• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Koalition gegen den Schmerz: Kritik an Austauschpflicht" (04.06.2010)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Koalition gegen den Schmerz: Kritik an Austauschpflicht" (04.06.2010)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A 1092 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 107

|

Heft 22

|

4. Juni 2010 Die Kassenärztlichen Vereinigun-

gen (KVen) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) wollen im Rahmen ihrer KV-Online-Initi- ative den niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten verschiede- ne Möglichkeiten zur Verfügung stellen, sicher online zu gehen.

„Unser Ziel ist es, dass unsere Mit- glieder Anwendungen wie die On- line-Abrechnung und andere Mehr- wertdienste nutzen können. Die KVen und die KBV bieten dazu ei- ne spezielle und sichere Infrastruk- tur“, erklärte KBV-Vorstand Dr.

med. Carl-Heinz Müller. Die Ärzte könnten unter mehreren qualitativ KV-ONLINE-INITIATIVE

Auf sicheren Wegen ins Internet

hochwertigen und sicheren Anbin- dungsvarianten wählen.

Ein gutes Beispiel sei das On- line-Angebot „KV-Ident“ der KV Bayerns, das den European Identity Award erhalten habe, sagte Müller.

Dabei handelt es sich um ein Au- thentifizierungsverfahren, das dem PIN-/TAN-Verfahren beim Online- Banking ähnelt und auf einer dop- pelten Identitätsprüfung des An- wenders beruht. Jeder Teilnehmer erhält eine Karte, mit der er sich neben seiner persönlichen Benutz- erkennung beim Einloggen in ein Online-Portal identifizieren muss.

Eine andere Variante ist das KV- Safenet, ein Hardware-VPN (virtu- elles privates Netzwerk), bei dem ein von der KBV zertifizierter Pro- vider der Praxis die Hardware zur Verfügung stellt und für die Sicher- heit verantwortlich zeichnet. Mög- lich ist auch ein Software-VPN, bei dem sich der Arzt über eine speziel- le Software in das KV-Netz einlog- gen kann. Im Gegensatz zum KV- Safenet muss der Arzt beim Soft- ware-VPN und beim KV-Ident al- lerdings selbst für die Sicherheit seines Rechners sorgen. KBr

Die sechs zur „Koalition gegen den Schmerz“ gehörenden Fachverbän- de und Patientenorganisationen for- dern, die Austauschpflicht von Opioiden abzuschaffen, die der Be- täubungsmittel-Verschreibungsver- ordnung unterliegen. Seit 2008 müs- sen auch stark wirksame Opioide der WHO-Stufe III gegen ein rabattier- tes, wirkstoffgleiches Präparat oder eines der drei preisgünstigsten Gene- rika ausgetauscht werden.

„Bei dieser speziellen Substanz- klasse können jedoch selbst bei glei- chem Wirkstoff und und gleicher Dosis erhebliche Unterschiede in der Wirkung entstehen“, warnte Dr. med.

Gerhard Müller-Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie. Für viele der 15 Millionen chronischen Schmerzpa- tienten und der 1,5 Millionen Krebs- patienten habe die Austauschpflicht gravierende Konsequenzen, wie zum Beispiel mehr Nebenwirkungen.

Zugleich kritisierten die Verbän- de, dass Medizinstudierende nicht in der Schmerztherapie ausgebildet würden. Diese gehöre als Pflicht- fach in die Approbationsordnung. ER KOALITION GEGEN DEN SCHMERZ

Kritik an

Austauschpflicht

Online ab- rechnen? KV- Ident und KV- Safenet ermög- lichen Ärztin- nen und Ärzten eine sichere Nutzung von Internetdiens- ten.

Foto: Fotolia

Typ-2-Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko, an verschiedenen Karzinomen zu erkranken. Am deutlichsten ist die Assoziation für Leber- und Pankreaskarzinome. Dagegen erkranken Dia- betiker signifikant seltener an Prostatakrebs (The Oncologist 2010, DOI: 10.1634/theonco logist.2009–0300). Die Untersuchung von Kari Hemminki im Deutschen Krebsforschungszen- trumin Heidelberg mit Kollegen in Schweden und den USA schloss mehr als 125 000 schwedische Bürger ein, die aufgrund von Typ-2-Diabetes-bedingten Beschwerden ein Krankenhaus aufgesucht hatten.

Die Epidemiologen werteten Daten aus, die von 1964 bis 2007 in Schweden bei jeder Krankenhausentlassung an ein Register ge- meldet wurden. Diese wurden mit dem schwe- dischen nationalen Familienkrebsregister /kombiniert, das seit 1958 alle Krebsfälle des

Landes erfasst. Da dieses Register mit einem Mehrgenerationenregister verknüpft ist, kön- nen auch Krebsfälle unter den Eltern und Ge- schwistern der Patienten verfolgt werden.

Die Forscher entdeckten, dass Typ-2-Dia- betiker ein erhöhtes Erkrankungsrisiko für 24 der untersuchten Krebsarten haben. Die deut- lichste Risikosteigerung wurde für Pankreas- und Leberkarzinome beobachtet: Typ-2-Diabe- tiker erkranken sechsmal beziehungsweise 4,25-mal häufiger als die Allgemeinbevölke- rung. Ein mehr als doppelt so hohes Erkran- kungsrisiko beobachteten sie für Karzinome der Nieren, Schilddrüse, Speiseröhre, des Dünndarms und des Nervensystems.

Die Studie bestätigte außerdem die Beob- achtung, dass Typ-2-Diabetiker signifikant sel- tener an Prostatakrebs erkranken. Dies zeigte sich besonders deutlich bei Diabetikern, in

deren Familie die Stoffwechselerkrankung be- reits aufgetreten war. Je mehr zuckerkranke Angehörige jemand habe, desto geringer sei das persönliche Prostatakrebsrisiko. „Über die Gründe dafür können wir bislang nur spekulie- ren“, sagt Hemminki: „Möglicherweise ist ein niedrigerer Spiegel an männlichen Geschlechts- hormonen bei Diabetikern mit verantwortlich.“

Um auszuschließen, dass die Krebsraten der untersuchten Typ-2-Diabetiker nur deswe- gen erhöht zu sein scheinen, weil ihre Tumoren im Rahmen einer Routinediagnostik im Kran- kenhaus zufällig früher entdeckt wurden, ana- lysierten die Forscher zusätzlich, wie viele Krebsfälle bei den Studienteilnehmern ein Jahr beziehungsweise fünf Jahre nach den Kran- kenhausaufenthalten aufgetreten waren. Dabei zeigte sich zwar eine etwas geringere Risiko- steigerung, aber der Trend blieb gleich. zyl

ERHÖHTES KREBSRISIKO FÜR TYP-2-DIABETIKER

A K T U E L L

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Außerdem sollte nicht übersehen werden, daß die stu- dentische Jugend sich angesichts der Arbeitsmarktsituation verunsi- chert fühle, weil die Bildungspoli- tik vergangener

Das gleiche gilt - als Belohnung für um- weltschonendes Verhalten - für jeden Feriengast, der ein Abonnement für Bahn-, Om- nibus- oder Schiffahrtslinien kauft.. Der jeweilige

ur Primär- und Sekundärprä- vention naturlatexbedingter Allergien sind gepuderte Na- turlatexhandschuhe durch ungepuder- te allergenarme Naturlatexhandschu- he oder durch

Autoren, die sich daran beteiligen möchten, werden gebeten, eine selbst- kritische Auswahl von Tex- ten (druckfertig, Maschinen- schrift, DIN-A4-Seiten, dop- pelte Ausfertigung)

In 2008 müssen Industriebertriebe erstma- lig Informationen über ihre Schadstoffems- sionen in Luft, Wasser, Boden sowie über den Verbleib des Abfalls und des Abwas- sers erstmalig

Mag sein, daß Sie einen Fonds ge- kauft haben, der gut läuft — aber: Rechnen Sie doch ein- fach mal nach, was unterm Strich in Mark und Pfennig herausgekommen ist.. Da harrt

Seit Jahren sind die Prämien ihrer Haftpflichtver- sicherungen gestiegen, in ei- nigen Fächern und Staaten so astronomisch, daß Ärzte ihren Beruf oder Teile davon aufga- ben,

Geometrische Mittelwerte der Zellzahlen in Vorgemelk- proben in Abhängigkeit der nachgewiesenen Erreger.. Zusammenhang zwischen Zellzahlen und