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Archiv "Mehr Operationen – bessere Ergebnisse" (01.02.2002)

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Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 5½½½½1. Februar 2002 AA291

zeit) sollten antikoaguliert werden (Ziel- INR 2 bis 3).

Bezüglich weiterer Diagnostik und Therapiemöglichkeiten symptomati- scher extrakardialer Shunts sei auf die Arbeit von Wingen und Günther ver- wiesen (82). Verlässliche Daten hin- sichtlich medikamentöser Therapiekon- zepte oder hinsichtlich eines Verschlus- ses pulmonaler Shunts zur Verhinde- rung paradoxer Embolien fehlen je- doch. Bei allen anderen Patienten mit paradoxer Embolie über einen kardia- len RLS sollte eine orale Antikoagulati- on (Ziel-INR 2 bis 3) über einige Jahre erfolgen, bis aussagekräftige Daten und eventuell auch längere Erfahrungen mit besseren Okkludern vorliegen („Ent- scheidung über Langzeittherapie ver- schieben“). Kriterien, die doch einen endovaskulären oder herzchirurgischen Shuntverschluss rechtfertigen sind rezi- divierende paradoxe Embolien, das Vorliegen eines großen, kardialen RLS und das kombinierte Vorliegen eines PFO mit einem Vorhofseptumaneurys- ma. Nach Möglichkeit sollte hier die Teilnahme an einer der laufenden multi- zentrischen, randomisierten Studien zum Vergleich des perkutanen Transka- theterverschlusses des offenen Foramen ovale mit der medikamentösen Thera- pie erfolgen, zum Beispiel der PEPSIS- Studie (Paradoxical Embolism Preven- tion Study in Ischemic Stroke) (http://

www.pepsis.stroke-trial.com) und der PC-Studie (Percutaneous Closure of Pa- tent Foramen Ovale and Cryptogenic Embolism) (http://www.amplatzer.com/

physicians/pfo/pctrial).

Danksagung: Thomas Wichter wurde teilweise vom Inter- disziplinären Zentrum für Klinische Forschung Münster (BMBF 01-KS-9604) unterstützt.

Manuskript eingereicht: 28. 8. 2001; revidierte Fassung an- genommen: 20. 11. 2001

Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2002; 99: A 281–291 [Heft 5]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das über den Sonderdruck beim Verfasser und über das Internet (www.aerzteblatt.de) erhältlich ist.

Anschrift für die Verfasser:

Priv.-Doz. Dr. med. Dirk Wolfgang Droste Klinik und Poliklinik für Neurologie Universitätsklinikum Münster

Albert-Schweitzer-Straße 33, 48129 Münster E-Mail: droste2@uni-muenster.de

Die Chance, eine Lungenresektion bei Lungenkrebs zu überleben, ist um so größer, je mehr derartige Operationen in einem Krankenhaus ausgeführt wer- den. Eine Analyse von 2 118 Operatio- nen in 76 US-amerikanischen Kran- kenhäusern in den Jahren 1985 bis 1996 ergab, dass die Zwei-Jahres-Überle- bensrate nach Operationen in Kran- kenhäusern, die eine bis acht solcher Eingriffe pro Jahr durchführen, 58 Pro- zent beträgt, in Krankenhäusern mit 67 bis 100 Operationen hingegen 69 Pro- zent. Bei den Fünf-Jahres-Raten ist der Abstand 33 bis 44 Prozent. Eine ähn- lich aufsteigende Linie, allerdings auf höherem Niveau, findet sich, wenn man Lehrkrankenhäuser mit anderen vergleicht. So liegt beispielsweise die Fünf-Jahres-Rate in Krankenhäusern mit jährlich 20 bis 66 Lungenkrebsope- rationen in „Teaching Hospitals“ bei 44 Prozent, in den anderen bei 33 Prozent.

Unterschiede gibt es auch beim Auftre- ten von Komplikationen. Operations-

komplikationen traten bei 30 Prozent der Patienten in den Krankenhäusern mit geringer Operationszahl auf, aber nur bei 14 Prozent der Patienten in Krankenhäusern mit den größten Ope- rationserfahrungen. Bei pulmonalen Komplikationen beträgt der Anteil 28 und 13 Prozent. Faktoren wie Rasse, Geschlecht, sozialer Status hatten kei- nen Einfluss auf die Ergebnisse. Der Forderung, Lungenkrebsoperationen in größeren Einrichtungen zu konzen- trieren, schließen sich die Autoren nicht an; besser sei es, die Ursachen, die zu den unterschiedlichen Verläufen führen, zu ermitteln und die Vorge- hensweisen entsprechend zu ändern.bt

Bach PB, Cramer LD, Schrag D, Downey RJ, Gelfand SE, Begg CB: The influence of hospital volume on survival after resection for lung cancer. NEJM 2001; 345: 181–188.

Dr. Peter B. Bach, Health Outcomes Research Group, Department of Epidemiology and Biostatistics, Memori- al Sloan-Kettering Cancer Center, 1275 York Ave, Box 221, New York NY 10021, USA.

Mehr Operationen – bessere Ergebnisse

Referiert

In der Kindheit missbrauchte Frauen ha- ben ein deutlich erhöhtes Risiko, auch als Erwachsene wieder Opfer von Gewalt zu werden.

Jeremy Coid et al. werteten insgesamt 1 207 Fragebögen aus, die anonym von einer zufälligen Auswahl von Patientin- nen mehrerer Londoner Allgemeinarzt- praxen erhoben wurden. Es zeigte sich, dass besonders die Schwere und die Dau- er des Missbrauchs mit dem späteren Schicksal der Frauen in Zusammenhang stehen.

Frauen, die in ihrer Kindheit miss- braucht worden waren, litten auch später in ihrem Leben unter ähnlichen Gewalt- formen. Ungewollte sexuelle Aktivitäten zum Beispiel waren gefolgt von Verge- waltigungen, sexuellen Angriffen und anderen traumatischen Erlebnissen se- xueller Natur.

Kindliche Erfahrungen mit sexueller Nötigung und das wiederholte Erleben von körperlicher Gewalt bedingten so- wohl sexuellen als auch körperlichen

Missbrauch der betroffenen Frauen. Al- kohol- und Drogenmissbrauch waren ebenfalls signifikant mit sexueller und körperlicher Gewalt verbunden. Da das Studiendesign aber keine direktionale Verknüpfung erlaubte und auch keine Information über das Sexualverhalten der Opfer zur Verfügung stand, konnten weitere Zusammenhänge nicht erhoben werden, bemerken die Autoren.

Misshandelten und missbrauchten Kindern sollte mehr Aufmerksamkeit zuteil werden, fordern Coid et al. Der Ausbau therapeutischer Interventions- möglichkeiten würde es erlauben, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen und die oftmals unausweichlichen „ge- brochenen“ Karrieren der betroffenen Frauen zu verhindern. goa Coid J et al.: Relation between childhood sexual and phy- sical abuse and risk of revictimisation in women: a cross- sectional survey. Lancet 2001; 358: 450–445.

Jeremy Coid, Forensic Psychiatry Research Unit, St. Bar- tholomew’s Hospital, London, England.

Kindesmisshandlung: Kreislauf der Gewalt durchbrechen

Referiert

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