Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Drogenabusus-Diagnostik
solche Untersuchungen nur in ge- eigneten Zentren, wie zum Beispiel Zentrallaboratorien größerer Klini- ken, soweit diese klinisch-toxikolo- gische Bestimmungen durchführen, oder in toxikologischen sowie auch fachärztlich geleiteten Laboratorien vorgenommen werden, welche mit diesen Methoden genügend vertraut sind.
Literatur
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Anschrift des Verfassers:
Privatdozent Dr. med.
M. Oellerich
Institut für Klinische Chemie Medizinische Hochschule Hannover
Karl-Wiechert-Allee 9 3000 Hannover 61
Patient durch
präoperative Aufklärung häufig überfordert
Die Patienten erwarten häufig neben sachlicher Information die Vermitt- lung einer optimistischen Einstel- lung zur Operation. Somit ist es wichtig, dem Patienten einen Einfluß auf eine für seine Person zuge- schnittene Aufklärung zu ermögli- chen. Bisher hat die Diskussion um die ärztliche Aufklärungspflicht zu wenig die tatsächlichen Wünsche und Stimmungen der Patienten vor der Operation berücksichtigt. Zum Teil empfinden die Patienten eine zu detaillierte Aufklärung sogar als aus- gesprochene Zumutung. Auf diesem Grunde muß dem Arzt ein Freiraum für sein Ermessen bezüglich der Qualität und Quantität der Aufklä- rung zugestanden werden. See
Loock, W.: Untersuchung zur präoperativen Aufklärung gynäkologischer Patientinnen, Ge- burtsh. u. Frauenheilk. 41 (1981) 591-596, Mar- tin-Luther-Krankenhaus, Caspar-Theys-Straße 27,1000 Berlin 33
Blutungsprophylaxe mit Propranolol bei Leberzirrhose
Nachdem bekannt wurde, daß die orale Verabreichung von Proprano- lol (Dociton®) bei Leberzirrhotikern den Pfortaderdruck senkt, war es naheliegend, die Blutungsrate am Patienten zu untersuchen. Französi- sche Autoren verabreichten einer Gruppe von 12 Patienten 40-180 mg Propranolol 2x täglich (entspre- chend der Reduktion der Herzfre- quenz um 25 Prozent) und einer zweiten Gruppe von ebenfalls 12 Pa- tienten entsprechende Placebos.
Die Behandlung begann 10 bis 15 Tage nach Sistieren der gastrointe- stinalen Blutung (17 Osophagus- oder Magenvarizen, 7 Magenerosio- nen) und wurde über drei Monate fortgeführt. Alle Patienten hatten ei- ne histologisch gesicherte Leber- zirrhose (21 alkoholisch, 1 Hepa- tis B, 2 unbekannter Grund). Durch die Verabreichung von Propranolol konnte die Rate an Rezidivblutun-
FÜR SIE GELESEN
gen signifikant gesenkt werden:
während des dreimonatigen Thera- piezeitraumes traten in der Placebo- gruppe 5 Rezidivblutungen auf, in der Propranololgruppe hingegen keine ( p = 0,037). Bei den 12 Pro- pranolol-Patienten wurden keine ernsten Nebenwirkungen bemerkt.
Die Autoren weisen selbst auf die begrenzte Bedeutung dieser Studie hin: die Zahl der Patienten war ge- ring und der Therapie- bzw. Beob- achtungszeitraum kurz. Sicher wer- den größere Studien folgen. Cme
Lebrec, D., et al.: Propanolol in prevention of recurrent gastrointestinal bleeding in cirrhotic patients, Lancet 1(1981) 920
Operationsarten zur Behandlung der
schweren Streßinkontinenz
Die Diaphragmaplastik wird bei vor- handenem Deszensus und bei Zysto- zelenbildung durchgeführt. Da die Versagerquote bei etwa 10 Prozent liegt, wird zusätzlich eine Lyodura- Schlinge eingelegt. Die Puborekta- lisplastik nach Franz-lngelmann- Sundberg wird bei eindeutig im Vor- dergrund stehender Inkontinenz und geringem oder fehlendem De- szensus angewandt. Außerdem eig- net sie sich gut als Rezidivoperation.
Bei geringem Deszensus und engen vaginalen Verhältnissen ist die Ope- ration nach Marshall-Marchetti- Krantz die Methode der Wahl. Sie wird oft als Zusatzoperation bei ab- dominalen Eingriffen vorgenom- men, hat aber eine Versagerquote von 14 Prozent. Eine Verbesserung ist sicher nur durch strenge Opera- tionsindikation zu erreichen, nicht aber durch eine operative Variante.
Die Indikation für eine Lyodura- schlingenplastik ist ein geringer Deszensus und eine ungünstige Si- tuation für eine Puborektalisplastik.
Die Erfolgsquote ist im ganzen gese- hen befriedigend. Auch diese Me- thode wird häufig als Rezidivopera- tion angewandt. See
Hochuli, E.. Operative Behandlung der schweren Streßinkontinenz II.° , Geburtsh. u.
Frauenheilk. 41 (1981) 469-473, Kantonsspital Münsterlingen, CH-8596 Münsterlingen
Ausgabe A/B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 4 vom 29. Januar 1982 49