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Archiv "USA: Honorarvergleich" (25.01.2008)

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A164 Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 425. Januar 2008

B R I E F E

finanzielle Ausstattung des Gesund- heitswesens festlegen wird, hätte es in der Hand, je nach Kassenlage und politischer Zielsetzung den Umfang der medizinischen Versorgung zu be- stimmen.

Die Beratungen und Entscheidun- gen, die zu Priorisierungen führten, würden sehr viel Arbeitskraft erfor- dern, die auf anderen Gebieten wohl besser eingesetzt wäre. Eine Zunah- me der Bürokratie und eine weitere Einengung der ärztlichen Berufsfrei- heit wären außerdem die Folgen.

Ich plädiere für eine Rückkehr zur Finanzierung aller medizinisch not- wendigen und wirtschaftlichen Maß- nahmen der medizinischen Versor- gung durch die GKV bei Finanzie- rung des Systems durch einkom- mensabhängige Beiträge; eine ange- messene und sozial verträgliche Ei- genbeteiligung der Versicherten ist sinnvoll . . . Wichtig wäre es sicher- zustellen, dass die Beiträge nicht für sachfremde Ausgaben missbraucht würden (Verschiebebahnhöfe, Teile der Reproduktionsmedizin, Abtrei- bungen). Dennoch würden die Bei- tragssätze vermutlich steigen; dies könnte sozial verträglich gestaltet werden, indem eine Progression ein- geführt würde, ähnlich wie bei der Einkommensteuer . . .

Dr. med. Winfrid Gieselmann,Danziger Straße 59, 75417 Mühlacker

USA

Auf Termine für Rou- tineuntersuchungen müssen Patienten länger warten als auf eine Botox-Sprit- ze (DÄ 41/2007:

„Botox statt Krebs- vorsorge“ von Dr. med. Vera Zylka-Men- horn).

Honorarvergleich

Nackte Zahlen haben den Charme unbestechlicher Objektivität. Ein amerikanischer Hautarzt erhält für die Begutachtung eines Muttermals zwischen 50 und 75 US-Dollar und empfindet diesen Betrag als zu nied- rig. Ich erhalte als Hautarzt für die dermatologische Komplettversor- gung eines Patienten über drei Mo-

nate von der KV Hessen 17 Euro.

Kommentar überflüssig.

Wolfgang Küster,Darmstädter Straße 1, 64354 Reinheim/Odenwald

MICHAEL MOORE

Die Bedeutung des Films über das US- amerikanische Ge- sundheitssystem aus europäischer Sicht (DÄ 41/2007:

„Michael Moores ,SiCKO‘: Das kubanische Vorbild“ von Prof. Dr. Wolfgang Greiner).

Kein Vorbild

. . . Europäer betrachten das Ausmaß des US-amerikanischen freien Ge- sundheitsmarkts mit berechtigter Sorge. Insoweit kann man den Schlussbemerkungen von Herrn Prof. Greiner „Vor diesem Hinter- grund können letztlich weder das US-amerikanische noch das kubani- sche Gesundheitssystem für andere Länder ein Vorbild sein“ nur zustim- men. Im Gegensatz zu den zahlrei- chen Publikationen im „New Eng- land Journal of Medicine“, erweckt der Autor aber den Eindruck, als ob der Film „SiCKO“ nicht den Nerv der Amerikaner träfe. Trotz unzähli- ger gesetzgeberischer Eingriffe in das US-amerikanische Gesundheits- wesen, Notprogrammen, um wenigs- tens Kindern aus sozial schwächeren Schichten einen halbwegs ausreichen- den Krankenversicherungsschutz zu gewähren, stetig zunehmenden Belas- tungen der Unternehmen, die sie in ihrem wirtschaftlichen Überleben bedrohen, Aufstellen von League Ta- bles: Es ist nicht gelungen, eine einer modernen Industriegesellschaft ent- sprechende Gesundheitsversorgung zu schaffen. Deshalb sind Publikatio- nen wie „Managed Care has failed to manage care“ und Filme wie

„SiCKO“ trotz ihres populistischen Ansatzes wichtig. Deshalb, und nur deshalb werden nun in Kalifornien, wie bereits in Massachusetts, neue soziale Gesundheitssysteme geschaf- fen und wird die Gesundheitspolitik ein bestimmendes Thema des nächs- ten US-amerikanischen Wahlkampfs werden. Verklärende Blicke auf die

amerikanische Innovationskraft, DMP-Programme und Managed-Care- Organisationen sind daher unnötig und fehlgeleitet . . . Ja, wir brauchen einen Wandel unseres Gesundheits- wesens mit mehr persönlicher Ver- antwortung und Wettbewerb, aber die USA sind dafür wahrlich kein Vorbild. Wer das noch nicht weiß, sollte diesen Film unbedingt sehen.

Dr. med. Andreas Fiehn MBA, DGK Diakonie Gesundheitszentrum Kassel, Goethestraße 85, 34119 Kassel

GESUNDHEITSSIEGEL

Die Einführung eines Deutschen Gesund- heitssiegels ist ge- plant (DÄ 42/2007:

„Projekt ,Ambulante Qualitätsindikato- ren‘: Das Geld soll der Qualität folgen“ von Sabine Rieser).

Qualitätsverlust absehbar

Es ist wieder einmal bemerkenswert, wie die KV-Chefs in vorauseilendem Gehorsam der Politik zuarbeiten – gegen die sie finanzierenden Ärz- te . . . In naher Zukunft werden we- gen ausbleibender nachrückender junger Ärzte die verbleibenden Kol- legen in Arbeit ersticken. Sie werden nicht mehr in der Lage sein, medizi- nische Qualitätsarbeit zu leisten.

Nach dem Willen von Herrn Köhler werden diese Kollegen dann schlech- ter bezahlt. Bravo! Er wird sicher schon Vorstellungen haben, wie das den überforderten Hausärzten und Ärzten anderer Fachrichtungen ohne Nachwuchs entzogene Honorar um- geschichtet werden kann . . . Staatlich verordnete Rationierung (Arzneimit- telbudget, Heilmittelbudget), staat- lich verordneter Entzug ärztlicher Ar- beitszeit durch zunehmende Bürokra- tisierung und Produktion von Daten- müll (DMP, „Qualitätssicherung“), staatlich verordneter Entzug von Fi- nanzmitteln aus der GKV und das ta- tenlose Zusehen beim Ausbluten der hausärztlichen Versorgung fernab der Ballungszentren führen zwangsläufig zu einem Qualitätsverlust . . .

Dr. med. Albrecht Wernitzsch,Bahnhofsplatz 1, 18233 Neubukow

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