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Archiv "Brusterhaltende Operation und adjuvante Therapie beim Mamma-Karzinom" (29.11.1990)

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Academic year: 2022

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DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

K NGRESSNOTIZ

werden im Gegensatz zu Meto- clopramid keine extrapyramidalen Reaktionen beobachtet. Die Mehr- zahl der Patienten ziehen diese neue Substanzgruppe altbewährten Anti- emetika eindeutig vor.

Unter üblicher Dosierung lassen sich bei mehr als zwei Drittel aller Patienten das zytostatikainduzierte Übelsein und Erbrechen vollständig unterdrücken. Bei weiteren 20 bis 25 Prozent kommt es zu einer deutli- chen Reduzierung der Zahl der Brechepisoden.

Durch Gabe von Steroidhormo- nen wird die Ansprechbarkeit her- kömmlicher Antiemetika (zum Bei- spiel Metoclopramid) erhöht. Dies gilt offensichtlich auch für eine Kom- bination mit 5HT3-Antagonisten.

Literatur

1. Schmoll, H. J.: The role of ondansetron in the treatment of emesis induced by non-cispla- tin-containing chemotherapy regimens. In:

Ondansetron Symposium, Queen Elizabeth II Conference Centre London. June 29/30, 1989

2. Hawthorn, Jan: The physiological basis of chemotherapy-induced emesis. In: Emesis and Cancer therapy: Current management and future prospects, Vol. 6, No. 3, October 1988

3. Cubeddu, L. X. et al.: Efficacy of ondanset- ron (GR 38032F) and the role of serotonin in cisplatin-induced nausea and vomiting. In:

New Eng. J. Med. Vol. 322, No. 12 (1990) 810-815

4. Marty, M. et al.: Comparison of the 5HT 3 (Serotonin)-Antagonist ondansetron (GR 38032F) with high-dose metoclopramide in the control of cisplatin-induced emesis. In:

New Engl. J. Med. (1990) 816-821

5. Priestman, T. J.; Priestman, S. G.: Studies with ondansetron in the management of ra- diation-induced emesis. In: Ondansetron Symposium. Queen Elizabeth II Conference Centre London. June 29/30,1989

Anschriften der Verfassen

Prof. Dr. med. Bernd Simon Innere Abteilung

Kreiskrankenhaus Schwetzingen Bodelschwinghstraße 11

W-6830 Schwetzingen Privatdozent

Dr. med. Peter Müller Abteilung Innere Medizin IV Medizinische Universitätsklinik Gastroenterologie

Bergheimer Straße 58 W-6900 Heidelberg

In den letzten Jahren haben brusterhaltende Therapieverfahren Einzug in den medizinischen Alltag gefunden, die es gilt, sinnvoll mit der Strahlen- und adjuvanten Systemthe- rapie zu kombinieren.

Seit der letzten Consensus-Con- ference in Washington im September 1985 liegen bisher lediglich Stan- dardrichtlinien für die adjuvante Therapie beim nodal-positiven Mammakarzinom vor, nicht dagegen beim nodal-negativen Mammakarzi- nom (siehe Deutsches Arzteblatt 83, 248-250, 1986).

Ziel dieser neuen Konferenz war nun, Stellung zu folgenden Fragen zu nehmen:

1. Bedeutung der Mastektomie im Vergleich zur brusterhaltenden The- rapie?

2. Optimale Techniken der Brust- erhaltung?

3. Bedeutung der adjuvanten Thera- pie bei Patientinnen mit nodal-nega- tivem Mammakarzinom?

4. Wie sollen Prognosefaktoren im Management des nodal-negativen Mammakarzinoms eingesetzt wer- den?

5. Richtung weiterer Forschung?

Zusammenfassung und Schluß- folgerung:

1. Die brusterhaltende Therapie ist für die Mehrzahl der Frauen die be- vorzugte Methode zur Primärthera- pie des Mammakarzinoms im Stadi- um I/II (T1-3, No/To-2, N1), da die erzielten Überlebensdaten mastek- tomierter Patienten vergleichbar sind.

2. Die empfohlenen Techniken für ein brusterhaltendes Vorgehen sind:

Lokale Exzision des Primärtumors mit tumorfreien Absetzungsrändern,

axillärer Lymphonodektomie (Level I und II) und Bestrahlung der Brust mit 45-50 Gy ( ± Boost von 10-15 Gy)

3. Patientinnen mit nodal-negativem Mammakarzinom sollten weiter möglichst an klinischen Studien teil- nehmen.

4. Durch adjuvante Chemo- oder Tamoxifen-Therapie sind Lokal- und Fernmetastasierungsraten beim no- dal-negativen Mammakarzinom ein- deutig verringert. Außerhalb klini- scher Studien muß ihr Einsatz je- doch mit jeder Patientin sorgfältig besprochen und entschieden wer- den.

5. Außerhalb klinischer Studien ist bei Patientinnen mit nodal-negativen Tumoren 5 1 cm eine adjuvante Therapie nicht erforderlich.

6. Zur genauen Einschätzung des in- dividuellen Rezidiv- und Todesrisi- kos stellen bisher Prognosefaktoren keine verläßliche Möglichkeit dar.

Prof. Dr. med. Manfred Kaufmann, Heidelberg

Prof. Dr. med. Walter Jonat,. Hamburg Prof. Dr. med. Wolfgang Eiermann, München Prof. Dr. med. Heinrich Maass, Hamburg Prof. Dr. med. Gunther Bastert, Heidelberg

Anschrift für die Verfasser:

Professor Dr. med.

Manfred Kaufmann Universitäts-Frauenklinik Voßstraße 9

W-6900 Heidelberg

Brusterhaltende Operation und adjuvante Therapie beim Mamma-Karzinom

National Institutes of Healths (NIH), Washington D. C.

Consensus Development Conference 1990

A-3860 (72) Dt. Ärztebl. 87, Heft 48, 29. November 1990

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