31E ARZNEI
.DER wocie Accelerated Conduction: Tritt
meist beim Dirigenten eines Ärzteorchesters auf, wenn meh- rere Mitglieder besagten Orche- sters bald in die Klinik zurück- müssen, um ihren ärztlichen Pflichten nachzukommen.
Äsculin: (nach der lateinischen Form des griechischen Namens des Gottes der Mediziner) Von manchen Medizinern offenbar angewandte Psychodroge, die auf das Limbische System wirkt und halbgottähnliche Wahnvor- stellungen erzeugt. Da die Sub- stanz irreversibel an die Rezep- toren bindet, reicht eine einzige Dosis aus, um die Persönlichkeit für immer zu verändern.
Akademisches Viertel: Altes Volumenmaß für in vitro Versu-
che.
Aldehyd: Rotwelsch für ein al- tes, baufällig gewordenes Kran- kenhaus.
Altern: Begriff aus der Kranken- haushierarchie. Alterne gehö- ren zum medizinischen Fach- personal, während Subalterne zum Hilfspersonal zählen. Für beide Gruppen gelten auch un- terschiedliche Arbeitszeiten.
Für Alterne gilt der amtliche
Deutsche Ärztetag. Subalterne arbeiten meist acht Stunden pro Tag.
Analyse: Progressiv verlaufen- der Gewebeschwund in der Analregion. Sehr häufig bei Per- sonen mit sitzender Tätigkeit.
Siehe Beamtenschlaf.
Anoxie: Das Fehlen äußerer No- xen, deren Vorhandensein eine Erkrankung erklären könnte.
Verlegenheitshalber spricht man dann auch von endogenen Erkrankungen (Beispiel: endo- gene Depressionen).
Antidot®: Englisch: dot = Tup- fen, Fleck. In Operationssälen
häufig verwendeter Fleckentfer- ner.
Aponeurosen: Erst in neuerer Zeit geprägter Begriff für psy- chische Defekte früherer Sy- stemveränderer der 68er Jahre, die den langen Marsch durch al- le Instanzen hinter sich haben, kurz vor dem Facharzt stehen und mit ihrer Vergangenheit im- mer noch nicht im Reinen sind.
Aponeurosen sind bei diesem Personenkreis ein typisches In- diz für die midlife crisis.
Appendizitis: Journalistenjar- gon für die weit verbreitete Un- sitte, in medizinischen Fachbü- chern immer mehr Stoff in An- hangskapitel zusammenzufas- sen, anstatt sie bei Neuauflagen in den Text zu integrieren.
Arbeitsmediziner: Bezeichnung für einen fleißigen Arzt auf der Intensivstation, der sich nicht an den amtlichen Deutschen Ärzte- tag hält und länger arbeitet.
Englisch: workaholic physician.
Text und Zeichnung sind „Medizin wie sie nicht zu Buche schlägt" von Dr. tu- moris causa Glio Adamantiono noma- polos entnommen, illustriert von Vla- dimir Renbin. Medikon-Verlag, Mün- chen, 1983 (20 DM) — allein der Buch- stabe A gibt in diesem amüsanten Nachschlagewerk so viel Jux her ...
. . . gilt der amtliche Deutsche Ärztetag
POST SCRIPTUM
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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
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1578 (112) Heft 19 vom 11. Mai 1984 81. Jahrgang Ausgabe A