• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Genitalkarzinome, Brust- und Lungenkrebs" (03.02.1995)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Genitalkarzinome, Brust- und Lungenkrebs" (03.02.1995)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

MEDIZIN

Praktisches

diagnostisches Vorgehen Bei Verdacht auf eine genitale Chlamydieninfektion sollte immer ein Antigennachweis versucht wer- den. Da nur in der akuten Vermeh- rungsphase Chlamydien in ausrei- chend hoher Konzentration im äuße- ren Genitale vorhanden und somit in Genitalabstrichen oder im Urin nach- weisbar sind, sollte gleichzeitig eine C.-trachomatis-spezifische Serologie durchgeführt werden, da ein negati- ver Titer in diesem Test eine Chlamy- dieninfektion mit 99prozentiger Si- cherheit ausschließt (eigene Daten).

Bei negativem Chlamydien-An- tigen-Nachweis mit positiven C.-tra- chomatis-spezifischen Titern und kli- nischem Verdacht sollte der Antigen- nachweis vor Therapie durch erneu- ten Abstrich versucht werden.

Bei jedem positiven Chlamydien- Antigennachweis wird eine Antibioti- katherapie auch für den Sexualpart- ner empfohlen. Kontrolluntersuchun- gen sind beim Erregernachweis eine Woche nach Therapieende und sero- logisch frühestens nach drei bis sechs

DIE UBERSICHT / FÜR SIE REFERIERT

Monaten sinnvoll. Etwa 20 bis 25 Pro- zent der C.-trachomatis-positiven Pa- tienten zeigen Monate oder Jahre nach dem ersten Antigennachweis trotz zehntägiger Antibiotikatherapie (auch des Partners) wieder Chlamydi- en im Urogenitalabstrich (eigene un- veröffentlichte Daten), was eine wei- tere Beobachtung dieser Patienten ratsam erscheinen läßt.

Therapie

Mittel der Wahl sind Tetrazykli- ne (4x500 mg) und das besser verträg- liche Doxycyclin (1x200 mg). In der Schwangerschaft werden Makrolide empfohlen, zum Beispiel Erythromy- cin (4x500 mg) oder das neuere Roxy- thromycin, welches wirksamer und daher in niedriger Dosierung (2x150 mg) besser verträglich ist. Die moder- nen Chinolone (zum Beispiel Cipro- bay® 2x500 mg, Tarivid® 2x200 mg) sind ebenfalls gut wirksam. Auch an- dere Antibiotika (zum Beispiel Clin- damycin, Amoxicillin, Sulfonamide, Co-Trimoxazol) haben eine gewisse Wirkung auf Chlamydien, während

Cephalosporine völlig unwirksam sind (17).

Wichtig bei der Therapie der Chlamydieninfektion ist eine ausrei- chende Dosierung und Therapiedau- er. Bei der frischen Infektion wird ei- ne mindestens zehntägige Therapie empfohlen. In chronischen Fällen wie Adnexitis, Perihepatitis, Prostatitis, Epididymitis sollte die Therapie 20 Tage betragen. Bei Arthritis zeigen zum Teil erst deutlich längere Be- handlungszeiten (bis zu drei Mona- ten) eine Wirkung.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärzteb11995; 92: A-277-282 [Heft 5]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordern über die Verfasser.

Anschrift der Verfasser:

Prof. Dr. med. Eiko E. Petersen Dr. med. Andreas Clad

Universitäts-Frauenklinik Hugstetter Straße 55 79106 Freiburg i. Brsg.

Genitalkarzinome, Brust- und Lungenkrebs

Die Zahl der an einem Genital-, Brust- oder Lungenkrebs verstorbe- nen Frauen stieg von 1977 bis 1990 in Bayern um 22,7 Prozent auf 4 691 Frauen an.

Bereits ab dem 30. Lebensjahr macht sich die altersspezifische Ster- berate für das Mammakarzinom be- merkbar. In der Altersgruppe der 45- bis 50jährigen Frauen ist im Un- tersuchungszeitraum keine Ände- rung zu verzeichnen. Die Anzahl der Brustkrebs-Todesfälle nahm von 1 884 auf 2 539 Frauen zu, wobei die Altersgipfel bei den 65- bis 69jähri- gen sowie den 75- bis 79jährigen Frauen liegen. Zum Zeitpunkt der Krebsdiagnose sind an der Univer- sitäts-Frauenklinik Erlangen die Hälfte der Patientinnen 55 Jahre alt und jünger. Die Zahl der Fälle mit einem Carcinoma in situ der Cervix uteri hat zu, die der Patientinnen mit

einem invasiven Gebärmutterhals- krebs abgenommen. Dieser Trend spiegelt sich in der deutlichen Ab- nahme der Todesursache „Zervix- karzinom" um mehr als 60 Prozent wider. Das Korpuskarzinom weist in der Todesursachenstatistik mit 192 die geringste Patientenzahl auf, pro- zentual findet sich aber im Bezug auf die Sterberate mit 50 Prozent die höchste Steigerungsrate. Das Ovari- alkarzinom wird überwiegend erst im Stadium III diagnostiziert. Die Todesfallstatistik zeigt mit 8,5 Pro- zent eine geringe Zunahme. Welche Bedeutung das Vorsorge- und Ge- sundheitsbewußtsein der Frauen nach den Wechseljahren im Bezug auf den Verlauf der altersspezifi- schen Sterberaten hat, wird hinter- fragt. Auch das Problembewußtsein der untersuchenden Ärzte bei Pati- entinnen im höheren Lebensalter

scheint eine Rolle zu spielen. Die Daten für den Lungenkrebs werden einbezogen, da mit 48,1 Prozent die Zuwachsrate enorm gestiegen ist und diese Todesursache viermal so häufig vorkommt wie das Korpus- karzinom. Die mittlere Lebenser- wartung für eine 50jährige Frau be- trägt 30,72 Jahre, gesamt 80,72 Jah- re. Sie liegt drei Jahre höher als 1977.

Das vorliegende Datenmaterial ist umfangreich. Bei genauer Analy- se zeigt sich, daß trotz steigender To- desfallzahlen ein Teil der Patientin- nen ein Alter erreicht, welches der errechneten mittleren Lebens- erwartung nahekommt ptr

Paterok EM et al.: Genitalkarzinome, Brust- und Lungenkrebs. Gynäkologische Praxis 1994; 18: 613-624

Prof. Dr. E. M. Paterok, Universitäts- straße 21, Universitäts-Frauenklinik, 91054 Erlangen

A-282 (56) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 5, 3. Februar 1995

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Wie schon in früheren Jahren hat uns das Bayerische Landesamt für Statistik und Da- tenverarbeitung in München für das Jahr 2000 die Daten über die Zahl der Todesfälle, nach

Während sich Migräneanfälle zu 26 Prozent bei den Patienten mit Va- riantangina fanden, waren es nur 6 Prozent bzw. 10 Prozent in den bei- den Kontrollgruppen. Ein Raynaud-

Ein begeistertes Mitglied einer Wandergruppe wird rascher den Arzt aufsuchen als ein Brief- markensammler oder Schachspie- ler und eher bereit sein, eine ein- greifende Therapie

Widmann: Arche / Oratorium für Soli, Chöre, Orgel und Orchester.. € 15,40 / 39,60 / 56,10 / 71,50

In den USA zugelassen Allerdings reduzierte Naltrexon nicht nur die Rückfallgefahr, wie O’Brien ausführte, es bewirkte auch, daß Probanden, die nicht im strengen Sinne

Mißklassifikation ist ein zu beachten- der Faktor, aber allein daraus läßt sich nicht ableiten, ob es zu einer Unter- oder Überschätzung des relativen Ri- sikos führt: Die

Kein Geld für wertlose Arbeit — Ein Zahnarzt kann von seinem Patienten kein Geld für eine abgebrochene Behandlung verlangen, wenn er eine Fehldiagnose gestellt und der

Chlamydia trachomatis führt zu einer Reihe von Erkrankungen (Ta- belle 2), die sich nicht nur auf das Ge- nitale beschränken und die wegen der langsamen Ausbreitung oft