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Archiv "Hypothyreose: Jodmangel auch bei Neugeborenen" (04.12.1998)

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Bei der Behandlung von Patienten mit allergischer Rhinitis sei es nicht gerecht- fertigt, orale Antihistaminika und topische Steroide als al- ternative Strategien gegen- überzustellen. Es sollten viel- mehr die synergistischen Ef- fekte der verschiedenen the- rapeutischen Ansatzpunkte im Sinne eines intelligenten Allergiemanagements ge- nutzt werden, betonte Prof.

Ralph Mösges (Köln) bei ei- ner Pressekonferenz wäh- rend des Europäischen Rhi- nologen-Kongresses in Wien.

Wann immer Karenz mög- lich ist, was sich nach Mösges’

langjähriger Erfahrung leider aber häufig nicht realisieren läßt, stellt sie das Fundament dar. Entsprechend den heuti- gen Erkenntnissen über die immunologischen Pathome- chanismen der Allergie ge- hören aber auch antiinflam- matorische Maßnahmen zur Basistherapie.

Differentielle Bioverfügbarkeit Das gilt vor allem für Pati- enten mit nasaler Hyperrea- gibilität, bei denen eine Sensi- bilisierung für Innenraumall- ergene oder viele verschiede- ne über die Saison verteilt fliegende Pollen vorliegt.

Mittel der Wahl sind topische Steroide. Die Vorbehalte ge- gen eine solche Therapie sind unbegründet, wenn man Sub- stanzen der sogenannten zweiten Generation einsetzt.

Der Unterschied zu den klassischen Steroiden liege vor allem in der differentiellen Bioverfügbarkeit, erklärte Dr.

Ludgar Klimek (Mainz). Ein Beispiel dafür sei das Mome- tason, das Anfang 1999 als Na- sonex®(Essex Pharma) auch zur Applikation per Nasen- spray zur Verfügung stehen wird. Die Fähigkeit, an lokale

Rezeptoren zu binden, und der hemmende Effekt auf die Synthese von Entzündungs- mediatoren sind signifikant stärker ausgeprägt als bei- spielsweise bei Beclometha- son oder Budesonid.

Gleichzeitig wird aber weniger als ein Prozent des nasal applizierten Wirkstoffs systemisch resorbiert – im Vergleich zu 17 und elf Pro- zent bei Beclomethason und Budesonid. Die In-vitro- Daten werden durch Ergeb- nisse klinischer Untersu- chungen bestätigt, bei denen auch nach längerer Anwen- dung keine Suppression des Hypothalamus-Hypophysen- Nebennierenrinden-Systems nachgewiesen werden konnte.

Als Risiko der Langzeit- anwendung von nasal appli- zierbaren Steroiden gilt auch die Mukosaschädigung. Auch das müsse bei Anwendung von Mometason-Spray nicht befürchtet werden – im Ge- genteil, belegte Klimek an Ergebnissen einer aufwendi- gen Untersuchung. Die Ana- lyse von Biopsiepräparaten aus der Nasenschleimhaut von Patienten mit perennialer Rhinitis, die über ein Jahr das neue Präparat angewendet hatten, ergab keinerlei Zei- chen von Atrophie, sondern eine Regeneration des Nasen- epithels mit nur noch sehr ge- ringer Konzentration von Entzündungszellen.

Mit Mometason-Nasen- spray steht für Klimek zum ersten Mal ein topisches Steroid zur Verfügung, bei dem er seinen Patienten gu- ten Gewissens sagen könne, daß nicht mit den steroidtypi- schen Nebenwirkungen, sei- en sie topisch an der Nasen- schleimhaut, seien sie syste- misch am Knochenstoffwech- sel, zu rechnen sei.

Da der symptomlindernde Effekt von topischen Stero-

iden erst verzögert einsetzt, haben systemisch wirksa- me Histamin-H1-Antagoni- sten weiterhin einen hohen Stellenwert. Unverzichtbar sind sie beispielsweise zu Saisonbeginn bei plötzlich einsetzendem Pollenflug oder wenn der Patient sehr hohen Allergenkonzentrationen aus- gesetzt ist.

Man sollte nach Dafürhal- ten von Mösges eine Substanz wählen, die Vigilanz und Lei- stungsfähigkeit nicht ein- schränkt und keine Kar-

diotoxizität aufweist. Dies trifft beispielsweise für Lo- ratadin (Lisino®, Essex Phar- ma) zu, das für Mösges auf- grund des breiten Wirkspek- trums inzwischen eine Art Goldstandard darstellt – auch als Referenzpräparat in klini- schen Studien. Im Gegensatz zu einigen anderen Antihista- minika hemmt Loratadin nicht nur Juckreiz, Niesen und Sekretfluß, sondern ver- mindert auch das Symptom

„verstopfte Nase“ klinisch re- levant. Gabriele Blaeser-Kiel

A-3152 (64) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 49, 4. Dezember 1998

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Allergische Rhinitis

Synergieeffekte von topischen Steroiden

Obwohl die Jodversorgung in Deutschland insgesamt bes- ser geworden sei, so Prof. Wie- land Meng (Greifswald), be- stehe weiter Jodmangel. Auf- gabe der Ärzte, insbesondere der Gynäkologen, Pädiater und Gerontologen, wird es sein, auch in Zukunft auf Sym- ptome einer Über- und Unter- funktion der Schilddrüse zu achten. Auf einer Veranstal- tung zum zehnjährigen Beste- hen des „Forum Schilddrüse e.V.“, das finanziell von der Firma Henning Berlin unter- stützt wird, wurde darauf hin- gewiesen, daß etwa zehn Mil- lionen Bundesbürger einen Kropf haben und etwa zwei bis drei Prozent an einer manife- sten Funktionsstörung der Schilddrüse leiden.

In Zeiten eines erhöhten Bedarfs wie in der Schwanger- schaft sei eine optimale Jodzu- fuhr durch die Nahrung kaum möglich, betonte Prof. Heinz Bohnet (Hamburg). Minde- stens ein Viertel aller Frauen gehe mit einer Struma, jede sechste mit einer unerkannten Hypothyreose in die Schwan- gerschaft. Dabei bestehe be- sonders die Gefahr eines Aborts, und die Frühgeburt- lichkeit sei erhöht. Bohnet gab zu bedenken, daß das klini- sche Bild der Hypothyreose in

der Schwangerschaft stark va- riiere und es praktisch keine Leitsymptome gebe.

Die Schilddrüsenfunktion kann in den meisten Fällen aus einem einzigen Röhrchen Blut festgestellt werden. Nur bei Schilddrüsenentzündun- gen und immunologisch be- dingten Krankheiten der Schilddrüse sind weitere An- tikörperbestimmungen nötig.

Untersuchung zur Früherkennung Neugeborene werden heu- te im Rahmen der Früherken- nung auf eine angeborene Hypothyreose untersucht.

Etwa eines von 4 000 Neuge- borenen ist betroffen. Das Screening kann als Kassenlei- stung von jedem Arzt durch- geführt werden. Allerdings, kritisierte Dr. Annette Grü- ters-Kieslich (Charité, Ber- lin), fehle derzeit der Überblick, ob tatsächlich bei allen Neugeborenen diese Untersuchung durchgeführt werde. Auch die Eltern seien oft über die Möglichkeiten dieser Vorsorgemaßnahme nicht informiert. Wahrschein- lich würden nur zwei Drittel aller Neugeborenen erfaßt.

Dr. med.

Cornelia Herberhold

Hypothyreose

Jodmangel auch

bei Neugeborenen

Referenzen

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