• Keine Ergebnisse gefunden

zweifelhaft, ob o)jL.1 „sein Recht&#34

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "zweifelhaft, ob o)jL.1 „sein Recht&#34"

Copied!
5
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

252

Zur Theorie einiger Possessiv- und Objekt-Suffixe im

Syrischen.

Von Friedrich Sehwally.

Die grössten Schwierigkeiten für die Analyse bieten die singu¬

larischen Suffixe , da sie als ursprünglich durchweg offene Silben

mit dem nominalen Regens innigere Verbindungen eingehen konnten,

und da bei den jetzt konsonantisch ausgehenden Nomina mit einem

ursprünglichen vokalischen Auslaut (Kasusvokal oder Bindevokal)

zu rechnen ist, über dessen Natur nur Vermutungen möglich sind.

So ist es z. B. zweifelhaft, ob o)jL.1 „sein Recht" aus hebr.

iriSi'l mit Abwerfung des unbetonten Schtussvokales entstanden ist,

oder ob e eine Kontraktion aus ahi oder etwas Ahnlichem dar¬

stellt, wobei das ot der jetzigen Endung nur graphisch, nicht

organisch zn beurteilen wäre, u. s. w.

Während man in diesen und ähnlichen Pällen kaum zu einem

sichern Resultate gelangen kann, ist die Analyse bis zu einem ge¬

vrissen Grade einfacher bei den pluralischen Nomina, da wir den

Auslaut ihrer Konstruktusformen genau kennen. In diesem Kreise

giebt es nur eine einzige Bildung, deren Ratio nicht ohne Weiteres durchsichtig ist.

Ich gebe aus von dem Beispiele wOiQjLy „seine Rechte". Die

*f

entsprechende hebräische Porm T'i"''! dvnSiU ist entstanden aus

dinai + hü. Indem h zwischen den beiden Vokalen ausfiel, ergab

sich die Aussprache dinäjü , auf welche die Konsonantenschrift noch hinweist. Später ist dafür infolge weitergehender Kontraktion

dlnäu gesprochen worden. Es kann doch wohl kaum zweifelhaft

sein, dass die Pormen T''na'n und Tnan identisch sind (gegen Wright,

Comparative Grammar S. 158 u.). Dasselbe Suffix hü ist wahr¬

scheinlich auch in der zweiten Silbe des syrischen ^0)Qi.» anzu¬

erkennen. In einer gewissen Sprachperiode muss es für „seine

Gerichte" einmal eine Porm qL,j aus dinai-hü gegeben haben, da

(2)

Schwally, Zur Theorie einiger Posseesiv- u. Objekt-Suffixe etc. 253

schlechterdings nicht einzusehen ist, wie dinai-hi in dinau-hi über¬

gegangen sein sollte.

Als das Suffix hü aus nicht mehr erkennbaren Ursachen zu

hi wurde , war die Form dinau nicht mehr deutlich genug. So

wurde das Suffix noch einmal angesetzt, vmd zwar in der neuen

Gestalt Äe'). Hieraus entstand die Aussprache dinauhl. Im bib¬

lischen Aramäisch hat sich dieselbe noch ziemlich unversehrt er¬

halten, nur der Diphthong au ist infolge „reciproker Assimilation"

(Sie vers, Phonetik 2. A. § 41*) in langes ö übergegangen. Das

Syrische hat, wie regelmässig in offener Silbe, den Diphthongen be¬

wahrt, aber das i des Suffixes ist, wie alle andern unbetonten ü und

i im Auslaut, in der Zeit nach Peststellung der Orthographie,

wieder stumm geworden. So hat das palästinische Aramäisch neben

, ,<>lo, .<f\ > die Schreibungen . .n, -y\ ; und f», -s\. , ZDMG. 22, 480.

Nur vereinzelt im Mand. „seine Hände", Nöldeke, Gramm. S. 178.

Das Neusyrische ist in der Verkennung der Natur der

Endung ^0)0 noch einen grossen Schritt weiter gegangen. Es

hängt ^0)0 als Suffix der HI. pers. sing, masc, dessen Pemininum

Ö)0 geschrieben wird, auch an singularische Nomina an, während

die alten Singularsuffixe nur noch teilweise bewahrt sind (Nöldeke,

Neusyr. Grammatik S. 78). Dieser Zersetzvmgsprocess hat übrigens

eine lange Geschichte. Schon im babylonischen Talmud und im

Mandäischen zeigen die suffigirten singularischen Nomina ausser¬

ordentlich häufig eine pluralische Gestalt (vgl. Nöldeke, Mand. Gramm.,

174 ff. , Luzzatto Grammatik 65 f.). Von hier aus ist diese Ver¬

wirrung auch in das palästinische Aramäisch eingedrungen (Dalmann

Gramm. S. 162 fl^.). — Im Hebräisch des Alten Testamentes ist die

verwandte Erscheinung zu konstatieren , dass die Plurale auf öt,

wenn sie Pronominalsuffixe annehmen, zu öte erweitert werden.

Die ehemalige Existenz eines possessiven Pronominalsuffixes hü

steht durch die Übereinstimmung des Hebräischen , Arabischen,

Äthiopischen ausser Zweifel. Aus den aramäischen Inschriften kenne

ich für das Suffix hü nur den einzigen Beleg MT'nN „sein Bruder"

(vgl. hebr. Vnn) de Vogüe*) 82. In den andern Stellen steht

entweder deutlich Ti (z. B. ■'msN „sein Vater" de Vogüe 1. 65.

90; Euting Nabat. 1. 2, 4. 10, 1; TnnN „seine Brüder" de Vogüö

14. 35. 123; Euting Nabat. 12, 2; ■'imra „seine Söhne" de Vogüö

1) Wright, Comparative Grammar S. 158 f. trägt eine andere Vermutung vor: „But it may also be, that T^a"! stands for the old nominative dual 1JT113''T dabaraw-hu, by elision of the A, dabarau-u and then dabarau .... Such at any rate must be the origin af the Aramaic fonns '>~'i3b^2 , w»0)0 '^Nv) , the latter with silent wO| for malkau-hu.

2) Syrie Centrale, Inscriptions Semitiques, Paris 1868.

(3)

254 Schwally, Zur Theorie einiger Possessiv- u. Objekt-Suffixe etc.

14. 31. 33. 35. 36 etc.; Euting Nabat. 6, 3; ■'HT^n ,sein Leben"

de Vogü6 32. 73. 91; Euting Nabat. 2, 4); oder die Orthographie

ist vieldeutig (z. B. ma« ') „sein Vater" de Vogü6 32, 94; fiiat»

idem de Vogü6 87; nas idem Sendschirli Panamu 1. 2. 3. 9,

Hadad 29*); mnN „sein Bruder" de Vogü6 90. 94. 117). Darum

ist de Vogü6 82 für nrnN wahrscheinlich ■'nmN zu lesen , was

de Vogüe 85 und sonst oft auch wirklich steht.

Die Erkenntnis des alten Suffixes hü ist nun von grosser Wichtig¬

keit für die Analyse gewisser suffigierter Verbalformen, z. B. von

,^OiQJi\.^Ji »du (fem.) hast ihn getödtet". Auch hier mnss hi

sekundär sein, da die ältere Porm hu bereits in qefaltiü (aus qetaltlhü) enthalten ist. Ebenso sind , .(NjO -V^pi er tödtete ihn", ,

„du (fem.) tötetest ihn' und w^oXo^JD „töte (fem.) ihn" zu be¬

urteilen. In selbständiger und unassimüirter Gestalt ist mir das

Suffix hü am Verbum nur aus dem babylonischen Talmud bekannt

(Luzzatto Gramm. S. 93 inT'n73i, impsN). Indessen ist auf diese

Pormen wenig Verlass.

Die Mehrzahl der mit dem Suffix der III. pers. masc. sing,

versehenen Verbalformen geht auf .^o)- " aus. Hier sind zwei Er¬

klärungen möglich.

0 f

1. Die ältere Form von wO^bk^i^JO »du (masc.) hast ihn ge¬

tötet' ist nach Analogie des bisher Erörterten ^IS.\^i.O aus qetaltä

-\-hl gewesen. Vgl. irija Ezra 5, 11. Später vmrde das Suffix

in Folge seiner Verschmelzung mit der Verbalendung nicht mehr

erkannt, und deshalb die Form zu qetaltäi-hi erweitert. Ob die

letzte Silbe jemals gesprochen vrarde, ist natürlich die Frage. Aber

die Thatsache, dass jene Silbe nach der überlieferten Aussprache

stumm ist, darf in keiner Hinsicht als Beweis gelten.

2. Aus qetaltä-hl könnte . . >v\^p> auch so entstanden sein,

dass das auslautende i auf das ä der vorletzten Silbe einwirkte

(„Epenthese" Sievers a. 0. S. 214 f.). Für diese Annahme spricht

der Umstand, dass auch wkX^Ö^JOL »du tötetest mich' samt

dem Imperativ .. i^n^n darnach aus teqtoldm etc. erklärt

werden kann. Dagegen sind ^^Lq^joJ. „du tötetest uns" und

1) So auch im paläst. Aram. neben ''laN und '^maN, ZDMG. XXII, 480 f.

2) D. H. M ü 11 e r , Die altsemitischen Inschriften von Sendschirli. Wien 1893.

(4)

Schwally, Zur Theorie einiger Possessiv- u. Objekt-Suffixe etc. 255

^^Q^JS ,töte uns' nur als den beiden ersten Formen analoge

Bildungen zu verstehen, deren { keine organische Berechtigung hat.

In allen hierher gehörenden Bildungen des Perfektum er¬

scheint vor dem Suffixe ein langes ä. Dieses a, gleichviel ob lang

oder kurz, ist als ursprängliche Flexionsendung anzusprechen, nicht

nur in der III. sing. masc. perf. , die uns hier nichts angeht,

sondern auch in der II. sing. masc. perf., sowie beim Perfekt Plural

in der I. pers. (cf. arab. Geez, Tigrinja), III. fem. (cf Geez) und

n. fem.'^). Die II. pers. masc. plur. ist wahrscheinlich nach Ana¬

logie des ünä des Imperfectum gebildet.

Im Imperfektum nehmen die Analogiebildungen einen

grösseren Raum ein. Doch ist das Einzelne hier zu kompliziert,

als dass ich in diesem Zusammenhange näher darauf eingehen könnte.

Die Endungen der Singularformen des Imperfekts verlangen eine

besondere Untersuchung. Von besonderem Interesse ist beim

starken Verbum die II. pers. masc. sing. , da es von ihr drei

Varianten giebt. Die älteste derselben ist wahrscheinlich oj^^jdL,

da sie dem hebräischen inbupn am nächsten steht. Die andere

wO)Q.^>^j02. ist bereits oben analysiert worden. Nachzutragen ist hier

nur noch, dass das i der Silbe li gleicher Herkunft sein muss wie

das e der entsprechenden hebräischen Form. i^o^Q^JOL ist

wahrscheinlich die jüngste der Spielformen und aus Analogiebildung

zn erklären. Dies muss dann auch für den Imperativ . .e ^ "

behauptet werden.

1) Vgl. Nöldeke in ZDMG. XXXVIII, 407 ff.

(5)

256

Gesetzliche Bestimmungen über Ktmja-Namen

im Islam.

Von Ignaz Goldziher.

I. In der dnrch Wellhansen in dieser Zeitschrift Bd. L

veröffentlichten „Ergänzung einer Lücke im Kitäb al-

agänl " 'findet sich 148, 3 v. u. die Nachricht, dass Al-Mu^ra b.

^u'ba früher mit der Kunja Abü 'isä benannt war, dass aber

'Omar diese Kunja in Abü 'Abdallah veränderte.

Dies stimmt zu der auch anderweitig bekannten Bestrebung

'Omars, in den Namen der Angehörigen der muhammedanischen

Gemeinde Änderungen vorzunehmen. Er hatte einmal den, freilich

niemals ausgeführten Gedanken, allen Muslimen Namen von Propheten E

zu geben*): tU-j^l tU^-b ^^j**L«^i tU«! j_ob ol^l (Ibn

Kutejba, Ma'ärif 143 paenult.). Dabei liess er sich, ohne Zweifel,

vom Beispiel des Propheten leiten, der die alten Namen seiner Ge¬

treuen*), wenn ihnen eine Erinnerung an heidnische Anschauung

oder eine ominös scheinende Bedeutung anhaftet^, geme durch.'

solche ersetzt, die der neuen Religionsanschaung besser entsprechen, oder einen glückverheissenden Sinn ausdrücken*).

Im allgemeinen verändert Muhammed gerne die Namen, die

seine Anhänger im Heidentum oder in andem Religionen , denen

sie angehörten , geführt (Ibn Hisäm 352, 9), wenn er dies auch

nur bei der kleinen Minderzahl der Bekehrten durchführen konnte.

1) Solcbe Namen wählt man geme i^jjüii] J>-^m' Al-dawäliki ed. Sachau 135, 6.

2) Auch Ortsnamen triflt solche Veränderung, z. B. Gazirat al-'arab ed. Hüller 170, 26; Jäkfit I, 789, 7.

3) Vgl. Anknüpfungspunkte auf jüdischem Gebiete in H. Güdemanns Ab¬

handlung: Die superstitiöse Bedeutung des Eigennamens (Steinschneider-Fest¬

schrift).

4) Die hierauf bezüglichen Hadite sind in orientalischen Werken öfters gesammelt, u. a. auch bei Al-Damiri s. v. V-^l^, II, 208.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

3: Total organic carbon (Kuhn &amp; Diekmann, 2002), amount of brassicasterol (a diatom-derived organic compound), estimated paleoproductivity (according to the formula of

Werden das Stangen- liingenverhältniss und das Gewicht der Gestängsmassen bei großen Gruppen von Dampfmaschinen als nahezu constant erkannt, so vereinfacht sich die Formel 61. zu

Vorbei ist sie, die sch&amp;1Ste Zeit Im Jahr: Damit meine Ich nicht nur den Sommer, der heuer Im Üb- rigen ziemlich mit seinen Reizen gegeizt hat - nein, es geht um die

lich ist, außer'seiner Wohnung auch ein Garten- platzchen zu besitzen; allein dennoch sind diese Sommerblumen auch selbst für den bloß auf seine Wohnung

Europäisches Bildungswerk für Beruf und Gesellschaft

In half duplex mode, data entered via the terminal keyboard are sent to the I/O port and the display memory simultaneously.. In full duplex mode, data entered via

Mit bestem Dank für unzählige Aktivtage und viele Jahre Treue zum Zivilschutz wurden verabschiedet: Hauptmann Viktor Bitzi 20 ZS-Jahre mit 280 Aktivtagen vom Mehrzweck-Pionier bis

find äußerft lebens- voll und meifterlich gemalt, fein Dofendedel „Denus und Adonis” von franzöfifcher Sierlichfeit, das Porträt feiner Frau als Emilia Galotti reizend,