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Archiv "Differentialdiagnose der akuten Becken-Beinvenenthrombose" (07.02.1997)

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Spezielle und

experimentelle Verfahren

Die Computertomographie kann thrombosierte Abdominal- und Beckenvenen sicher identifizieren, darüber hinaus besitzt sie deutliche Vorteile gegenüber der Phlebogra- phie in der Darstellung großer Ve- nen, der Differenzierung zwischen frischen und alten Thromben sowie der Abgrenzung umgebender Struk- turen (73). Wegen hoher Kosten und sehr limitierter Verfügbarkeit sollte die Indikation zur Magnetresonanz- Venographie aktuell nur in Ausnah- mefällen gestellt werden, wenn zum Beispiel differenzierte anatomische Beziehungen für eine Therapieent- scheidung erforderlich sind. Für pro- ximale Thrombosen liegt die Sensiti- vität bei 100 und die Spezifität bei 98 Prozent (24, 93). Der 125-Jod-Fibri- nogen-uptake-Test spielt wegen der geringen Sensitivität bei proximalen Thrombosen, der geringen Spezifität und der Gefahr der Übertragung in- fektiöser Partikel in der täglichen Routine keine Rolle mehr. Die Ver- wendung von rekombinantem Fibri-

nogen oder vom Schwein gewonne- nem Plasmin könnte in Zukunft eine Alternative darstellen. Andere Me- thoden (Radionuklid-Venographie, thermographische Verfahren, Mes- sung des Venendrucks, transkutane Sauerstoffdruckmessung und Laser- Doppler-Flowmetrie) befinden sich im experimentellen Stadium oder tragen nicht wesentlich zur

Diagnose der tiefen Beinve- nenthrombose bei (63, 77, 93).

Diagnostik des symptomatischen Patienten

Besteht aufgrund der Anamnese oder Klinik der Verdacht auf eine tiefe Bein- venenthrombose, ist in Ab- hängigkeit der Therapieop- tionen zu einer Stufendia- gnostik der bildgebenden Verfahren zu raten. Bei pa- thologischer Kompressions- sonographie kann unmittel- bar eine Antikoagulation eingeleitet werden. Bei ver- muteter Thrombose und ne- gativer Kompressionssono- graphie sollte eine schnelle Klärung der Diagnose mit- tels farbkodierter Duplexso- nographie angestrebt wer- den. Bei zweifelhafter oder nicht verfügbarer Duplexso- nographie ist die Indikation

zur Phlebographie zu stellen. Die serielle Kompressionssonogra- phie mit zweimaligen Kontrollen innerhalb einer Woche bei initial negativem Befund empfehlen wir wegen der Gefahren einer nicht diagnostizierten und behandelten Un- terschenkelvenen- thrombose nicht.

Diagnostik des asymptomatischen Patienten

Das Sreening asym- ptomatischer Hochrisi- kopatienten mittels nicht invasiver Techniken ist wegen der sehr schwankenden Sensitivität problema- tisch (Tabelle 5). Die Sensitivitätsunter- schiede der nichtinvasiven Methoden bei symptomatischen und asymptoma- tischen Patienten erklären sich wahr- scheinlich durch die differente Throm- buscharakteristik. Thromben sympto- matischer Patienten sind gewöhnlich

A-304

M E D I Z I N ZUR FORTBILDUNG

(40) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 6, 7. Februar 1997

Abbildung 1: Phlebographische Darstellung einer Poplitealvenenthrom- bose – vor und nach Lyse-Therapie

Differentialdiagnose der akuten Becken-Beinvenenthrombose lposttraumatische Schwellungen lKompression von außen durch

– Tumor

– retroperitoneale Fibrose – Aneurysma

– Muskelhämatom – Baker-Zyste

– beengende Bandagen – Leistenhernie – Kavakompression bei

Leberzirrhose

lInsuffizienz der Muskelpumpe bei Paresen

lprimäres und sekundäres Lymphödem

lErysipel

lhereditäres Angioödem lkardiale Ödeme

lÖdem unklarer Ätiologie lMyositis ossificans

lAkute Arthritis oder Hämar- throse des Knies

lrasch wachsendes Sarkom

lAbschnürung (z. B. Selbststau) Abbildung 2: Thrombose in gedoppelter Poplitealvene ohne und mit Kompression (farbkodierte Duplexsonographie)

Referenzen

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