lösungsweg, dann nehmen Sie bitte die Verteilung der Punkte sinngemäß zur Korrekturrichtlinie vor.
• Rechenfehler sollten grundsätzlich nur zur Abwertung eines Teilschritts führen. Wurde mit einem falschen Zwischenergebnis richtig weiter gerechnet, so erteilen Sie die hierfür vorgesehenen Punkte ohne weiteren Abzug.
• Sollte ein Prüfling im Wahlbereich alle Aufgaben bearbeitet haben, so sind nur die numerisch ersten zwei zur Bewertung heranzuziehen.
• Ihre Korrekturhinweise und Punktbewertung nehmen Sie bitte in einer zweifelsfrei lesbaren Schrift vor:
Erstkorrektur in rot, evtl. Zweitkorrektur in grün.
• Die von Ihnen vergebenen Punkte und die daraus sich gemäß dem nachstehenden Notenschema ergebende Bewertung tragen Sie in den Klausur-Mantelbogen sowie in die Ergebnisliste ein.
• Gemäß der Diplomprüfungsordnung ist Ihrer Bewertung folgendes Notenschema zu Grunde zu legen:
Note 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 5,0
notw. Punkte 100-95 94,5-90 89,5-85 84,5-80 79,5-75 74,5-70 69,5-65 64,5-60 59,5-55 54,5-50 49,5-0
• Die korrigierten Arbeiten reichen Sie bitte spätestens bis zum
15. November 2006
an Ihr Studienzentrum ein. Dies muss persönlich oder per Einschreiben erfolgen. Der angegebene Termin ist unbedingt einzuhalten. Sollte sich aus vorher nicht absehbaren Gründen eine Terminüberschreitung abzeichnen, so bitten wir Sie, dies unverzüglich Ihrem Studienzentrumsleiter anzuzeigen.
BEWERTUNGSSCHLÜSSEL
Aufgabe 1 2 3 4 W5 W6 W7 W8
Gruppe 1: Alle Aufgaben sind zu lösen. Gruppe 2: Nur 2 Aufgaben sind zu lösen.
max. Punktzahl 10 10 10 10 30 30 30 30
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Lösung Aufgabe 1: Materialwirtschaft 10 Punkte
SB 2, S. 55 f.
Pufferfunktion Überbrückung zeitlicher und räumlicher Asynchronitäten
zwischen Erzeuger und Verbraucher. 2 P
Sicherheitsfunktion Absicherung einer minimalen Materialbereitstellung durch Etablierung von Sicherheitsbeständen bei auftretenden stochastischen Einflüssen.
2 P
Umformungsfunktion Anpassung eingehender Liefermengen, -sortimente und -maße an die erforderlichen Verbrauchsmengen und -sortimente.
2 P
Spekulationsfunktion Gewährung einer antizyklischen Einkaufspolitik unter
Beachtung potenziell höherer Lagerrisiken und -kosten. 2 P Sortierungsfunktion Nutzung der Lagerung zur Sortierung von Sammellieferungen
und zur Darbietung einzelner Sorten. 2 P
Lösung Aufgabe 2: Produktionswirtschaft 10 Punkte
SB 3, S. 14 f.
a) Zielbeziehungen: Zielidentität, Zielneutralität, Zielkomplementarität, Zielantinomie,
Zielkonkurrenz. 4 x 0,5 P
1. Zielidentität: Die Erfüllung von Ziel 1 ist zur Erfüllung des Zieles 2 identisch.
2. Zielneutralität: Die Erfüllung des Zieles 1 hat keinen Einfluss auf die Erfüllung des Zieles 2 und vice versa.
3. Zielkomplementarität: Die Verbesserung der Erfüllung des Zieles 1 führt gleichzeitig zu einem höheren Grad der Zielerreichung bei Ziel 2 und vice versa.
4. Zielantinomie: Die Realisierung des Zieles 1 schließt die Realisierung von Ziel 2 aus und vice versa.
5. Zielkonkurrenz: die Verbesserung der Erfüllung des Zieles 1 mindert die Erreichung des Zieles 2 und vice versa.
Erläuterung:
4 x 1 P
b)
1. Zielidentität: Senkung des Umrüstungsaufwandes einer Maschine ist vereinfacht identisch mit der Senkung der Rüstzeiten.
2. Zielneutralität: Die Senkung der Ausschussquote in der Produktion ist unabhängig von der Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Verwaltung.
3. Zielkomplementarität: Die Senkung der Produktionskosten führt tendenziell zur Gewinnerhöhung.
4. Zielantinomie: Die Erhöhung der von Kunden gewünschten Produktvielfalt schließt die gleichzeitige Senkung des Planungsaufwandes für die Entwicklung der Erzeugnisse aus.
5. Zielkonkurrenz: Die Verbesserung des Kundenservice wirkt der gleichzeitigen Kostenminderung entgegen.
Beispiel:
4 x 1 P
Lösung Aufgabe 3: Marketing 10 Punkte
SB 5, S. 21
Verbrauchsgüter sind Güter, die zur einmaligen Verwendung bestimmt sind. 2 P Beispiele sind Lebensmittel, Tabakwaren, Putzmittel, Batterien usw. 3 P Gebrauchsgüter sind Güter, die für die mehrmalige oder längerfristige
Verwendung bestimmt sind.
2 P
Beispiele: Haushaltsgeräte, Geschirr, Kleidung usw. 3 P
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KORREKTURRICHTLINIE PW/WH-ABW-P21-061028 SEITE 3
Lösung Aufgabe 4: Umweltmanagement 10 Punkte
SB 2.01, S. 18 f
Eine Emission ist eine in die Luft oder Atmosphäre abgegebene Stoffmenge, zum Beispiel von Schadstoffen, Lärm, Licht, Strahlung usw. von/aus einer entsprechenden Quelle (Emittent). Beispiele sind gasförmige Schadstoffemissionen aus Autos oder Schornsteinen.
Eine Immission ist dann der auf die Wirkungsstelle einwirkende Stoff, in diesem Fall die Schadstoffimmissionen in die Luft. Beispiel: Einträge von CO2 bewirken eine Erwärmung der Atmosphäre /Klimaveränderungen.
5 P
5 P
Lösung Aufgabe W5: Materialwirtschaft 30 Punkte
a)
Mat.-Nr. Jahresbedarf in Stück
Preis/ Stck. in Euro
wertmäßiger Jahresbedarf
Rang
XX01 15.000 0,18 2.700 6
XX02 25.000 0,03 750 7
XX03 750 48 36.000 2
XX04 1.200 32 38.400 1
XX05 20.000 0,15 3.000 5
XX06 6.000 0,80 4.800 4
XX07 850 15 12.750 3
68.800 98.400
Rang Mat.-Nr. Jahresbedarf
in Stück Preis/ Stck. in
Euro wertmäßiger
Jahresbedarf % Anteil am
Jahresbedarf % Anteil
kumuliert Gruppe
1 XX04 1.200 32 38.400 39,0 39,0 A 2 XX03 750 48 36.000 36,6 75,6 A
3 XX07 850 15 12.750 13,0 13,0 B
4 XX06 6.000 0,80 4.800 4,9 17,8 B 5 XX05 20.000 0,15 3.000 3,0 20,9 B 6 XX01 15.000 0,18 2.700 2,7 2,7 C
7 XX02 25.000 0,03 750 0,8 3,5 C
68.800 98.400 100,0
Klassifizierung in Wertgruppen: Gruppe Material-
positionen % Anteil Wert (GE)
A-Artikel sind die Materialien XX03 und XX04. A 2 75,6 74.400
B-Artikel sind die Materialien XX05, XX06 und XX07. B 3 20,9 20.550
C-Artikel sind die Materialen XX01 und XX02. C 2 3,5 3.450
3 P 2 P
2 P
5 P 3 P
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b)
Ermittlung der Lorenzkurve:
Gruppe % Anteil kumuliert Jahresbedarf (ME)
A 3 3 % 1.950
B 39 42 % 26.850
C 58 100 % 40.000
A
100 % 96,5 %
75,6 %
3,0 42,0 100%
Wertanteil in %
Mengenanteil in %
B C
c)
Anzahl
Bestellungen Lagerhaltungskosten: Beschaffungskosten:
A-Teile: 12 7412.400⋅0,5⋅0,2=620,00 2⋅12⋅20=480
B-Teile: 4 20.4550⋅0,5⋅0,2=513,75 3⋅4⋅20=240
C-Teile: 1 0,5 0,2 345,00
1 450 .
3 ⋅ ⋅ = 2⋅1⋅20=40
Bewirtschaftungskosten: 1.478,75 + 760,00 = 2.238,75
3,5 P 3,5 P 1 P
4 P für die Zeichnung max 7 Punkte für die richtige Zeichnung (4 P) mit den richtigen Werten (3 P)
3 P
für die Ermittlung der fehlenden Werte; falls nicht ausgewiesen, i. d. Zeichnung bewerten.
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KORREKTURRICHTLINIE PW/WH-ABW-P21-061028 SEITE 5
Lösung Aufgabe W6: Produktionswirtschaft 30 Punkte
SB 4, S. 32 ff
a) Eigenfertigung Produktionsauftrag (=Fertigungsauftrag, Fertigungslos)
- ist die Menge gleichartiger Produkte, die ohne Unterbrechung in Eigenfertigung hergestellt wird.
Fremdbezug Bestellauftrag (=Beschaffungsauftrag, Beschaffungslos) - umfasst die Menge gleichartiger Produkte, die auf einmal beschafft wird.
2 P
2 P
b) Strukturelle Gleichheiten sind
Eigenfertigung: Fremdbezug:
• Produktionsauftrag
• Produktionszeitpunkt
• Produktionszeit
• Produktionskosten
• Kapazitätsrestriktionen
• Bestellauftrag
• Bestellzeitpunkt
• Lieferzeit
• Beschaffungskosten
• Beschaffungsrestriktionen
c) Inhalte von Make-or-Buy-Entscheidungen auf c.1) strategisch-taktischer Ebene
Î dauerhafte oder längerfristige Ausgliederung/Eingliederung von Leistungsumfängen aus / in Unternehmen zur Erhaltung bzw. Schaffung einer wettbewerbsfähigen Produktion durch Konzentration auf Kerngeschäfte.
c.2) operative Ebene
Î kurzfristige, zeitweilige Übernahme bzw. Vergabe von Leistungsumfängen zur Beschäftigungssicherung bzw. Engpassbeseitigung.
3 P
3 P
d)
- Produkte, Baugruppen, Produktkomponenten, Bauteile;
- Instandhaltungsleistungen;
- Lagern, Transportieren, Umschlagen, Kommissionieren (logistische Leistungen);
- Kundenservice;
- F & E – Leistungen;
- EDV – Leistungen;
4 x 2 P max 8 P
e)
1) Übergang von Eigenfertigung zu Fremdbezug:
- Übernahme zusätzlicher Kundenaufträge bei ausgelasteten/ überlasteten Produktionskapazitäten;
- Lieferantenwechsel als Folge von Qualitätseinbrüchen;
- Havarien von Produktionseinrichtungen - Vermeidung von Investitionsrisiken;
2) Übergang vom Fremdbezug zu Eigenfertigung:
- Zeitvorteile bei der Befriedigung von kurzfristig auftretendem Bedarf;
- Verbesserung der Auslastung von Produktionskapazitäten;
2 x 2 P max 4 P
2 x 2 P max 4 P 4 x 1 P max 4 P
KORREKTURRICHTLINIE PW/WH-ABW-P21-061028 SEITE 6
Lösung Aufgabe W7: Marketing 30 Punkte
SB 7, S. 12 f
a) Folgende Daten sind gegeben:
Fixkosten: 175.000 € variable Kosten: 21 €
Marktpreis: 46 € erwarteter Absatz 20.000
Es ist anhand der vorhandenen Daten eine Braek-even-Analyse durchzuführen. Dabei ist zu prüfen, ob die erwartete Absatzmenge über dem Gewinnschwellenwert liegt.
Stück 000 . 20 Stück 000 . 7
Stück 000 . 7 Stück 21 GE Stück 46 GE
GE 000 . xb 175
<
=
−
=
6 P
Der Gewinnschwellenwert liegt weit unter dem zu erwartenden Absatz, so dass das
Projekt weiterverfolgt bzw. das Produkt IZ4U eingeführt werden sollte. 4 P
000 . 325 000 . 175 ) 21 46 ( 000 . 20 Kosten Erlös
Gewinn= − = ⋅ − − =
Der zu erwartende Gewinn beträgt 325.000 €. 3 P
b)
c) Fixkosten, neu: +25.000 €, d.h. 200.000 €
Stück 000 . 20 Stück 000 . 8
Stück 000 . 8 Stück 21 GE Stück 46 GE
GE 000 . xb,neu 200
<
=
−
= 2 P
3 P
000 . 300 000 . 25 000 . 325
Gewinn= − =
Der Gewinnschwellenwert ist nun bei einer Absatzmenge von 8.000 Stück, der entsprechende Gewinn ist 300.000 €. Das Projekt sollte weiter verfolgt werden.
3 P 2 P 7 P
HFH • Hamburger Fern-Hochschule
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Lösung Aufgabe W8: Umweltmanagement 30 Punkte
SB 2.01, S. 50 f.
a)
Ökologie-Push: Ausüben starken Drucks auf das Unternehmen, seine Unternehmensaktivitäten umweltschonend auszurichten.
Ökologie-Pull: Sogwirkung, die durch marktliche Nachfrage induziert wird.
1 P 1 P Einflussfaktoren auf Ökologie-Push:
• umweltrelevante Gesetzgebung
• Proteste und Reaktionen von Bürgerinitiativen
• Branchenleitlinien
• Kreditvergaberichtlinien
• umweltbewusste Wettbewerber
• umweltbewusste Mitarbeiter
Einflussfaktoren auf Ökologie-Pull:
• umweltbewusste Konsumenten
• umweltbezogene Forderungen industrieller Abnehmer
• umweltbezogene Forderungen des Handels
• Entstehen neuer Umweltschutzmärkte BWL II/SB 01, S. 52 f.
b)
Passivität: Die Strategie besteht in einem « Nicht-Verhalten » in Bezug auf die Umweltthematik.
Die Haltung ist abwartend; Anforderungen der Stakeholder werden nicht analysiert; auf artikulierte Anforderungen wird nicht reagiert. Eine ökologische Betroffenheit wird in den Geschäftsfeldern nicht wahrgenommen.
• Die Strategie wird als sinnvoll erachtet, wenn einerseits keine umweltbezogenen Gefährdungen (z.B. strafrechtliche Relevanz) zu befürchten sind, andererseits für das Unternehmen keine Vorteile aus umweltkonformem Verhalten resultieren.
Widerstandsstrategie: Das Unternehmen passt sich nicht an die umweltrelevanten Anforderungen an; darüber hinaus hält es aus wettbewerbsstrategischen Gründen an bereits praktizierte Verhaltensweisen fest.
• Es werden weiterhin Produkte vermarktet, die auch dauerhaft in der öffentlichen Umweltkritik stehen. In der Praxis wird die Strategie oftmals im Unternehmensverbund kooperativ verfolgt, indem z.B. Arbeitsgemeinschaften gegründet werden. Die Geschäftsfelder, in denen sich das Unternehmen betätigt, werden für das Unternehmen als essentiell und lukrativ betrachtet.
Rückzugsstrategie: Anforderungen des Umfeldes sollen nicht erfüllt, sondern das betroffene Geschäftsfeld soll aufgegeben werden.
• Die Strategie ist dann sinnvoll, wenn beispielsweise Anforderungen an die Anlagen Nachrüstungen in einer Höhe erforderlich machen, die den Wert des Geschäftsfeldes überschreitet. Die Rückzugsstrategie kann sich ferner an die Widerstandsstrategie anschließen, wenn das Produkt in eine Reifephase gelangt ist und aufgrund extern geäußerter Kritik aufgegeben werden soll.
Anpassungsstrategie: Dieser Strategietyp ist durch eine bloße Erfüllung von Umweltanforderungen gekennzeichnet.
• Umweltanforderungen der Stakeholder oder gesetzlich normierte Bestimmungen und Auflagen staatlicher Seite werden erfüllt, da sie nicht abzuwehren sind. Erlangte strategische Positionen sollen mit möglichst geringen Kosten abgesichert werden; einem Umweltengagement wird dann nachgekommen, wenn die Kosten sich hierfür in akzeptablen Grenzen halten, Gestaltungsspielräume werden allerdings ausgelassen.
Innovationsstrategie: Über das reaktive Erfüllen von Umweltschutzanforderungen hinaus gilt es hier, proaktiv unternehmensspezifische Vorteile zu realisieren. Bei Innovationsvorhaben werden potenzielle ökologische Problemfelder von vornherein vermieden; daher zielt die Strategie auf den Markt und die Gesellschaft insgesamt ab.
• Nimmt das Unternehmen ein hohes Maß an ökologischer Betroffenheit wahr und befindet es sich in einer ausgesprochen umweltbezogenen exponierten Position, versucht es, aus umweltinnovativem Verhalten unternehmensspezifische Vorteile zu ziehen.
Strategie- begriff 1 P, Erläuterung 1 P, Anwendungs situation 2 P,
max 5 x 4 P (20 P)
5 x 1 P max 5 P
3 x 1 P max 3 P