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Archiv "Molekulare Bildgebung: Wenn Früherkennung ihren Namen verdient" (21.09.2007)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 38⏐⏐21. September 2007 A2605

T E C H N I K

Z

u den großen Gesundheits- problemen unserer Zeit ge- hören kardiovaskuläre Erkrankun- gen, Diabetes, maligne Tumoren und neurodegenerative Erkrankun- gen. „Nach unserem alten Modell behandeln wir diese Leiden meist erst in der Spätphase. Die molekula- re Bildgebung wird in Zukunft mehr und mehr zur Früherkennung beim noch asymptomatischen Patienten beitragen“, wie Dr. Jean-Luc Van- derheyden (GE Healthcare) bei ei- nem Pressegespräch in München ausführte.

Nicht nur in der Frühdiagnose und exakten Lokalisierung von Krankheitsprozessen und frühzeiti- gen Identifizierung von Risikopati- enten, sondern auch in der Auswahl geeigneter Medikamente und im

Monitoring therapeutischer Effekte wird die molekulare Diagnostik ei- ne Rolle spielen. Schließlich wird die molekulare Medizin die Basis für die Entwicklung weiterer zielge- richteter Therapien sein, wie sie be- reits in einigen Bereichen Einzug in den klinischen Alltag gehalten ha- ben. „Wir bewegen uns damit im- mer weiter weg von toxischen The- rapieformen, die mehr als die er- krankten Moleküle oder Strukturen angreifen“, sagte Vanderheyden.

Beispielhaft nannte Vanderhey- den einige Entwicklungen der mole- kularen Bildgebung, die heute be- reits abgeschlossen sind und in die Praxis Eingang gefunden haben beziehungsweise finden werden.

Dazu zählt Pittsburgh-Compound-B (PiB), ein PET-Tracer, der sich an

Amyloid im Gehirn bindet und da- mit Patienten mit drohender Alz- heimer-Demenz bereits im Stadium eines leichten kognitiven Defizits identifizieren kann. Jährlich ent- wickeln zehn bis 15 Prozent dieser Patienten eine manifeste Demenz (Abbildung). Die Möglichkeit der Früherkennung wird jedoch erst dann wirklich nützlich sein, wenn es therapeutisch möglich ist, die Pro- gression zur manifesten Demenz aufzuhalten. Auch auf diesem Gebiet läuft die Forschung auf Hochtouren.

In ähnlicher Weise trifft dies für DATScan zu, einen Biomarker, der ein dopaminerges Defizit weit vor den ersten motorischen Symptomen eines Morbus Parkinson aufdeckt.

Die Anwendung geht Hand in Hand mit der Erforschung neuroprotekti- ver Eigenschaften vorhandener und künftiger Parkinsonmedikamente.

Kurz vor der Zulassung befindet sich mit AdreviewTMein Biomar- ker für die sympathische Innervati- on des Herzens. In einem etwas früheren Stadium der Entwicklung ist der Angiogenesemarker GE- 135, mit dem sich zusätzliche Er- kenntnisse zur Aggressivität mali- gner Tumoren, insbesondere von Brustkrebs gewinnen lassen. FDG- Glucose kann als PET- oder CT- Marker den Metabolismus maligner Tumoren, zum Beispiel von Non- Hodgkin-Lymphomen, anzeigen und ermöglicht es, die Remissionschan- cen vor einer Therapie besser abzu-

schätzen. I

Dr. med. Angelika Bischoff

MOLEKULARE BILDGEBUNG

Wenn Früherkennung ihren Namen verdient

Jeder zweite Bundesbürger benötigt früher oder später eine Brille. Ursa- che von Fehlsichtigkeit sind neben Fehlbildungen des Augapfels oft auch Abweichungen in Augenlinse und Hornhaut. Diese verhindern eine optimale Fokussierung der Licht- strahlen auf der Netzhaut und führen zu unscharfen Bildern. Mit einem Standard-Brillenglas lassen sich die- se Fehlbildungen in der Regel nicht

korrigieren. Das Kompetenzzentrum OphthalmoInnovation Thüringen, Je- na (www.ophthalmoinnovation.de), arbeitet deshalb an der Entwicklung einer Methode, mit der sich die Kor- rektur der Sehschärfe bereits vor der Fertigung einer Sehhilfe simulieren lässt. Zentraler Bestandteil des Dia- gnoseverfahrens ist ein sogenannter adaptiver Spiegel, der in die zur Be- stimmung der Sehschärfe verwende-

ten Messgeräte integriert werden kann und Unregelmäßigkeiten in Augenlinse und Hornhaut bereits während der Untersuchung aus- gleicht. Der Arzt und der Patient wis- sen sofort, ob eine Einstellung die Sehschärfe verbessert, und Unregel- mäßigkeiten können bei der Herstel- lung der Brillen von vornherein berücksichtigt werden. Nicht nur die Sehschärfe, sondern auch das subjek- tive Sehempfinden lässt sich dadurch deutlich verbessern. Das Verfahren führt zu besserer Nachtsicht und ge- ringerer Blendempfindlichkeit. EB

FEHLSICHTIGKEIT

Diagnostik mit adaptivem Spiegel

PET-Bildermit dem Pittsburgh- Compound-B-Trac- er zur Frühdiagnose von Alzheimer- Demenz. Die Dar- stellungen zeigen von links nach rechts: einen nor- malen Befund, in der Mitte drei Befunde mit kogni- tiven Auffälligkeiten (mild cognitive im- pairment, MCI) und rechts eine leichte Alzheimer-Demenz.

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