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Archiv "Insulinanalogon Glargin und vermeintliches Krebsrisiko" (03.07.2009)

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A1394 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 27⏐⏐3. Juli 2009

A K T U E L L

Sämtliche großen deutschen Klini- ken wollen in den kommenden drei Jahren in die Informationstechnolo- gie (IT) investieren, um Arbeitsab- läufe effizienter zu gestalten und ei- ne bessere Vernetzung mit anderen Leistungserbringern zu ermöglichen.

Eines der zentralen Themen ist da- bei die elektronische Patientenakte.

Hier haben deutsche Kliniken, ins- besondere Krankenhäuser in öffent- lich-rechtlicher Trägerschaft, noch Nachholbedarf. Das ist das Ergeb-

nis der Studie „Krankenhaus Trend 2009“ der Unternehmensberatung Steria Mummert Consulting, die hierzu 129 Fach- und Führungskräf- te aus Krankenhäusern befragt hat (www.steria-mummert.de).

Vor allem die Vernetzung bedingt Investitionen in die IT. So planen rund neun von zehn Kliniken die Kooperation mit niedergelassenen Ärzten, fast ebenso viele wollen verstärkt mit anderen Krankenhäu- sern zusammenarbeiten. KBr

INSULINANALOGON GLARGIN UND VERMEINTLICHES KREBSRISIKO

Wenn Diabetiker anstelle von Humaninsulin das langwirksame Analoginsulin Glargin (Lantus®) verwenden, erhöht dies möglicherweise das Risi- ko, an Krebs zu erkranken. Zu diesem Ergebnis kommen das Institut für Qualität und Wirtschaft- lichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) und das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) nach einer Analyse von vier Studien mit rund 130 000 deutschen Patienten, die zwischen 2001 und 2005 mit Humaninsulin oder den Analoginsulinen Lispro (Humalog®), Aspart (Novorapid®) oder Glargin (Lantus®) behandelt worden waren. In al- len vier Studien zeigte sich weder eine erhöhte Krebsgefahr durch Humaninsulin noch durch die kurz wirksamen Insulinanaloga Lispro und Aspart.

Nach Angaben des IQWiG war die Zunahme des Krebsrisikos unter Glargin relativ klein und erst zu erkennen, wenn wichtige weitere Fakto- ren wie Alter, Geschlecht und die tägliche Insu-

linmenge berücksichtigt wurden. Die Patienten waren zwischen 65 und 70 Jahre alt, hatten al- so grundsätzlich bereits ein gewisses Krebsri- siko: Von 1 000 mit Humaninsulin behandelten Patienten erkrankten innerhalb von durch- schnittlich 20 Monaten 41 an Krebs. Würden Patienten mit entsprechendem Profil mit Glar- gin behandelt, ergeben sich laut IQWiG folgen- de Zunahmen an Krebsdiagnosen: Bei täglich zehn Glargin-Einheiten würden etwa vier Karzi- nome mehr pro 1 000 Patienten auftreten, bei 50 Einheiten etwa 13 Erkrankungen mehr.

Allerdings wurde Glargin von den meisten Patienten der Studien nur in relativ niedrigen Dosierungen eingesetzt. Von 100 Patienten, die Glargin erhielten, verwendeten etwa 50 täglich weniger als 20 Einheiten und nur fünf von 100 Patienten über 50 Einheiten. Das IQWiG räumt ein, dass nicht Glargin, sondern noch

unbekannte Faktoren Ursache des höheren Krebsrisikos sein könnten. Auch eine „statisti- sche Assoziation“ schließe man nicht aus.

Sanofi-Aventis weist den IQWiG-Bericht auf Basis von Registerstudien entschieden zurück.

Der Hersteller verweist auf klinische Studien mit 70 000 Patienten und 24 Millionen Thera- piejahren. Zudem sei aktuell eine randomisierte Sicherheitsstudie publiziert worden, wonach unter Glargin innerhalb einer Beobachtungszeit von fünf Jahren weniger Malignome entstan- den sind als unter Humaninsulin (Diabetologia 2009; DOI 10.1007/s00125–009–1415–7).

Die European Association for Study of Diabetes (EASD) und die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) fordern nun weitere Analysen; Diabetiker sollten jedoch auf keinen Fall eigenständig ihre Insulingaben verändern, sondern ihren Arzt

konsultieren. zyl

Das Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin startet ein neues Projekt zur präventiven Behandlung von Kinderpornogra- fienutzern. Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren und rich- tet sich gezielt an Männer, die den Wunsch verspüren, kinderporno- grafisches Material zu nutzen oder dies bereits tun.

Das Programm bietet den Pro- blembewussten unter diesen Män-

nern kostenlos und schweige- pflichtgeschützt eine diagnostische Einordnung ihres Problems und the- rapeutische Unterstützung an.

„Kinderpornografie ist eine Her- ausforderung für die Gesellschaft, der wir mit einem präventiven The- rapieprogramm begegnen wollen.

Um sexuellen Missbrauch von Kin- dern durch Kinderpornografie zu verringern, machen wir den Konsu- menten von Kinderpornografie ein konkretes Hilfsangebot“, sagte In-

stitutsdirektor Prof. Dr. med. Klaus M. Beier bei der Vorstellung des Programms. Mithilfe einer Medien- kampagne sollen betroffene Männer auf das Therapieangebot an der Charité aufmerksam gemacht wer- den. Ein Fernseh- und Kinospot richtet sich sowohl an Betroffene als auch an deren Angehörige und die breite Öffentlichkeit.

Das Institut verfügt bereits über ein Behandlungsangebot für Män- ner mit pädophiler Neigung. SR KINDERPORNOGRAFIE

Präventionsprojekt an der Charité gestartet

KRANKENHÄUSER

Investitionen in Informationstechnologie geplant

Foto:mauritius images

Der digitale Austausch soll die Kooperation mit dem ambulanten Bereich verbessern.

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