sechs weitere Spieler „nur“ für die Plät- ze vier bis neun, angeführt von Dr.
Hans-Jörg Cordes aus Dreieich (Tur- niersieger 1995) über den unverwüstli- chen Prof. Peter Krauseneck aus Bam- berg (Meister im Jahr 1994) bis hin zu Dipl.-Med. Jörg Wildenrath aus Merse- burg.
Attraktive Preise für die 20 Bestplatzierten
Ebenfalls mit in der Spitzengruppe:
Dr. Wolfgang Weise aus Burgkirchen, langjähriger Verbandsarzt des Deut- schen Schachbundes, Dr. Matias Jolo- wicz aus Salzgitter, der wie viele seiner
Kollegen an bislang allen Turnieren teil- genommen hat, und Nuradin Peci aus Bad Liebenstein. Mit immerhin noch 6,5 Punkten belegte Dr. Ralph-Alexander Schön aus Mayen den zehnten Platz in dem wiederum sehr stark besetzten Turnier.
Diese zehn Spieler konnten sich am Ende über attraktive Preise freuen, die hauptsächlich von der Deutschen Apo- theker- und Ärztebank zur Verfügung gestellt worden waren. Die Apobank unterstützt seit zwei Jahren die Schach- meisterschaft für Ärztinnen und Ärzte in einem bemerkenswerten Umfang und trägt auf diese Weise zum guten Gelin- gen der Veranstaltung bei. Die fünf Bestplatzierten erhielten Geldpreise –
überreicht von Direktor Manfred Her- mes, dem Repräsentanten der Deut- schen Apotheker- und Ärztebank. Die auf Platz sechs bis zwanzig platzierten Teilnehmer konnten sich noch über Sachpreise freuen.
In Bad Homburg gingen 154 Ärztin- nen und Ärzte an den Start. Das ist die zweithöchste Teilnehmerzahl seit Be- ginn der Schachmeisterschaften vor neun Jahren in Baden-Baden. Gut mög- lich, dass im kommenden Jahr zur „Ju- biläumsveranstaltung“ der Teilnehmer- kreis noch größer wird: Immerhin haben über alle Jahre gesehen schon mehr als 350 Ärztinnen und Ärzte bei den Tur- nieren ein oder mehrere Male mitge- spielt. Dr. med. Helmut Pfleger T H E M E N D E R Z E I T
Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 30½½½½27. Juli 2001 AA1949
Z
um Auftakt der neunten Ärzte- Schachmeisterschaft am 23. März in Bad Homburg hatten die Teilnehmer drei Mög- lichkeiten: Sie konnten beim Vortrag von Ha- rald Balló und Groß- meister Dr. med. Hel- mut Pfleger Wissens- wertes über das Leben und Spiel des Großmei-sters Tarrasch erfahren, sie konnten beim Blitzschach-Turnier Reaktions- schnelligkeit zeigen und die Schachuh- ren im Sekundentakt traktieren – oder sich im Simultanschach mit einer ech- ten Legende messen.
Schwarz oder Weiß? Das konnten sich die 34 Gegner von Wolfgang Un- zicker beim Simultanschach aussu- chen. Die erste Partie war schnell be- endet: Mit dem einzigen Simultanteil- nehmer, der ihn an Lebensjahren übertraf, Dr. med. Faulhaber, verstän-
digte sich Unzicker auf Remis. Da- nach folgten zahlreiche Siege des Deutschen Rekordmeisters – bei we- nigen Unentschieden.
Unzicker bewegte sich flotten Schrittes von Brett zu Brett, und die Zahl der Kontrahenten schmolz da- hin. Das Wasserglas, aus dem er ab
und zu trank, stellte der Großmeister nach einer Weile mit der gleichen Be- stimmtheit auf den Tisch wie die ge- schlagenen Figuren. Je weniger Spie- ler es wurden, umso mehr Zuschauer versammelten sich um die noch ver- bliebenen.
Bei komplizierten Zügen stützte sich der Großmeister mit den Ellbo- gen auf den Tisch und runzelte die Stirn – für die ganz harten Fälle setzte er sogar kurz seine Brille auf. Dem letzten Gegner – fast fünf Stunden hatte die Simultanbegegnung bis da- hin gedauert – bot Unzicker Remis an.
Dieser zögerte jedoch, und der Groß- meister war sofort bereit, das Spiel fortzusetzen. In den 34 Spielen erziel- te Unzicker 27 Siege und sieben Re- mis.
Mit Applaus verabschiedeten die Teilnehmer den Großmeister, der sei- ne physische und psychische Lei- stungsfähigkeit erneut eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatte. Erneut deshalb, weil Wolfgang Unzicker be- reits bei der ersten Schachmeister- schaft für Ärztinnen und Ärzte in Ba- den-Baden eine Simultanbegegnung mit ebenso großem Erfolg absolviert hatte. Dies liegt inzwischen neun Jah- re zurück, und selbst da schon war Unzicker in einem Alter, in dem heute Kassenärzte ihre Praxis abgeben
müssen. Philip Jürgens
Simultanschach
Einmal den Meister schlagen . . .
Bis nach Mitternacht versuchten 34 Simultanspieler einer
deutschen Schachlegende Paroli zu bieten. Meistens ging das schief.
Routine: Großmeister Wolfgang Unzicker gegen den „Rest der Welt“. Das Ergebnis war für die Ärzte niederschmetternd. Die Schachlegende gewann 27 von 34 Partien bei sieben Remis. Erst nach Mitternacht war Schluss.