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Archiv "UAW-Datenbank: Differenzierte Anwendungsempfehlung" (28.01.2005)

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COX-2-Hemmer bei Ver- schiebung des Prostacyclin- Thromboxan-Gleichgewichts kardiovaskuläre Nebenwir- kungen hervorrufen. Nach der Marktrücknahme von Vi- oxx versucht allerdings jetzt die Pharmaindustrie mit ho- hem Werbeaufwand zu ver- mitteln, dass kardiovaskuläre Nebenwirkungen kein Klas- seneffekt der COX-2-Hem- mer sind und die allseits be- kannten Präparate keine Ge- fährdung in diesem Sinne darstellen. Selbst die gebeu- telte Firma MSD hat keine Bedenken, als Nachfolger von Vioxx den selektiven COX-2-Hemmer Arcoxia als Alternative zu Vioxx zu präsentieren . . .

Dr. med. Wolfgang Abenhardt, Münchner Onkologische Praxis im Elisenhof, Prielmayerstraße 1, 80335 München

Differenzierte

Anwendungsempfehlung

Mit Interesse habe ich die Mitteilung der Arzneimittel- kommission der deutschen Ärzteschaft gelesen. Als kli- nisch tätiger Anästhesist und Schmerztherapeut stimme ich Ihnen zu, dass die Indika- tion dieser neuen Substanz- klasse kritisch und differen- ziert, insbesondere hinsicht- lich der Anwendungsdauer und unter Berücksichtigung der Komorbidität des Patien- ten (kardiovaskulären, ga- strointestinalen, renal) zu er- folgen hat. Zu dieser Aussage besteht weitgehender Kon- sens, obwohl der „Klassenef- fekt“ der Coxibe derzeit noch kontrovers diskutiert wird. Der Aussage, dass die

„Anwendung von Coxiben vor oder unmittelbar nach chirurgischen Eingriffen un- terbleiben sollte“, möchte ich dagegen widersprechen. Für die perioperative Akut- Schmerztherapie ist die gute Wirksamkeit der Nicht- Opiatanalgetika (NOA) gut belegt und wird von anästhe- siologischen und operativen Fachgesellschaften empfoh- len. Durch die Verminderung opiatbedingter Nebenwir-

kungen (Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen, gastrointesti- nale Motilitätsstörungen) stellen die NOA neben den Regionalanästhesieverfahren eine wesentliche Säule im Akut-Schmerztherapiekon- zept der „Fast-Track-Chirur- gie“ dar. Von den NOA wird

in der perioperativen Akut- Schmerzbehandlung die An- wendung von Paracetamol, Metamizol, NSAR und in neuerer Zeit auch von COX- 2-Hemmern (u. a. bis zum 30. 9. 2004 Rofecoxib) wis- senschaftlich und klinisch propagiert. Keines der aufge-

führten NOA kann dabei als

„ideale Substanz“ bezeichnet werden. Paracetamol ist zwar gut verträglich, weist aller- dings eine vergleichsweise geringe analgetische Potenz auf. Metamizol und NSAR sind analgetisch besser wirk- sam, können aber schwerwie-

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gende Nebenwirkungen (Me- tamizol: Agranulozytose;

NSAR: verstärkte Blutungs- neigung, akutes Nierenversa- gen, gastrointestinale Schleim- hautschädigungen) auslösen.

Unter Berücksichtigung der Kontraindikationen und bei Begrenzung der Anwendungs-

dauer (weniger als fünf Tage) lässt sich die Häufigkeit der NSAR-bedingten Nebenwir- kungen vermindern. COX-2- Hemmer (z. B. Valdecoxib, Parecoxib) haben eine mit den NSAR vergleichbare analgetische Potenz, ohne die Blutungsneigung zu steigern.

Damit ergibt sich ein Vorteil dieser Substanzgruppe bei schmerzhaften Operationen mit großen und/oder schlecht stillbaren Wundflächen (z. B.

Tonsillektomie, Neurochirur- gie) und bei der Anwendung rückenmarksnaher Analgesie- verfahren. Die rationale Ent-

scheidung für oder gegen ei- nes der aufgeführten NOA einschließlich der Coxibe ist somit komplex. Operation (Schmerzhaftigkeit, Blutungs- neigung), Anästhesieverfah- ren (rückenmarksnahes Anal- gesieverfahren), Komorbidität (siehe oben) und natürlich das subjektive Schmerzerleben des Patienten müssen berück- sichtigt werden.

Um Patienten mit perioperati- ven Schmerzen, die bisher von einer Behandlung mit Coxi- ben profitiert haben, auch wei- terhin mit dieser Substanz- klasse behandeln zu können, möchte ich für eine differen- zierte Anwendungsempfeh- lung plädieren.

Literatur bei dem Verfasser Dr. Harald Schottke-Hennings, Klinik für Anästhesiologie, Schmerztherapie und Notfallmedizin, Marienkrankenhaus, Alfredstraße 9, 22087 Hamburg

Medizinstudium

Zu dem Kommentar „Chemie unver- zichtbar“ von Dr. rer. nat. Gisela Boeck in Heft 44/2004:

Vorbildung damals besser

Mit großem Interesse habe ich den o. g. Artikel gelesen. Der Mangel an eventuellen Kennt- nissen auf dem Gebiet der Chemie liegt doch nicht an den Studenten, sondern am Schul- system in der Bundesrepublik und den Ländern. Das hat doch auch eindeutig die PISA- Studie bestätigt. Ich habe 1949 in der DDR mein Abitur ab- gelegt, und es war für alle Schüler von Oberschulen oder Gymnasien eine Selbstver- ständlichkeit, auch die natur- wissenschaftlichen Fächer bis zur Abiturreife gelehrt zu be- kommen. Für mich als Schüler, der in der naturwissenschaftli- chen Abteilung unterrichtet wurde, war es dann eine Leich- tigkeit, den Vorlesungen und Praktika in Chemie zu folgen.

Ich halte es für nicht gut, wenn die jetzigen Schüler Fächer abwählen können, nur um vielleicht bessere Abitur-

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