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Archiv "In einem Satz" (08.01.1976)

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Die Information:

Bericht und Meinung

durchschnittliche Berufsverweil- dauer der Krankenschwestern liegt heute erfahrungsgemäß zwischen zwei und vier Jahren.

In ihrer Antwort auf eine kleine An- frage der Opposition im Deutschen Bundestag teilte die Bundesregie- rung weiter mit, daß bereits seit Jahren bei der Mehrzahl der nicht- ärztlichen Heilberufe die Zahl der Bewerber diejenigen der vorhande- nen Ausbildungsplätze erheblich übersteige. Angesichts der in den nächsten Jahren zur Ausbildung anstehenden geburtsstarken Jahr- gänge werde diese Entwicklung auch vorerst anhalten.

Nach den neuesten Angaben der Länder bestehen zur Zeit in der Bundesrepublik 783 Krankenpfle- geschulen mit 46 369 Ausbildungs- plätzen und 199 Kinderkrankenpfle- geschulen mit 10 987 Plätzen sowie 547 Schulen für Krankenpflegehilfe mit 10 396 Plätzen. Nach Auffas- sung der Bundesregierung kann der Bedarf voraussichtlich gedeckt werden, wenn die vorhandenen Ausbildungskapazitäten über einen längeren Zeitraum voll genutzt werden.

Die Bundesregierung unterließ es auch bei dieser Gelegenheit nicht, darauf hinzuweisen, daß die Ge- setzgebungszuständigkeit des Bun- des bei den Heilberufen grundsätz- lich auf die Zulassung zum Beruf allein beschränkt sei und sich nicht auch auf die Berufsausübung er- strecke. WZ/CK

In einem Satz

Sozialberufe In den sozialen Be- rufen fehlen gegenwärtig in der Bundesrepublik Deutschland rund 60 000 bis 70 000 Fachkräfte, um den wachsenden Bedarf in der Al- ten-, Familien- und Jugendhilfe so- wie in der Beratung im Zusammen- hang mit dem Abtreibungsparagra- phen 218 erfüllen zu können, wurde anläßlich einer Anhörung durch den Bundesfachausschuß „Sozial- politik" der CDU festgestellt. DÄ

NORDRHEIN-WESTFALEN

Neue Kosten

durch flankierende Maßnahmen

Durch das am 1. Dezember in Kraft getretene Strafrechtsreform-Er- gänzungsgesetz kommen auf die Krankenversicherungsträger er- hebliche Mehrbelastungen zu, die

„nicht ohne Folgen auf die Bei- tragsentwicklung sein" werden.

Darauf wies der Landesverband der nordrhein-westfälischen Be- triebskrankenkassen in Essen hin.

Die von den Sozialpolitikern für das Jahr 1976 errechneten Gesamt- aufwendungen der „flankierenden Maßnahmen" zum § 218 des Straf- gesetzbuches für medizinisch und sozial begründete Abtreibungen in Höhe von 285 Millionen DM würden

„bei weitem nicht ausreichen", konstatieren die Betriebskranken- kassen. HC

RHEINLAND-PFALZ

Erfolgreiches „Forum"

der KV Koblenz

zur Kostenentwicklung

Ein öffentliches Forum, das die Kassenärztliche Vereinigung Ko- blenz in Zusammenarbeit mit der

„Rhein-Zeitung" Anfang Dezember im Evangelischen Gemeindezen- trum in Koblenz veranstaltete, fand ein unerwartet großes Interesse:

Der Saal war mit etwa 600 Zuhö- rern bis auf den letzten Platz ge- füllt.

Für die Beantwortung von Fragen aus dem Publikum hatte sich ein neunköpfiges „Podium" zur Verfü- gung gestellt, bestehend aus dem rheinland-pfälzischen Gesundheits- minister Dr. Heinrich Geissler, dem sozialdemokratischen Landtagsab- geordneten Hans Schweitzer, dem Vorsitzenden der KV Koblenz, Dr.

Josef Schmitz-Formes, dem Ge- schäftsführer der Deutschen Kran- kenhausgesellschaft Rheinland-

Pfalz, Rolf-H. Mayer, dem Hauptge- schäftsführer des Bundesverban- des der Pharma-lndustrie, Dr.

Hans-Otto Scholl, ferner je einem Vertreter der Ortskrankenkassen und der Ersatzkassen aus Koblenz, einem Koblenzer Kassenarzt und dem Journalisten Dr. Hanns Meen- zen. Die Diskussion leitete der Chefredakteur der „Rhein-Zeitung", Helmut Kampmann.

Trotz der über dreistündigen Dauer der Veranstaltung blieben noch Dutzende von Fragen übrig, die demnächst schriftlich in der

„Rhein-Zeitung" von den Podiums- mitgliedern beantwortet werden sollen.

Hauptthemen des lebhaft geführten Frage-und-Antwort-Spiels waren:

der Krankenhausbereich; die versi- cherungsfremden Leistungen, die der Gesetzgeber den Krankenkas- sen aufgebürdet hat; das An- spruchsdenken der Versicherten;

ferner die fehlenden Erkenntnisse über die ökonomische Effizienz bestimmter Sektoren und Einrich- tungen des Gesundheitswesens.

Zu diesem letzten Punkt bestand nicht einmal Einigkeit über die jüngste Entwicklung der Kosten.

Minister Geissler bezifferte die Zu- nahme der gesamten Ausgaben der gesetzlichen Krankenversiche- rung im ersten Halbjahr 1975 auf 19 Prozent; die Krankenhauspflege- sätze seien im gleichen Zeitraum jedoch nur um sechs bis sieben Prozent gestiegen. Dagegen gab der Vertreter der Ortskrankenkas- sen die Zunahme der Ausgaben für die Krankenhausbehandlung für die ersten neun Monate des Jahres mit 17,5 Prozent an. Die Ausgaben für die Honorare der niedergelas- senen Ärzte seien im gleichen Zeit- raum um 12,6 Prozent gestiegen;

der KV-Vorsitzende Dr. Schmitz- Formes dagegen bezifferte nach Unterlagen der KV diesen Zuwachs auf nur 6,5 Prozent.

Für den ambulanten Bereich arbei- tete Dr. Schmitz-Formes heraus, daß alle diejenigen fehlgehen, die in dem gegenwärtig geltenden Kas- senarztrecht einen Schuldfaktor für AUS DEN BUNDESLÄNDERN

NACHRICHTEN

42 Heft 2 vom 8. Januar 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

(2)

BLÜTENLESE

Relativ

Mit welch phantastischen Stati- stiken mitunter in der Bundesre- publik Gesetzgebung betrieben wird — dafür hier einmal wieder ein Beispiel, diesmal aus dem Bereich des Straßenverkehrs:

Da heißt es in einem Papier des Bundestagsausschusses für Verkehr, die Bundesrepublik ge- höre noch immer zu den Län- dern mit hohem Unfallrisiko, wenn man die Zahl der Getöte- ten in Relation zum Kraftfahr- zeugbestand sehe. „Je 1000 Kraftfahrzeuge entfielen 1972 im Bundesgebiet 1,1 Todesopfer, in Großbritannien und USA 0,5 To- desopfer, in Schweden nur 0,4 Todesopfer." Nehmen wir die Extreme: die Bundesrepublik und Schweden. Nur wenig Intel- ligenz gehört dazu, um dahinter- zukommen, daß 1000 Kraftfahr- zeuge in der Bundesrepublik Deutschland sich erheblich mehr drängeln als 1000 Kraft-

fahrzeuge im Riesenland Schweden. Mit ein bißchen mehr Intelligenz merkt man dann auch noch, daß es darauf ankommt, wieviel diese Autos fahren: wenn jedes dieser 1000 Kraftfahrzeuge im Durchschnitt täglich nur einen Kilometer füh- re, dann wäre die Unfallgefahr natürlich erheblich geringer, als wenn es täglich 100 Kilometer führe.

Die in dem Ausschußbericht ge- nannten Zahlen sind also für sich allein irrelevant. Man müßte sich schon die Mühe machen, eine Unfallzahl in Relation zu ei- ner Kombination aus Zahl der Kraftfahrzeuge, Länge des Stra- ßennetzes und durchschnittli- cher Fahrleistung zu bringen;

Zahlen übrigens, die vorhanden sind.

So aber darf man sich nicht dar- über wundern, daß nur die Zahl unsinniger Schilder auf unseren Straßen immer zunimmt. bt

Die Information:

Bericht und Meinung

die Kostenentwicklung suchen. In Wirklichkeit sei gerade das gelten- de Kassenarztrecht flexibel genug, um sowohl die vielleicht notwendi- ge bessere Verknüpfung zwischen dem stationären und dem ambulan- ten Bereich sicherzustellen (durch Beteiligung von Krankenhausärzten an der ambulanten kassenärztli- chen Versorgung) wie auch durch Honorarvereinbarungen die Ko- stenentwicklung zu steuern. Ein Beweis dafür seien die Honorar- empfehlungen für 1975 und 1976.

Wiederholt wurde kritisiert, daß die Krankenhausplanung auf veralteten Vorstellungen über den Bettenbe- darf beruht habe und nicht flexibel genug sei. Sozialminister Geissler wies dazu auf die Notwendigkeit hin, Krankenhäuser für mehrere Jahrzehnte vorauszuplanen. Es gebe jedoch ein ausreichendes In- strumentarium an Gesetzen und Verordnungen, um neuen Entwick- lungen Rechnung zu tragen. Geiss- ler schlug vor, durch die Errich- tung von Nachsorgestationen und Sozialstationen ein abgestuftes Krankenhausnetz zu schaffen, um auf diese Weise den Bettenüber- hang abzubauen. Im Prinzip sollte man nicht dem Krankenhaus noch mehr Aufgaben zukommen lassen, sondern die kostengünstigeren am- bulanten Dienste ausbauen. gb

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Ärzte untersuchen Mütter- und

Säuglingssterblichkeit

Auf Initiative der Kreisstelle der Kassenärztlichen Vereinigung Lü- beck hat sich eine Arbeitsgruppe von niedergelassenen Ärzten, von Professoren der Medizinischen Hochschule und Vertretern des Ge- sundheitsamtes gebildet, die den Ursachen für die Mütter- und Säug- lingssterblichkeit nachgehen will.

Die Arbeitsgruppe ist auf der einen Seite der Auffassung, die gegen das deutsche Gesundheitswesen erhobenen Vorwürfe, die Mütter-

und Säuglingssterblichkeit sei im internationalen Vergleich unvertret- bar hoch, seien falsch, weil sich die den Statistiken zugrunde liegen- den Begriffe sowie die Arbeitsricht- linien der Standesämter nicht mit- einander vergleichen lassen.

Auf der anderen Seite will die Ar- beitsgruppe jedoch auch Vorschlä- ge zur weiteren Senkung der Müt- ter- und Säuglingssterblichkeit er- arbeiten. Um möglichst rasch zu Ergebnissen zu kommen, konzen- triert sich die Arbeitsgruppe dabei auf den überschaubaren Bereich Lübecks.

Die Arbeitsgruppe hat außerdem Ärzteschaft, Gesundheitsverwal- tung und Krankenkassen aufgefor- dert, nach neuen Möglichkeiten zu suchen, um Schwangere zur regel- mäßigen Teilnahme an den Vorsor- geuntersuchungen anzuregen. Man

sollte dabei auch überlegen, ob man hierfür wie in anderen Län- dern finanzielle Anreize schaffen sollte. KV-SH BERLIN

21 Tote durch Drogenmißbrauch

Vom 1. Januar bis zum 23. Juli '75 starben in Westberlin 21 Personen durch Drogenmißbrauch; das sind acht mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 1974. Die Westberliner Kriminalpolizei stellte im ersten Halbjahr 1975 einen steigenden Verbrauch an Heroin fest. Die Zahl der Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungs- mittelgesetz stieg im ersten Halb- jahr 1975 auf 1990; das sind 129 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. zel

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 2 vom 8. Januar 1976 43

Referenzen

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