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Archiv "Mitteilungen: „Aus der UAW-Datenbank“" (02.04.2004)

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Zu den Aufgaben der Arzneimittel- kommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ, www.akdae.de) gehören die Er- fassung, Dokumentation und Bewertung von unerwünschten Arzneimittelwirkun- gen (UAW). Die AkdÄ möchte Sie regel- mäßig über aktuelle Themen aus der Ar- beit ihres UAW-Ausschusses informieren und hofft, Ihnen damit wertvolle Hinwei- se für den Praxisalltag geben zu können.

Bei Ezetimib (Ezetrol®) handelt es sich um einen Hemmstoff der Choleste- rin-Resorption. Es ist zugelassen als Mo- notherapie zusätzlich zu einer lipidsen- kenden Diät bei der primären Hypercho- lesterinämie und der homozygoten Sito- sterinämie. Für die Therapie der monozy- goten familiären Hypercholesterinämie muss Ezetimib mit einem Cholesterin- Synthese-Hemmer (HMG-CoA-Reduc- tase-Hemmer, „Statin“) kombiniert wer- den. Eine Senkung der Cholesterin-Se- rumkonzentration durch Ezetimib zeigte sich in mehreren Studien (z. B. 1–4). Da- gegen liegen Daten zur Beeinflussung der Atherosklerose-Progression sowie klinisch relevanter Zielparameter wie Morbidität und Mortalität nicht vor.

Der Sicherheit der Therapie mit Ezeti- mib kommt vor diesem Hintergrund ho- he Bedeutung zu. Im Rahmen der UAW- Spontanerfassung (auch von Verdachts- fällen) liegen der AkdÄ derzeit 15 Be- richte, die sich auf eine Myopathie unter Ezetimib beziehen, vor. In fünf Fällen wurde nur eine „Myalgie“ genannt, in vier Fällen eine CK-Erhöhung und in sechs weiteren Fällen CK-Erhöhung plus Myalgie und/oder Myopathie. In den mei- sten Fällen (zehn von 15) wurde gleich- zeitig mit einem Statin behandelt. Dabei war von einzelnen Patienten eine Sta- tintherapie ohne Ezetimib zuvor bzw.

nach dem Absetzen gut vertragen wor- den. Klinische Symptome bzw. CK-Er- höhungen traten oft erst nach einigen Wochen der Ezetimib-Behandlung auf.

Außerdem gingen 15 Meldungen über Leberreaktionen ein. In fünf Fällen wur- de eine „Hepatitis“ genannt, bei den an-

deren wurde über einen Anstieg der Gamma-GT- bzw.Transaminasen-Serum- aktivität berichtet. Bei drei dieser 15 Pati- enten wurde auch eine CK-Erhöhung bzw. Myalgie beobachtet. Diese drei Fälle sind in den oben genannten 15 Fällen von

„Myopathie“ enthalten.

Ezetimib wurde in allen Fällen abge- setzt. Bleibende Folgen wurden bislang nicht bekannt.

Eine signifikant erhöhte Häufigkeit der genannten UAW im Vergleich zu Sta- tin allein bzw. Placebo war in den Studien mit Ezetimib (z. B. 1–5) nicht aufgefallen.

Allerdings waren diese Sicherheitspara- meter nicht die primären Zielgrößen. Bei Kombinationstherapie mit Statinen wur- den freilich Tramsaminasenanstiege vier- mal häufiger als unter Statinen allein be- obachtet (6). In der Fachinformation wird auf Leberschäden, Myopathien und Trans-

aminasenanstiege nicht eindeutig hinge- wiesen.

Bitte teilen Sie der AkdÄ alle beob- achteten Nebenwirkungen (auch Ver- dachtsfälle) mit. Sie können dafür den in regelmäßigen Abständen im Deutschen Ärzteblatt auf der vorletzten Umschlag- seite abgedruckten Berichtsbogen ver- wenden oder diesen aus der AkdÄ-Inter- netpräsenz www.akdae.de abrufen.

Literatur

1. Ballantyne CM et al.: Effect of ezetimibe coadministered with atorvastatin in 628 patients with primary hyper- cholesterolemia. Circulation 2003; 107: 2409–2415.

2. Davidson MH et al.: Ezetimibe coadministered with simvastatin in patients with primary hypercholesterol- emia. J Am Coll Cardiol 2002; 40: 2125–2134.

3. Sudhop T et al.: Inhibition of intestinal cholesterol ab- sorption by ezetimibe in humans. Circulation 2002;

106: 1943–1948.

4. Gagné C et al.: Efficacy and safety of ezetimibe coad- ministered with atorvastatin or simvastatin in patients with homozygous familial hypercholesterolemia. Cir- culation 2002; 105: 2469–2475.

5. Kosoglu T et al.: Pharmacodynamic interaction be- tween the new selective cholesterol absorption inhi- bitor ezetimibe and simvastatin. Br J Clin Pharmacol 2002; 54: 309–319.

6. Fricke U, Schwabe U: Neue Arzneimittel. In: Schwabe U, Paffrath D (Hrsg.): Arzneiverordnungs-Report 2003.

Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York: 24–87.

Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Aachener Straße 233–237, 50931 Köln, Telefon: 02 21/40 04-5 28, Fax:

02 21/40 04-5 39, E-Mail: info@akdae.de,

Internet: www.akdae.de

B E K A N N T G A B E N D E R H E R A U S G E B E R

Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 142. April 2004 AA959

B U N D E S Ä R Z T E K A M M E R

Mitteilungen

Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft

„Aus der UAW-Datenbank“

Myopathien bzw. Leberreaktionen unter Ezetimib (Ezetrol

®

)

„10. Genotypische HIV-Resistenztestung Genotypische HIV-Resistenztestung bei HIV-Infizierten, wenn unter einer ausrei-

chend langen und zuverlässigen Einnah- me einer antiretroviralen Medikamen- tenkombination entsprechend dem The- rapiestandard aktueller Behandlungsleit- K A S S E N Ä R Z T L I C H E B U N D E S V E R E I N I G U N G

Bekanntmachungen

Änderung der Richtlinien

über die Bewertung ärztlicher Untersuchungs- und Behandlungsmethoden gemäß § 135 Abs. 1 SGB V

(BUB-Richtlinien)

vom 1. Dezember 2003

Der Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen hat in seiner

Sitzung am 1. Dezember 2003 beschlossen, die Anlage A der BUB-

Richtlinien in der Fassung vom 1. Dezember 2003 (BAnz. 2004) wie

folgt zu ergänzen:

(2)

linien (mit einer Kombination aus drei antiretroviralen Medikamenten aus min- destens zwei unterschiedlichen Substanz- klassen, in der Regel einschließlich eines Protease-Hemmers oder eines Nicht-Nu- kleosidalen Reverse Transkriptase-Hem- mers)

– jeweils durch eine Kontrollmessung der Viruslast bestätigt –

a) die Viruslast innerhalb von vier bis sechs Monaten nicht unter die Nachweis- grenze zu senken ist

oder

b) ein erneuter, klinisch relevanter An- stieg der Viruslast auf mindestens das Dreifache des niedrigsten, unter der The- rapie erreichten Viruslast-Niveaus festge- stellt wurde

oder

c) ein Abfall der Viruslast bei zuvor klinisch relevant erhöhtem Viruslast-Ni- veau um weniger als 90 Prozent des Aus- gangswertes nach acht Wochen festge- stellt wurde

und

d) deshalb eine Therapieumstellung notwendig wird und beabsichtigt ist.

Es können nur solche genotypischen HIV-Resistenztests zur Anwendung kommen, durch welche die relevanten Genomabschnitte, die für die Reverse Transkriptase und die Protease kodieren, gemäß aktueller Standards hinreichend genau und reproduzierbar sequenziert werden. Die Interpretation der Tester- gebnisse und gegebenenfalls die weitere Therapieplanung sollen unter Einbezie- hung eines in der HIV-Behandlung erfah- renen Arztes vorgenommen werden.

Eine labortechnische Voraussetzung für die Durchführung und Aussagefähig- keit einer HIV-Resistenztestung ist der- zeit eine aktuelle Viruslast von circa 1 000 Kopien/ml.“

Die vorstehende Änderung der Anla- ge A der BUB-Richtlinien tritt am Tage nach der Bekanntmachung im Bundesan- zeiger in Kraft.

Köln, den 1. 12. 2003

Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen

Der Vorsitzende J u n g

Erläuterung der KBV: Der vorstehende Beschluss des Bundesausschusses ist am 23. März 2004 im Bundesanzeiger veröf- fentlicht und damit am Folgetag in Kraft

gesetzt worden.

B E K A N N T G A B E N D E R H E R A U S G E B E R

A

A960 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 142. April 2004

Symposium

Gewebeverwendung und Transplantationsmedizin

– Bestandsaufnahme und Perspektiven –

veranstaltet vom Wissenschaftlichen Beirat und der Ständigen Kommission Organtransplantation der Bundesärztekammer

am 26. und 27. April 2004 in Berlin

Montag, Begrüßung durch den Gastgeber (Prof. Dr. R. Hetzer, Berlin) 26. April, Eröffnung durch den Präsidenten der Bundesärztekammer ab 10 Uhr, (Prof. Dr. Dr. J.-D. Hoppe, Köln)

ganztags: Einführung in das Thema aus medizinischer und rechtlicher Sicht (Prof. Dr. Dr. P. C. Scriba/Prof. Dr. Dr. H.-L. Schreiber) Rahmenbedingungen der Gewebegewinnung und -verwendung: Die Richtlinie der Europäischen Union zu Qualität und Sicherheit von Zellen und Geweben – Ihre Ent- stehung und ihre Bedeutung für die Transplantationsmedizin in Deutschland (Dr. P.

Liese MdEP, Brüssel/Meschede) Das künftige deutsche Recht, insbesondere die Umsetzung der EU-Richtlinie „Zellen und Gewebe“ (MinDir Prof. Dr. S. Winter, BMGS Bonn/Berlin)

Praxis und Perspektiven der Gewebegewinnung und -verwendung (Moderation: Prof.

Dr. Dr. P. C. Scriba/Prof. Dr. Dr. H.-L. Schreiber) Hornhaut-Transplantation (Prof.

Dr. G. Duncker, Halle) Transplantation von Knochen und Knorpel (Prof. Dr. B. D.

Katthagen, Dortmund) Leber-, Haut- und Endothelzellen in der medizinischen An- wendung (Prof. Dr. P. Neuhaus, Berlin) Herzklappen- und Gefäßersatz (Prof. Dr. R.

Hetzer, Berlin) Kommentar – Anforderungen an das künftige Recht (Prof. Dr. H.

Lilie, Halle) Zell-Implantation zur Parkinson-Therapie (Prof. Dr.V.Tronnier, Hei- delberg ) Zelltherapie am Beispiel der Leber (Prof. Dr. M. Manns, Hannover) In- sel-Transplantation (Prof. Dr. R. G. Bretzel, Gießen) Verwendung von Stammzellen (Prof. Dr. U. Martin, Hannover) Statement zur Einordnung hämatopoetischer Stammzellen (Prof.Dr.G.Ehninger,Dresden) Kommentar – Anforderungen an das künftige Recht (Prof. Dr. W. Heun, Göttingen) Gewebeverwendung zu wissen- schaftlichen Zwecken in der Pathologie (Prof.Dr.H.Höfler,München) Nutzbarkeit von Biobanken für die Gewebegewinnung und -verwendung (Dr. W. Rüdinger, Mannheim)

Dienstag, Ethische und rechtliche Fragen der Gewebegewinnung und 27. April, -verwendung: Gegenwärtige und zukünftige Rahmenbedin- 9 bis 13 Uhr: gungen nach deutschem Recht – AMG, MPG, StZG, TPG, Ärzt- liches Berufsrecht (Prof. Dr. J. Taupitz, Mannheim) Ethische Anforderungen an die Gewebespende und -verteilung (Frau Prof.Dr.B.Schöne-Sei- fert, Münster) Formen der Einwilligung zur Verwendung von menschlichen Ge- weben und Zellen in der medizinischen Forschung (Prof. Dr. Dr. U. Wiesing, Tübin- gen) Gemeinwohlorientierung der Gewebespende – Unentgeltlichkeit und bene- fit sharing (Frau Dr. I. Schneider, Hamburg) Abgrenzung Transplantation vs. Ge- webeübertragung – notwendige Rechtsänderungen? (Frau U. Riedel, Mitglied der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages, Berlin) Institutionelle Fragen aus Sicht der Stiftung Eurotransplant (Dr. B. Cohen, Leiden/NL) Perspektiven der Gewebegewinnung und -verwendung in Deutschland (Prof. Dr. M. Molzahn, Neu- Isenburg) Schlussworte (Prof. Dr. Dr. H.-L. Schreiber/Prof. Dr. Dr. P. C. Scriba) Eine Teilnahme ist nur nach Voranmeldung bis zum 15. April und im Rahmen ver- fügbarer Plätze möglich.

Tagungsort: Deutsches Herzzentrum Berlin,Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin, Korrespondenz und Veranstaltungsprogramm: Bundesärztekammer, Dezernat VI, Herbert-Lewin-Straße 1, 50931 Köln, Telefon: 02 21/40 04-4 61, Fax: 02 21/40 04- 3 86, E-Mail: dezernat6@baek.de, Internet: www.bundesaerztekammer.de

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