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Archiv "Gynäkologische Zytologie in einer Laborgemeinschaft" (03.07.1975)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

AUS DER PRAXIS — FÜR DIE PRAXIS

Die gynäkologische Exfoliativzyto- logie verlangt in noch höherem Maße als die Histologie eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen dem behandelnden Arzt und dem mikroskopierenden Diagnostiker.

Vorzügliche Ergebnisse sind insbe- sondere dort erzielt worden, wo die Untersuchung des Patienten selbst und die Untersuchung des zytologi- schen Präparates in einer Hand la- gen. Diese Entwicklung war in Deutschland zu beobachten, da nach Einführung der zytologischen Diagnostik im Jahre 1950 diese zu- nächst ausschließlich in der Hand von Gynäkologen lag. Erst später haben sich mehr und mehr patho- logische Institute zur Übernahme auch dieser morphologischen Un- tersuchungsmethode entschlossen.

Der Zusammenschluß in Laborge- meinschaften bietet Gynäkologen die Möglichkeit, zu einer optimalen Diagnostik zu kommen, denn die Problematik des Transfers gibt es wegen unserer ärztlichen Struktur- probleme nicht nur in der Zytolo- gie. Ähnlich, wie sich ausgebildete Ärzte unseres Faches in Belegklini- ken zusammenschließen müssen, um die erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten weiterhin sinnvoll und optimal wirksam werden zu lassen, sollte auch die jahrelange Erfahrung in der Zytologie nicht verlorengehen.

Die meisten Mitglieder unserer La- borgemeinschaft sind an einer ge- meinsamen Belegklinik tätig. Die- ses fördert den täglich notwendi- gen und wünschenswerten Kontakt und Gedankenaustausch, auch in der Zytologie. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß immer jemand — meistens der leitende Kollege — zur Verfügung steht, um unklare Präparate mit den Assistentinnen

besprechen zu können und die po- sitiven Abstriche zu kontrollieren.

Die Beschränkung auf eine gewis- se Anzahl von Mitgliedern ist nicht nur eine kassentechnische Notwendigkeit, sondern auch eine Forderung für positive und gedeih- liche Zusammenarbeit. Mit den nicht an unserem Hause tätigen Kollegen, die ausschließlich in der Praxis ihr Fach ausüben und mit denen, die an anderen Belegklini- ken arbeiten, haben wir guten Kon- takt. Ungefähr halbjährlich findet ein Fortbildungsnachmittag statt, an dem wir Problempräparate, Ver- dachtsfälle und positive Abstriche sowie die sich daraus ergebenden therapeutischen Konsequenzen be- sprechen. Andere, das Fach eben- falls betreffende diagnostische und therapeutische Möglichkeiten und Neuerungen werden angesprochen und lassen sich kollegial in diesem Kreise gut erörtern. Persönliche Gespräche untereinander sind je- derzeit möglich — auch telepho- nisch, wie der rege Gebrauch, der davon gemacht wird, zeigt.

Wir sind bemüht, das gemeinsam betriebene Labor für unsere Pa- tienten so optimal wie möglich zu nutzen. Eine gewisse Großzügig- keit in Ausstattung und Ergänzung des Laborinventars, die Finanzie- rung von Kongreßreisen — beson- ders auch für unsere zytologischen Assistentinnen — ist dadurch er- reichbar, daß die Unkosten für je- den von uns erschwinglich und kein persönliches Opfer sind.

Wesentlich für den reibungslosen Ablauf und die Koordinierung der anfallenden Arbeiten ist ein geeig- neter Kollege, der von den Mitglie- dern als leitender Arzt gewählt wird. Für ein entsprechendes Aner- kennungs- beziehungsweise

Un-

kostenhonorar, das auf Grund der bearbeiteten Präparate pro Jahr ausgerechnet wird, kümmert er sich intensiver um das Labor.

Wir können auf eine gut zweijähri- ge Arbeit im Labor zurücksehen.

1973 wurden von uns rund 22 000 und 1974 rund 27 000 Präparate be- fundet. Die unterschiedliche Zahl der von den einzelnen Kollegen eingebrachten Präparate, hängt na- turgemäß von der Größe der Einzel- praxen ab. Damit sich keine Häu- fungen ergeben, ist es notwendig, die Einsendungen pro Wochentag zu koordinieren. Die Anlieferung der Präparate erfolgt jeweils per- sönlich beziehungsweise durch die Post; Rücksendung desgleichen.

Den Mitgliedern der Laborgemein- schaft werden etwa zehn Prozent ihrer im Labor als negativ befunde- ten Abstriche zugesandt und von ihnen — neben den positiven Prä- paraten — selbst durchgesehen.

Die positive Entwicklung unserer Arbeit im ersten Jahr ließ sich auf Grund einer Statistik überprüfen (veröffentlich in der Zeitschrift Frauenarzt, Heft 5/1975) und ergab, daß Verbesserungen in der Über- einstimmung zwischen histologi- schem und zytologischem Befund angestrebt werden müssen. Im gro- ßen und ganzen wurde der interna- tionale Standard erreicht. Da wir mit einem unserer Pathologen gut zusammenarbeiten, werden wir in diesem Jahr die Differenzpräparate mit ihm besprechen, um die Feh- lerquellen zu verringern.

Der Erfolg der Arbeit in den ersten Jahren läßt uns glauben, daß wir mit der Bildung einer Laborge- meinschaft für gynäkologische Zy- tologie in Hannover auf dem richti- gen Wege sind, um bestmögliche Zytologie zu betreiben und gleich- zeitig die Problematik des Trans- fers in diesem Fach im bescheide- nen Rahmen überwunden zu ha- ben.

Dr. med. J. Beerboom Facharzt für

Frauenkrankheiten u. Geburtshilfe 3 Hannover, Lavesstraße 6

Gynäkologische Zytologie in einer Laborgemeinschaft

J. Beerboom

2008

Heft 27 vom 3. Juli 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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