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(1)175 Noch ein Wort zur Maurja-Frage im Mahäbhäshja

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(1)

175

Noch ein Wort zur Maurja-Frage im Mahäbhäshja.

Von 0. Böhtlingk.

Im 39. Baude dieser Zeitschrift S. 528 fgg. ') habe ich ver¬

sucht die bei Patangali zu Pänini 5, 3, 99 über die Idole handelnde

Stelle anders aufzufassen als meine Vorgiinger. Mit dieser meiner

Auffassung sowie mit der meiner Vorgänger erklärt sich Kielhom-)

„with some reluctance" nicht einverstanden , da wir nach seiner

Meinung *ll*3^<1i:, ^vTf\ uud ««uRhai: nicht im Einklang mit

dem sonstigen Gebrauch dieser Worte im Mahäbhäshja aufgefasst

und übersetzt hätten.

Zu «4 l^ni; bemerkt Kielhorn, dass das demonstrative Pro¬

nomen in dieser Verbindung bei Patangali nie, mit Ausnahme einer

einzigen Stelle (die leider nicht angegeben wird), auf etwas vorher

Erwähntes hinweise, sondeni stets nichts Anderes bedeute als „dieser allgemein bekannte, dieser sieh überall darbietende (Menscb u. s. w.)'.

In den angeführten Beispielen folgt auf das Pronomen stets ein

Substantivum , auf welches sich jenes bezieht ; in unserem Falle

müssen wir aus dem Vorhergehenden '^f^TI ergänzen. Das Bei¬

spiel V Tfr »T^: ^Tg^^TT^ W. . . . übersetzt K. durch „the

man who acts with foresight . . . ., was gleichbedeutend wäre mit

„if a man acts w. f." Hiernach könnten wir in unserem Falle

sagen „wenn aber Bilder" , aber auch „wenn diese Bilder" wäre vielleicht* nicht ausgescblossen,O ' wenn die uns unbekannte eine Stelle im Mahäbh. dafür spräche.

*Jn(n soll im Mahälib. stets Jetzt, gegenwärtig", nicht „heut

zu Tage" bedeuten. Soviel ist gewiss, dass man überall das Wort

durch „jetzt, gegenwärtig" wiedergeben kann und dass „heut zu

Tage" an vielen Stellen nieht am Platz wäre. Aber ob ich in

dem Beispiel ^ ^ iWf^l^- ^!^\W> *I%T«^: ^^R^ 1 ^

1) In der Note auf S. ."i.^O ist ,,Iceinen Königsnamen" ein Drucicfeliler für

„einen Königsnamen".

2) Wiener Zeitschrift fiir die Kunde des Morgenlandes, No. 1.

(2)

176 Böhtlingk, Noch ein Wort zur Maurja-Prage im Mahäbhäshja.

tVfn irrflrfTI (Mähabh. U, S. 325, Z. 17) ^hrf^T durch .jetzt"

oder durch .heut zu Tage" wiedergebe, ist doch ziemlich einerlei.

Die erste Taube hat doch «j^i^'sS gelebt, und dieses soir nach

Kielhom der Gegensatz vt>n nicht aber von ^nf?T sein.

Auch in unserem Falle lässt sich .heut zu Tage* rechtfertigen.

Wamm übrigens 'fbrfWrn Mahäbh. II, S. 391, Z. 8 nothwendig

(^fl*lf*(<5Äl"f1I ist doch kein Beweis dafür) und <infnM^I«n

I, S. 151, Z. 16 überhaupt ein Compositum sein soll, ist mir nicht

recht verständlich.

IWrarafTT hat im Mahäbh. nach Kielhorn stets die Bedeutung

.to fashion" oder .make (one thing out of an another)" oder .to produce (a thing which did not exist before out of something else)"

oder .to transform (one thing into another)". Hiemach wird H'^i' TTff^rJTT! durch .the images have been fashioned" oder .formed", oder .brought into existence" oder .produced (out of some material or other)*

übersetzt und die Ansicht ausgesprochen, dass Patangali rede .ot

the manual or mechanical fabrication of images, such as would be

carried on by artizans in the course of their profession or trade".

Bei dieser Auffassung von M^f^fl wiirde, wie Kielhom selbst zu¬

gesteht, «ritf; hier nicht am Platze sein, es wäre denn, dass dieses

Wort noch eine andere uns unbekannte Bedeutung hätte. Um

also einen Sinn hereinzubringen, müsste man annehmen, dass «Tl^f:

ein Fehler sei oder aber hier etwas Anderes als die uns bekannte

Dynastie bezeichne. Ich möchte lieber den Spiess umdrehen und

sagen : «iltT* ist richtig und bezeichnet eine Dynastie, dagegen muss

M^Rmh ll hier anders, als es Kielhom thut, aufgefasst werden.

Ich nehme mir Kielhorn zum Muster, indem ich verlange, dass

man Patangali durch Patangali erkläre. Die ♦Tl^l' haben hier

das Beiwort f^TTSrrf^T: , und dieses Begehren nach Gold rügt

Patangali gerade an Fürsten: '^fff^^ TTTr'ft ffT^^ »T^'rl

findeii vm- Mahäbh. I, S. 41, Z. 14. S. 378, Z. 5. S. 461, Z. 9.

III, S. 10, Z. 1 V. u. S. 439, Z 4. S. 453, Z. 15. Auf diese

Stellen hat schon Weber in Ind. St. 13, S. 332 aufmerksam ge¬

macht. Aus diesem Beiwort der schliesse ich, dass Patangali

unter diesera Worte Fürsten verstanden hat.

Nun gilt es für «^«?H<tfii aus den Beispielen, die Kielhorn

zum Beweise der Richtigkeit seiner Auffassung aus dem Mahäbh.

zusammengestellt bat, eine für unsere Stelle passende Bedeutung

(3)

B&itUngk, Noeh ein Wort zür Maurja-Frage im MaMbhätJya. \ 77

zu erschliessen. Zunächst sei bemerkt, dass dieses Verbum in

keiner der mitgetheilten SteUen die Bedeutung .„Etwas aus einem

Stofife formen' ') hat. TJeberaU kommen wir mit der Bedeutang

,zur Erscheinung bringen" zum Ziel. In «^«w^^nl^^-

^lO ^T^T «t«U*l^ übersetzt Kielhom das Wort durch „would pro¬

duce*; „würde zur Erscheinung bringen (bestimmte Laute)' besagt

dasselbe. In H**rU| fllMflI<^f^N?l JTT ^(««it it'lf'infSI?^ wird

der Absol. mit seinem Object durch „after forming (or estabUshing)

the sphere of the Apaväda (d. L der Ausnahmen)" wiedergegeben;

„durch ein Bringen zur Erscbeianng, durch Vorführung" ergäbe

denselben Sinn. Die zwei noch übrigen Beispiele sind ganz gleicher

Natur, so dass die Besprechung eines der beiden Beispiele genügen

wird. Dieses lautet f<fllf<*9 (vgl. P. 3, 1, 69) ^»^'f^

Tjf'rfH (vgl. 3, 1, 68) TraTRrr: ^fi a^^Tn^nVn u. s. w. mit

der Uebersetzung „f^^Tf^Wf; wiU make of the Nom. case IR. a

Gen. case". IT^TTTTT: fasst Kielhom als Genetiv, aber in der Be¬

deutung eines Ablativs, indem er auf einen ähnlichen Gebrauch

des Genetivs in T ^STTf'T'f '«»'l^mill WTT: I

^ und fl«t|«!ii1l«ri^»i ^^f^ verweist. Nach meinem Sprach¬

gefühl haben die Genetive hier Nichts mit WTi:, imd W-^ifn

zu thun, sondem sind mit den Substantiven mii«« und ^^«J zu

verbinden «<|^«ii SüT^T^TT lili*: ist so v. a. «^«(11^1*1 Ulli**:

und n«»!^«!>l»il«ri^«i: so V. a. ni^^sTl^«!:. Das Compositum konnte

hier nicht angewendet werden, weil der Uebergang des Stofifes in

das Erzeugniss hervorgehoben werden sollte; auch und '^I^

wären ein Hinderniss gewesen. Auch ich fasse in dem Beispiel

f^^Tf?pjr: u. s. w. lI^rTRIT: als Gen., übersetze aber „wird für

den Nominativ (an die Stelle des Nominativs) den Genetiv zur Er¬

scheinung bringen", was dem Sinne nach mit „wiU make u. s. w."

auf dasselbe hinausläuft.

Nach den von Kielhorn aus dem Mahäbh. beigebrachten Bei¬

spielen muss ich also auch *fj^rij<<iaiHäf+f^-^U MqiRHni: durch

1) In dieser Bedeutung brauelit Patangali ^f^. Aus Lehm «^Hi^n,

wft^:, aus Gold ^w:, ^izm:, wf^^r. fw^^ Mah&bh. i, s. 7.

Vgl. auch weiter unten das Beispiel lf ^^ITf^T? liT^TOTIT

Bd. XLI. 12

(4)

178 Böhtlingh, Noch ein Wort zur Maurja-Frage im Mahäbhäshja.

,die goldgierigen Maurja haben Idole zur Erscheinung gebracht"

wiedergeben. Da wir aber gesehen haben, dass die Bedeutung ,zur

Erscheinung bringen" bei H^iWTfiT im Mahäbh. nicht (wenigstens

nicht in den von Kielhom gegebenen Beispielen) in die von „formen,

fabriciren' übergeht, und dass diese Bedeutung, wie schon Kielhom

gesehen hat, auch gar nicht zu "^^'^ (als Dynastie gefasst) passen

würde, so kann „zur Erscheinung bringen" hier doch kaum etwas

Anderes als „einführen, aufbringen" sein. Es kann sich also jetzt

nur noch daram handeln, ob die Maurja Idole überhaupt oder die

Idole von (^iva u. s. w. eingeführt oder aufgebracht haben. Mir

scheint das Letztere wahrscheinlicher zu sein.

Dem Schluss in Kielhom's Artikel, dass die Erwähnung der

Maurja „of very slight importance for ascertaining the date of

the Mahäbhäshya" sei, kann ich auch heute nicht beistimmen.

(5)

179

Anzeigen.

Sanskrit Syntax by Dr. J. S. Speijer with an Introduction

by Dr'. H. Kern. Leiden, E. J.' Brill. 1886.

Der uns sclion durcli seine im Jahre 1872 erschienene Inau¬

gural-Dissertation (vgl. Weber, Indische Streifen, 3. Bd. S. 168 fgg.)

bekannte Gelehrte behandelt in dem hier zu besprechenden Werke

vorzugsweise die Syntax des klassischen Sanskrits, berührt aber auch

die Archaismen und Eigenthümlichkeiten der vedischen Prosa

(Brähmana, Upanishad, Sütra) und der epischen Poesie. Er ist,

wie er uns brieflich mittheilt, ein vielbeschäftigter Lehrer des

Lateinischen in der obersten Classe des Amsterdamer Gymnasiums

und kann dem Sanskrit nur seine Mussestunden widmen. Durch

gute Vorstudien und einen langjährigen Fleiss hat er mit dieser

Syntax ein Werk zu Stande gebracht, das alle Sanskritologen mit

Freuden begrüssen werden. In dieser Anzeige beabsichtige ich

nicht etwa viel Neues beizusteuern, da mir dafür keine Sammlungen

zur Verfügung stehen, wohl aber eiuige Irrthümer, die der bisweilen

allzu kühne Verfasser nach meiner Meinung begangen hat, zu

berichtigen. Dieses geschieht auf den ausdrücklichen Wunsch des

Verfassers.

S. 26 uud 27, N. 1. Hier wird der Versuch gemacht Pänini's

Sütra 2, 3, 46 MlPflMf^«*I'ärsI ^•mR*<IU!<(-<( «1*11^ TTWT auf eine

von den Commentatoren abweichende Weise zu erklären. Meine

Uebersetzung (die Speijer noch nicht kennen konnte) lautet nach

den Commentatoren: „Wenn nichts Anderes ausgedrückt werden

soll als die Bedeutung des Nominalstammes , das Geschlecht , das

Maass oder der Numerus, so steht der Nominativ'. Diese Auf¬

fassung nennt Sp. „almost ridiculous' und meint, das Sütra besage

so V. a. HlfdMl^tlil^**! ^ f%lf^»TT% (= ^ f^TSp^^ oder

^ fWJf^^) d*il4-<<*1fll% H«»*1I. Zunächst nimmt er einen

grossen Anstoss daran, dass man bei der hergebrachten Erklärung

ITTTT in der Bedeutung von „das im Nominativ stehende Wort'

fassen müsse, während in^TT nur die Endung des Nominativs

bezeichne. Wenn er mit Pänini vertrauter wäre, würde er an Sütra

12*

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