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Archiv "Börsebius: Deutsche Börse" (24.08.1992)

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Börsebius: Deutsche Börse

So kann's kommen. Maß- lose Enttäuschung bis Entset- zen macht sich bei all denen breit, die den Einflüsterun- gen ihres Anlageberaters ver- trauten. „Wer sein Geld kom- plett in deutsche Standardak- tien wie Siemens, Daimler, Deutsche Bank oder BASF investiert, dem kann kaum was passieren", lautete in den letzten Wochen und Monaten das Credo der frohen Börsen- botschafter.

Doch das ist längst wider- legt. Mittlerweile, so ist in Branchenkreisen zu hören, haben viele Depots böse Fe- dern lassen müssen; manche sollen in der Summe um zehn Prozent und mehr gefallen sein. Wohl dem, der die letz- ten Monate vorsichtiger agierte und hohe Anteile von Kasse, Termingeldern oder Rentenwerten fuhr.

Jetzt, wo der deutsche Ak- tienindex DAX sauber die Marke von 1600 Punkten nach unten genommen hat, flüstern einem die Profis im- mer noch und erst recht ein, daß nunmehr günstige Kauf- gelegenheiten in den großen deutschen Werten gekommen seien.

Und dann höre ich immer wieder solche unsäglichen Expertisen wie „Bei 1600 hat sich ein Boden gebildet" oder

„bei 1580 ist eine starke Wi-

Wiederum ein sehr zufrie- denstellendes Geschäftsergeb- nis meldet die Deutsche Kran- kenversicherung AG (DKV), Köln/Berlin, für das Ge- schäftsjahr 1991. Gegenüber 1990 erhöhte sich das Volu- men der Beitragseinnahmen um 7,5 Prozent auf insgesamt 3,52 Milliarden DM. Die Ge- samtleistungen der DKV zu- gunsten der Versicherten be- liefen sich im Jahr 1991 auf 3,3 Milliarden DM (1990: 3,09 Milliarden DM); dies ent- spricht 95,5 Prozent der Bei- tragseinnahmen.

derstandslinie". Was für ein Quatsch.

DAX 1200?

Nach wie vor bin ich der Meinung, daß die deutsche Börse das Schlimmste noch vor sich hat. Zugegeben, es ist schon etwas provokant, eine Zielmarke von 1200 Punkten zu setzen. Ob es so weit kom- men kann, weiß ich natürlich auch nicht, aber ich will we- nigstens den Versuch einer Begründung wagen. Da ist zu- nächst einmal die nicht weg- zudiskutierende Tatsache, daß die deutsche Konjunktur wegbricht. Damit sind die kaum ein Jahr alten euphori- schen Gewinnprognosen ad absurdum geführt und die Frage virulent, ob man nicht hätte früher sehen können, was jetzt den wirtschaftlichen Magen verdirbt.

Was mich besonders miß- trauisch macht: Ich persön- lich habe in den letzten 10 Jahren nicht erlebt, daß eine Bank von Rang Gewinnschät- zungen für deutsche Indu- strieunternehmen und Versi- cherungen öffentlich massiv zurückgenommen hat. Diese Ungeheuerlichkeit hat sich das Research-Team einer deutschen Großbank erlaubt.

Ungeheuerlich deswegen, weil negativere Einschätzun-

Die Prämienmehreinnah- men resultierten zu etwa 50 Prozent aus dem sehr gut an- gelaufenen Neugeschäft in den fünf neuen Bundeslän- dern und zu 50 Prozent aus Prämienerhöhungen im Jahr 1991. Nach Angaben des Vor- standsvorsitzenden der DKV, Diplom-Mathematiker Hans Georg Timmer, sind im Osten 75 000 Versicherte der DKV beigetreten. Die Beitragsein- nahmen beliefen sich dort auf rund 100 Millionen DM. Die DKV gewann im vergangenen Jahr insgesamt 160 000 Tarif-

gen der Lage bislang eher verschämt im kleinen Kreise geäußert wurden. Also, ich behaupte mal rundheraus fol- gendes: Wenn eine renom- mierte Adresse mit so schlechten Nachrichten an die Öffentlichkeit geht, kann sie später — wenn das Börsen- kind in den Brunnen gefallen ist — immer schön die Schuld von sich weisen.

Ich kann auch nicht nach- vollziehen, warum die deut- sche Börse nicht ebenso den Leidensweg fast aller euro- päischen Wertpapiermärkte gehen soll. Nur haben diese Plätze ihr Waterloo teilweise schon hinter sich. Ich kann ebenso wenig nachvollziehen, warum eine deutsche Rezes- sion — so sie kommt — wesent- lich kürzer sein sollte als bei- spielsweise die britische. Auf der Insel dauert die Konjunk- turflaute schon Jahre, mit den entsprechenden sehr herben Kursverlusten versteht sich.

Aber während die Briten schon langsam aus dem Tal rauswachsen, geraten wir erst an den Anfang des wirtschaft- lichen Abschwunges.

Wenn es stimmt, daß die europäischen Volkswirtschaf- ten so verflochten sind, wie immer argumentiert wird, dann steht der deutschen Konjunktur nichts Gutes ins Haus.

Börsebius

versicherte hinzu, so daß per Ultimo 1991 der Versiche- rungsbestand der DKV 4,35 Millionen Tarifversicherte er- reichte. 1,18 Millionen Versi- cherte waren gegen eine Einmalzahlung versichert.

Auch dieses Jahr klagt die DKV-Unternehmensleitung über die expansive Entwick- lung bei den Erstattungslei- stungen. So stiegen die gezahl- ten Leistungserstattungen in 1991 bestandsbereinigt um 7,0 Prozent (unabgegrenzt und nicht bestandsbereinigt um 10,2 Prozent). Die Ausgaben für stationäre Krankenhaus- pflege wuchsen netto um 13,3 Prozent, für Heil- und Hilfs-

mittel netto um 11,4 Prozent, für Zahnbehandlung und -er- satz um netto 6,4 Prozent, für ambulante Arztkosten netto um 9,7 Prozent, Arzneien und Verbandmittel um netto 9,6 Prozent.

Vom Überschuß in Höhe von 326,4 Millionen DM (Vor- jahr: 314,1 Millionen DM) wurden 284 Millionen DM in die Rückstellungen für erfolgs- abhängige Beitragsrückerstat- tungen zugeführt. Darin sind erstmals 55 Millionen DM an Rückstellungen für Beitragser- mäßigungen im Alter enthal- ten. HC

Förderung der Bio-/Gentechnologie

KÖLN. Die „Gemein- schaftsinitiative zur Förderung der Bio-/Gentechnologie in der Kölner Region" hat vor kurzem das Programm einer Tagung vorgelegt, auf der sich Fachleute Anfang Dezember mit den Chancen und Perspek- tiven der Bio-/Gentechnologie in und um Köln befassen wer- den. Der Initiative gehören Vertreter von Forschung, Wirtschaft, Gewerkschaften, Industrie- und Handelskam- mer Köln sowie der Stadt Köln an.

Wolfgang Klapdor, Leiter des Kölner Amtes für Stadt- entwicklungsplanung, betonte, daß die Region über ein „her- ausragendes Entwicklungspo- tential" in Forschung und In- dustrie (Stichwort: „Chemie- gürtel") verfüge. Die Spitzen- stellung sei aber gefährdet, da beispielsweise für gentechni- sche Projekte der Sicherheits- stufe 1 (ohne Risiko) ein „ho- her bürokratischer Aufwand"

erforderlich sei. Auch ließen sich die Ressourcen nur nut- zen, wenn dieser Technolo- giebereich mehr Akzeptanz finde. Dr. Peter Stadler, Bayer AG, Leverkusen, begrüßte das Engagement der Stadt Köln:

Ihm sei nicht bekannt, daß ei- ne andere Großstadt derarti- ges mache. Wichtig sei ihm, Bio-/Gentechnologie als die Wissenschaften der Zukunft in Deutschland zu halten. th

DKV: Expansion in Ostdeutschland

A1-2802 (74) Dt. Ärztebl. 89, Heft 34/35, 24. August 1992

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