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Archiv "Börsebius: Kommt die Deutsche Mark wieder?" (23.04.2010)

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A 774 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 16

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23. April 2010

BÖRSEBIUS

Kommt die Deutsche Mark wieder?

S

teht der Euro vor dem Aus?

Sollte sich die Bundesdru- ckerei darauf einstellen, alsbald Banknoten zu drucken, auf denen wieder die gute alte Deutsche Mark steht? Was bis vor wenigen Mona- ten noch undenkbar war, scheint durchaus wieder im Bereich des Möglichen zu stehen, und nicht nur das, sondern auch geboten zu sein.

Das Ende des Euro, so könnten Chronisten späteren Generationen erzählen, nahm mit dem europä - ischen Hilfspaket für Griechenland seinen Anfang. Kein Zweifel: Das Paket ist währungspolitisch eine Katastrophe und juristisch ein ekla- tanter Vertragsbruch. Eine Schick- salsgemeinschaft leichtfertig für ei- nen Staat aufzugeben, der jahrelang über seine Verhältnisse gelebt hat, ist fast schon obszön.

Dabei ist die Nichtbeistandsklau- sel des EU-Vertrags in ihrer Ein- deutigkeit nicht zu überbieten. We- der die Europäische Union als Insti-

tution noch einzelne Mitgliedslän- der dürfen für Schulden eines ande- ren Mitgliedslandes haften oder sonstwie eintreten. Punktum. Nun sollen also bilaterale Kredite über 30 Milliarden Euro, von der EU zu bündeln, bereitgestellt werden.

Notfalls. Und das alles zu subven- tionierten Zinsen, weil die armen Griechen ja sonst am Markt zu viel bezahlen müssten. Wieder einmal spielt die Kreditanstalt für Wieder- aufbau eine unrühmliche Schatten- haushaltsrolle. Mit bis zu 8,4 Milli- arden Euro sollen die Deutschen mit von der Partie sein. Unfassbar.

Das Hilfspaket werde so ge- schnürt, dass es am Ende gar nicht gebraucht werde, argumentiert die Bundesregierung – der Feuerlö- scher hinge quasi nur an der Wand.

Eine naive Vorstellung, bedürfte es im Fall der Fälle doch Hunderter Feuerlöscher. Als weitere Brand- stifter warten die Portugiesen, Ita- liener und noch einige andere mehr.

Können die Griechen nicht ein- fach pleitegehen und einen ge - pflegten Staatsbankrott hinlegen?

Schließlich haben sie sich mit ge- türkten Zahlen den Beitritt zur EU erschlichen. Sollen sie doch selbst mit dem Schlamassel klarkommen.

Na ja, derlei Argumentation hilft zwar an Stammtischen weiter, löst aber den gordischen Knoten des Hilfspakets nicht, leider. Denn: Im Fall eines Staatsbankrotts der Grie- chen fahren deutsche Banken ihre Griechenland-Engagements an die Wand. Wenn Sie sich wundern soll- ten, woher die Institute das Geld ha- ben, um (scheinbar) hochrentierliche griechische Anleihen zu kaufen:

vom deutschen Steuerzahler im Rah- men der Finanzkrise zu deutlich niedrigeren Zinsen. Der deutsche Bürger wird somit zum zweiten Mal zur Kasse gebeten. Alles mit dem Segen der Bundesregierung. Wie oft noch? Dann doch lieber wieder zu- rück zur guten alten Mark. ■

G E L D A N L A G E

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