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Archiv "Hessen: Ausländer können Hilfsärzte werden" (17.04.1975)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

Für die über 1200 Patienten im Landeskrankenhaus Merzig, erklär- te Frau Waschbüsch weiter, gebe es nicht, wie Friedel Läpple erklärt habe, nur sieben Ärzte. Von den 21 Planstellen für Ärzte seien zur Zeit 15 besetzt. Wegen des allgemeinen Mangels an Psychiatern in der Bundesrepublik hätten die freien Stellen trotz wiederholter Aus- schreibungen nicht wieder besetzt werden können. Dies gelte auch für eine freie Psychologenstelle, während in Merzig die Stelle eines Beschäftigungstherapeuten vor- handen und besetzt sei.

Schließlich bezeichnete es die Mi- nisterin als „erstaunlich", daß der SPD-Fraktionsvorsitzende die Lage im Landeskrankenhaus Merzig kri- tisiere, obwohl weder er noch sei- ne Fraktion bei den Haushaltsbera- tungen eine Erhöhung der finan- ziellen Mittel oder der Stellen für Merzig gefordert hätten. gb

HESSEN

Mitbestimmung in Betriebsärztezentren?

Der SPD-Landtagsabgeordnete Lütgert hält es, wie aus einer Mel- dung des „Wiesbadener Kurier"

hervorgeht, für notwendig, daß die Landesregierung darauf achtet, daß in den neuen Betriebsärztezen- tren die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates in Fragen der Ar- beitssicherheit nicht umgangen werden. Das Problem ergibt sich nach seiner Auffassung aus der Tatsache, daß solche Zentren nicht in die einzelnen Betriebe eingeglie- dert sind; die Betriebsräte können daher ihre Mitbestimmungsrechte nicht nutzen.

Der Abgeordnete schlägt vor, die Betriebsärztezentren sollten als eingetragener Verein geführt wer- den, und die Arbeitnehmer sollten dafür Beiräte wählen können. Die Rechte dieser Beiräte sollten ent- sprechend den Vorschriften des Betriebsverfassungsgesetzes ge-

staltet werden. gb

Ausländer können Hilfsärzte werden

Eine Verordnung der Landesregie- rung hat den Gesundheitsminister ermächtigt, von der „Ersten Durch- führungsverordnung zum Gesetz über die Vereinheitlichung des Ge- sundheitswesens" aus dem Jahre 1935 abzuweichen, nach der die Tätigkeit als Hilfsarzt im öffentli- chen Gesundheitsdienst den Er- werb der deutschen Staatsangehö- rigkeit voraussetzt. Demnach kön- nen also jetzt in Hessen bei Vorlie- gen eines dringenden dienstlichen Bedürfnisses auch Ausländer als Hilfsärzte angestellt werden. WZ

NIEDERSACHSEN

„Gemeindenähere"

Versorgung

psychisch Kranker

Diesem Ziel diene auch der Aus- bau des Landeskrankenhauses Lü- neburg, für das Minister Greulich Mitte Oktober den Grundstein leg- te. Mit einem Kostenaufwand von

— BLÜTENLESE

Sentenz

Qui Marcuse s'accuse

zunächst 34 Millionen DM werden eine moderne Aufnahmeklinik und ein Sozialzentrum gebaut. Im zwei-

ten Ausbauabschnitt sollen bis 1978 für weitere 31 Millionen DM Abteilungen für die Kinder- und Ju- gendpsychiatrie sowie Neurologie und für Suchtkranke gebaut wer- den. gb

Mehrsprachige Impfmerkblätter

Das Sozial- und Gesundheitsmini- sterium hat für den Pockenalarm- fall in die Gesundheits- und Medizinal-Untersuchungsämter ein Merkblatt über Pockenschutzimp- fungen verteilt, das in türkischer, serbokroatischer, in italienischer, spanischer und griechischer Spra- che abgefaßt ist. Es enthält auch einen Fragenkatalog zur Vorge- schichte mit entsprechenden Hin- weisen für den Impfarzt.

Ein weiteres mehrsprachiges Merk- blatt ist zum Beginn der nächsten Impfaktion gegen Kinderlähmung erstellt worden; es ist in sechs Sprachen abgefaßt, außer den oben genannten zusätzlich in Por- tugiesisch. In der Zeitung des So- zialministeriums für ausländische Arbeitnehmer, die im Herbst wie- der erscheint, wird ebenfalls auf die Merkblätter und die Kinderläh- mungsimpfung hingewiesen. DÄ-N

RHEINLAND-PFALZ

Im Rahmen der Beantwortung ei- ner großen Anfrage der CDU im Landtag über die Stellen- und Per- sonalkostenentwicklung in den Landesministerien hat die Landes- regierung Vorwürfe zurückgewie- sen, in Rheinland-Pfalz habe in den vergangenen Jahren im Vergleich zu anderen Flächenstaaten eine besonders große Personalvermeh-

rung stattgefunden. An den Zahlen- vergleich knüpft die Landesregie- rung allerdings die Bemerkung, der teilweise unterschiedliche Aufga- benzuschnitt lasse nur „allgemeine Bewertungen" zu.

Sozial- und Gesundheitsminister Helmut Greulich hat für die langfri- stige Verbesserung der Lage psy- chisch Kranker die Einrichtung von psychiatrischen Fachabteilungen an den allgemeinen Krankenhäu- sern verlangt, damit Versorgung und Betreuung dieser Patienten

„gemeindenäher" wird. Man solle zunächst durch Sanierung und

„Gesundschrumpfung" der überbe- legten psychiatrischen Großkran- kenhäuser den akuten Notstand

abbauen.

Zu viele Beamte in den

Sozialministerien?

1142 Heft 16 vom 17. April 1975

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

Danach hat das rheinland-pfälzi- sche Ministerium für Soziales, Ge- sundheit und Sport mit 198 Stellen die niedrigste Personalausstattung der bei diesem Vergleich herange- zogenen Bundesländer. Die ent- sprechenden Zahlen für andere Länder, lauten: Saarland 212, Schleswig-Holstein 219, Nieder- sachsen 266, Baden-Württemberg 278, Hessen 322, Nordrhein-Westfa- len 441, Bayern 546. WZ

Minister Geißler:

Krankenhausreform anerkannt

Im Zusammenhang mit einem Überblick über die Entwicklung des Krankenhauswesens in Rhein- land-Pfalz erklärte Sozialminister Dr. Heinrich Geißler als Antwort auf eine große Anfrage der SPD- Fraktion im Landtag, die Kranken- hausreform werde von der über- wiegenden Zahl der Beteiligten als sachlich notwendig anerkannt. Das Gesetz habe nachgewiesen, daß gesellschafts- und gesundheitspoli- tische Reformen in Freiheit — ohne Verstaatlichung — durchführ- bar seien. In Rheinland-Pfalz gibt es jetzt nach dieser Übersicht 115 allgemeine Krankenhäuser mit 27 245 Betten. Die Bettendichte liegt mit 76,9 über dem Bundes- durchschnitt. Drei Viertel aller Krankenhausbetten stehen in Ein-, Zwei- oder Dreibettzimmern.

119 Krankenhäuser haben, wie Dr.

Geißler weiter mitteilte, ein Direk- torium gebildet, in 121 Kranken- häusern sind Patientenfürsprecher tätig. Krankenhauskonferenzen werden in Kürze bei 100 Kranken- häusern zusammentreten.

In 34 Krankenhäusern des Landes können die besondere Unterbrin- gung und die ärztlichen Wahllei- stungen unabhängig voneinander im ganzen Krankenhaus angeboten werden. Dazu kommen in anderen Krankenhäusern rund 44 Fachab- teilungen. Ärztliche Wahlleistungen in Mehrbettzimmern können in 56

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

Krankenhäusern und 29 weiteren Abteilungen in Anspruch genom- men werden.

115 Krankenhäuser bieten eine tägliche Besuchszeit außer sams- tags. 89 Krankenhäuser haben Be- suchszeiten am Abend eingerich-

-GLOSSE

Gesunder Mangel

Gewerbevereinigungen stre- ben nach Gewinn. Doch baß erstaunt konnte man dieser Tage in einer Gewerbezei- tung lesen:

„Wir wollen hoffen, daß die leeren Kassen, der Personal- mangel und die Überforde- rung unserer Institutionen noch recht lange anhalten.

Nur wenn man an diese na- türlichen Grenzen stößt, ist offenbar die heutige Mensch- heit bereit, einzusehen, daß man nicht alles zur gleichen Zeit haben kann. Und nur so kann verhindert werden, daß unsere Freiheit in wenigen Jahren wegen des Wucherns der Staatsmacht vollständig vor die Hunde geht. Wenn nur noch die Hälfte der Ge- setze erlassen wird, wird das Vaterland trotzdem in keiner Weise Schaden nehmen. Im Gegenteil."

Das sind überraschend neue Töne. Ob unser forscher Bundeskanzler endlich zu solch gesunden Einsichten verhalf? Schon möglich — aber die Gewerbezeitung ist keine deutsche. Sie ist in der Schweiz daheim. Dr. Fleiß

tet, davon etwa ein Drittel an allen Tagen außer samstags. Darüber hinaus sind in 113 Krankenhäusern Besuche nach Rücksprache mit dem Krankenhaus außerhalb der Besuchszeit möglich. WZ

AUS DER DDR

Mehr Hausbesuche im Dresdner Notdienst

Über die bisherigen Erfahrungen mit dem seit Anfang 1974 in Dres- den eingerichteten medizinischen Bereitschaftsdienst hat die stellver- tretende Kreisärztin in der Ostberli- ner Zeitschrift „humanitas" berich- tet. Die Leitstelle verfügt über neun Mitarbeiter und zehn Telefonan- schlüsse, die allerdings noch nicht unter der für die DDR angestrebten einheitlichen Notrufnummer 115 zu erreichen sind. Während der Be- reitschaftsdienstzeiten (täglich von 19 Uhr bis zum jeweils nächsten Werktag morgens 7 Uhr, mittwochs und sonnabends ab 13 Uhr) ist die Leitstelle doppelt besetzt. Sie hat direkte Verbindung zu jeweils fünf mit Funk ausgerüsteten Fahrzeu- gen in den Bereitschaftspoliklini- ken der fünf Stadtbereiche. Außer- dem besteht telefonische Direkt- verbindung zum Deutschen Roten Kreuz, zur Polizei, Feuerwehr, zur Dringlichen Medizinischen Hilfe, zum kinderärztlichen Bereitschafts- dienst sowie zu zwei Bereitschafts- polikliniken. Insgesamt stehen zwölf Funkfahrzeuge bereit.

Von Januar bis August 1974 sind insgesamt 18 500 Hausbesuche durchgeführt worden. Ihre Zahl ist noch im Steigen begriffen, und man will versuchen, durch genaue- re Befragung der anrufenden Pa- tienten die Bagatellfälle zu verrin- gern. Als besonderer Erfolg wird die Herabsetzung der durchschnitt- lichen Wartezeit auf 15 bis 30 Mi- nuten herausgestellt. Bis 1973 hatte die durchschnittliche Wartezeit bei Notrufen in Dresden drei bis vier Stunden betragen. An Wochenen- den und Feiertagen kommt es je- doch wegen der Häufung der Anru- fe, unter denen dann auch viele so- genannte „Wunschhausbesuche"

sind, noch zu Wartezeiten von vier bis fünf Stunden. Deshalb ist man in Dresden dabei, am Sonnabend- nachmittag sowie sonntags tags- über einen zweiten Arztbereit- schaftsdienst an den Polikliniken einzurichten, der die gehfähigen Patienten betreuen kann. gb

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft 16 vom 17. April 1975 1143

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