• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Krankenhaus: Das Risiko bleibt beim Krankenhaus" (09.11.2007)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Krankenhaus: Das Risiko bleibt beim Krankenhaus" (09.11.2007)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A3096 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 45⏐⏐9. November 2007

B R I E F E

lokalisation bei Progression trotz Ca- pecitabin- bzw. Lapatinib/Capecita- bin-Therapie erfordern für einen Wirksamkeitsbeleg weitere Studien- evaluationen. Im Beitrag leider un- genannt blieb, dass in der Phase-II- Studie zur Lapatinib-Monotherapie zur Behandlung von Patientinnen mit Hirnmetastasen das in der Studien- hypothese geforderte Wirksamkeits- level (HA: u20 Prozent partielle Re- missionen) verfehlt wurde (erreicht wurden sieben Prozent PR). In dem

„Extension“-Arm der Studie konnte zudem nach Progression unter Lapa- tinib die zusätzliche Capecitabin- Gabe deutlichere Aktivitätseffekte herbeiführen. Es liegen derzeit keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vor, die den Einsatz von Lapatinib außer- halb klinischer Studien begründen.

Für Patientinnen mit Hirnmetastasen bei ErbB2-positivem Mammakarzi- nom stehen wirksame und etablierte Behandlungsoptionen, insbesondere Strahlentherapie (Ganzhirnradiatio, Radiochirurgie), gegebenenfalls neu- rochirurgische Intervention und/oder systemische Chemotherapie mit auch nach Versagen von Anthrazyklinen, Taxanen und Trastuzumab zugelas- senen Arzneimitteln, wie Capecita- bin oder Vinorelbin, zur Verfügung.

Literatur bei den Verfassern Dr. med. Barbara Zimmer MPH, Prof. Dr. med. Axel Heyll,

Kompetenz Centrum Onkologie, MDK-Nordrhein, Bismarckstraße 43, 40210 Düsseldorf

BÖRSEBIUS

Palanga, das quirlige litauische Ostsee- bad, wurde von deutschen Urlaubern bisher kaum ent- deckt (DÄ 31–32/

2007: „Palanga, Nid- da und die deutsche Börse“).

Schreibfehler

Ich bin ein regelmäßiger und interes- sierter Leser der Börsebius-Kolum- ne. Leider ist ihm diesmal ein Schreibfehler unterlaufen: Denn der von mir geliebte Urlaubsort auf der Kurischen Nehrung heißt auf Li- tauisch Nida, auf Deutsch Nidden.

Dr. Michael Lange,Essener Straße 6, 14612 Falkensee

GEWEBEGESETZ

Der Bundestag hat eine EU-Richtlinie umgesetzt (DÄ 33/2007: „Organ- spende hat Vorrang vor Gewebe- spende“).

Augenhornhäute nun genehmigungspflichtig

Mit Inkrafttreten des Gewebegeset- zes am 1. August 2007 ist das Paul- Ehrlich-Institut für die Genehmigung sogenannter Gewebezubereitungen zuständig geworden. Für bestimmte Gewebezubereitungen sieht nun der durch das Gewebegesetz neu in das Arzneimittelgesetz (AMG) einge- führte § 21a ein spezifisches Geneh- migungsverfahren vor, das einfacher zu durchlaufen ist als das generell für Fertigarzneimittel einschlägige Zu- lassungsverfahren. Weil dieses neue Verfahren zu Missverständnissen Anlass geben kann, besteht derzeit ein hoher Beratungsbedarf für künf- tige Antragsteller. Ein Beispiel für bestehende Missverständnisse fand man in dem oben genannten Artikel.

So heißt es darin fälschlich, Augen- hornhäute und Herzklappen seien von der Zuordnung zum Arzneimit- telrecht ausgenommen. Tatsächlich fallen aber Gewebe und aus Gewebe hergestellte Arzneimittel als „Gewe- bezubereitungen“ unter das Arznei- mittelgesetz. Ausgenommen sind Or- gane im Sinne der Definition des § 1a Nr. 1 Transplantationsgesetz so- wie menschliche Ei- und Samenzel- len und Embryonen (vgl. § 4 Abs. 30 AMG). Ausdrücklich nennt die Be- gründung des Arzneimittelgesetzes als Beispiele für klassische Gewebe- zubereitungen unter anderem Herz- klappen und Augenhornhäute. Diese sind somit dem Arzneimittelrecht zu- geordnet. Für Gewebezubereitungen, die ohne industrielle Verfahren und mit bekannten Methoden hergestellt werden, wie unter anderem Herz- klappen und Augenhornhäute, gilt je- doch nicht die arzneimittelrechtliche Zulassungspflicht. Es reicht die oben genannte Genehmigung. Diese ist bis zum 1. Februar 2008 beim Paul-Ehr- lich-Institut zu beantragen. In enger Abstimmung mit den betroffenen

Fachkreisen werden derzeit vom Paul-Ehrlich-Institut Hinweise für die Antragsteller erarbeitet, die den Besonderheiten der Produktgruppe Rechnung tragen. Ich bin zuversicht- lich, dass Hersteller, Fachgesell- schaften und das Paul-Ehrlich-Insti- tut in der derzeit mitunter als unüber- sichtlich empfundenen Situation konkrete, sachgerechte Lösungen finden werden. Sie werden dazu bei- tragen, die Versorgung der Patienten mit qualitativ hochwertigen, sicheren Gewebezubereitungen zu gewähr- leisten.

Prof. Dr. Johannes Löwer, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Paul-Ehrlich-Straße 51–59, 63225 Langen

KRANKENHAUS

Die Bundesregie- rung sieht keine Hin- weise auf eine Ver- schlechterung der Versorgung durch die Fallpauschalen (DÄ 34–35/2007:

„Nebenwirkungen der DRG-Einführung:

Augen zu und durch“ von Jens Flintrop).

Das Risiko bleibt beim Krankenhaus

Vielen Dank für den oben genannten Beitrag im DÄ. Was ich in dem Arti- kel und in der Antwort der Bundesre- gierung auf die Anfrage „Der Lin- ken“ vermisse, ist die Fragestellung, ob nicht auch die Kostenträger an ei- ner vorzeitigen Entlassung interes- siert sind. Hier ist vor allem auf die Anfragen von Kostenträgern und MDK abzuheben, wenn ein Kran- kenhaus die/en Patientin/en einen oder zwei Tage oberhalb der unteren Grenzverweildauer entlässt . . . Wird der MDK mit der Prüfung dieser Fälle beauftragt, erfolgt meistens eine Prü- fung nach dem Motto: „Es ist doch gut gegangen, also hätte der/die Pati- ent/in früher entlassen werden kön- nen.“ Hier verdreht sich dann oft die gesetzlich geforderte „Ex-ante“-Prüf- sicht in eine „Ex-post“-Betrachtung zum finanziellen Wohl der Kosten- träger. Das Risiko bleibt, wie auch immer, bei dem Krankenhaus:

– wird ein/e Patient/in wegen Risiko- faktoren länger behandelt, droht die

(2)

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 45⏐⏐9. November 2007 A3097

B R I E F E

Prüfung und der Abzug von Erlösen.

– wird ein/e Patient/in kurzfristig, bei gutem Zustand zur Entlassung tatsäch- lich entlassen, und es kommt zu einer Komplikation, wird postuliert, dass eine weitere stationäre Behandlung vonnöten gewesen sei, und das Kran- kenhaus/die Ärzte in (haftungsrechtli- chen) Regress genommen. Unbescha- det gehen nur Kostenträger und MDK daraus hervor, weil keine direkte Ver- antwortlichkeit gegenüber dem Pati- enten besteht. Jede/r MDK-Ärztin/- Arzt würde Patient(inn)en länger im Krankenhaus belassen, wenn sie/er die Verantwortung direkt tragen müsste.

Dr. med. Andreas Weigand,

Diakonie in Südwestfalen gGmbH, Wichernstraße 40, 57074 Siegen

GLOSSE

Zu den Flugerlebnis- sen eines unfreiwilli- gen Bordarztes mit leerem Magen (DÄ 38/2007: „Kein brot- loser Beruf“ von Dr.

med. Peter Pommer).

Inkognito

Die feinsinnige Glosse des Kollegen Dr. Peter Pommer konnte man mit Ge- winn lesen, geistige Beweglichkeit und resistierender Humor kann vor Alzheimer schützen . . . Für den „kur- zen Genuss des Midnight-Dinners“

des Flugkollegen ein Tipp: Fliegen Sie, wenn möglich, mit Air France, da gibt es guten kolumbianischen Kaffee und eine feine französische Küche.

Zum geplagten „ Bordmediziner“: In der Ex-DDR fragte der Reiseleiter, der die Berichte (für wen auch immer) über die Auslandsreisenden schreiben musste: „ Herr Doktor, wünschen Sie inkognito zu reisen?“ – „Selbstver- ständlich inkognito, ich habe Urlaub und will endlich für 14 Tage meine verdiente Ruhe haben, will auch nichts von anderen Ärzten wissen, die mitfliegen, der Arzt ist auch nur ein Mensch. Stellen Sie mich überall als Ingenieur für Milchwirtschaft vor, da- von versteht niemand etwas, und es erspart alle Fragen.“ Und leise unter vier Augen: „Wenn in der Reisegruppe etwas Besonderes vorfällt, dann kön- nen Sie mich immer diskret rufen,

aber es bleibt unter uns, nicht wahr!“

Damit bin ich gut durch die Jahrzehnte gekommen. Trotzdem für alle Kolle- gen der Wunsch: Einen angenehmen Flug, keine beginnende Geburt oder einen „akuten Bauch“ unter den Pas- sagieren und nicht einmal ein hypo- glykämischer Schock, und sollte es uns selbst einmal betreffen, möge der Herrgott verhüten, dass nur ein lang gedienter Amtsarzt an Bord ist.

SR Dr. Peter Schlobach,Gartenstraße 6, 01728 Bannewitz

ANTWERPEN

Zurenborg – ein Viertel zwischen Kitsch und Kunst (DÄ 22/2007: „Bürger- kitsch und hohe Kunst“ von Roland Groß).

Verwirrend

Die Cogels-Osy-Gegend ist tatsäch- lich umwerfend, skurril, kurios. Ich bin selber Flämin und habe in Ant- werpen studiert in den Siebzigerjah- ren . . . Ich kann mich irren, aber ich wage es zu schwören, dass das

„Schiff“haus auf der Abbildung nicht zu Zurenborg gehört. Dieses sehr berühmte Haus, vom Architekt Frans Smet-Verhas, liegt auf der Ecke Schildersstraat 2–6, Plaatsnijders- straat 1, direkt hinter dem „Konink- lijk Museum voor schone Kunsten“, im ehemals verwahrlosten und jetzt sehr trendigen „Zuid“-Viertel. (Man

Foto: Roland Groß

kann sogar das Straßenschild auf dem Bild lesen!) . . .

Ingrid Verstappen,carrer Banys, 79, 3º–2º, 08530 la Garriga (Barcelona), Spanien

INTERVIEW

Der Frontmann des

„Patient als Partner“- Förderschwerpunkts, Martin Härter, über Probleme der ge- meinsamen Ent- scheidungsfindung (DÄ 34–35/2007: „Es geht um die Verän- derung einer hierarchischen Beziehung“

von Martina Merten und Petra Bühring).

Was ist ein Frontmann?

Wenn ich lese: „Der Frontmann des ,Patient als Partner‘-Förderschwer- punkts“, schwillt bei mir der Kamm.

Was ist ein „Frontmann“ auf dem Gebiet der Medizin? Ist es der Beste oder gar der Allwissende oder nur der beste Windmacher? Herr Kollege Härter hat herausgefunden, dass man das in mehreren Hundert Jahren ent- wickelte Pflänzchen der Arzt-Patien- ten-Beziehung in die Form eines psychologischen Korsetts zwängen kann, ja muss, um der vermeintli- chen Hierarchie der Ärzte ein Ende zu bereiten . . . Gegenwärtig ist ein Hauptproblem der Ärzte, das aus dem Internet gezogene „Wissen“ der Patienten über ihren Fall zu ordnen und auf das wirklich Zutreffende zu konzentrieren. Es ist nicht die Angst der Ärzte vor einem gut informierten Patienten, sondern – wie sogar Herr Härter einräumt – die fehlende Zeit für lange Gespräche (Härter: „Bei nicht trainierten Ärzten vergeht sehr viel Zeit im Gespräch für Dinge, die für die Entscheidungsfindung nicht so relevant sind. Wenn man diesen Zeitraum abkürzt, gewinnt man mehr Zeit . . .“). Dafür bietet er dann Ge- sprächsschablonen an, die das We- sentliche enthalten sollten. Eine Aura zwischen Arzt und Patienten und wie diese geschaffen wird, spielt wohl keine große Rolle mehr? Vielleicht könnte man den Aufbau einer Aura im Wechselrollenspiel trainieren. Ar- me Patienten, arme Ärzte!

Dr. med. Gottfried Hillmann,

Thomas-Mann-Straße 11, 60439 Frankfurt

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

MPS Kind-Philipp-Stiftung für Leukämie- Forschung — Die vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft treu- händerisch verwaltete „Kind-Phil- ipp-Stiftung für

wand, therapeutische Fortschritte erst dann in die Praxis umzusetzen, nachdem auch Lösungen für erhöh- te Anforderungen an die Hygiene gefunden wurden, trifft

Nebel allen Ernstes, dass sich vermehrt junge Ärztinnen und Ärz- te für eine Tätigkeit an Kliniken entscheiden werden, wenn gezielt Arbeitnehmerschutz auf dem Bo-.. den

Das kann etwa durch eine Haftungsfrei- stellungserklärung des Auftragge- bers für den beauftragten Arzt oder alternativ durch Einbeziehung in den Versicherungsschutz der

Der Vorstand der IG Metall wurde darin aufgefordert, sich gegen- über der Bundesregierung dafür einzusetzen, daß alle Ärzte künftig nur noch solche Leistungen hono- riert

Mangelernährung sowie eine konsequente ernäh- rungsmedizinische Basisbetreuung hat nach heuti- gem Wissenstand nicht nur einen signifikanten Ein- fluss auf die individuelle

geber trotz eines zusätzlichen Arzt- gehaltes nur 150 DM Mehrkosten je Wechseldienststation (Abbildung 3). Bei einem nach der Normalstufe D mit 80 Prozent

Diese starke Abwei- chung wird von den OECD-Fach- leuten mit dem Hinweis erklärt, daß alles, was über die Leistungen der „dritten Klasse" hinausgeht (z.