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Archiv "Organspende: EU-Parlament und Ministerrat einigen sich" (14.05.2010)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 19

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14. Mai 2010 A 891

RANDNOTIZ

Birgit Hibbeler

Schon seit Tagen ist dicke Luft in der Abteilung. Warum, wusste niemand so recht. Doch nun ist es raus, denn der Chef hat zum Gespräch geladen.

Erster und einziger Tagesordnungs- punkt: die Evaluation der Weiterbil- dung. Bei der Assistentenbefragung der Ärztekammer hat die Abteilung schlecht abgeschnitten. Deshalb ist der Chef jetzt eingeschnappt.

Einige Assistenzärzte haben posi- tive Ich-Botschaften eingeübt. Die meisten wollen aber lieber nichts sa- gen. Man will sich ja nicht unbeliebt

machen. Damit fährt man immer noch am besten. Ändern wird sich eh nichts. Außerdem kommt für je- den der Tag, an dem es um das Zeugnis und letztendlich den Fach- arzt geht. Und wieso sollte der Chef einem alle Sachen bescheinigen, wenn man sich vorher darüber be- schwert hat, dass man nichts lernt?

Der Chef versteht die Welt nicht mehr. So schlecht findet er seine Weiterbildung nicht. Die Assistenten von heute haben eben eine enorme Anspruchshaltung. Als er jung war, galt: Lehrjahre sind keine Herrenjah- re. Und der Einsatz, den er damals gezeigt hat – davon sind seine As- sistenten weit entfernt. Überstunden will keiner machen, auch nicht, wenn eine interessante OP rein- kommt. Eigentlich wollte er immer nur operieren. Stattdessen muss er mehr und mehr organisieren. Spaß macht das nicht. Früher war es ein- facher mit der Personalplanung. Aber heute: immer mehr Frauen, ständig die Schwangerschaften. Außerdem ist der Druck auf ihn größer gewor- den. Schließlich müssen die Zahlen stimmen. Er hält den Laden am Lau- fen – und seinen Kopf hin, wenn was schiefgeht. Und das ist jetzt der Dank, denkt der Chef so bei sich.

Und dann sind alle da, er schließt die Tür. Das Gespräch beginnt.

Der Chef ist beleidigt

Menschen mit schweren und chro- nischen psychischen Erkrankungen sind nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psy- chotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) in der ambulanten psy- chotherapeutischen Versorgung be- nachteiligt. „Schwer- und chronisch psychisch Kranke können nicht Monate auf einen Therapieplatz warten, und auch eine zeitlich defi- nierte Richtlinientherapie ist für die meisten ungeeignet“, sagte Prof.

Dr. med. Sabine Herpertz, Heidel- berg, anlässlich des 8. Hauptstadt- symposiums der DGPPN „Ärztli- che Psychotherapie: Warum, wie und für wen?“ in Berlin.

Viele dieser Patienten brauchten eine jahrelange Therapie, einige zu- sätzliche Medikation, andere auch AMBULANTE VERSORGUNG

Schieflage zulasten schwer psychisch Kranker

begleitende Soziotherapie. „Nur Psychiater und ärztliche Psychothe- rapeuten können einen solchen Be- handlungsplan anbieten“, betonte Herpertz. „Vergütet werden jedoch nur 30 Minuten pro Quartal und Pa- tient mit 45 Euro“, kritisiert DGPPN-Präsident Prof. Dr. med.

Frank Schneider. 74 Prozent der Ressourcen für psychische Erkran- kungen würden dagegen in die am- bulante Richtlinienpsychotherapie fließen, die überwiegend von Psy- chologischen Psychotherapeuten erbracht wird. Doch auch bei Psy- chiatern sieht Schneider eine Ten- denz, weniger psychiatrisch zu ar- beiten, als überwiegend Leistungen der Richtlinientherapie zu erbrin- gen, die dann deutlich besser hono-

riert würden. PB

Vertreter des Europäischen Parla- ments (EP) und der spanischen Ratspräsidentschaft haben sich auf Vorschriften zur Organtransplanta- tion geeinigt. Der Text muss noch vom EP und vom Ministerrat ange- nommen werden. Die Zustimmung gilt aber als sicher. Nach intensiven Diskussionen steht somit fest, dass es EU-weit einheitliche Qualitäts- und Sicherheitsstandards geben ORGANSPENDE

EU-Parlament und Ministerrat einigen sich

wird, um beispielsweise zu verhin- dern, dass bei der Organtransplan- tation unbeabsichtigt Viren wie HIV, Hepatitis oder Krebszellen übertragen werden.

Das Prinzip der freiwilligen und unentgeltlichen Spende soll ver- bindlich festgeschrieben werden.

„Nicht derjenige darf ein Organ er- halten, der das meiste Geld bezahlt, sondern derjenige muss es erhalten, der es medizinisch am dringendsten braucht“, so Dr. med. Peter Liese, der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europä - ischen Parlament (EVP/Christde- mokraten). Auf Drängen insbeson- dere deutscher Abgeordneter und der Bundesregierung soll es keine Vorgabe geben, eine zusätzliche staatliche Behörde zu schaffen. Für Qualität und Sicherheit der Organ- spende bleiben in Deutschland so- mit die Bundesärztekammer und die Deutsche Stiftung Organtransplan- tation verantwortlich. Maßnahmen, die direkt die Zahl der Organspen- den steigern, konnten aus rechtli- chen Gründen nicht in das Doku- ment aufgenommen werden. ps Freiwillig und

unentgeltlich soll die Spende sein.

Dieses Prinzip wird verbindlich fest -

geschrieben.

A K T U E L L

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