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(1)710 Rechtschreibung im Veda

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710

Rechtschreibung im Veda.

Von R. Roth.

V. Nachtrag.

Erwähnungen der defectiven Vedaschreibung (siehe

oben 48, 101) sind, glaube ich, aus indischen Grammatiken nocb

nicht ausgehoben worden. Es ist kaum zu zweifeln, dass, wenn

man darnach sucht, sieh etwas einschlägiges finden werde, wenn

auch nicht an der Oberfläche liegend.

Inzwischen glaube ich im Nirukta, dessen Zeugniss für uns

von mehr Belang ist als spätere Grammatiker, gefunden zu haben,

was ich suche. Allerdings in Abweichung von der Auffassung des

Commentators.

Dort heisst es 2,1 in der Aufzählung grammatischer Un¬

regelmässigkeiten, die dem vedischen Erklärer in den Weg kommen:

wrf^ ^^ift *rafTT TT'ftfTr I ^mrf^ fli^rJ^'T'a^

l,ffl es kommt auch vor, dass ein Buchstabe ausfällt, wie bei tatvä yämi, und dass zwei Buchstaben ausfallen wie in trca (für try-rca).

Der indische Herausgeber in der Bibliotheca Indica druckt

zwar, wie ich auch einst gethan habe, «iTlI , giebt aber in der

Note aufrichtig an , dass von seinen fünf Handschriften vier TI^T

schreiben. Und so schreibt die von mir benützte Pariser und ohne

Zweifel alle gute ältere Handschriften. Das ist unter allen Um¬

ständen allein richtig.

Welcher Buchstabe ist nun in dem obigen Sätzchen aus¬

gefallen , wenn es , wohlgemerkt , richtig geschrieben ist ? Hätten

wir nicht den Berather Durga zur Seite , so würden wir heute

ohne jedes Bedenken antworten : es fehlt augenscheinlich ein t vor

tvä. Und das ist eben die defective Schreibung, der

varnalopa.

Aber unser Rathgeber , der über den wirklichen Defect weg¬

sah , nichts von der Regel wusste ,C muss sich anders helfen und

findet scharfsinnig heraus , dass in yämi ein ^ ausgefallen sein

könne und dass das eigentlich yäcämi heissen müsste. Und in

(2)

Roth, Rechtschreibung im Veda. 711

■der That wird yämi da und dort, wahrscheinlich in Erinnerung

an diese Auffassung unserer Stelle mit yäcämi erklärt, das der

Bedeutung nach nahe lag. Uebrigens kommt ein wirkliches yäcänii

wiederholt vor in Rv. 10, 9, 5. AV. 5, 7, .5. 15, 13, 8. '

Dass eine solche Verstümmlung unmöglich ist, liegt auf

der Hand , wir müssen das aber dem Sprachgefühl des Seholiasten

überlassen. Praglich bleibt , ob er ein Recht hatte , diese schöne

Entdeckung dem Verfasser des Nirukta zu unterlegen. Immerhin

gab es andere, die nicht so verwegen waren. Der Scholiast des

Nighantu Devaräja zu 3, 19 theilt Durga's Ansicht nicht, sondern

sagt richtig: 'tlTf'T I TTTI^ TT^Tf^: I und zwar unter An¬

führung unseres Beispiels.

Die von den übrigen Exempeln etwas abweichende Anführung

■des in Rede stehenden dürfte ebenfalls eher für unsere Auffassung

als für die des Durga sprechen. Sonst sind nämlich in Yäska's

Aufzählung die als Beispiele dienenden Wörter immer nur jedes

einzeln für sich und ausser Zusammenhang aufgeführt, während

hier ein Sätzchen vorliegt, ein Citat aus Bv. 1, 24,14 und 10, 47, 8.

Wesshalb das? Ich antworte darauf Wenn der Verfasser des

Nirukta hätte sagen wollen : es giebt ein Wort yämi, in welchem

ein Laut ausgefallen ist, so bedurfte er des Zusatzes tatvä nicht.

Wollte er aber sagen : es giebt ein tatvä , in welchem ein Laut

geschwunden ist (weil es aus tat tvä besteht) , so konnte er nicht

einfach tatveti schreiben. Denn es giebt ja auch ein tatvä Ab¬

solutiv und ein tatvä = tativä Neutr. plur. , die beide im Veda

nicht vorkommen , also hier nicht gemeint sein können. Schrieb

er das kurze Citat tatvä yämi, so war jedes Missverständniss be¬

seitigt. Daher die Abweichung.

Ich bleibe also bei der Ansicht stehen, dass unter dem varna¬

lopa, den der Verfasser des Nirukta als eine der Lautstörungen

des Veda erwähnt, unsere defective Schreibimg verstanden sei.

(3)

712

Namenregister

'Avinash Chandra Kaviratna 140

Bacher 138

Barth 1

Bartholomae 157. 531

•Bezold 531

Bloomfield 541

V. Bradke 498

•Budge 531

Bfihler 49

Eth« 89

•Fick 504

Fraenkel 164

Franke, R. Otto 84

•Freund 123

Fürst 685

Ooldziher 95. 358

•Grünbaum 133

Hartmann 132

•Hertmann 704

HiUebrandt 418

Hirscbfeld 708

Horn 170

•Jackson 142

Jacob 709

Jacobi 407

Jensen 235. 429

•Jibananda Vidyäsägara . 138

Kaufmann 425

V. Kigl 692

V. Landberg-Hallberger, Graf . 166

Achikär, Znm weissen . . . 671

AlSyya, Die Axt des . . . . 701

■Amrs Mu'allaqa Vers 41, Zu . 709 Arischen Theil, Znm ... in

Fick's vergleichendem Wörter¬

bnch 504

4soka-Inschriften, Nachtrlge zur

' Erklärung der 49

539 65 666. 671 171 367 198 120

Nöldeke 45. 539. 703

•Nöldeke 163. 379

629 158 701 367. 649 380 Roth . . 101. 140. 142. 676. 710

Schmidt, R 580

39 - 43 861

Seybold 699

698 22 424 490 218 381 666 540 653 168. 540 353

•Avesta Grammar in Comparison

with Sanscrit 148

Berichtigung 539

Bharata-Sage, Die ... . 65. 498

Birfini's Indica, Zu .... 699

•Chai-aka-SaiphitS translated into

Englbh 140

Duale im Aethiopisehen, Weitere 380 Sachregister').

1) • bezeichnet die Verfasser und Titel der besprochenen Werke.

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