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Jahrbuch Standort Meschede: 2017

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Academic year: 2022

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Jahrbuch 2017

Standort Meschede

Titelthema: Karrieresprungbrett Meschede

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2

Impressum Herausgeber

Der Rektor der Fachhochschule Südwestfalen, Professor Dr. Claus Schuster

Fachhochschule Südwestfalen Baarstraße 6

58636 Iserlohn www.fh-swf.de Leitung

Prof. Dr. Bernd Filz Redaktion

Michael Baumhöfer, M.A.

Daniela Erhard, B.Eng.

Dipl-Kffr. Manja Graewe Tanja Kamphaus Dipl.-Kfm. Christian Klett Dipl.-Ing. Eckhard Stoll Dipl.-Ing. Tobias Vonstein

Titelfoto: Unsere Mentoren in Meschede geben Starthilfe!

Anzeigen/Finanzierung Bettina von Baudissin, MBA Druck

WIRmachenDRUCK GmbH Mühlbachstr. 7

71522 Backnang Kontakt

jahrbuch.mes@fh-swf.de www.fh-swf.de/medijahrbuch Berichtszeitraum

1. Oktober 2016 bis 30. September 2017

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3

Editorial ...6

Campus Meschede im Überblick ...7 - 13 Zahlen, Daten, Erstsemester ... 8 - 9 Das akademische Jahr 2016/17 Rück- und Ausblick des Dekanats... 10 - 13 Nachhaltiger Lichtblick: Recyclingpapierfreundliche Hochschule ... 13

Karrieresprungbrett Meschede ...14 – 25 Absolventen aus Meschede – ein Überblick ... 16 - 17 Einblicke in Absolventen-Karrieren 2016/17 ... 18

Katrin Bücker – Aus dem Sauerland für das Sauerland... ... 18

Tobias Rau – Einen kennen, der einen kennt, der einen kennt ... 20

Markus Böhmer – Vom Kunstschmied zum Konstrukteur ... 21

Frank Raulf – Gut vorbereitet in die Welt der Finanzen... 22

Dr. Daniel Hoppe – Promotion als FH-Absolvent ... 24

Nico Schulz – Erster Absolvent in der Wirtschaftsinformatik ... 25

Studium ...26 – 51 Neue Studiengänge ... 28 - 30 Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik ... 28

Verbundstudium Master Maschinenbau – Studienrichtung Produktion ... 30

Neuausrichtung der Elektrotechnik-Studiengänge ... 31 - 33 Bachelorstudiengang Elektrotechnik –Mehr Möglichkeiten im Studium ... 31

Masterstudium Elektrotechnik ... 33

Ausgezeichnetes Studium ... 34

Budde-Preis für Patrick Bernado ... 34

Förderpreise des Unternehmensverbandes Westfalen-Mitte ... 35

Prämierungen des Fördervereins ... 36

Stipendien für begabte Studierende ... 37

Studium ganz praktisch ... 38

Hand anlegen im Schweißpraktikum ... 39

Guerilla-Marketing gegen Ärztemangel ... 40

Schatztruhen im Naturpark Sauerland-Rothaargebirge ... 42

Inhalt

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4

Wälzlagerworkshop der Firma Timken ... 43

Drehen statt Paddeln: Faltboot mit Flettner-Rotor ... 43

Exkursionstag Elektrotechnik ... 44

Studium mal anders ... 45

Gastvorlesung zu Fußball und Wirtschaft ... 45

Wahlpflichtfach »Ihr Auftritt«: Gelungen Stimme und Sprache einsetzen ... 46

Dr. Oetker Puddingtorte für Exkursionsteilnehmerin ... 48

So schmeckt Statistik: Der Cola-Blindtest ... 48

Angewandte Unternehmensforschung im Bergkloster ... 49

Internationales ... 50

Eine Exkursion ins Land des Lächelns ... 50

Erste Studierende im trilingualen Studiengang in Barcelona ... 50

Erste Austauschstudentin an der UTCC ... 51

Forschung und Transfer ...52 – 65 Getunte Industrietechnik: Kooperation mit Transfluid ... 54

Marktforscher unterwegs ... 56

Studierende befragen Gäste auf Bike-Festival ... 56

Studie zum Fachkräftepotenzial von Frauen in Südwestfalen ... 57

Studie zum Image der Region Südwestfalen ... 58

Projekt Mittelstand 4.0 ... 60

Land fördert Start-up-Innovationslabor Südwestfalen ... 62

LabTour I4.0 in der TransferFactory ... 63

Gesenkbiegeverfahren – (kleine) Revolution in der Umformtechnik ... 64

Hochschulforum Gießereitechnologie ... 65

Menschen ...66 – 77 Neue Gesichter am Campus Meschede ... 68

Übersicht der Personalzugänge ... 68

Prof. Dr. Ralf Lanwehr – Management messbar machen ... 69

Prof. Dr. Stefan Lier – Flexible Logistik... 70

Prof. Dr. Jörg Kolbe – Leicht, leichter, Leichtbau ... 71

Prof. Dr. Thomas Kopinski – Mit Gesten Maschinen steuern ... 72

Prof. Dr. Christian Kutzera – Autonomes Fahren im Hörsaal ... 73

Neue Mitarbeiter ... 74

FH Südwestfalen verleiht Honorarprofessuren ... 76

Personalabgänge ... 77

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5

Ex curriculum ...78 – 95

Sauerländer Tischgespräche: Wem Armut nutzt ... 80

Zwischen Akkusativ und Dativ –Deutschkurs für Flüchtlinge ... 82

Engagement im Repair Café ... 83

MINT, MINT, MINT: Aktivitäten mit Schülerinnen und Schülern ... 84

Kinder-Uni 2017 ... 84

Kreislauf des Wassers – Herbstferien in der Hochschule ... 84

Lego WeDo – Robotik-Unterricht in der dritten Klasse ... 85

Robotik-Kurse im Schülerlabor ... 86

Ohren-Wärmebild und Luftballonplatzgeschwindigkeit ... 86

Technik-AG für Grundschulkinder ... 87

Zweiter Mescheder Science Slam vor vollem Haus ... 88

Studium trifft Praxis ... 90

Volksbank Campus Start up-Wettbewerb ... 92

Kooperation mit dem Berufskolleg Meschede ... 94

Alumni-Netzwerk ... 95 Unsere Professoren und Lehrgebiete im Überblick ...96 – 101 Unsere Förderer ...102 – 117

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6

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Sie halten die neue Ausgabe des Jahrbuchs 2017 in Händen und JA es sieht anders aus. Aber nicht nur das. Es ist auch anders! Wir haben nicht nur das Format geändert und die Fotos größer gemacht, sondern auch ein Titelthema und neue Berichtsfor- mate eingeführt. Kurzum, wir meinen, es kommt einem Magazin näher als einer wissenschaftlichen Schrift.

Aber schauen Sie selbst und vielleicht haben Sie gar Lust, uns einen Kommentar zu senden.

Tun Sie das am einfachsten mit einer E-Mail an jahrbuch.mes@fh-swf.de. Wir freuen uns und sind gespannt, wie Sie das neue Jahrbuch finden.

Apropos Titelthema! Kennen Sie auch einen, der einen kennt, der einen kennt? So ging es einem un- serer ehemaligen Studierenden. Heute arbeitet er für einen italienischen Arbeitgeber. Lesen Sie seine

Geschichte auf Seite 20. Es freut uns und macht uns auch ein wenig stolz, wenn wir auf die Karrie- ren unserer Absolventen blicken. Denn darum geht es in unserem diesjährigen Themenschwerpunkt.

Dabei ist Karriere nicht alles. Oder wie denken Sie darüber? Ich finde es ebenso wichtig, in einer Or- ganisation, in einem Unternehmen zu arbeiten, in der jeder sein Potenzial weiter entfalten kann und sich rundum wohl und gut aufgehoben fühlt. Und ich bin davon überzeugt, dass das in Zeiten des Wettbewerbs um Talente bedeutender werden wird.

»Und wie ist das an der Hochschule?«, mögen Sie sich jetzt fragen. »Können sich Studierende am Standort Meschede gut aufgehoben fühlen?« Je- denfalls bin ich jedes Mal freudig überrascht, wenn ich sehe und höre, was im Studium und drum herum so alles Spannendes gemacht wird. Stö- bern Sie doch mal in den Rubriken Studium ganz praktisch und Studium mal anders oder folgen Sie uns ins Land des Lächelns. Interessieren Sie sich für getunte Industrietechnik oder wollen gar wissen, welchen Wert das Applaus-o-Meter für den Sieger des Mescheder Science-Slam angezeigt hat? Auch unsere neuen Kollegen bereichern Lehre und For- schung mit frischen Ideen. Übrigens, wer neu dabei ist, lesen Sie im Kapitel Menschen. Das alles und noch mehr finden Sie in diesem Jahrbuch.

Viel Freude beim Blättern, Stöbern, Lesen im und beim Sinnieren über das Jahrbuch wünscht Ihnen herzlichst

Ihr

Bernd M. Filz

Editorial

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Campus Meschede im Überblick

Editorial

(8)

8

401 Studienanfänger

zum Wintersemester 2017/18, insgesamt 2 000 Studierende vor Ort in Meschede

41 Professorinnen und Professoren 21 Lehrkräfte für besondere Aufgaben

69 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 3 Honorarprofessoren

24 Lehrbeauftragte

16 221 qm Gesamtnutzfläche für Forschung und Lehre 1 Fachbereich

Ingenieur- undWirtschaftswissenschaften

Zahlen, Daten, Erstsemester

Verteilung der Studienanfänger

Bachelor Elektrotechnik Bachelor International Management

Bachelor Maschinenbau Bachelor Wirtschaft Bachelor Wirtschaftsinformatik Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen Master Elektrotechnik Master Maschinenbau Master Wirtschaft

29

119 38

77 16

42 12

19 28

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9

Zahlen, Daten, Erstsemester

Thomas Schwefer kommt aus Meschede-Berge und studiert Elektrotechnik:

»Ich habe eine Ausbildung und anschließend das Fach-Abitur am Berufskolleg in Meschede gemacht. Für die Hochschule habe ich mich wegen des guten Rufs entschieden.«

Duy Quyen Pham aus Wildeshausen bei Bremen, Studiengang International Management:

»An einer anderen Hochschule hätte ich noch auf die Zulassung warten müssen. Ich habe viel Gutes gehört und mich für Meschede entschieden.«

Hendrik Voss aus Nuttlar, Studiengang Maschinenbau:

»Vorher habe ich eine Ausbildung als Konstruktions- mechaniker gemacht und jetzt möchte ich das Studium ausprobieren.«

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Oben: Das Dekanat des Fachbereichs Ingenieur- und Wirtschafts- wissenschaften (v.l.n.r.): Prodekan Prof. Dr. Stephan Breide, Deka- nin Prof. Dr. Monika Reimpell und Prodekan Prof. Dr. Uwe Riedel.

»Mein dringender Rat an junge Digitalunterneh- mer und angehende Start-up-Hipster: Geht raus aus Berlin. Lasst München und Hamburg hinter euch. Geht nach Meschede.« So zitierte die Süd- deutsche Zeitung am 15. August 2017 den ameri- kanischen Publizisten Steven Hill. In Provinzstädten wie Meschede säßen die »Hidden Champions«, die weltweit erfolgreichen Experten für hochspeziali- sierte Maschinen und Bauteile, die nun ans Internet der Dinge angeschlossen würden.

»Industrie 4.0« ist das Stichwort. Den Zusammen- hang mit dem deutschen Mittelstand hat Steven Hill in Meschede selbst kennengelernt: auf dem 2.

Kongress »Industrie 4.0 für den Mittelstand in Süd- westfalen« am 21. September 2016 – in der Fach- hochschule Südwestfalen. Was uns als Dekanat an diesem Umstand freut, ist zum einen die Aufmerk- samkeit für unsere Hochschule in regionalen und

überregionalen Medien. Viel wichtiger erscheint uns aber die Bestätigung, die unsere Aktivitäten in Leh- re, Forschung und Transfer hierdurch erfahren.

Aufgaben eines Dekanats

An einer Hochschule versteht man unter einem Dekanat ein gewähltes Gremium, das einen Fachbereich leitet. Zu seinen Auf- gaben gehört zum einen die Organisation des laufenden Betriebs, wobei insbesondere die Felder Studium und Lehre, Forschung und Transfer sowie Personal und Finanzen zu nennen sind. Zum anderen muss ein De- kanat gemeinsam mit den Mitgliedern des Fachbereichs die Weichen für die Zukunft stellen.

Das akademische Jahr 2016/17:

Rück- und Ausblick des Dekanats

(11)

11 Automatisierung und Digitalisierung

als Handlungsfelder im Studienangebot

Im Mescheder Fachbereich »Ingenieur- und Wirt- schaftswissenschaften« arbeiten die Fachgebie- te Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaft interdisziplinär zusammen. Zum Wintersemester 2017/18 haben wir mit der Einführung zweier neuer Studiengänge einen wichtigen Schritt in die Rich- tung der High-Tech-Strategie »Industrie 4.0« voll- zogen. Neu ist zum einen der Bachelorstudiengang

»Wirtschaftsinformatik«. Zum anderen ergänzt der Verbundstudiengang »Maschinenbau« mit der Stu- dienrichtung »Produktion« unser Angebot an Mas- terstudiengängen. Gründlich überarbeitet wurden zudem die Elektrotechnik-Studiengänge: Bachelor und Master bieten jetzt mit »Automatisierungstech- nik und Mechatronik« sowie »Ingenieurinformatik«

zusätzliche richtungsweisende Schwerpunkte. Da- rüber hinaus bieten sie eine bessere Studierbar- keit sowie mehr Möglichkeiten zur Kombination von Berufstätigkeit, Ausbildung und Studium.

Studiengänge müssen regelmäßig von externen Gutachtern überprüft und für gut befunden wer- den. In Meschede wird diese »Reakkreditierung« in den meisten Studiengängen zum Wintersemester 2019/20 erfolgen. Dies ist eine gute Gelegenheit, das bestehende Angebot auf den Prüfstand zu stellen und weiterzuentwickeln. Insbesondere ist geplant, im Studiengang »International Management« ne- ben die bestehenden Vertiefungsrichtungen »Entre- preneurship« und »Tourismus« weitere zu stellen.

Diese befassen sich mit digitalen Medien, inter- nationalen Wirtschaftsbeziehungen oder Supply Chain Management. Außerdem sollen die zwei bestehenden Studiengänge des Wirtschaftsinge- nieurwesens zusammengeführt und durch eine zusätzliche Vertiefungsrichtung zum Thema Nach- haltigkeit ergänzt werden. Ziel dieser Maßnahmen

ist es, jungen Menschen heute und in Zukunft ein attraktives und arbeitsmarktgerechtes Studienan- gebot in Meschede zu bieten.

Vernetzung mit der Region

Auf Wirtschaft und Gesellschaft kommen durch die zunehmende Automatisierung und Vernetzung in vielen Arbeits- und Lebensbereichen Herausfor- derungen zu. In Meschede widmen sich Professo- rinnen und Professoren verschiedener Fachgebiete mit ihren Teams diesem Thema. Exemplarisch sei- en hier zwei Aktivitäten genannt: Zum einen läuft seit dem letzten Jahr das Projekt Mittelstand 4.0 in Zusammenarbeit mit der Hochschule Hamm- Lippstadt, der IHK Arnsberg und der SIKH Hagen.

Zum anderen wurde in diesem Jahr das Projekt Arbeit 4.0 in Zusammenarbeit mit der Universität Siegen und der Ruhr-Universität Bochum gestar- tet. Auf dem Gebiet der Gründerförderung ist unser Standort unter anderem mit einer Beteiligung im Projekt Start-up-Innovationslabor Südwestfalen gut aufgestellt. Die Volksbanken im Sauerland un- terstützen unsere Studierenden mit Gründersti- pendien. Dass diese Aktivität überregional wahr- genommen wird, belegt der Besuch des Wirt- schaftsministers Andreas Pinkwart in Meschede im August dieses Jahres. Er hat das politische Ziel, die Gründung von Unternehmen zu fördern.

Automatisierung und Digitalisierung bedingen künftig eine ausreichende Anzahl von Fachkräf- ten im MINT-Bereich. Die Abkürzung MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Deshalb ist die Förderung des In- teresses von Schülerinnen und Schülern an den MINT-Fächern von Politik und Wirtschaft gewollt.

Der Mescheder Fachbereich unterstützt dies auf vielfältige Weisen. So gibt es eine Technik-AG für

(12)

12

Grundschulen oder ein Ferienangebot für die Se- kundarstufe im Labor für Umweltverfahrenstech- nik. Alte Kooperationen mit Schulen konnten wir in diesem Jahr auffrischen, beispielsweise in Form einer Kooperationsvereinbarung mit dem Berufs- kolleg Meschede. Auch die Industrie sieht Bedarf.

Großzügig unterstützt werden unsere Projekte im zdi-Netzwerk Bildungsregion Hochsauerlandkreis durch die Arconic Foundation. Ziel all dieser Maß- nahmen ist es, Schülerinnen und Schüler auf aus- sichtsreiche Berufsfelder aufmerksam zu machen und vielleicht auch für ein Studium in Meschede zu gewinnen.

Nicht zuletzt freuen wir uns, neue Kolleginnen und Kollegen am Fachbereich begrüßen zu dürfen.

Unser strategischer Ansatz in Lehre, Forschung und Transfer zeigt sich auch in den neu berufenen Professoren des Mescheder Fachbereichs: Dr. Jörg Kolbe für Konstruktion und Leichtbau, Dr. Thomas Kopinski für Ingenieurinformatik, Dr. Christian Kut- zera für Sensorsysteme, Dr. Ralf Lanwehr für Inter- national Management, Dr. Stefan Lier für Logistik und Dr. René Ramacher für Wirtschaftsinformatik.

Sie stellen sich und ihre Arbeitsgebiete in diesem Jahrbuch vor.

Steven Hills eingangs zitierter Ausspruch resul- tiert aus einer Kritik an den Unternehmensstruk- turen und Arbeitsbedingungen im Silicon Valley.

Laut Süddeutscher Zeitung fordere Hill, »Deutsch- land solle sich seiner Stärken besinnen, anstatt dem Vorbild des Silicon Valley zu folgen, und diese Stärken lägen nun mal in seinem einmaligen Mit- telstand. Die mittelständischen Unternehmen sei- en Weltmarktführer in Perfektion und Produktion, sie müssten sich aber noch stärker für die Digita- lisierung öffnen und dazu die Zusammenarbeit mit jungen innovativen Start-ups suchen.« Der Titel des Beitrags lautet entsprechend »Das deutsche

Valley«. Aus unserer Sicht ist dieser Aufforderung insofern kaum etwas hinzuzufügen. Vielleicht ei- nes: In diesem Sinne verstehen wir unser Jahrbuch in diesem Jahr einmal als »Neuigkeiten aus dem Valley«.

Nachhaltiger Lichtblick:

Recyclingpapierfreundliche Hochschule

Beim Papieratlas-Hochschulwettbewerb erreichte die Fachhochschule Südwestfalen den sechsten Platz und gehört damit zu den »Recyclingpapierfreundlichsten Hoch- schulen« Deutschlands, wie die Initiative Pro Recyclingpapier im September mitteilte. Mit einer Steigerung der Recyclingpapierquote in der Verwaltung innerhalb eines Jahres von Null auf nunmehr 100 Prozent belegt die Fachhochschule zugleich den zweiten Platz der Kategorie »Aufsteiger des Jahres«.

Der Wettbewerb erfolgte zum zweiten Mal in Kooperation mit dem Bundesumwelt- ministerium, dem Umweltbundesamt und dem Deutschen Hochschulverband.

»Die Verwendung von Recyclingpapier ist eine besonders einfache und effektive Maßnahme für den Schutz natürlicher Ressourcen«, ist Rektor Prof. Dr. Claus Schuster überzeugt. Und Kanzler Heinz- Joachim Henkemeier ergänzt: »Alleine die Fachhochschule Südwestfalen mit ihren mehr als 14 000 Studierenden und rund 900 Beschäftigten erzielte durch die Ver- wendung von Recyclingpaper im Jahr 2016 eine Einsparung von über 1,9 Millionen Liter Wasser und mehr als 400 000 Kilowatt- stunden Energie«.

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Karrieresprungbrett Meschede

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»Wir geben Impulse in der Lehre: Wir begleiten, be- treuen und qualifizieren unsere Studierenden durch eine bestmögliche akademische Ausbildung und si- chern durch unser Beratungsangebot deren beruf- lichen Erfolg.« So steht es im Leitbild der Fachhoch- schule Südwestfalen. Ob und wie dies gelingt, prüft die Hochschule durch eine Absolventenbefragung, die

das Institut für Qualitätsentwicklung und -manage- ment (IQEM) jeweils anderthalb Jahre nach Abschluss des Studiums durchführt. Die Fakten des Absolven- ten-Jahrgangs 2015 sprechen für sich:

Absolventen aus Meschede – ein Überblick

76 Prozent

der Absolventen sind mit ihrem Studium in Meschede zufrieden oder sehr zufrieden, Spitzenreiter ist der Studiengang Elektrotechnik mit 94 Prozent.

82 Prozent

gehen einer regulären Erwerbstätigkeit nach (d. h. nicht zu Ausbildungszwecken),

nur 3 Prozent sind arbeitssuchend).

jeder Fünfte

hat ein Aufbaustudium

(zum Beispiel Master) aufgenommen.

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17 Regionaler »Bestseller«:Maschinenbau-Absolventen

50 Prozent

der berufstätigen Maschinenbau-Absolventen des Jahrgangs 2015 fanden eine Beschäftigung am Hochschulstandort Meschede.

Weitere 40 Prozent

arbeiten im übrigen Landesgebiet von NRW.

Im Zeitraum Sommersemester 2016 und Winterse- mester 2016/17 machten 219 Präsenz-Studierende am Standort Meschede ihren Bachelor oder Master.

Hinzu kamen 1 174 Absolventinnen und Absolventen, die über Bildungspartner im Dualen Studium in Meschede eingeschrieben waren.

Absolventen aus Meschede – ein Überblick

Verteilung der 219 Absolventen 2016/17 in den Präsenzstudiengängen

International Management Elektrotechnik Maschinenbau Wirtschaftsingenieurwesen Wirtschaft

29 35

42 37

76

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19 19 Katrin Bücker –

Aus dem Sauerland für das Sauerland

Katrin Bücker ist durch und durch Sauerländerin:

Sie wohnt in Velmede, hat in Meschede studiert und vermarktet jetzt deutschlandweit eine Sauerländer Biermarke. Als Produktmanagerin ist sie bei der Brauerei Veltins schwerpunktmäßig für das Mar- keting eines ganz besonderen Produktes zuständig.

Das Grevensteiner Original ist die regionale Land- bierspezialität der Privatbrauerei. Den Grundstein für ihre Karriere bei der Brauerei legte sie mit ihrem Bachelorstudium »International Management with Engineering« im Schwerpunkt Medientechnik und dem anschließenden Wirtschaftsmaster.

»Im Produktmanagement beobachten und ana- lysieren wir, wie sich der Biermarkt entwickelt und leiten daraus entsprechende Strategien und Maß- nahmen für unsere Produkte ab«, erklärt Katrin Bü- cker. »Ich bin dabei mit an der strategischen und operativen Markenführung beteiligt.« Bezogen auf die Hauptaufgabe der 29-Jährigen bedeutet das die Planung und Umsetzung von Kommunikations- maßnahmen wie zum Beispiel der Schaltung von Plakatwerbung, der Durchführung von Promotion- Aktionen im Handel oder der Teilnahme an ver- schiedenen Veranstaltungen.

Erste Erfahrungen im Marketing sammelte Katrin Bücker während ihres Bachelorstudiums.

»Meine erste Marketingvorlesung hat mich so- fort fasziniert und dementsprechend habe ich meine Wahlpflichtmodule in diesem Bereich ge- wählt.« Anschließend ließ sie das Thema Marketing nicht mehr los. Es folgten ein Auslandspraktikum bei der Deutsch-Australischen Industrie- und

Handelskammer in Sydney und die Bachelorarbeit im Bereich B2B-Marketing bei der Firma Hella in Lippstadt. »Ich wollte im Rahmen meines Mas- terstudiums aber auch praktische Erfahrungen im Konsumgütermarketing sammeln, da hier die Emotionalität bei der direkten Vermarktung an den Endverbraucher eine größere Rolle spielt.« Als Katrin Bücker an der Fachhochschule Meschede einen externen Gastvortrag über das Marketing der Brauerei Veltins hörte, war für sie klar: »Die beschriebenen Arbeitsaufgaben fand ich so be- eindruckend, dass ich diese und das Unterneh- men unbedingt näher kennenlernen wollte.« Nach einem Praktikum mit integrierter Masterarbeit in der Marketingabteilung der Brauerei Veltins be- gann Katrin Bücker 2013 direkt eine Traineestelle und wurde anschließend im Produktmanagement übernommen. »Das Tolle an meiner Arbeit ist die tägliche Herausforderung und Flexibilität. Oft ent- stehen über den Tag neue Aufgaben und Anfor- derungen. Kein Tag ist wie der andere und meine Aufgaben sind sehr vielseitig.«

Auch die Marke Grevensteiner, die die Velmederin hauptsächlich als Produktmanagerin betreut, bie- tet spannende Aufgaben. »Das ist schon ein tolles Produkt und auch etwas Besonderes für die Braue- rei Veltins.« Mit dem süffigen Grevensteiner Origi- nal habe das Unternehmen laut Katrin Bücker den Nerv der Zeit getroffen. »Grevensteiner hat direkt nach der Markteinführung alle Erwartungen über- troffen und es ist über den Kernmarkt hinaus auch in den Metropolen zu einem szenigen Geheimtipp geworden«, erzählt sie begeistert. »Meine Aufgabe ist es, das Grevensteiner jetzt noch bekannter zu machen.«

Einblicke in Absolventen-Karrieren 2016/17

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Tobias Rau –

Einen kennen, der einen kennt, der einen kennt Im Sauerland gilt gern in jeder Lebenslage das Motto »Man kennt einen, der einen kennt, der ei- nen kennt.« Auf diese Weise hat der Mescheder Elektrotechnik-Absolvent Tobias Rau seinen heuti- gen Arbeitgeber kennengelernt: die Firma Loccioni in Italien.

Loccioni ist ein Familienunternehmen mit rund 400 Mitarbeitern, das sich auf Messtechnik und Automatisierung spezialisiert hat. »Wir machen alles, was man in Produktionsprozesse integrie- ren kann, um diese zu verbessern«, erklärt Rau.

»Das geht aktuell von Anwendungen in der Au- tomobilindustrie über Dosierungsautomaten für Chemotherapeutika bis hin zur Steuerung intel- ligenter Stromnetze.« Rau arbeitet aktuell im neu

geschaffenen Standort des Unternehmens in Calw bei Stuttgart unter anderem für den Automobil- hersteller Daimler. Er entwickelt eine Software für die Labore des Unternehmens in der Motorenent- wicklung. Bei Daimler selbst hat Rau bereits seine

Bachelorarbeit geschrieben, bei der er von Prof. Dr.

Martin Botteck betreut wurde. Über diesen und Prof. Dr. Bianca Will entstand zufällig Kontakt zu einem ehemaligen Daimler-Mitarbeiter, der einen Ingenieur für Loccioni suchte. Man kennt einen, … – der Übergang klappte jedenfalls reibungslos. Das Kolloquium, die letzte mündliche Prüfung im Studi- um, absolvierte Rau am 9. Februar, am 15. Februar fing er bei Loccioni an.

Bei der Eingewöhnung half eine halbjährige Trai- ningsphase in Italien. Dort entwickelte Rau bereits Komponenten und Treiber für ein Software-Frame- work, das er jetzt in Deutschland testet. Italienisch musste er dafür nicht lernen, die Konzernsprache ist neben Italienisch auch Englisch. »Gute Englisch- kenntnisse, Latein, gesunder Menschenverstand und Gestik reichten aus«, berichtet Rau. »Nur im Alltag gab es teilweise Sprachprobleme, zum Bei- spiel beim Haareschneiden.«

In der Loccioni-Niederlassung in Calw arbei- ten aktuell erst zehn Mitarbeiter. Ungewohnt für Rau, der sein Studium als dualer Student in der Siemens-Tochter »Unify« begonnen hat. Während dieser Zeit besuchte er die Berufsschule in Pader- born, studierte Elektrotechnik in Meschede und arbeitete in Düsseldorf. Nach Abschluss seiner be- trieblichen Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration verließ er jedoch den Konzern, da er hier seine Projekt- und Bachelorarbeit nicht realisieren konnte. Der Wechsel gefällt ihm, die Firmenentwicklung am Standort Calw möchte er aktiv mitgestalten: »Bei Unify war ich ein klitzeklei- nes Zahnrad im Getriebe, hier habe ich wesentlich mehr Freiheit und mehr Verantwortung – diese Mischung finde ich perfekt.«

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21 Markus Böhmer –

Vom Kunstschmied zum Konstrukteur

Marcus Böhmer ist stolz: Er hat gerade sein Ma- schinenbau-Bachelorstudium in Meschede absol- viert und konstruiert jetzt Rohrumformmaschinen für seinen Arbeitgeber Transfluid in Schmallenberg.

Für seine Abschlussarbeit hat er bei transfluid eine Maschine mit einer neuartigen Technologie entwi- ckelt, die jetzt Studierenden der Fachhochschule für Versuche zur Verfügung steht. »Meine Maschi- ne formt Rohre durch einen hohen Innendruck um.

Und das in Hochgeschwindigkeit und mit einer einfacheren Werkzeugtechnik als bisher«, erklärt der Esloher.

Seine Anlage, die von den Kollegen wegen ihrer ungewöhnlichen Form liebevoll »Dumbo-Maschi- ne« genannt wird, steht im Labor für Umformtech- nik von Prof. Dr. Matthias Hermes in Meschede. Sie ermöglicht Druckstöße im Inneren von Rohren bis zu 1 800 bar. Innerhalb von Millisekunden strömt Öl aus zwei Speichern – den »Dumbo-Ohren« – mit 400 bar in eine Kammer und bewegt einen Kolben.

Dieser bewegt wiederum einen weiteren Kolben mit Wasser, welches unter entsprechend verstärk- tem Hochdruck in ein Werkzeug einströmt. Auf diese Weise ist es möglich, Rohre kontrolliert durch eine intelligente Steuerung sehr genau, sehr schnell und zudem prozesssicher umzuformen. »Wir wer- den demnächst mit ersten Versuchen testen, ob das Verfahren vielleicht sogar in die Serienreife ge- hen kann«, erzählt Böhmer.

Marcus Böhmer hat nach seinem Abitur zuerst eine Ausbildung im Handwerk gemacht. In der Kunstschmiede der Firma Jürgens in Wennemen lernte er Metallverarbeitung von den Grundlagen an. »Mir hat der kreative Umgang mit Metall an der Arbeit als Kunstschmied sehr gut gefallen. Aber ich wollte doch noch etwas anderes in meinem Leben machen.« Deshalb entschied er sich nach kurzer

Gesellenzeit, ein Studium in Meschede zu begin- nen. »Nach meiner Ausbildung war ich gerade im Lernmodus. Die Chance wollte ich nutzen, direkt weiter zu lernen und nicht den Anschluss zu ver- lieren.« Da er von der Fachhochschule in Meschede nur Gutes gehört hatte, verlief der Wechsel von der Lehre ins Studium ganz problemlos. Besonders gut haben ihm während seiner Studienzeit die prakti- schen Anwendungen gefallen. »Auch, wenn man viel lernen musste, war es immer interessant, weil wir mit Beispielen aus der Praxis gearbeitet haben.«

Seine Erfahrung kommt Marcus Böhmer bei sei- ner Arbeit als Konstrukteur zugute. »Ich würde jedem empfehlen, vor dem Studium eine Lehre zu machen oder zumindest den gewünschten Beruf durch Praktika vorher kennenzulernen.« Dies sei vor allem in Gesprächen mit Kunden und Lieferan- ten von großem Vorteil. »Ich habe ein ganz anderes Hintergrundwissen als jemand ohne Ausbildung.

Und der Berufseinstieg war für mich deutlich ein- facher.« Während dem 28-Jährigen der gestalte- rische und handwerkliche Umgang mit Metallen während seiner Lehrjahre sehr gefallen hat, macht es ihm jetzt genauso viel Spaß, konstruktiv tätig zu sein. »Eine gewisse Kreativität ist ja bei beiden Ar- beiten gefragt.«

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Frank Raulf –

Gut vorbereitet in die Welt der Finanzen

Frank Raulf arbeitet seit einem Jahr für die Deut- sche Bundesbank in Frankfurt am Main in der Sta- tistischen Abteilung. Seine Aufgabe ist es vor allem, Jahresabschlüsse von Konzernen sowie von Einzel- unternehmen aufzubereiten und zu analysieren.

Das Rüstzeug dafür hat er in seinem Masterstudi- um in Meschede gelernt.

»Konzerne sind wichtige Akteure in der Weltwirt- schaft«, erklärt Raulf. »Impulse, die die Wirtschaft beeinflussen können, kann man in Konzernda- ten möglicherweise schon früh erkennen.« Der als Wirtschaftswissenschaftler eingestellte Raulf analysiert aktuelle Tendenzen, beispielsweise für Umsätze und Erträge in der Konzernabschluss- statistik. Diese verbindet er mit volkswirtschaftli- chen Daten, wie dem Bruttoinlandsprodukt. Seine ökonometrischen Analysen und Simulationen die- nen einem besseren Verständnis der finanziellen Entwicklungen im Unternehmenssektor. Bilanzda- ten werden von Analytikern der Bundesbank bei- spielsweise genutzt, um Auswirkungen auf die Er- sparnisbildung von Unternehmen besser zu inter- pretieren. Mittelbar unterstützen Raulfs Arbeiten auch die Beurteilung der Finanzstabilität und die gesamtwirtschaftlichen Analysen, die in die Geld- politik der Europäischen Zentralbank einfließen.

Die Verbindung aus Betriebs- und Volkswirt- schaftslehre in seiner Tätigkeit hat Frank Raulf aus seinem Mescheder Wirtschaftsstudium mit- genommen. In der Bewerbung hat ihm die nicht an jeder Hochschule übliche Kombination gehol- fen. Dabei war er zu Beginn seines Studiums kein Freund quantitativer Methoden. Mathematik und Statistik musste er erst liebgewinnen. Erst zum Ende des Bachelorstudiums wandte er sich der

Finanzmarkttheorie zu und lenkte sein Master- Studium in eine quantitative Richtung. Jetzt arbei- tet er in einem Team mit Volkswirten, Betriebswir- ten, Informatikern und Mathematikern. »Ich habe einen Job gesucht, der dem entspricht, was ich stu- diert habe und den habe ich gefunden«, freut sich Raulf.

Auch hat sich sein Lebensmittelpunkt deutlich aus dem Sauerland verlagert. Bis zu seinem Ab- schluss Mitte 2014 hat Frank Raulf Meschede kaum verlassen. Zuletzt wohnte er ganz in der Nähe der Hochschule. Heute gehört er zu einer Arbeitsgrup- pe, die über ganz Europa verteilt ist. »In einer Da- tenbank führen wir Daten europäischer Konzerne zusammen und analysieren diese«, sagt Raulf, der deshalb mittlerweile auch auf europäischer Ebene unterwegs ist. »Das schätze ich sehr und möchte es nicht mehr missen«, so der 33-Jährige, auch wenn er immer gerne wieder nach Meschede kommt.

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Dr. Daniel Hoppe –

Promotion als FH-Absolvent

Die Promotionsurkunde kam praktisch als Weih- nachtsgeschenk: Seit dem 21. Dezember 2016 darf Daniel Hoppe seinem Namen ein »Dr.« voranstel- len. Seine Doktorarbeit über Mitarbeiter als Mar- kenbotschafter im Krankenhaussektor hat er an der Universität Marburg geschrieben. Auf seinem Bachelor- und Masterzeugnis steht hingegen die Fachhochschule Südwestfalen.

»Es ist für Absolventen einer Fachhochschule nicht so einfach, zu promovieren«, meint Hoppe, »nicht jede Universität nimmt einen problemlos an. In Mar- burg sei er allerdings sehr freundlich aufgenommen worden. Zunächst hat Hoppe als externer Doktorand auf einer Projektstelle gearbeitet und das »Sympo- sium Gesundheitsmanagement« organisiert. In seiner Doktorarbeit untersuchte er dann, wie sich Mitar- beiter an Krankenhäuser als Arbeitgeber binden.

Philips-Universität Marburg: Die moderne Hochschule in maleri- scher (Alt-)Stadt ermöglichte Daniel Hoppe die Promotion (Foto: Oliver Geyer, Uni Marburg)

»Speziell in Ballungsräumen gibt es heute oft meh- rere Krankenhäuser, die sich funktional nicht un- terscheiden«, erklärt der Post-Doktorand. Für die Gewinnung neuer Mitarbeiter sei hier die Bildung einer Arbeitgebermarke erforderlich. »Und das funk- tioniert über engagierte Mitarbeiter, die als Marken- botschafter für ihre Klinik eintreten.« Die wichtigste Erkenntnis in seiner Studie? Hoppe konnte mehrere Bindungsebenen feststellen, zum Beispiel einzelne Vorgesetzte oder eine Mitarbeitergruppe. Die wich- tigste sei jedoch die Fachabteilung: »Je stärker sich ein Mitarbeiter an die Fachabteilung gebunden fühlt, desto stärker ist er auch an die Klinik gebunden.«

Diese Erkenntnis können Kliniken nun in ihrer Mit- arbeiterpolitik einsetzen. Hoppe hat sie mit quantita- tiven Methoden herausgearbeitet, sprich mit Statis- tik. Über die ist er in seinem Masterstudium auf den Gedanken gekommen, eine wissenschaftliche Kar- riere einzuschlagen. »Quantitative Modelle eignen sich, über Abstraktion Dinge zu erklären und die Welt zu verstehen«, sagt Hoppe. »Das hat mich gereizt.«

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25 Nico Schulz –

Erster Absolvent in der Wirtschaftsinformatik Nico Schulz ist der erste Absolvent im Studien- gang Wirtschaftsinformatik der Fachhochschule Südwestfalen in Meschede. Den Bachelor of Sci- ence hat er begleitend zur Ausbildung zum Fachin- formatiker Systemintegration bei Siemens Profes- sional Education studiert, einem Bildungspartner der Hochschule in Paderborn – in sechs Semestern anstatt der sieben Semester Regelstudienzeit.

»Das war harte Arbeit«, erzählt Schulz, der bei Fujitsu in Augsburg arbeitet, »aber ich wollte mög- lichst zügig fertig werden, um mich auf meinen Job zu konzentrieren.« Zweieinhalb Jahre war er mon- tags bis freitags blockweise abwechselnd arbeiten in betrieblichen Praxisphasen an Fujitsu Standorten oder studieren in Theoriephasen mit Berufsschule, einwöchigen Seminaren und Nachmittagsvorle- sungen in Paderborn. Gefühlt hat Nico Schulz in dieser Zeit zudem ständig Klausuren oder Tests geschrieben.

Warum man sich das antut? »Das Wirtschafts- informatikstudium ist sehr wichtig für meine Laufbahn. Insbesondere die Kombination aus In- formatik und BWL spielt eine zunehmend große Relevanz für Unternehmen«, erklärt der Absolvent.

Und: »Das Studium ist für mich die Eintrittskarte ins Berufsleben.« Letztendlich ist es auch der Spaß und der Ehrgeiz, der ihn antreibt. In seiner Bachelorar- beit beschäftigte sich Schulz mit der Absicherung von Linux-Softwarepaketen. Die dazu eigens ent- wickelte Software und Ergebnisse veröffentlichte er im Internet als Open-Source-Projekt.

Die Leidenschaft für die Informatik entdeck- te Nico Schulz in seiner Schulzeit. In der Freizeit programmierte er zum Beispiel Mikro-Controller, um LED-Leuchten zur Musik blinken zu lassen.

Heute reizt ihn die Softwareentwicklung, speziell die Sicherheitstechnik. Die »Eintrittskarte« Stu- dium hat er bereits bei Fujitsu dafür eingelöst:

»Glücklicherweise konnte ich mir die passends- te Abteilung aussuchen und arbeite jetzt in der UEFI-Firmware-Entwicklung«.

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Studium

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Seit dem Wintersemester 2017/18 bietet die Fach- hochschule Südwestfalen am Standort Meschede den Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik und den Verbundstudiengang Master Maschinen- bau an. Die nächsten zwei Unterkapitel geben einen Einblick in Zielsetzungen und Hintergründe dieser Studiengänge

Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik

»Business Intelligence« steht auf dem Türschild und: »Labor für Wirtschaftsinformatik«. Hinter der Tür bilden Prof. Dr. Ali-Reza Samanpour und seine Mitarbeiter Robin Ahlers und André Ruegenberg Studierende aus. Bislang in Pflichtfächern und

Wahlpflichtmodulen in den Wirtschaftsstudien- gängen der Fachhochschule Südwestfalen, ab dem Wintersemester 2017/18 auch im eigenständigen Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik.

»Business Intelligence bedeutet systematisches Sammeln, Aufbereiten und Analysieren von ent- scheidungsrelevanten Daten«, erklärt Professor Samanpour. An Daten gibt es in Unternehmen eher zu viel als zu wenig. Im Zeitalter von »Big Data«

hantieren Unternehmen mit Datenbeständen in der Größenordnung von Gigabyte bis Petabyte.

Ein Petabyte, das ist eine Eins mit 15 Nullen. »Als Wirtschaftsinformatiker geht man gegen die Infor- mationsflut an«, sagt Samanpour. Es gehe darum, Informationen auf die Bedürfnisse von Anwendern im Unternehmen zuzuschneiden. Also beispiels- weise dem Management relevante Kennzahlen in einer Übersicht zusammenzustellen, damit dieses die Unternehmensentwicklung steuern kann. Oder Daten aus Warenwirtschaft und Logistik so aufzu- bereiten, dass Transportwege optimiert werden, aber die Lager nicht leerlaufen. Oder die Messwer- te von Produktionsanlagen so zu interpretieren, dass Instandhaltungen rechtzeitig und möglichst in Produktionspausen stattfinden, um Stillstände der Maschinen zu vermeiden.

»Customizing« nennt man das in der Fachspra- che. Dazu müssen Wirtschaftsinformatiker erst einmal verstehen, welche Informationsbedürf- nisse ihre »Kunden« im Unternehmen haben. Zu diesem Zweck lernen Studierende Geschäftspro- zesse kennen und verstehen, um sie später infor- mationstechnisch abbilden zu können. So passen

Neue Studiengänge

Robin Ahlers und André Ruegenberg erklären das Prinzip der Datenmodellierung mit einem »Datenwürfel«: Welche Daten benötige ich, welche Muster sind zu erkennen?

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Neue Studiengänge

Wirtschaftsinformatiker Standard-Unternehmens- software wie SAP durch Bedienung entsprechen- der Werkzeuge an. Oder sie extrahieren mit »Data Mining« Muster und Zusammenhänge aus Daten- beständen. Zum Beispiel ließe sich in einem Super- markt ein Zusammenhang zwischen dem Verkauf von Bier und Chips durch Analyse der Kassendaten feststellen und entsprechende Verkaufsaktionen ableiten.

Zum Studium gehört auch das Programmieren in verschiedenen Sprachen, beispielsweise Java oder C++. »Ein Wirtschaftsinformatiker lernt aber keine Hardcore-Programmierung«, meint Samanpour.

Der Fokus im Studium liege im Verständnis der Prozesse und auf der Modellierung der Anwen- dungen und Datenbestände. »Dafür muss man kein Informatik-Freak sein, Interesse für Mathematik und logische Zusammenhänge reichen völlig aus.«

Eckdaten zum Studiengang Wirtschaftsinformatik:

Der Studiengang Wirtschaftsinformatik qualifiziert in sechs Semestern zum »Bache- lor of Science«. Studierende können freiwil- lig ein weiteres Praxissemester absolvieren.

Die Wirtschaftsinformatik liegt im Span- nungsfeld zwischen der Informatik und den Wirtschaftswissenschaften. Wirtschaftsin- formatiker haben in der Regel im Unterneh- men eine wichtige Schnittstellenfunktion inne und müssen daher fundiertes Wissen in beiden Gebieten aufweisen.

Absolventen werden in allen Bereichen der Wirtschaft benötigt. Einsatzmöglichkeiten gibt es in der IT-Branche, aber auch in Ban- ken, Beratungs- oder Dienstleistungsunter- nehmen sowie im produzierenden Gewerbe.

Typische Anwendungsbereiche sind E-Busi- ness und E-Commerce, Industrie 4.0, Wis- sensmanagement und vieles mehr.

Prof. Dr. Ali-Reza Samanpour

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Verbundstudium Master Maschinenbau – Studienrichtung Produktion

Der Fachbereich Ingenieur- und Wirtschafts- wissenschaften hat seit längerem geplant, das Studienangebot im Maschinenbau um einen kon- sekutiven Masterstudiengang zur erweitern. Zum Studienstart im Wintersemester 2017/18 war es dann soweit: Erstmals konnten sich Studierende in den berufsbegleitenden Masterstudiengang Ma- schinenbau in Meschede einschreiben. Damit soll vor allem dem Wunsch der Studierenden aus den Bachelorstudiengängen Maschinenbau und Wirt- schaftsingenieur-Maschinenbau Rechnung getra- gen werden.

Der Studiengang entstand in Kooperation mit dem Fachbereich Maschinenbau am Standort Iser- lohn der Fachhochschule Südwestfalen. Das Me- scheder Angebot ergänzt den bereits etablierten Verbundstudiengang Master Maschinenbau um die Studienrichtung »Produktion«. Die Reakkredi- tierung erfolgte Ende 2016.

Eckdaten zum Master- Verbundstudiengang Maschinenbau:

Studierende können sich berufsbegleitend in sechs Semestern zum »Master of Engi- neering« in der Studienrichtung Produktion qualifizieren.

Das Studienangebot richtet sich an bereits berufstätige Absolventen von Bachelor- oder Diplomstudiengängen im Maschinen- bau oder Wirtschaftsingenieurwesen Ma- schinenbau. Neben Selbststudienabschnit- ten, die etwa 70 Prozent des Studiums aus- machen, finden regelmäßig am Wochenen- de Übungen, Seminare oder Labor-Praktika statt.

Die Studieninhalte dienen zum einen der Vertiefung natur- und ingenieurwissen- schaftlicher Grundlagen. Darüber hinaus ist die Ausbildung auf konkrete Fachinhalte für die Bereiche Produktion und Fertigung ausgerichtet. In der neuen Studienrichtung werden drei Schwerpunkte gesetzt: moder- ne Produktionstechnologie, Produktionsau- tomatisierung und Vernetzung (Industrie 4.0) sowie Produktionsorganisation und -planung.

Teilnehmer sind nach Abschluss des Stu- diums in der Lage, sowohl in technologisch orientierten Bereichen der Entwicklung und Fertigung, als auch im technischen Ma- nagement und der Betriebsorganisation zu arbeiten. Der Masterabschluss eröffnet zu- dem den Zugang zum höheren Dienst und zur Promotion.

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31 Bachelorstudiengang Elektrotechnik –

Mehr Möglichkeiten im Studium

Zum Wintersemester 2017/18 hat der Fachbereich Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften zudem den Bachelor- und Masterstudiengang Elektrotech- nik überarbeitet. Beide Studiengänge wurden auf die Anforderungen der regionalen Industrie ange- passt, neuere Entwicklungen wie beispielsweise »In- dustrie 4.0« strukturell berücksichtigt.

Prof. Dr. Bianca Will ist begeistert. Im vergangenen Jahr hat sie mit ihren Kollegen die Prüfungsordnung des Mescheder Bachelor-Studiengangs Elektro- technik überarbeitet. Zum Wintersemester 2017/18 startete dieser jetzt mit mehr Studienrichtungen,

mit mehr Wahlfreiheit für Studierende und – nicht zuletzt – mit weniger Prüfungen.

Statt wie bisher zwischen drei Studienrichtun- gen können die Studierenden jetzt zwischen den fünf Schwerpunkten Automatisierungstechnik und Mechatronik, Elektronik, Ingenieurinformatik, Kom- munikationstechnik und Medientechnik wählen.

Anders als bislang müssen sie sich aber nicht mehr ab Studienbeginn in eine Richtung einschreiben.

»Mit der neuen Prüfungsordnung gilt: erst kennen- ernen, dann orientieren, dann entscheiden«, erklärt die Studiengangsbeauftragte Will. »Dies unter- scheidet uns von anderen Hochschulen, bei de- nen man sich teilweise von Anfang an auf einen spezialisierten Studiengang festlegen muss.« Das Mescheder Elektrotechnik-Studium gliedert sich in ein Grundlagenstudium, eine Orientierungs- sowie eine Vertiefungsphase. Während die Module im Grundlagenstudium für alle Studierenden verpflich- tend sind, bestehen in den beiden anderen Phasen Wahlmöglichkeiten. In der Orientierungsphase be- legen die Studierenden acht von zehn Kernmodu- len, in der Vertiefungsphase sieben Wahlpflicht- fächer.

Studierende können einen der fünf empfohlenen Studienschwerpunkte belegen und auf ihrem Ba- chelorzeugnis nachweisen. Auch andere Kombina- tionen sind zulässig. »Individueller geht es kaum«, meint die Professorin: »Im Prinzip kann jeder etwas Eigenes machen.« Einzige Bedingung: Für die Be- scheinigung eines Schwerpunktes sind mindestens fünf zugehörige Wahlpflichtmodule zu absolvieren.

Neuausrichtung der Elektrotechnik-Studiengänge

Prof. Dr. Bianca Will

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Im Studienschwerpunkt Automatisierungstechnik und Mecha- tronik werden Studierende an einer sogenannten »Transfer Factory« ausgebildet.

Damit die Studierenden sich besser zurechtfin- den, veranstaltet die hochschuleigene Studienbe- ratung im zweiten Semester einen Workshop zur Berufsorientierung. Hier werden Berufsfelder vor- gestellt und zum Beispiel ehemalige Studierende eingeladen, die Licht ins Dunkel des Berufsalltags von Elektrotechnikern bringen sollen. Dann erst er- folgt die Schwerpunktwahl. Durch die Umstellung des Studienverlaufs fällt zudem eine Prüfung pro

Semester weniger an. Teils sind die neuen Fächer umfangreicher, teils bietet die Hochschule mehr Übungen und Praxisanteile in den Laboren an. Dies reduziert die Prüfungslast, das Studium ist weniger verschult. So sollen die Studierenden mehr Muße bekommen, um vertieft über Sachverhalte nach- denken zu können. »Die Möglichkeit, das Studium selbst zu gestalten, ist für unsere Studierenden ein großes Plus«, meint Bianca Will.

Hintergrund:

Die Elektrotechnik ist die treibende Kraft für viele wichtige Innovationen. Dazu gehören die Themen Energiewende und Smart Grids, Industrie 4.0, Internet der Dinge, breitbandi- ge Kommunikationssysteme, Softwaretech- nik, autonome Fahrzeuge sowie leistungs- starke und vernetzte Sensoren sowie Steu- erungs- und Antriebssysteme. Für all diese Bereiche werden in den Schwerpunkten des Elektrotechnik-Studiums die Grundlagen ge- legt.

Der Studiengang Elektrotechnik qualifi- ziert in sechs Semestern zum »Bachelor of Engineering«. Studierende können freiwil- lig ein weiteres Fachsemester absolvieren, um sich auf ein Masterstudium vorzube- reiten. Daneben ist eine optionale Praxis- phase in Unternehmen möglich, aber nicht verpflichtend.

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33 Masterstudium Elektrotechnik

Zum Studienstart im Wintersemester 2017/18 hat der Fachbereich Ingenieur- und Wirtschaftswissen- schaften den bisherigen Master-Studiengang Informations- und Kommunikationssysteme und deren Management in den Masterstudiengang Elektrotechnik überführt. Gleich ob Industrie 4.0, Smart Grids, autonomes Fahren oder Telemedi- zin: Im Zuge der Gestaltung moderner vernetzter Produktions- und Dienstleistungsprozesse ist ein Zusammenspiel der Disziplinen aus den Bereichen der IT-Systeme, der Kommunikationstechnik so- wie der Automatisierungssysteme und Mechatro- nik äußerst relevant. Der anwendungsorientierte

Masterstudiengang Elektrotechnik bietet die Mög- lichkeit, sich in einem dieser drei Bereiche zu ver- tiefen. Im Schwerpunkt ihrer Wahl erwerben Stu- dierende erweiterte Fach- und Methodenkom- petenzen und werden an den aktuellen Stand der Forschung herangeführt. Zudem sollen sie auch die Zusammenhänge und aktuellen Entwicklungen aus anderen Fachgebieten der Elektrotechnik ver- stehen und einordnen können, um zur interdiszipli- nären Zusammenarbeit befähigt zu sein.

Nicht zuletzt entwickeln sie ein Grundverständ- nis für die gesellschaftlichen Auswirkungen ihres Handelns sowie für rechtliche und wirtschaftliche Fragestellungen in Bezug auf ihre Fachrichtung.

Eckdaten zum Master-Verbundstudiengang Elektrotechnik:

Der Master-Studiengang Elektrotechnik wird in einer viersemestrigen und einer dreisemestrigen Variante angeboten. In den ersten zwei Semes- tern sind zwei Pflichtmodule, zur Simulation und Modellierung, drei Kernmodule und vier Wahl- pflichtmodule zu absolvieren. Über die Wahl- pflichtmodule und eine Projektarbeit erwerben die Studierenden vertiefte Fach- und Metho- denkompetenzen und werden an den aktuellen Stand der Forschung in dem Schwerpunkt ihrer Wahl herangeführt. Ferner erweitern sie ihre

»Soft Skills«, beispielsweise in Bezug auf rechtli- che, betriebs- oder volkswirtschaftliche Frage- stellungen. Durch Laborpraktika, Projektarbeiten und Kleinprojekte wird zudem die Teamarbeit gefördert.

Das dritte Semester umfasst ein Hauptseminar sowie ein von der Hochschule begleitetes

Praxisprojekt. Für Studierende, die die Vor- aussetzungen für den dreisemestrigen Master- studiengang erfüllen, entfällt dieses Semester.

Den Abschluss des Studiums bildet im vierten Semester eine praxisbezogene Masterarbeit und eine mündliche Prüfung, das Kolloquium.

Die Hochschule unterstützt ein berufsverträg- liches Studium. Die ersten beiden Semester mit Vorlesungen, Übungen, Laboren und Seminaren können in einer berufsverträglichen Variante auf vier Semester gestreckt werden.

Um Studierenden außerhalb der unmittelbaren Region eine Teilnahme zu ermöglichen, wird ein professionelles Videokonferenzsystem zur Über- tragung der Lehrveranstaltungen eingesetzt, die großenteils am späten Nachmittag bzw. frühen Abend angeboten werden.

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Budde-Preis für Patrick Bernado

Der Mescheder Maschinenbau-Absolvent Patrick Bernardo ist diesjähriger Träger des mit je 10 000 Euro dotierten Budde-Preises. Zusammen mit der Jungingenieurin Doris Korthaus erhielt er die Aus- zeichnung auf einer Feierstunde in Iserlohn von Diplom-Ingenieur Dirk Budde.

Patrick Bernardo wurde für seine Arbeit über die Konstruktion des bürstenlosen Erregers eines 10 kW-Hochtemperatur-Supraleiter-Sychrongenera- tors ausgezeichnet. Dabei legte er einen besonde- ren Fokus auf die thermische Auslegung. Die Arbeit wurde am Robinson Research Institute der Victoria University in Wellington/Neuseeland in Koopera- tion mit der Changwon National University/Korea

durchgeführt. Das Institut zählt zu den weltweit führenden Forschungsinstituten auf dem Gebiet der Hochtemperatur-Supraleiter-Technologie. »Dieses

Ausgezeichnetes Studium

Hintergrund Budde-Preis:

Der »Budde-Preis« wird einmal im Jahr an Absolventinnen und Absolventen der Fach- hochschule Südwestfalen vergeben, die sich bei ihrer ingenieurwissenschaftlichen Ab- schlussarbeit durch hervorragende Leistun- gen ausgezeichnet haben.

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Ma- schinenbaustudiums an der Staatlichen Ingenieurschule für Maschinenwesen in Hagen – einer Vorgängereinrichtung der- Fachhochschule Südwestfalen – hat Dirk Budde im Jahre 1984 die Firma ALMATEC Maschinenbau GmbH gegründet und diese gemeinsam mit seiner Frau Ursula Budde zu einem erfolgreichen Unternehmen entwi- ckelt. Zum Dank für die gute Ausbildung, die ein Grundstein des Erfolges war, und zum Zwecke der Motivation junger Studierender hat die Familie Budde die Budde-Stiftung eingerichtet, die auch den Budde-Preis vergibt.

Dirk Budde gratulierte den beiden Preis- trägern persönlich zu ihren exzellenten Leis- tungen und wünschte ihnen für ihre Zu- kunft alles Gute.

(v.l.n.r.) Rektor Prof. Dr. Claus Schuster, Patrick Bernardo, Doris Korthaus und Dirk Budde

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Thema war eine äußerst reizvolle Herausforderung, weil es die Teilgebiete der Physik, der Thermody- namik und der Konstruktion verbunden hat«, sagt Bernado. »Und das auf einem hohen wissenschaft- lichen Niveau.«

Den Rahmen für seine Arbeit bildete ein Koope- rationsprojekt zur Entwicklung eines Prototyps, der als Technologiedemonstrator für spätere Großaus- führungen in Offshore-Windkraft-Anwendungen dient. Der Erregerstrom des Generators wird üb- licherweise durch Schleifringe in den auf rund mi- nus 245 Grad Celsius gekühlten Rotor eingebracht, was aber zu hohen Verlusten in der Kühlung führt.

Im Projekt sollen die Schleifringe durch eine soge- nannte »Flux pump« ersetzt werden, die den Erre- gerstrom kontaktlos über eine elektromagnetische Einkoppelung überträgt. Die Arbeit in diesem noch recht unbekannten Forschungsgebiet fand Berna- do sehr spannend. »Die Bachelorarbeit hat mir aber gezeigt, dass ich zum einen ein sehr gutes Grund- lagenstudium genießen durfte – aber auch, dass ich auf mir unbekannten Feldern sehr gut bestehen kann.«

Förderpreise des

Unternehmensverbandes Westfalen-Mitte Auch in diesem Jahr verlieh der Unternehmens- verband Westfalen-Mitte insgesamt vier Förder- preise für herausragende Abschlussarbeiten mit besonderem Praxisbezug an Absolventinnen und Absolventen der Fachhochschule Südwestfalen und der Hochschule Hamm-Lippstadt. Die Ergeb- nisse werden bereits zum Teil in der Produktion ihrer Kooperationsunternehmen umgesetzt.

Mit diesen Preisen verfolgt der Unternehmens- verband zwei Ziele: Zum einen soll das besondere Engagement der Absolventen gewürdigt werden.

Zum anderen soll aber auch der Kontakt zwischen den heimischen Unternehmen und den Hochschu- len gefördert werden. Egbert Neuhaus, Vorsitzen- der des Verbandes: »Wir möchten den Technolo- gie-Transfer in unserer Region ankurbeln, denn der regelmäßige und intensive Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist für die Entwick- lung unseres Standortes sehr bedeutsam.«

Die Preisträger:

Der erste Preis, dotiert mit 2 500 Euro, wurde in diesem Jahr an Annika Wulfmeyer verliehen. Sie hat an der Hochschule Hamm-Lippstadt, Stand- ort Lippstadt Materialdesign – Bionik und Photo- nik studiert. In Kooperation mit der HELLA KGaA Hueck & Co. hat sie ihre Abschlussarbeit mit dem Titel »Entwicklung und Absicherung eines Füge- verfahrens für Glas- und Silikonkautschuk-Optiken unter Verwendung eines Plasma-Aktivierungspro- zesses« verfasst, die mit sehr gut benotet wurde.

Der zweite Förderpreis, dotiert mit 2 000 Euro, ging an Corinna Schmidt. Sie studierte an der Fachhochschule Südwestfalen, Standort Soest, Technik- und Unternehmensmanagement. Ihre

Ausgezeichnetes Studium

Von links: Dr. Volker Verch, Geschäftsführer des Unterneh- mensverbandes West-falen-Mitte, Annika Wulfmeyer (1. Platz), Corinna Schmidt (2. Platz), Egbert Neuhaus, Vorsitzender des Un- ternehmensverbandes Westfalen-Mitte, Christina-Maria Wessing (3. Platz), Walter Tiessen (4. Platz)

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Masterarbeit mit dem Titel »Komplexitätsmanage- ment – Konzeption und Implementierung eines unternehmensindividuellen Problemanalysepro- zesses« erstellte sie in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen BHTC GmbH aus Lippstadt. Corinna Schmidt absolvierte als erfahrene Projektmana- gerin berufsbegleitend sehr erfolgreich sowohl ihr Bachelor- wie auch ihr Masterstudium.

Mit dem dritten Förderpreis, der mit 1 500 Euro dotiert ist, wurde Christina-Maria Wessing ausge- zeichnet, die an der Hochschule Hamm-Lippstadt, Campus Hamm Technisches Management und Marketing studiert hat. Gemeinsam mit der Claas Vertriebsgesellschaft verfasste sie eine sehr gute Bachelorarbeit mit dem Titel: »Konzeption zur Stei- gerung der Fahrerbegeisterung und der Produk- takzeptanz am Beispiel der Sparte Traktoren«.

Der vierte Förderpreis, dotiert mit 1 000 Euro, wurde an Walter Tiessen, der an der Fachhoch- schule Südwestfalen, Standort Meschede studiert hat. Mit seinem Partnerunternehmen der Almecon Technologie GmbH verfasste er eine sehr gelun- gene Bachelorarbeit mit dem Titel: »Softwareent- wicklung, Aufbau und Inbetriebnahme der Auto- matisierung einer WIG-Schweißanlage

Prämierungen des Fördervereins

Auf seiner Mitgliederversammlung vom 1. Februar 2017 prämierte der Verein der Freunde und Förderer der Fachhochschule Südwestfalen am Standort Me- schede herausragende Abschlussarbeiten aus dem Jahr 2016 mit jeweils 500 Euro. Die Prämierten sind:

1. Chris Hoffmann: Ansteuerung und Entwurf eines Messplatzes zur Charakterisierung von dielektri- schen Materialien unter Verwendung eines 80 GHz-FMCW-Radarsystems (B. Eng. Elektro- technik, Betreuerin: Prof. Dr. Bianca Will)

2. Jonas Maximilian Koch: Kompetenzen des In- dustriearbeiters 4.0 (M.A. Wirtschaft, Betreuer:

Prof. Dr. Christina Krins)

3. Florian Neft: Industrie 4.0 in der Ersatzteilauslie- ferung (B.A. International Management with En- gineering, Betreuer: Prof. Dr. Ewald Mittelstädt) 4. Meike Ottensmeier: Implementierung eines

Moduls zur Erstellung von FE-Modellen in MATLAB unter Verwendung des grafischen Präprozessors SALOME (B. Eng. Maschinenbau, Betreuer: Prof. Dr. Hans-Georg Sehlhorst)

Preis für gute Lehre

Mit dem »Preis für gute Lehre 2016« wurde Prof. Dr. Elmar Holschbach ausgezeichnet.

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37 37 Stipendien für begabte Studierende

181 Studierende der Fachhochschule Südwestfa- len erhielten in diesem Jahr ein Deutschlandstipen- dium, 46 davon am Standort Meschede. Die Fei- erstunde fand im Beisein zahlreicher Stipendien- geber und Hochschulangehöriger im Iserlohner Audimax statt. Mit dem Deutschlandstipendium werden besonders begabte und leistungsstarke Studierende ausgezeichnet. Die Stipendiaten wer- den mit je 300 Euro im Monat gefördert. 150 Euro übernehmen private Förderer, 150 Euro kommen vom Bund dazu. Die Mescheder Stipendiengeber 2016 waren: Annegret und Hans-Richard Mei- ninghaus, Budde-Stifung, Dr.-Ing. eh. Fritz Honsel- Stiftung, Industrie- und Handelskammer Arnsberg, Hellweg-Sauerland, M. Busch GmbH & Co. KG, Egger Holzwerkstoffe Brilon GmbH & Co. KG, Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG, Ver- ein der Freunde und Förderer der Fachhochschule Südwestfalen Meschede e. V., Wissenschaftliche Genossenschaft Südwestfalen e. G. und Zonta Club Arnsberg.

Rektor Prof. Dr. Claus Schuster mit den Mescheder Stipendiaten

Dekanin Prof. Dr. Monika Reimpell (links) und Vereins-Vorsit- zender Wolfgang Krappe (rechts) mit den Preisträgern und ihren Betreuern

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Hand anlegen beim Schweißen mit Elektrode

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39 Hand anlegen im Schweißpraktikum

Derrick Lohberg studiert Maschinenbau in Me- schede. Angefangen hat er direkt nach dem Abitur, anders als ein Großteil seiner Kommilitonen ohne vorherige praktische Berufsausbildung. Ende Januar hat er deshalb im Wahlpflichtmodul »Fügetechnik/

Schweißtechnik« praktische Erfahrung gesammelt.

MAG und MIG-Schweißen, Plasmaschneiden, Punktschweißen oder Flammspritzen – im Labor für Umform- und Fügetechnik ist Hand anlegen gefragt. Nur das »Unter-Pulver-Schweißen« wird maschinell durchgeführt. »Ich habe mich für dieses Wahlpflichtmodul entschieden, weil ich meinen Schweißfachingenieur machen möchte«, erzählt Lohberg. »ich denke, dass dies eine wichtige Zu- satzqualifikation für einen Ingenieur ist, die er in sein Berufsleben mitbringt.« Den ersten Teil der Ausbildung absolvierte er an der Fachhochschule Südwestfalen. Die restlichen Prüfungen kann er beispielsweise bei der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt erbringen.

»Blut geleckt« hat Lohberg schon in einem Schweißpraktikum während der Schulzeit, in dem er bereits zwei Verfahren kennenlernen konn- te. Mit dem Schweißpraktikum ist er nun einen Schritt weiter. Beim Plasmaschneiden hat er mit einem Laserstrahl Metall geschnitten, beim MIG- Schweißen Metallrohre aneinandergeheftet. In Schweißhelm und Kittel fühlt er sich sichtlich wohl.

Warum er sich für Maschinenbau entschieden hat?

»Ich finde die technischen Zusammenhänge inter- essant«, sagt der Student. »Weil ich in Fächern wie

Mathematik und Physik sehr stark bin, war das für mich genau das Richtige.«

Nach dem Schweißpraktikum ging es für die Teilnehmer erst einmal in die Semesterferien. Im Sommersemester wird das aufbauende Wahl- pflichtmodul »Praxis der Schweißtechnik« ange- boten. Derrick Lohberg hat es sich schon einmal vorgemerkt.

Studium ganz praktisch

Derrick Lohberg

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Guerilla-Marketing gegen Ärztemangel

Im Wintersemester 2016/2017 haben Studierende der Fachhochschule Südwestfalen Guerilla-Marke- ting-Konzepte erarbeitet, die angehende Mediziner auf die Region Südwestfalen aufmerksam machen sollen. Auftraggeber sind der Verein zur Förderung der ärztlichen Berufsausübung e. V., kurz »Dok- torjob«, Sauerland Initiativ und die Südwestfalen Agentur.

Dozentin Prof. Dr. Anne Jacobi und ihr Team hatten den Studierenden vorab das notwendige Hintergrundwissen in Vorlesungen vermittelt. Das Problem: In ländlichen Regionen steht die medizi- nische Versorgung vielerorts vor großen Heraus- forderungen. Laut einer bundesweiten Umfrage wählen nur noch wenige Medizinstudenten die Fachrichtung Allgemeinmedizin. Zudem prognosti- zieren Studien, dass immer weniger junge Medizi- ner auf dem Land praktizieren wollen.

In Gruppen behandelten die Studierenden das Thema als teamorientierte Semesterarbeit in den Studiengängen Wirtschaft und Wirtschaftsingeni- eurwesen in Form eines Wettbewerbs. David Bar- tel, Nadine Bock, Nils Braun, Christina Frank, Va- nessa Heinemann, Valerie Kempel, Jessica Klein und Marius Tampier erreichten mit ihrem Team »Pus- teblume« den ersten Platz bei den Wirtschafts- wissenschaftlern. »Wir haben uns für einen soge- nannten Guerilla Stunt entschieden, erklärt Valerie Kempel. »Das ist eine einmalige kreative Aktion, die viel Aufmerksamkeit erregt, aber nicht viel kosten soll.« Beispielsweise hatte sich die Gruppe überlegt, einen Sarg in einer medizinischen Fakultät aufzu- stellen, um mit diesem auf die Unterversorgung in ländlichen Gebieten hinzuweisen. »Aber das erschien uns zu abschreckend«, sagt Nadine Bock,

»wir haben uns deshalb letztlich für einen positiven Exkursion zur

Carl Cloos Schweißtechnik GmbH:

Zum Schweiß-Praktikum gehörte in die- sem Jahr auch die Exkursion zur Firma CLOOS in Haiger am 27. Januar 2017. Jan Pitzer begrüßte die 14 Exkursionsteilnehmer mit einer ausführlichen Präsentation der Ge- schäftsfelder und Verfahren, wie zum Bei- spiel das Laser-Hybridschweißen. Die an- schließende Betriebsbesichtigung umfass- te einen Rundgang in einer Versuchshalle für Anwendungstechnik, in der mechani- schen Fertigung von Roboterkomponenten sowie der Montageabteilung für Schweiß- quellen.

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41 41 und informativen Stunt entschieden.« Welche Idee

sich hinter diesem Konzept verbirgt, darf die Grup- pe im Interesse des Auftraggebers (noch) nicht verraten. Man darf gespannt sein.

An der Präsentation der Ergebnisse der Studie- renden nahm auch Frank Kleine-Nathland als Vertreter des Vereins Doktorjob teil. Er hat selbst schon mehrere medizinische Fakultäten bereist und Werbung für die Region gemacht. »Aber letztlich gibt man einen Flyer ab und ist damit nur einer von zig Bewerbern um medizinische Fachkräfte«, meint Kleine-Nathland. Auch andere Maßnahmen wie ein Messestand auf einer Medi- ziner-Jobbörse hätten guten Anklang gefunden, aber letztlich keinen Mediziner nach Südwestfalen gelockt. Bei Doktorjob setzt man deshalb jetzt auf

ungewöhnliche Werbemaßnahmen, sprich auf die Guerilla-Marketing-Aktionen der Studierenden.

Soweit möglich, soll eine Auswahl aus den besten Konzepten umgesetzt werden. Die besten Teams durften sich jeweils über eine Prämierung in Höhe von 300, 200 oder 100 Euro freuen.

Hintergrund »Doktorjob«:

In der Region Südwestfalen ist der Altersdurch- schnitt vieler Fach- und Hausärzte sehr hoch. In Orten wie Schmallenberg, Marsberg, Brilon, Win- terberg, Medebach, Eslohe oder Hallenberg sind viele Hausärzte mindestens 55 Jahre oder älter.

Auf Initiative von Landrat Dr. Karl Schneider wur- de daher bereits vor einigen Jahren ein Arbeits- kreis eingerichtet, der sich mit der Sicherung der medizinischen Versorgung im Hochsauerland- kreis beschäftigt. Aus diesem Arbeitskreis ging letztendlich im Dezember 2009 der Verein Dok- torjob hervor. Er zielt auf die Vorstellung des Sau- erlands als attraktive und innovative Region ab.

Im Jahr 2012 hat der Hochsauerlandkreis au- ßerdem das »Medizinstipendium Hochsauer- landkreis« eingeführt. Dieses fördert Medizinstu- denten bis zu vier Jahre mit einem monatlichen

Beitrag von bis zu 500 Euro. Im Gegenzug ver- pflichten sich die Studierenden, im Anschluss an das Studium eine gewisse Zeit im Sauerland zu praktizieren. Seit 2016 arbeiten die ersten vier Stipendiatinnen im Hochsauerlandkreis: drei von ihnen am Klinikum Arnsberg, die vierte absolviert eine Weiterbildung zur Allgemeinmedizinerin in Schmallenberg.

Die angehenden Ärzte werden zudem auf Wunsch auch bei Fragen des alltäglichen Lebens unterstützt, zum Beispiel bei der Beschaffung einer Wohnung oder eines Bauplatzes, bei der Suche nach einer Arbeitsstelle für die Partnerin oder den Partner oder auch beim Thema Kinder- betreuung. Und auch bei der Übernahme oder Neugründung einer Praxis kann Hilfestellung ge- leistet werden.

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Hochschule trifft Naturpark(-Vertreter): Mit Äpfeln präsentierten die Studierenden eine Argumentationsrichtlinie »Pro Schatztru- he«, um die positiven Effekte für Kommunen »gleich den Früch- ten eines Baums« zu verdeutlichen.

Schatztruhen im

Naturpark Sauerland-Rothaargebirge

»Schatztruhen« heißt ein Projekt des Naturparks Sauerland-Rothaargebirge. Mit thematischen In- formationsportalen soll der Naturpark in die Kom- munen gebracht werden, um Besucher zu inter- essieren. Zwölf Studierende der Fachhochschule Südwestfalen entwickelten im Wintersemester 2016/17 Kriterien für die Vergabe von Schatztruhen- Standorten an Gemeinden.

Wenn es künftig Natur-Abenteuerstationen für die ganze Familie gibt, kindgerechte Entdecker- touren in den Naturparks, Industriethemenwege oder Umweltbildung in Naturpark-Schulen, dann sind diese Ideen mit auf ihrem »Mist« gewachsen.

Unterteilt in die Rubriken »Regionale Themen und Besonderheiten«, »Besondere Vermittlung« und

»Besondere Betriebskonzepte« haben die Studie- renden eine Kriterienliste erarbeitet und füllt diese mit Beispielen. Multisensorik ließe sich mit Brotba- cken in einem Steinofen realisieren, erneuerbare Energien mit Wasserrädern erlebbar machen, Bar- rierefreiheit mit rollstuhlgerechten Ausstellungen oder Tasterlebnissen für Blinde umsetzen.

»Aufgabe der Studierenden im Forschungsse- minar zum Tourismus war die Entwicklung von

»Kann-Kriterien«, erklärt die betreuende Professorin

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Im Labor von Prof. Dr. Patrick Scheune- mann erklärt ein Mitarbeiter der Firma Timken Maschinenbaustudenten den Auf- bau von Wälzlagern. An dem eintägigen Workshop nahmen rund 50 Studierende im 3. Semester teil.

Dr. Susanne Leder. Mit einem Wettbewerb will die Leitung des Naturparks Standorte für die Schatz- truhen entwickeln. Kommunen können sich be- werben, wenn sie die Muss-Kriterien erfüllen, beispielsweise eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. »Über die Kann-Kriterien können sie sich von anderen abheben, hier ist Kreativität ge- fragt«, so Leder.

Das Wintersemester 2016/17 über haben die Stu- dierenden Beispiele aus anderen Parks recherchiert, Literatur gesichtet, Forschungsworkshops durch- geführt und Fallbeispiele entwickelt. Abschließend präsentierten sie ihre Analysen und Empfehlungen der Geschäftsführung des Naturparks sowie der Kreisdirektorin des Märkischen Kreises Barbara Dienstel-Kümper und dem Kreisdirektor des Hoch- sauerlandkreises Dr. Klaus Drathen als Vertreter des Vorstandes. »Sie haben es geschafft, den Kommu- nen eine perfekte Steilvorlage für ihre Bewerbung zu geben«, bedankte sich Naturpark-Geschäfts- führer Detlef Lins. Und vielleicht auch eine zentrale Erkenntnis. Auf die Frage, was ihnen im Hinblick auf einen Urlaub junger Leute im Naturpark noch besonders wichtig wäre, antwortet eine Studentin:

»Hier hast du alles, was du brauchst«.

Drehen statt Paddeln:

Faltboot mit Flettner-Rotor

Es ist schon ein seltsames Gefährt, welches da am 30. August seine Jungfernfahrt auf dem Hen- nesee vollzog. Was auf den ersten Blick wie eine schwarze Litfaßsäule auf einem Faltboot anmutet, ist tatsächlich ein innovativer Segelantrieb: ein sogenannter Flettner-Rotor aus Organoblech.

Konstruiert haben ihn sechs Maschinenbau-Stu- dierende im Projektlabor von Prof. Dr. Matthias Hermes.

Nico Busch, Lena Deutenberg, Thomas Müller, Hendrik Schlemmer, Georg Schröter und Julian Wienand konnten sich ihr konkretes Projekt selbst aussuchen. Gegenstand des Projektlabors war die Verwendung eines innovativen Leichtbauwerkstoffs.

Dieser nennt sich Organoblech, ein Kunststoff, der sich in bestimmten Temperaturbereichen verformen lässt und mit Glasfasergewebe verstärkt wird. »Jeder von uns hat in einem Referat einen Vorschlag für ein innovatives Produkt aus Organoblech entwickelt«, erklärt Thomas Müller. Gemeinsam haben sie dann abgestimmt, welches Projekt sie über das Semester

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Das Faltboot mit Flettner-Rotor bei der ersten Testfahrt

auf dem Hennesee Exkursionstag Elektrotechnik:

Am 17. Mai 2017 veranstaltete die Lehrein- heit Elektrotechnik zum zweiten Mal einen Exkursionstag. Dieses Mal ging es mit 17 Teilnehmern zum Unternehmen Helinet und mit 22 Teilnehmern zur Firma Hella in Lippstadt (im Bild).

als Gruppe umsetzen wollten. Herausgekommen ist die Entwicklung eines Flettner-Rotors.

»Der Flettner-Rotor ist ein etwas in Vergessen- heit geratenes Antriebskonzept, welches auf dem sogenannten Magnus-Effekt beruht«, erklärt Her- mes. »Statt eines Segels wird hier eine rotierende Walze vom Wind angeströmt und erzeugt mit einem hohen Wirkungsgrad einen Vortrieb.« Drei Monate tüftelten, konstruierten und montierten die Studierenden am Rotor, an der Anbringung im Faltboot und an den Auslegern, die das Gefährt stabil halten sollen. Dass ihre Konstruktion tat- sächlich funktioniert, konnten sie mit der Testfahrt unter Beweis stellen. Der Rotor trieb das Faltboot tatsächlich mehrere Runden über den Henne- see an, wenn auch etwas langsam, es fehlte an Wind. Obwohl das Seminar dann bereits beendet ist, wollen Professor und Studierende deshalb für eine weitere Testfahrt wiederkommen: im Herbst, wenn es stürmt.

Referenzen

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