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Archiv "Patienten aus dem Ausland: Attraktives Geschäftsfeld für Krankenhäuser" (23.04.2004)

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ie Internationalisierung macht auch vor dem Gesundheitswesen nicht Halt: Immer mehr deutsche Klini- ken entdecken die Marktnische „Pati- enten aus dem Ausland“. Durch die Ak- quisition dieser Patientengruppen las- sen sich einerseits freie Kapazitäten nutzen und andererseits zusätzliche Fi- nanzmittel generieren. Denn durch die Novellierung der Bundespflegesatzver- ordnung im Jahr 1998 erhielten die Krankenhäuser die Möglichkeit, die Behandlung von Patienten aus dem Ausland außerhalb des Klinikbudgets abzurechnen. Zwar liefern diese zusätz- lichen Einnahmen bisher noch keinen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des Gesamtumsatzes, helfen jedoch die ökonomische Situation der Kliniken zu verbessern.

Seit einigen Jahren erschließen die Kliniken mithilfe der Politik die inter- nationalen Märkte. So unterstützt bei- spielsweise das Kuratorium Förderung Deutscher Medizin im Ausland e.V., Bonn, Kontaktaufnahmen und Gesund- heitsbehörden. Auch mehrere Bundes- länder haben Initiativen gestartet, um Ausländern den Weg in deutsche Kran- kenhausbetten zu ebnen.

Kein Massentourismus aus dem Ausland zu befürchten

Kooperationsverträge auf Landesebene mit Norwegen, Dänemark oder Groß- britannien bescheren den Kliniken in Schleswig-Holstein einige Tausend Aus- landspatienten pro Jahr. Dies entspricht einem Anteil von etwa 0,3 Prozent an der Anzahl der Patienten. Eine Studie der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg ergab, dass bereits drei Viertel der 37 befragten Kliniken und Klinikkonzerne

über langjährige Erfahrungen mit Pati- enten aus dem Ausland verfügen. Je- doch liegt der durchschnittliche Anteil der Patienten mit Wohnsitz im Aus- land auch hier nur bei 2,7 Prozent. Dies unterstreicht die Vermutung der Ge- sundheitsexperten, dass das Marktvolu- men in Deutschland bei wenigen Zehn- tausend ausländischen Patienten pro Jahr liegt.

Die meisten Patienten kommen aus Europa und Asien. So gaben etwa 60 Prozent aller Krankenhäuser an, russi- sche Patienten zu behandeln. Neben Russland zählen die Türkei und Polen zu den attraktivsten osteuropäischen Märkten – auch deshalb, weil in Deutschland lebende Angehörige oder Bekannte oft als Multiplikatoren fun- gieren. Der Zustrom aus Westeuropa wird von Großbritannien, Skandinavi- en sowie den Benelux-Staaten domi- niert. Bilaterale Abkommen und lange Wartezeiten auf eine Behandlung im ei- genen Land sorgen für einen konstant wachsenden Strom von Patienten aus diesen Ländern nach Deutschland. Die Patienten aus dem asiatischen Raum stammen in erster Linie aus arabischen Staaten. Saudi-Arabien und die Verei- nigten Arabischen Emirate zählen zu den von den Kliniken am häufigsten ge- nannten Ländern.

Behandelt werden hauptsächlich chronische Erkrankungen (60 Prozent).

Die ausländischen Patienten suchen die deutschen Kliniken vor allem wegen chirurgischer Eingriffe (21 Prozent) und Behandlungen des Stütz- und Be- wegungsapparates (20 Prozent) auf. Sie verweilen in der Regel mindestens sie- ben Tage in der Klinik.

Die Verfügbarkeit von Spezialisten und eine moderne technische Ausstat- tung der Kliniken, hohe Qualitätsstan-

dards sowie ein sehr guter Ruf der deut- schen Medizin im Ausland werden von den Kliniken als die wichtigsten Grün- de für eine Behandlung in Deutschland angeführt. Das dichte Kliniknetz und eine gute Infrastruktur tragen des Wei- teren zum positiven Image des Medi- zinstandortes Deutschland im Ausland bei und sichern die Wettbewerbsfähig- keit gegenüber den europäischen Mit- bewerbern Frankreich, Spanien oder Österreich.

Um ausländische Patienten zu ge- winnen, führen 70 Prozent der befrag- ten Kliniken Marketingaktivitäten – meist auf Geschäftsführungsebene an- gesiedelt – durch. Wichtigster Kommu- nikationsweg ist die persönliche Kom- munikation. Referenzen und Kontakte versprechen folglich den größten Er- folg. Aber auch das Internet gewinnt an Bedeutung, obwohl die meisten Web- seiten der Kliniken bisher kaum Infor- mationen für ausländische Interessen- ten bereitstellen.

Serviceleistungen verbesserungsbedürftig

Mehr als die Hälfte der befragten me- dizinischen Einrichtungen arbeitet mit Vermittlungsagenturen zusammen, doch nur 55 Prozent zeigen sich mit der Zu- sammenarbeit zufrieden. Ministerien, Botschaften, Kongresse und Messen zählen ebenfalls zu den oft genutz- ten Kommunikationskanälen. Auf der Arab Health 2004 im Januar waren beispielsweise 300 deutsche Aussteller vertreten, darunter auch circa 40 Klini- ken entweder mit eigenen Messeauf- tritten oder als Unteraussteller in den diversen Länderpavillons.

Die ausländischen Patienten erwar- ten laut Angabe der befragten Gesund- heitseinrichtungen vorrangig eine Be- treuung mit den entsprechenden Sprach- kenntnissen, besondere Speisepläne, die Unterbringung von Begleitperso- nen und eine Unterstützung bei der Reiseorganisation und den damit ver- bundenen Formalitäten. Wert gelegt wird außerdem laut einer Untersu- chung des York Health Economics Consortium auf eine komfortable Zim- merausstattung mit einer entsprechen- den Medienausstattung, die es ermög- T H E M E N D E R Z E I T

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A1148 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 1723. April 2004

Patienten aus dem Ausland

Attraktives Geschäftsfeld für Krankenhäuser

Gutachten: Die Marketingstrategien der Kliniken

müssen verbessert werden.

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licht, TV- und Radioprogramme des Heimatlandes zu empfangen.

Das Leistungsprogramm der Klini- ken für internationale Patienten ent- spricht nur teilweise diesen Anforde- rungen.Während ein Großteil der Kran- kenhäuser über mehrsprachiges Perso- nal verfügt oder die Betreuung durch

Dolmetscher sicherstellt, entsprechen andere Serviceleistungen nicht den Wünschen der Patienten. Bei der Zim- merausstattung sowie der Unterstüt- zung bei Reiseformalitäten und dem Transport hält sich nur ein Drittel der Kliniken für ausreichend auf die Aus- landspatienten vorbereitet. Die Betreu-

ung von Begleitpersonen oder die Or- ganisation von Rahmenprogrammen (zum Beispiel Wellness, Sightseeing, Shopping) zählen nur bei wenigen Häu- sern zum Angebot. Oft verfügen die Kliniken nicht über das entsprechen- de Personal, um diese Serviceleistun- gen zu erbringen. Hier bieten profes- T H E M E N D E R Z E I T

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A1150 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 1723. April 2004

DÄ:Vor sechs Jahren gründeten Sie zusam- men mit anderen Initiatoren aus Politik und Krankenhauswirtschaft das in Bonn ansässige Kuratorium zur Förderung Deutscher Medizin im Ausland e.V. Eine der Ideen und Triebfe- dern war es, noch unzureichend ausgelastete Krankenhauskapazitäten oder frei werdende Klinikbetten mit ausländischen Patienten „or- ganisiert“ zu belegen. Wie funktioniert bisher diese Strategie und ist die deutsche Medizin tatsächlich ein Exportschlager?

Dr. Dieter Thomae: Das Kuratorium wurde 1998 – gemeinsam mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft und dem Bun- desverband deutscher Privatkrankenanstalten – gegründet. Alle Fraktionen des Deutschen Bundestages sowie ein Vertreter des Bundes- ministeriums für Gesundheit und Soziale Si- cherung sind im Vorstand vertreten.

Ich denke, Deutschland schneidet im inter- nationalen Vergleich hinsichtlich des Verhält- nisses von Leistungen zu Kosten des sta- tionären Sektors gut ab. Als „Exportartikel“

wären in diesem Zusammenhang sicherlich die medizinisch-technische Ausrüstung und der Bereich der Heil- und Hilfsmittel zu nen- nen. Gesucht werden auch Fachleute für den Ausbau der Gesundheitssysteme und be- triebswirtschaftliches sowie organisatorisches Know-how für den Aufbau von Kliniken. Die diagnostischen und therapeutischen Möglich- keiten des leistungsfähigen Medizin-Systems in Deutschland werden bereits zunehmend durch internationale Patienten in Anspruch genommen.

Wenn deutsche Kliniken durch frühzeitige und umfassende Informationen über die inter- nationalen medizinischen Entwicklungen und die Service-Bedürfnisse der Patienten in die La- ge versetzt werden, auf die Globalisierung des Weltgesundheitsmarktes zu reagieren, sehe ich in diesem Bereich weiterhin gute Chancen für den Gesundheitsstandort Deutschland.

DÄ: Mit welchen Ländern und Spitzen- organisationen und Krankenversicherungs- trägern gibt es Rahmenabkommen oder bi- laterale Abkommen?

Dr. Dieter Thomae:Es gibt wenig bis kei- ne Rahmenabkommen oder bilaterale Abkom- men. Die Kooperationsleistung besteht im Ak- quirieren in den unterschiedlichen Ländern der Welt und der Unterstützung grenzüber- greifender Projekte im Gesundheitsbereich.

So konnte beispielsweise mithilfe des Ku- ratoriums die Patientenservice-Firma GerMe- dic GmbH (Köln) im März diesen Jahres einen Vertrag zwischen deutschen Kliniken und ei- ner der größten niederländischen Versicherun- gen auf den Weg bringen. Aufgrund dieses Vertrages werden künftig Versicherte aus den Niederlanden in neun Mitgliedseinrichtungen des Kuratoriums, die sich alle im grenznahen

Bereich zu den Niederlanden befinden, behan- delt werden können.

Ein hohes Interesse in der Zusammenarbeit liegt auch im Bereich des Ärzteaustausches.

Ein „Agreement of understanding“ über die Facharztausbildung saudischer Ärzte in Deutsch- land ist hier als ein wichtiges Beispiel zu nen- nen. Gerade der Nahe Osten – wo mit der

„Arab Health“ in Dubai die zweitgrößte Medi- zin-Messe der Welt stattfindet – ist von strate- gischer Bedeutung für die Anbieter deutscher Medizinleistungen.

DÄ:Seit der 1998 novellierten Bundespfle- gesatzverordnung haben die Kliniken die Mög- lichkeit, Patienten aus dem Ausland zusätzlich und außerhalb der gedeckelten Budgets abzu- rechnen. Wäre es nicht ein Erfolg versprechen- der „Deal“, auch die Krankenversicherungsträ- ger (GKV, PKV) mit ins Boot zu nehmen und die- se möglicherweise an einer Win-Win-Situation durch die Zusatzbelegung zu beteiligen und da-

durch deren Engagement zu erhöhen, denn schließlich sind diese für die Finanzierung des laufenden Klinikbetriebs hauptverantwortlich?

Dr. Dieter Thomae:In der Tat ist es für Kliniken möglich, ausländische Patienten außerhalb des Budgets abzurechnen. Da aber derzeit weder die GKV noch die PKV Leistun- gen für die Behandlung ausländischer Patien- ten übernehmen, sehe ich wenig Sinn darin, diese in das Engagement mit einzubeziehen.

DÄ:Wie funktioniert und wie bewährt hat sich die praktische Zusammenarbeit vor allem mit der Kölner Patientenservice-Agentur Ger- Medic GmbH?

Dr. Dieter Thomae:Die Firma GerMedic GmbH hat sich mit einem komplexen Service- angebot für die Betreuung ausländischer Pati- enten etabliert und bietet sich zu internatio- nalen Projekten als ein hochwertiger An- sprechpartner für Kooperationsprojekte an.

Bevor Patienten in deutschen Kliniken behan- delt werden können, muss eine ganze Anzahl von vorbereitenden Arbeiten durchgeführt wer- den – von der Auswahl geeigneter Spezialisten, über die Erstellung von Kostenvoranschlägen bis zur Beantragung eines medizinisch begrün- deten Einreisevisums. Um die Komplexität der Leistungen für internationale Patienten anbie- ten zu können, muss sich ein Krankenhaus in Administration und Logistik hausintern auf die- se Situation einstellen. Sinnvoll ist eine zentral verantwortliche Stelle für diese Klientel.

In der Überzeugung, dass das deutsche Ge- sundheitswesen die Herausforderungen der wachsenden Globalisierung und Internationali- sierung in allen Bereichen des Gesundheitssek- tors aktiv – und vor allem auch im Interesse der Patienten – begleiten sollte, sieht es das Kura- torium als seine Aufgabe an, mit geprüften Partnern in dem sensiblen Bereich der Betreu- ung internationaler Patienten zusammenzuar- beiten. Inzwischen haben wir noch zwei weite- re Partnerfirmen akkreditiert, die Medgermany mit Sitz in Frankfurt/Main und die DMI-Systems AG, mit Sitz in Rotenburg/Wümme.

DÄ-Fragen: Dr. rer. pol. Harald Clade Nachgefragt

Dr. rer. pol. Dieter Thomae, Gesund- heitspolitischer Sprecher der FDP- Bundestagsfraktion, MdB aus Sinzig, Vorsitzender des Kuratoriums zur Förderung Deut- scher Medizin im Ausland e.V., Bonn

Foto:Deutscher Bundestag

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T H E M E N D E R Z E I T

Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 1723. April 2004 AA1151

sionelle Patientenvermittler oder ande- re externe Dienstleister ihre Unterstüt- zung an.

Übereinstimmend hoch bewerten die Krankenhäuser das Marktentwick- lungspotenzial des Nischenmarktes.

Mehr als 80 Prozent der befragten Einrichtungen erwarten zudem eine Steigerung der Patientenzahlen aus dem Ausland auch in ihrer Klinik. Län- der wie Großbritannien oder Norwegen werden ihr „Wartelistenproblem“ mit- telfristig nicht allein lösen können.

Durch Zukauf von Leistungen im Aus- land sorgen sie für Patienten auch in deutschen Krankenhausbetten. Die Schaffung rechtlicher und politischer Grundlagen, welche den Patienten in der EU mehr Mobilität garantieren, werde die europäischen Märkte weiter öffnen. Mit Frankreich und zukünftig auch Tschechien stehen allerdings star- ke Mitbewerber bereit, sodass die Krankenhäuser einige Anstrengungen unternehmen müssen, um ihren Markt- anteil zu erhalten beziehungsweise auszubauen.

Schwächen abstellen!

Nur 16 Prozent der Krankenhäuser be- stätigten, das derzeitige Potenzial be- reits gut beziehungsweise sehr gut zu nutzen. Gerade in der Ansprache der Zielgruppen sind deutliche Schwächen zu erkennen. Eine regionale Profilie- rung, beispielsweise durch die Schaf- fung von spezialisierten Behandlungs- zentren, und die einheitliche Kommuni- kation von relevanten Informationen für interessierte Ausländer fehlen mei- stens. Die Marktauftritte renommierter Kliniken aus den USA, Singapur oder Südafrika zeigen die internationalen Standards auf. Nur wenn es den deut- schen Kliniken gelingt, ein ähnlich gutes Angebot bereitzustellen und nach amerikanischem Vorbild mit eige- nen Behandlungszentren auf Auslands- märkte zu expandieren, werden sie zukünftig eine bedeutendere Rolle im Geschäft mit den ausländischen Patien- ten spielen.

Jens Juszczak Nadine Zangerle

Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg E-Mail: jens.juszczak@fh-bonn-rhein-sieg.de

Medizinische Versorgungszentren

Rechtliche

Rahmenbedingungen

Die medizinischen Versorgungsstrukturen ändern sich immer schneller. Medizinische Versorgungszentren beinhalten für die Ärzte eine Möglichkeit, sich im Wettbewerb zu behaupten.

S

eit dem 1. Januar 2004 können auf Grundlage des Gesetzes zur Modernisierung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GMG) medizi- nische Versorgungszentren errichtet werden, die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmen dürfen. Diese Zentren können auch mit den Kran- kenkassen Direktverträge zur Sicher- stellung der hausarztzentrierten Ver- sorgung schließen, sofern sie die Er- bringung der hausärztlichen Leistungen gewährleisten.

In der Diskussion über eine Reform der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) werden die medizinischen Ver- sorgungszentren seit längerem themati- siert. Befürworter und Gegner liefern sich kontroverse Diskussionen. Paralle- len zu den Polikliniken der ehemaligen DDR werden gezogen, von einer Re- naissance der Polikliniken ist die Rede, wodurch die Diskussion emotionale Züge erhält. Was aber ist ein medizi- nisches Versorgungszentrum (MVZ)?

Welchen rechtlichen Rahmenbedin- gungen unterliegt es?

Medizinische Versorgungszentren sind

„fachübergreifende ärztlich geleitete Einrichtungen, in denen Ärzte, die in das Arztregister (. . .) eingetragen sind, als Angestellte oder Vertragsärzte tätig sind. Die medizinischen Versorgungs- zentren können sich aller zulässigen Or- ganisationsformen bedienen; sie können von den Leistungserbringern, die auf- grund von Zulassung, Ermächtigung oder Vertrag an der medizinischen Ver- sorgung der Versicherten teilnehmen, gegründet werden“ (§ 95 Abs. 1 SGB V).

Als zulässige Rechtsform (das Gesetz spricht von „Organisationsform“) kom- men der Gesetzesbegründung folgend

primär Kapitalgesellschaften (GmbH und Aktiengesellschaften) sowie BGB- Gesellschaften in Betracht. Ob auch die GmbH & Co. KG als „zulässige“ Orga- nisationsform eingestuft werden kann, ist für Freie Berufe umstritten, weil mit ihr in der Vergangenheit gewerbliche Tätigkeit einherging. Das Gesetz und auch die amtliche Begründung klam- mern diese Frage aus. Nach der Han- delsrechtsreform dürfte der Betrieb ei- nes MVZ auch in der Rechtsform einer GmbH & Co. KG zulässig sein, wenn- gleich angesichts möglicher Probleme im Zulassungsverfahren derzeit von dieser Rechtsform eher abgeraten wer- den muss.

Rechtsform

Die Unterschiede zwischen Kapitalge- sellschaft und GmbH & Co. KG liegen im Wesentlichen in den steuerlichen Konsequenzen. Je nach Rahmenbedin- gung kann die eine oder andere Rechts- form steuerlich vorteilhafter sein. Die Wahl der Rechtsform hat darüber hin- aus möglicherweise auch Auswirkun- gen auf die innere Verfassung der Ge- sellschaft, das heißt beispielsweise auf die Rechtsverhältnisse der Gesellschaf- ter untereinander.

Besonders kritisch ist das Verhältnis zwischen Bundes- und Landesrecht.

Während die Versorgungszentren nach dem SGB V in verschiedenen Rechts- formen zulässig sind, regeln die meisten Heilberufsgesetze der Länder, dass die Ausübung ärztlicher Tätigkeit außer- halb von Krankenhäusern an die Nie- derlassung in eigener Praxis gebunden ist. „Heilkunde-GmbHs“ sind hiernach

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