NOTIZ
noch zu lernen über die zielgerichte- te Bedarfsdeckung und den Umsatz in speziellen Zellen, zum Beispiel denjenigen der Infektabwehr oder des Nervensystems. Die laufenden und z. Zt. geplanten prospektiven Studien werden in wenigen Jahren die zum heutigen Zeitpunkt gerecht- fertigt erscheinenden Hoffnungen für die genannten Indikationsberei- che wissenschaftlich analysieren las- sen.
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Anschrift des Verfassers:
Prof. Dr. med. Helmut Sies Institut für
Physiologische Chemie I Moorenstraße 5
4000 Düsseldorf 1
Gabe von menschlichen Immunglobulin-Präparaten und Gelbfieberimpfung
In der aktuellen Fassung der Gebrauchsinformation des in der Bundesrepublik Deutschland produ- zierten Gelbfieberimpfstoffs (Her- steller: Robert-Koch-Institut des Bundesgesundheitsamtes) findet sich unter „Wechselwirkung mit an- deren Mitteln" der Hinweis, daß
„Immunglobulinpräparate vom Men- schen weder innerhalb vier Wochen vor noch zwei Wochen nach der Imp- fung gegeben werden sollten".
In den Gebrauchsinformationen von Immunglobulinpräparaten wird auf Empfehlung des Paul-Ehrlich- Instituts, Bundesamt für Sera und Impfstoffe Frankfurt, sogar ein Si- cherheitsabstand von drei Monaten zwischen einer Immunglobulin- injektion und nachfolgender paren- teral zu applizierenden Lebendimpf- stoffen (die Gelbfieberimpfung wird seit 1987 gesondert angeführt) ge- nannt.
Diese Empfehlung beruht auf der Erkenntnis, daß auch die in Deutschland zugelassenen Immun- globulinpräparate in sehr unter- schiedlichem Ausmaß neutralisie- rende Gelbfieberantikörper enthal- ten können. Daher läßt sich nicht mit Sicherheit ausschließen, daß durch die Injektion eines solchen Gamma- globulinpräparates eine Neutralisa- tion der Impfstoffviren erfolgt und damit der Impferfolg gefährdet ist.
Leider muß an den Gelbfieber- zentren immer wieder die Beobach- tung gemacht werden, daß Personen, die kurzfristig in Gelbfiebergebiete ausreisen müssen, von Ärzten in Pri- vatpraxen oder Gesundheitsämtern zuerst eine „Gammaglobulinspritze"
zur Hepatitis A-Prophylaxe erhalten und anschließend zur Gelbfieber- impfstelle geschickt werden.
Es ist daher Aufgabe des Arztes, der bei einer geplanten Fernreise be- absichtigt, Gammaglobuline als He- patitis A-Prophylaxe zu verabrei- chen, sich nach dem Zeitpunkt einer kürzlich erfolgten oder noch ausste- henden Gelbfieberimpfung zu er- kundigen.
Wegen ihrer langen Wirksam- keits- und Gültigkeitsdauer (10 Jah- re!) gehört die Gelbfieberimpfung immer an den Anfang eines Impf- programms und sollte so frühzeitig durchgeführt werden, daß Interfe- renzen mit Immunglobulinpräpara- ten und Viruslebendimpfstoffen (zum Beispiel Polio-Schluckimpfung und andere) vermieden werden.
Impfausschuß der Deutschen Gesellschaft Wir Sozialpädiatrie:
Dr. med. Bösel, Frankfurt; Prof. Dr.
med. Genz, Berlin; Prof. Dr. med. Har- tung, Frankfurt; Dr. med. habil. Huber, München; Prof. Dr. med. Rüden, Berlin;
Frau Dr. med. Scheier, Wermelskirchen;
Dr. med. Schmidt, Regensburg; Prof. Dr.
med. Sitzmann, Homburg; Prof. Dr.
med. Stickl, München; Prof. Dr. med.
Stück, Berlin; Dr. med. Weber, Hanno- ver; Prof. Dr. med. Windorfer, Hanno- ver; Dr. med. Wollinger, Bingen; Prof.
Dr. med. E. G. Huber, Salzburg Korrespondenzanschrift:
Prof. Dr. med. Helmut A. Stickl Lazarettstraße 62
8000 München 19
FÜR SIE REFERIERT
Hypoxie-Reperfusions- schäden im
entzündeten Gelenk
Die Autoren berichten über eine Experimentenreihe, die gezeigt hat, daß bei Bewegung des entzündeten menschlichen Knies der intra-artiku- läre Druck über den synovialen Ka- pillarperfusionsdruck steigt. Das hat eine intra-artikuläre Hypoxie zur Folge. Bei Bewegungsende entsteht im Gelenk eine oxidative Schädigung der Lipide und des IgG.
Diese Ergebnisse stimmen über- ein mit der Hypothese, nach der eine persistierende synoviale Entzündung auf eine bewegungsinduzierte hypo- seische Reperfusionsschädigung auf der Grundlage reaktiver Sauerstoff- Radikale zurückzuführen sei. Lng
Blake, D. R. et al.: Hypoxic-Reperfusion Injury in the Inflamed Joint. The Lancet No. 8633, Vol 1 (1989) 289-293
Dr. D. R. Blake, Inflammation Group, ARC Research Building, London Hospital Medical College, London El 2 AD, Groß- britannien
A-2078 (42) Dt. Ärztebl. 86, Heft 28/29, 17. Juli 1989