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Archiv "Arbeitsmarkt für Ärzte: Krankenhäuser suchen verstärkt Spezialisten" (09.09.2005)

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A2424 Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 369. September 2005

M

it 2 032 Positionen wur- den im ersten Halbjahr 2005 deutlich mehr Stellen für Fachärzte im Deut- schen Ärzteblatt ausgeschrie- ben als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (plus 14,5 Pro- zent). Dies ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass Akutkrankenhäuser erstmals seit 2002 wieder verstärkt Fachärzte suchen. Sie schrie- ben 1 609 Positionen aus, 188 mehr aus als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres.

Fast 80 Prozent der Aus- schreibungen stammten damit aus Akutkrankenhäusern, die ihre Spitzenposition auf dem ärztlichen Stellenmarkt weiter ausbauten. Dabei verlief die Entwicklung auf den einzel- nen Hierarchiestufen unter- schiedlich. Während die Zahl an Ausschreibungen auf der

„einfachen“ Facharztebene leicht rückläufig war (minus vier Prozent), stieg die Zahl an Chefarztausschreibungen leicht an (plus sieben Prozent).

Aus dem Rahmen fiel die Ent- wicklung auf der Oberarztebe- ne: Hier wurden 28 Prozent mehr Stellenausschreibungen gezählt als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Von der Nachfragebelebung profitierten in erster Linie die Internisten, allerdings nur je- ne, die eine Schwerpunktaner- kennung vorweisen können.

Für diese gab es 281 Stellenan- gebote gegenüber 178 im Vor- jahr. Hier spiegelt sich wider, dass in den Akutkrankenhäu- sern – vor allem bedingt durch die Einführung des DRG-Ab- rechnungssystems – eine neue Spezialisierungsrunde einge- läutet worden ist. Internisti- sche Abteilungen werden ge- teilt, für die verschiedenen Schwerpunkte einzelne De-

partments aufgebaut. Damit steigt die Nachfrage nach Spe- zialisten,die vielfach nur schwer gedeckt werden kann. So ist es für Krankenhäuser recht schwie- rig geworden, die gastroente- rologischen Oberarztpositio- nen zu besetzen.

Eine vergleichbare Entwick- lung ist in der Chirurgie zu be- obachten. Auch hier profitier- ten allein die Fachärzte mit Schwerpunktanerkennung von der Nachfragebelebung. So ist auch die starke Zunahme an Stellenausschreibungen in der Orthopädie zu erklären, die fast ausschließlich auf die ge- stiegene Nachfrage aus den Abteilungen Unfallchirurgie/

Orthopädie zurückzuführen ist.

Ähnlich wie in der Inneren Medizin ist es in chirurgischen Teilbereichen, zum Beispiel in der Viszeralchirurgie, für die Krankenhäuser schwieriger ge- worden, Oberarztpositionen zu besetzen.

Auch die Fachgebiete aus dem Spektrum Psychiatrie/

Neurologie verzeichneten eine steigende Zahl an Ausschrei- bungen, was in diesem Bereich

allerdings nur bedingt mit ei- nem steigenden Bedarf zu tun hat. Vielmehr ist die Zunahme Ausdruck dafür, dass Kran- kenhäuser, aber auch Arbeit- geber im Bereich des öffentli- chen Gesundheitswesens, im- mer größere Probleme haben, ihre Stellen in diesen Fachrich- tungen zu besetzen. Es muss- ten auch Stellen ausgeschrie-

ben werden, für die zu anderen Zeiten genügend Initiativbe- werbungen vorgelegen hätten, oder Stellenanzeigen mussten mehrfach geschaltet werden.

Gegen den Trend wurden in der Anästhesiologie als einzi- ger Fachrichtung deutlich we- niger Stellenangebote gezählt als im Vorjahr (minus 15,7 Pro- zent).Dr. rer. nat. Wolfgang Martin S T A T U S

Die Ankündigung des NRW-Gesundheitsministers Karl Lau- mann, für mindestens zwei Jahre keine Investitionen in Krankenhäusern mehr zu bewilligen und zu finanzieren, ist ein Tritt in die Kniekehlen, mit dem das Gesundheitswesen in NRW empfindlich getroffen wird.Wir werden gegenüber anderen Bundesländern noch weiter zurückfallen. Unsere Kliniken brauchen die Landesmittel, um Gebäude und Geräte zu modernisieren und so wenig-

stens einigermaßen auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Als Opposition hatte die CDU

stets gefordert, den Investitionsstau bei der Klinikfinanzie- rung zu beseitigen. Das Land Bayern wurde damals als gu- tes Beispiel hervorgehoben. Nun also Kommando zurück:

Als Minister will Laumann selbst die einst kritisierte niedri- ge Förderquote der Vorgängerregierung auf null herabsen- ken – und damit die NRW-Krankenhäuser noch weiter hin-

ter die bayrischen Kliniken zurückfallen lassen. Gerade wenn es um Spezialisierungen der Kliniken geht, wenn die Umstellung auf die diagnosebezogenen Fallpauschalen an- steht, wenn sich die Kliniken in einem verschärften Wettbe- werb neu positionieren müssen, um überhaupt bestehen zu können, darf man ihnen die Investitionen nicht streichen.

Aus den laufenden Mitteln für die Behandlungen, die von den Krankenkassen gezahlt werden, kann keine neue EDV aufgebaut wer- den, um für Fallpauschalen, Qualitätssi- cherung und die Krankenversichertenkarte gerüstet zu sein.

Der Beschluss wird zum Ausbluten der Krankenhäuser führen.Auch bei knapper Kassenlage sind die Investitionen unabdingbar. Sonst werden wir in ein paar Jahren herunter- gekommene Krankenhäuser mit großem Aufwand grundle- gend sanieren müssen. Prof. Dr. med. Ingo Flenker

Unabdingbar

S T A N D P U N K T

Die Auswertung der Stellenausschreibungen im Deutschen Ärzteblatt belegt: Internisten mit Schwerpunktanerkennung sind besonders begehrt.

Arbeitsmarkt für Ärzte

Krankenhäuser suchen verstärkt Spezialisten

Stellenausschreibungen für Fachärzte im Deutschen Ärzteblatt

Innere Medizin Chirurgie

Gynäkologie Psychiatrie Anästhesiologie Orthopädie

Pädiatrie Neurologie

Radiologie Kinder- und Jugendpsychiatrie Psychotherapeutische Medizin

1. Halbjahr 2005 1. Halbjahr 2004

510 410 261

241 170 165 163 149 134

159 124 91

115 100 90 72

81 79 48 28

40 30

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