Institut f¨ ur Theoretische Physik R. Klesse
der Universit¨ at zu K¨ oln A. Wolff, T. Zell
1. ¨ Ubung zur Theoretischen Physik in zwei Semestern II
Wintersemester 2009/2010
Abgabe: Mittwoch 21.Oktober, bis 14:30 in den Kasten vor dem Theoriesekretariat
1. Komplexe Zahlen Pr¨ asenzaufgabe, 0 Punkte a) Es seien z = x +iy und u = a+ ib komplexe Zahlen (x, y, a, b reell). Bringen Sie folgende
Ausdr¨ ucke auf die Form α + iβ, wobei α, β reell:
z
∗z , z + u , zu , z
∗u , z u
∗, 1
z , e
z, sin z . b) Vereinfachen Sie die Ausdr¨ ucke
e
iπ, e
iπ2, e
iπ4, e
−iπ2, (e
ln 2+iπ4)
∗, e
2πi.
2. Zustandsvektoren Pr¨ asenzaufgabe, 0 Punkte Es seien ψ
1und ψ
2orthonormale Zustandsvektoren eines quantenmechanischen Systems. Zwei weitere Zust¨ ande seien durch
ϕ
1= 1
√ 3 ( √
2 ψ
1+ iψ
2) und ϕ
2= 1
√
3 (ψ
1− i √ 2 ψ
2) gegeben.
a) Zeigen Sie, dass ϕ
1und ϕ
2ebenfalls orthonormale Zustandsvektoren sind.
b) Bestimmen Sie
hϕ
1, ψ
2i, hψ
2, ϕ
1i, hψ
1, ϕ
1i, ||ϕ
1+ ϕ
2||, ||ϕ
1+ iϕ
2||.
c) Eine Messung pr¨ ufe das Vorliegen des Zustands ϕ
1. Mit welchen Wahrscheinlichkeiten ergibt die Messung ein positives Ergebnis, wenn sich das System in den Zust¨ anden ϕ
1, ϕ
2, ψ
1, ψ
2befindet?
3. Grenzen der klassischen Mechanik Pr¨ asenzaufgabe,0 Punkte Ein 1D Teilchen der Masse m werde zwischen zwei unendlich hohen Potenzialw¨ anden hin- und her reflektiert. Der Abstand der W¨ ande sei d, der konstante Betrag des Teilchenimpulses sei p.
F¨ ur welche Abst¨ ande d ist mit nicht-klassischem Verhalten des Teilchens zu rechnen? Wie groß w¨ aren diese (i) f¨ ur eine 1g schwere Murmel mit Geschwindigkeit 1m/s, (ii) f¨ ur ein Elektron mit kinetischer Energie von 0.1eV ? (1eV ≈ 1.6 × 10
−19J, m
e≈ 10
−30kg)
1
4. Zustandsvektoren und Messwahrscheinlichkeiten II 10 Punkte Es seien ψ
1und ψ
2orthonormale Zustandsvektoren eines quantenmechanischen Systems. Zwei weitere Zust¨ ande seien durch
ϕ
1= cos(α) ψ
1+ sin(α)ψ
2und ϕ
2= sin(α) ψ
1− cos(α)ψ
2gegeben, wobei α ∈ [0, 2π] ein fest gew¨ ahlter Winkel sei.
a) Zeigen Sie, dass ϕ
1und ϕ
2ebenfalls orthonormale Zustandsvektoren sind.
b) Eine Messung pr¨ ufe das Vorliegen des Zustands ϕ
1. Mit welchen Wahrscheinlichkeiten ergibt die Messung ein positives Ergebnis, wenn sich das System in den Zust¨ anden ϕ
1, ϕ
2, ψ
1, ψ
2befindet?
5. Erweiterter Stern-Gerlach Versuch 10 Punkte Betrachten Sie den Stern-Gerlach Versuch mit einer anderen Atomsorte. Die zu untersuchende Atomsorte habe die Eigenschaft, daß der Strahl im Stern-Gerlach-Magneten in drei Teilstrahlen aufgespalten werden, wieder einer in + Richtung, einer in − Richtung und zus¨ atzlich einer, der auf die Magnetfelder gar nicht reagiert (0-Richtung). Benutzt man die in der Vorlesung eingef¨ uhrte Notation, so kann dieser Stern-Gerlach-Magnet repr¨ asentiert werden wie in Abb.1.
+ 0
−