VARIA WIRTSCHAFT
Die Lastschrift ist kein Risiko
O
b Monatsmiete oder Telefonrechnung: Das Abbuchen regelmäßi- ger Zahlungen vom Girokon- to ist heute zur Selbstver- ständlichkeit geworden. Den- noch ist vielen Bundesbür- gern nicht wohl bei dem Ge- danken an den freien Konto- zugang, den sie ihren Ge- schäftspartnern mit der Ein- zugsermächtigung verschaf- fen. Grund zur Sorge besteht freilich nicht.Häufig nutzen Kunden für regelmäßige Zahlungen den Dauerauftrag, bei dem die Bank den gewünschten Be- trag in bestimmten Zeitab- ständen dem Empfänger überweist. Voraussetzung da- für ist ein stets gleichbleiben- der Betrag. Veränderungen müssen vor Ausführung der Bank mitgeteilt werden und kosten je nach Institut zwi- schen einer und drei DM an Gebühr. Ein Rückruf bereits ausgeführter Dauerauftrags- zahlungen ist meist proble- matisch und kostenaufwen- dig.
Sind hingegen häufig Zah- lungen an denselben Empfän- ger zu leisten, bei denen Zeit- punkt und/oder Betragshöhe variieren, wird meist eine so- genannte „Einzugsermächti- gung" erteilt. In diesem Fall gibt der Kontoinhaber seinem Lieferanten — nicht seiner Hausbank — die schriftliche Erlaubnis, fällige Zahlungen von seinem Konto abzubu- chen. Die Firma selbst hat mit der Hausbank eine Ver- einbarung getroffen, in der sie sich unter anderem ver- pflichtet, nur berechtigte Ab- buchungen vorzunehmen und auch nur dann abzubuchen, wenn auch tatsächlich eine Ermächtigung des Kunden vorliegt. Die Einzugsermäch- tigung selbst braucht dazu al- lerdings nicht vorgelegt zu werden.
Viele Bundesbürger scheuen vor der Erteilung ei- ner vermeintlichen „Blanko- Vollmacht" zurück. Zu un- recht eigentlich, denn: Zah- lungen, die per Lastschrift ab- gebucht wurden, kann der Kontoinhaber innerhalb einer Frist von sechs Wochen ohne
Angabe von Gründen stornie- ren lassen. Ein entsprechen- der Auftrag an die Bank ge- nügt, und das Geld wird weni- ge Tage später wieder dem Konto gutgeschrieben. Dies bedeutet jedoch auch: Der Kontoinhaber muß die Aus- züge regelmäßig kontrollie- ren — eine Aufgabe, zu der er im übrigen auch nach den Allgemeinen Geschäftsbedin- gungen verpflichtet ist.
Lastschriften, die auf- grund einer solchen Einzugs- ermächtigung abgebucht wer- den, tragen — sofern sie per Beleg ausgedruckt werden — in der rechten oberen Ecke des Vordruckes den Ver- merk: „Einzugsermächtigung des Zahlungspflichtigen liegt dem Zahlungsempfänger vor". Fehlt dieser Hinweis, handelt es sich um einen so-
M
uß man jetzt an die Wallstreet pirschen, um sich seine Börsen- meriten zu verdienen? Ver- blüffend ist schon, daß der Dow Jones von einem Höhen- flug zum nächsten flattert und die Lust zum Mitmachen schon sehr reizt, aber trotz- dem weiß ich nicht so recht, ob die Gefahr einer Hosenbo- denlandung im wilden We- sten nicht größer ist als die Chance auf fette Gewinne.Die Sache ist ambivalent, gar kein Zweifel. Auf der ei- nen Seite wird die Luft in den erreichten Kurshöhen immer dünner, neigt die US-Börse zu drastischen Rückschlägen, aber andererseits scheint der Dollar vor einem veritablen Höhenflug zu stehen. Da Lok- ken freilich die Aussichten auf feine Währungsgewinne erst recht. Für alle, die am großen Rad ein wenig mitdre- hen, sich aber auf fundierte Empfehlungen abstützen wol- len, seien folgende Empfeh- lungen gedacht.
Paccar (Ticker-Symbol PCAR) stellt Schwertrans-
genannten „Abbuchungsauf- trag", der jedoch größere Ri- siken birgt: Beim Abbu- chungsverfahren wird die Bank unmittelbar vom Kun- den beauftragt, Lastschriften von der Firma XY regelmäßig einzulösen. Dies bedeutet je- doch gleichzeitig tatsächlich eine Art „Blanko-Vollmacht"
für die Firma XY, denn: Last- schriften, die im Rahmen ei- nes solchen Abbuchungsauf- trags einem Konto belastet werden, können nicht mehr vom Kunden widerrufen wer- den. Lediglich eine Rückgabe durch das Geldinstitut ist möglich, wenn beispielsweise die Kontonummer nicht mit den angegebenen Namen übereinstimmt oder das Gut- haben auf dem Konto nicht ausreicht. Auch dann, wenn der Abbuchungsauftrag selbst
Börsebius
US-Börse
porter her und gehört in die- sem Geschäftszweig zu einem der größten amerikanischen Unternehmen. Paccar ging es noch bis ins vorletzte Jahr hinein nicht besonders gut, kein Wunder bei der schwe- ren Rezession. Doch jetzt, da sich in den USA die Anzei- chen einer Konjunkturverbes- serung deutlich mehren, zeichnen sich auch bei Paccar Luft beträchtliche Ertragszu- wächse ab. Auf einer aktuel- len Kursbasis knapp über der 50-Dollar-Marke hat Paccar Luft bis 80 US-Dollar.
Auch für Trinity Indu- stries könnte ich fast die Hand ins Feuer legen. Der größte Hersteller von Fracht- waggons für die Eisenbahn reagiert geradzu seismogra- phisch auf konjunkturstimu- lierende Signale. Ist eigent- lich auch verständlich, daß, wenn es den Unternehmen
rechtzeitig gegenüber der Bank widerrufen wurde, er- folgt eine Rückgabe der Ab- buchung. Dennoch ist diese Art des Lastschriftverfahrens heute selten geworden.
Eine neue, aus den USA stammende Möglichkeit der Abbuchung haben inzwischen die Inhaber von Kreditkarten:
Immer mehr Geschäfte, aber auch Verlage, Versandhäuser und Briefmarkenversandstel- len der Post akzeptieren heutzutage Plastikgeld statt barer Münze. Hat nun eine Lieferfirma einen Vertrag mit der Kreditkartenorganisation geschlossen, genügt die Anga- be der Kreditkartennummer auf der Bestellung, und die Zahlung wird via Kartenkon- to abgewickelt. Besonders praktisch ist dies auch bei Auslandsbestellungen, entfal- len damit doch die oftmals hohen Spesen der Überwei- sung oder Scheckzahlung. Zu bedenken ist dabei allerdings, daß der Zahlungsempfänger eine Provision von bis zu fünf Prozent tragen muß. pj wieder besser geht, zu aller- erst Transportgesellschaften die Belebung zu spüren be- kommen. Und die wiederum müssen sich dann mehr Frachtwaggons zulegen. Ge- rade letzte Woche veröffent- lichte Trinity ein exzellentes Quartalsergebnis. Die Ge- winne dieser Periode stiegen um 75 Prozent, verbunden mit einem 10 prozentigen Umsatzsanstieg auf 402,2 Mil- lionen Dollar. Trinity Indu- stries können unter dem Kür- zel TRN an der New York Stock Exchange gekauft wer- den, der Kurs liegt im Mo- ment bei 37 US-Dollar.
Zum Schluß noch Cham- pion Enterprises, Symbol CHB. Der Titel ist an der US- Börse für 18 Dollar zu haben.
Das ist nicht viel für den Her- steller von Fertighäusern, denn Champion verdoppelte im dritten Quartal gar seine Gewinne von 0,27 auf 0,53 Dollar je Aktie. Da die sonsti- gen Bilanzrelationen prächtig aussehen, hat das Papier eine 30-Prozent-Chance.
Börsebius A1 -3012 (64) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 45, 12. November 1993