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Archiv "Gleiches Geld für alle Kinder" (19.09.1974)

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Nach Steuerreform

DM /Monat

Gleiches Geld für alle Kinder

Kinderentlastung für Familien mit

1 Kind zwischen Nach geltendem Recht

DM/Monat

FTauol und QM

2 Kindern

1

Die ungleiche Kindergeldentla- stung nach geltendem Recht er- klärt sich aus der größeren Steuerentlastung, die sich für die Bezieher höherer Einkommen in- folge der Steuerprogression aus der Abzugsfähigkeit von Kinder- freibeträgen ergibt. Die Steuerre- form führt hier nun zu einer ge- wissen Nivellierung — begrenzt allerdings. Verbessert wird die Kindergeldentlastung für alle Fa- milien mit einem Monatseinkom- men bis zu 4000 DM. Bei drei und vier Kindern kommt auch bei Einkommen bis zu 5000 DM noch mehr heraus und bei einem oder zwei Kindern schneiden selbst Großverdiener bis zu 13 000 DM monatlich besser ab als bisher.

Leserdienst Hinweise - Anregungen

WIRTSCHAFT

Rückkehr

zum braven Sparbuch

Ganz poetisch trotz des an sich nüchternen Themas muß es dem Pressemenschen vom Verband der Volks- und Raiffeisenbanken zumu- te gewesen sein, als er sich die jüngste Verbandsstatistik zu Gemü- te führte: von der „Nostalgie des Sparbuches" kündete er der Öf- fentlichkeit. Nicht ohne Grund, und nicht nur er allein. Die Sparkassen wissen ähnliches zu vermelden. Of- fensichtlich zeigt sich bei den bei- den Bankengruppen, deren Stärke traditionell im Spargeschäft liegt, eine Trendumkehr: weg von den riskanteren Anlageformen, zurück zum braven Sparen, und zwar in dessen bravster Form, dem Kon- tensparen.

Im ersten Halbjahr 1974 haben sich die Spareinlagen von Privatperso- nen bei Sparkassen um 2 Milliar- den DM erhöht. In der gleichen Zeit des Vorjahres hatten die Kun- den dagegen ihre Spareinlagen um 230 Millionen DM reduziert. Ganz ähnlich bei den Volks- und Raiffei- senbanken: in den ersten 6 Mona- ten nahmen dort die Spareinlagen um rund 1 Milliarde gegenüber 600 Millionen im Vergleichszeitraum 1973 zu.

Im ganzen recht positiv entwickelte sich auch der Absatz der Sparbrie- fe, die länger laufen und deshalb höher verzinst werden.

Die Ursachen für diesen Trend, der auch dadurch bestätigt wird, daß selbst in den sonst sparmüden Sommermonaten kräftig weiter die Sparbücher bedient wurden, sind zusammenfassend wohl:

0 Termineinlagen, die lange von zinsbewußten Sparern bevorzugt wurden, sind weniger interessant geworden, seit die Banken liquider wurden und deshalb die Termin- geldzinsen herabgesetzt haben. Die Sparzinsen haben also relativ auf- geholt.

O Die Flaute an der Börse hat An- leger, die weniger Durchstehver- mögen haben, verunsichert;

schlecht beratene oder zu riskant spekulierende Wertpapierkäufer haben gemerkt, daß an der Börse nicht auf die Schnelle ein Vermö- gen zu machen ist. Ähnlich ist es mit Anlageformen, die Beteiligungs- charakter mit dem entsprechen- den unternehmerischen Risiko ha- ben.

Die Unsicherheit über die Wirt- schaftsentwicklung in den näch- sten Monaten läßt es vielen gera- ten erscheinen, sich eine Rücklage zuzulegen, die im Falle eines Fal- les schnell und ohne Kursverluste aufgelöst werden kann. Für diese Vermutung spricht auch die vom Einzelhandel sorgenvoll beäugte Kaufzurückhaltung und das Aus- weichen auf Billigangebote.

Alles in allem; etwas Nostalgi- sches hat die Sparwelle schon an sich: die gedämpften Erwartungen und die Abkehr vom forschen Drauflosanlegen. Doch dürfte es sich auch hier um eine Nostalgie- welle handeln, die nach einiger Zeit wieder abebbt: nämlich dann, wenn's mit der Konjunktur wieder nach oben geht, eine Welle also die andere ablöst. EB

Richtfest

Das Richtfest eines gemeinsamen Gebäudes konnten die Deutsche Apotheker- und Ärztebank und die Kassenzahnärztliche Vereinigung in Koblenz feiern. Das vierge- schossige, in der Koblenzer Innen- stadt (Poststraße / Ecke Clemens- straße) gelegene Gebäude soll nach der Fertigstellung — etwa Ende Mai 1975 — die seit 1968 in Koblenz bestehende Filiale der Deutschen Apotheker- und Ärzte- bank und die Kassenzahnärztliche Vereinigung aufnehmen. EB

Barmenia

auf neuem Kurs

Der Geschäftsverlauf der Barme- nia-Versicherungen, Wuppertal, stand im Jahre 1973 ganz im Zei- chen der allgemeinen unterneh- menspolitischen Zielsetzung: In Anbetracht der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung in der Bundes- republik setzten die drei Barmenia- Versicherungszweige (Allgemeine, Kranken- und Lebensversicherung)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 38 vom 19. September 1974 2755

(2)

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Hinweise Anrpgung"l'll

WIRTSCHAFT

nicht mehr auf Expansion, sondern vielmehr auf Konsolidierung in al- len Sparten.

1973 wies die konsolidierte Bilanz der Barmenia einen Überschuß von 5,9 Millionen DM aus, nach Zu- führung von 2,6 Millionen DM an die freien Rücklagen und 17,6 Mil- lionen DM an die Rückstellung für Beitragsrückerstattung in der Le- bensversicherung. Gegenüber dem Verlustvortrag von 8,31 Millionen DM aus 1972 bleibt noch ein Ver- lust von 2,43 Millionen DM.

Die Entwicklung der einzelnen Un- ternehmen war in 1973 unter- schiedlich. Die Krankenversiche- rung konnte ihren Verlust aus 1972 nicht ganz aufholen, während die Lebensversicherung wiederum Überschüsse erzielte und die All- gemeine nach mehreren Verlust- jahren wieder einen Bilanzgewinn ausweisen konnte.

An Versicherungsleistungen er- brachten die drei Unternehmen im Jahre 1973 insgesamt 316,6 Millio- nen DM, das waren 11,9 Prozent mehr als in 1972. Je Arbeitstag ent- sprach das einer Summe von 1,3 Millionen DM. Die Beitragseinnah- men stiegen 1973 um 12,9 Prozent von 448,2 Millionen DM (ohne Ein- malbeitrag in der Krankenversiche- ri.H1g von 20,4 Millionen DM in 1972) auf 505,9 Millionen DM und über- schritten damit erstmals die Grenze der halben Milliarde.

Im Jahre 1973 sind die Heilbehand- lungskosten weiter stark gestiegen und haben die Aufwendungen für Leistungen um 14,4 Prozent auf 270,6 Millionen DM anwachsen las- sen. Demgegenüber stiegen die Beitragseinnahmen, nicht zuletzt auch auf Grund der in 1973 not- wendig gewordenen Beitragserhö- hung in einigen Tarifen, um 13,7 Prozent auf 373 356 Millionen DM (ohne Berücksichtigung des Ein- malbeitrages aus 1972). Die Scha- denquote erhöhte sich im Berichts- zeitraum von 72,06 Prozent (1972) auf 72,61 Prozent. Dennoch konnte ein Überschuß in Höhe von 4,096 Millionen DM erzielt werden. HC

Aus der

pharmazeutischen Industrie

Arzneimittelflut wird bestritten - Die Nachfrage von Arzt und Patient konzentriere sich gegenwärtig auf nicht mehr als 2000 Arzneimittel.

500 Medikamente seien aber tat- sächlich führend, denn sie mach- ten zwei Drittel des Arzneimittel- umsatzes der Apotheken aus, er- klärte der Pharmaverband kürzlich.

Auf die nächsten 500 Präparate ent- fielen noch 16 Prozent und auf die folgenden 1000 nur noch 12 Pro- zent des Apothekenumsatzes. An- gesichts der Tatsache, daß nur 2000 Produkte insgesamt 94 Pro- zent des Arzneimittelumsatzes der Apotheken auf sich vereinen, kann nach Ansicht des Bundesverban- des der Pharmazeutischen Indu- strie, nicht von einer Arzneimittel- flut gesprochen werden.

Zwar gebe es noch mehr Arznei- mittel, doch würden diese so selten benötigt, daß sie bei der Frage der Übersichtlichkeit des Arzneimittel- angebots keine Rolle spielten. Der Pharma-Bundesverband erklärte weiter, wenn in der Diskussion von mehreren zehntausend Arzneimit- teln die Rede sei, beruhe dies of- fensichtlich auf der Mitzählung von

"Karteileichen" die sich nicht mehr auf dem Arzneimittelmarkt befin- den, oder auf der Addition von Packungsgrößen und Darrei- chungsformen, die bei der Betrach- tung des Angebots durch den Arzt keine entscheidende Rolle spielen.

Der Pharma-Bundesverband sprach sich dafür aus, den Ärzten und Patienten di'e Auswahl aus dem Arzneimittelangebot weiter zu erleichtern. Dies solle durch Über- sichten von Preis- und Leistungs- angaben vergleichbarer Arzneimit- tel geschehen. Die Übersichten sollten von einer Arbeitsgemein- schaft aufgestellt werden, über de- ren Bildung der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie mit den Spitzenverbänden der Krankenkassen und der Kassenärz- te verhandelt.

2756 Heft 38 vom 19. September 1974 DEUTSCHES .ARZTEBLATI'

..,.Die Tätigkeit der Arbeitsgemein- schaft für Arzneimittelfragen solle sich wesentlich auf das Urteil un- abhängiger Sachverständiger stüt- zen. Ziel der Arbeitsgemeinschaft sei es, Ärzte uhd Verbraucher über Qualität und Preise der Arzneimit- tel ausreichend zu unterrichten und damit sie in die Lage zu ver- setzen, bei Arzneimitteln gleicher Wirksamkeit das preisgünstigere zu wählen.

Ein wesentliches Hilfsmittel zur Verbesserung der Übersicht über das Arzneimittelangebot stellt die sogenannte Rote Liste des Bundes- verbandes der Pharmazeutischen Industrie dar, die voraussichtlich im August 1974 in einer vollkom- men neugestalteten Fassung vor- gelegt werden soll. Die neue "Rote Liste" wird rund 8250 Präparate von insgesamt 516 Firmen enthal- ten. ln der bisherigen Roten Liste aus dem Jahr 1971 waren rund 8800 Arzneispezialitäten aufgeführt.

Die Gesamtzahl der in der Roten Liste enthaltenen Arzneispezialitä- ten setzen sich aus 1400 Präpara- ten pflanzlicher Herkunft, 6100 che- misch definierten Präparaten, 460 Organpräparaten und 290 Homöo-

pathika zusammen. EB

Paui-Morawitz-Prels - Die Deut- sche Gesellschaft für Herz- und Kreislaufforschung, Bad Nauheim, verkündete zu Beginn ihrer Jahres- tagung die Stiftung eines medizini- schen Forschungspreises durch die Dr. Thiemann GmbH, Lünen.

Der Preis soll an junge Ärzte aus dem deutschen Sprachraum für hervorragende Forschungsleistun- gen auf dem Gebiet der Kardiolo- gie verliehen werden. Bei der Aus- wahl sollen besonders auch Ar- beiten auf dem Gebiet der korona- ren Herzkrankheiten berücksichtigt werden. Die Auswahl der jeweili- gen Preisträger trifft ein Kurato- rium, bestehend aus vier Mitglie- dern der Gesellschaft. Qer Preis hat den Namen "Paui-Morawitz- Preis" erhalten und ist mit 10 000 DM dotiert. Er soll jährlich verlie-

hen werden. kl

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