ZUR UMFASSENDEN
THERAPIE DER KORONAREN HERZKRANKHEIT:
ADALAT RETARIVADALAT.
Zusammensetzung:
1 Kapsel Adalar® 5 enthält 5 mg, 1 Kapsel Adalat® enthält 10 mg Nifedlpin. 1 Tablette Adalat"retard enthält 20 mg Niledeln.
Indikationen:
Koronare Herzkrankheit Frühbehandlung und Langzeittherapie der koronaren Herz- krankheit (insbesondere chronische Koro- narinsuffizienz, Angina pectoris, Zustand nach Herzinfarkt]; Koronarspasmen (Prinz- metal-Angina, Ruheangina). Hypertonie: Alle Formen des Hochdrucks.
Kontraindikation:
Gesamte Schwangerschaft Nebenwirkungen:
Begleiterscheinungen treten im allgemei- nen nur vereinzelt und vorzugsweise zu Beginn der Behandlung auf, sie sind zudem meist leichter, vorübergehender Natur. Gele- gentlich kann es zu Kopfdruck, Gesichts- rötung, Wärmegefühl, Hautreaktionen, Schwindel, Übelkeit Beinödemen und Müdigkeit kommen. Wie auch bei anderen gefäßaktiven Substanzen können äußerst selten - unterAdalat ca.15-30 Minuten nach der Einnahme - Schmerzen im Bereich der Brust auftreten. In diesem Fall sollte Adalat abgesetzt werden, sofern ein kausaler Zusammenhang zu vermuten ist Wechselwirkungen:
Adalat kann mit blutdrucksenkenden Mitteln gleichzeitig gegeben werden; bei Kombi- nation mit anderen Antihypertonika ist eine in etwa additive Wirkung zu berücksichti- gen. Die Behandlung mit Herzglykosiden kann während der Anwendung von Nifedipin begonnen und/oder fortgeführt werden. Eine Kombination mit /6-Rezeptoren-Blockern oder einem Saluretikum ist möglich (vgl. Ärz- teprospekt). Bayer Leverkusen Dosierung:
Je nach Schweregrad der Erkrankung und Ansprechbarkeit des Patienten. Die durch- schnittliche Tagesdosis beträgt im allge- meinen 15 - 30 mg Nifedipin (3 x1 bis 3 x 2 Kapseln Adalat 5 bzw. 3 x 1 Kapsel Adalat). In besonderen Fällen Steigerung der Tages- dosis auf 60 mg (3 x 2 Kapseln Adalat).
Bei Koronarspasmen (Prinzmetal-Angina, Ruheangina) Erhöhung der Tagesdosis auf 80 mg bis max. 120 mg (4 x 2 bis 6 x 2 Kap- seln Adalat). Bei Hypertonie Tagesdosen von 3 x 1 bis max 3 x 2 Kapseln Adalat Bei dro- hendem Angina-pectoris-Anfall bzw. akuter Hochdruckkrise zum raschen Wirkungsein- tritt die Adalat-Kapseln vor dem Schlucken zerbeißen. Bei Einzeldosen von 20 mg einen Einnahmeabstand von 2 Std. nicht unter- schreiten. Soll die Retardtablette eingesetzt werden, wird eine Tagesdosis von 2 x 1 Tablette Adalat retard (2 x 20 mg] empfohlen, die in einigen Fällen auf 2 x 40 mg erhöht werden kann. Wenn bei Angina pectoris nach etwa 14tägiger Behandlungszeit kein ausreichender Therapieerfolg eintritt, sollte ein Obergang auf die schnell wirkende Ada- lat-Kapsel (zu 10 mg) erfolgen.
Handelsformen:
Adalat retard: Tabletten zu 20 mg Nifedipin.
Packung mit 30 Tabletten 38,28 DM; Packung mit 50 Tabletten 60,28 DM; Packung mit 100 Tabletten 107,55 DM; Anstaltspackung. Adalat 5: Kapseln zu 5 mg Nifedipin. Packung mit 30 Kapseln 14,88 DM; Packung mit 50 Kapseln 24,46 DM; Packung mit 100 Kapseln 42,37 DM; Anstaltspackung. Adalat: Kapseln zu 10 mg Nifedipin. Packung mit 30 Kapseln 25,88 DM;
Packung mit 50 Kapseln 39,75 DM; Packung mit 100 Kapseln 70,92 DM; Anstaltspackung.
Stand: Juli 1983.
Gott ist groß — Allah ist größer
Nimm das Größte in der Welt:
Allah (u ) akbar = Allah ist größer. Denn akbar ist der dem deutschen Kom- parativ ähnliche Elativ des Arabischen, dem Vergleichsfall der Erhö- hung.Groß dagegen heißt
„kabiir". Dem der arabi- schen Schrift nicht Mäch- tigen selbst fällt der Un- terschied des Wortbildes auf:
Zugegeben: Der Araber mißt seinem Elativ nicht denselben Wert bei, wie wir dem Komparativ.
Dennoch steht er zwi- schen Positiv und Super- lativ. Allerdings kann der Komparativ im Deut-
schen weniger sein als der Positiv: Beispiel: Eine Frau, die „älter" ist, kann jünger sein als eine, die
„alt" ist. Daß der Gott des Isläm (= Hingabe ), Allah genannt, größer ist als al- le anderen Werte, ent- spricht der Mentalität des Gläubigen. Daß dieser, wie in jüngster Zeit viel- fach wieder bewiesen, durch Exekution von Menschen in Allahs Rechtsame eingreift, will nicht zum Bild der Demut passen.
Daß der Ausdruck „Allah ist groß" als Übersetzung von „Allah akbar" heute gang und gäbe geworden ist, mag als Angleichung an die abendländische Vorstellung von der Ab- solutheit der Gottesgröße verstanden werden. Allah akbar ist gewissermaßen ein ekliptischer Gedanke, dem der zweite Teil des Vergleichs fehlt. Viel- leicht ist dies gerade Aus- druck der Dynamik, der die Vorstellung anregt.
Was immer er zum Ver- gleich heranziehen wür- de, Allah ist immer grö- ße r.
Erstaunlich ist, daß selbst Journalisten, die sich län- ger im Orient Moham- meds aufgehalten haben und wohl auch Arabisch sprechen, wie die stu-
dierten Leute Scholl-La- tour und Konzelmann, Al- lah akbar konventionell übersetzen. Damit ver- zichten sie auf eine reli- gionsphilosophische Be- sonderheit. Vielleicht auch will die Gesellschaft es so: Bringt man dieses Problem der Übertra- gung des Vergleichbeg- riffes ins Gespräch, so empören sich zunächst die Leute, die nie dar- über nachgedacht ha- ben. Dann kommen die, welche nur von Begriffen der deutschen Sprache ausgehen. Schließlich ist der Elativ des Arabischen etwas so Fremdartiges, daß man dem Gesprächs- partner mißtraut.
Der Gläubige erkennt, daß er stets nicht so groß sein kann, wie Allah ist. In ihm erkennt er die Ein- heit an, die er leichter versteht als die Kompli- ziertheit der christli- chen Dreieinigkeit. Drei Gleichgroße, die zu dritt größer sein könnten als ein Einziger, nämlich Al- lah, ist für ihn unvorstell- bar. Und übrigens: Allahs Sprache ist Arabisch.
Wer ihn verstehen will, muß seine Sprache spre- chen. Allah akbar!
Dr. med.
Bernhard Knoche, Düsseldorf
1508 (8) Heft 19 vom 11. Mai 1984 81. Jahrgang Ausgabe A
Kein Erbarmen
Dank gebührt dem Verfas- ser ... , der mit scharfem Blick und Verstand, ohne sich von Märchenerzählun- gen, Inszenierungen und Propaganda der jetzigen Machthaber in Iran beein-
flussen zu lassen, seine Er- lebnisse der breiten deut- schen Ärzteschaft zugäng- lich machte. Soviel Leid, wie das iranische Volk un- ter der Herrschaft der Mol- lahs in den vergangenen fünf Jahren erlitten hat, spottet jeder Beschrei- bung. Alle Eroberer, die in
der langjährigen Geschich- te Irans das Land durch- streift oder für längere Zeit beherrschten, waren so sehr von der iranischen Kultur beeindruckt, daß sie sie nicht nur übernahmen, sondern sich bemühten, sie in ihrem Herrschaftsbe- reich zu verbreiten und weiter zu entwickeln. Der Tod Alexanders in Baby- lon, ein Teil des damaligen iranischen Reiches, ge- schah vielleicht nicht durch ein mysteriöses Fie- ber (Malaria!?), wie die meisten Geschichtsfor-
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
BRIEFE AN DIE REDAKTION
„Medizin unter den Mullahs"
Zu der Iran-Reportage von Norbert Jachertz, in den
Heften 3 bis 7/1984. Anlaß war ein internationaler
Medizinkongreß.
Winau Rosenvieler
Tod und Sterben
mit einem Geleitwort von Jörg Zink
Zum augenblicklich breit diskutierten Thema Tod erläutern hier führende Wissenschaftler in ver- ständlicher Weise die meist nicht berücksichtigten Grundlagen. Bekannte Autoren aus den Fach- gebieten der Philosophie, Theologie, Medizin, Biologie und Psychologie beleuchten das Thema aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven:
Der vergangene und gegenwärtige Tod Der bedachte Tod
Der erforschte Tod Der alltägliche Tod Das begleitete Sterben
Das Ziel dieses Buches ist es, die emotionale Betroffenheit mit der notwendigen Information auszustatten.
12 x 18 cm. XVI, 430 Seiten. 1984. Kartoniert
DM 29,80 ISBN 3 11 010001 0w
DEde Cruyter
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Ja, ich (wir) bestelle(n) bei der Deutscher Ärzte-Verlag GmbH, Abt. Versandbuchhandlung, Postfach 40 04 40, 5000 Köln 40
Expl. Winau/Rosemeier, Tod und Sterben, DM 29,80
Vor- und Zuname
Straße, Hausnr. PLZ, Wohnort
scher glauben, sondern durch eine Vergiftung, die seine eigenen Gefolgsleu- te aus Mazedonien und Griechenland aus Gram herbeiführten, als sie sa- hen, daß Alexander so sehr von iranischer Kultur be- geistert wurde, daß er sich nicht nur mit der Tochter des letzten Achämeniden- Herrschers Dareios ver- mählte, sondern auch nicht mehr nach Griechen- land zurückkehren wollte.
Der Islam, vor allem die is- lamische Kultur, hätte eine andere Entwicklung erfah- ren, wenn die Araber nach der Eroberung des Ssassa- niden-Reiches nicht die iranische Staatsstruktur in ihren Machtbereich über- nommen hätten. Sogar die Schreckensherrschaft der Mongolen in Iran war von relativ kurzer Dauer, da der Geist der iranischen Kultur aus diesen wilden Horden sanftmütige und Kultur und Wissenschaft liebende Menschen machen konnte.
Aber was die Griechen, Araber und Mongolen nicht vollbrachten, näm- lich die Vernichtung der iranischen Kultur, haben die Mollahs während ihrer bisherigen Machtaus- übung zustande gebracht.
Fremde waren für die irani- sche Nation wie Fremdkör- per in einem Organismus, die entweder vernichtet, abgestoßen oder resor- biert und assimiliert wur- den. Aber die Mollahs sind selbst Iraner und werden im iranischen Organismus nicht als Antikörper be- trachtet, um gegen sie An- tigene zu bilden! Die Mol- lahs haben als erstes die Kunst und Musik abge- schafft (damit ist natürlich nicht Marsch- und Trauer- musik, die sie für ihre Pro- paganda brauchen kön- nen, gemeint). Dann haben sie damit angefangen, die Literatur und Geschichte (vor allem in den Schulen) zu ändern und zu verfäl- schen. Dichter, Schriftstel- ler und andere Intellektuel- le wurden entweder er- mordet, mundtot gemacht
oder aus dem Land vertrie- ben. Universitäten wurden geschlossen, Zeitungen und Verlage konfisziert oder verboten, Menschen- und vor allem Frauenrech- te mit Füßen getreten, poli- tisch und religiös Anders- denkende getötet oder in Gefängnisse gesteckt.
Durch den Krieg mit Irak wurde die gesamte Indu- strie im Südwesten des Landes in Schutt und Asche gelegt. Durch die- sen schmutzigen Krieg sind Hunderttausende ge- tötet und Millionen aus ih- ren Städten (zum Beispiel Abadan und Khorram- shahr) vertrieben worden.
Sogar dieser Islam, den die Mollahs propagieren und nach ihrem Gutdünken in- terpretieren, wird von den meisten islamischen Län- dern verabscheut und nicht als wahre Religion betrachtet. Die Mollahs machen von dem Begriff
„Ketman oder Taghije"
(der Gläubige braucht nie- mals seine wahre Meinung zu äußern), den es nur bei den Schiiten gibt, einen so regen Gebrauch, daß kein Mensch mehr weiß, ob sie überhaupt noch etwas sa- gen, das mit ihren Taten in Einklang steht!! Wenn man die Sündenregister der Mollahs aufzählen wollte, dann würde es wahr- scheinlich genau so dick wie das heilige Buch Koran werden. Aber am schlimm- sten ist ihre brutale Unter- drückung der Meinungs- freiheit in Iran, so daß prak- tisch aus dem Land ein großes Gefängnis mit 35 Millionen Gefangenen ge- macht wurde. In ihrer Rechtsprechung fehlt das Wort „Erbarmen", ob- gleich jede Sure des Ko- rans damit beginnt. In Iran gibt es zur Zeit nur eine Li- nie, und das ist die Linie des Imams. Genau wie die Linie des großen Bruders in Orwells Buch 1984.
Dr. med. Behrouz Nadimi Sarresdorfer Straße 2 5530 Gerolstein
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„Medizin unter den Mullahs"
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