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Archiv "Diabetes: Standard für Prävention" (28.01.2011)

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A 172 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 4

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28. Januar 2011 Jede zweite Frau und jeder dritte

Mann in Deutschland muss nach dem jüngsten Pflegereport der Bar- mer-GEK damit rechnen, irgend- wann an Altersverwirrtheit zu lei- den. Etwa 1,2 Millionen Menschen hierzulande sind dement. Mit seiner zweiteiligen Dokumentation zum Thema Alzheimer greift das ZDF somit eines der drängendsten Pro- bleme auf, das die Industrienatio- nen mit ihren alternden Bevölke- rungen in den nächsten Jahrzehn- ten begleiten wird. Demenzen zählen zu den teuersten Krankhei- ten mit einem besonders hohen Pflegebedarf. „Der Anstieg der Demenzkranken ist eine tickende Zeitbombe für unsere alternde Ge- sellschaft“, heißt es in der Ankün- digung der ZDF-Redaktion Zeit- geschehen.

Trotz ihrer Verbreitung ist De- menz jedoch immer noch mit einem Tabu behaftet. Zwar haben sich die TV-DOKUMENTATION

Alzheimer, die tickende Zeitbombe

Hilfsangebote in den letzten Jahren verbessert, aber immer noch tragen Familien eine Hauptlast bei der Pflege. Oftmals geraten pflegende Angehörige an den Rand ihrer Leis- tungsfähigkeit. Auch wird ihr Ein- satz in der Regel nicht ausreichend gewürdigt, obwohl ohne sie das Pflegesystem bereits heute überfor- dert wäre. Der Film „Reise ins Ver- gessen – Leben mit Alzheimer“

erzählt die Geschichte einiger De- menzkranker und ihrer Angehöri- gen. Mehr als ein Jahr haben ZDF- Teams Menschen in den unter- schiedlichen Stadien der Demenz und deren Angehörige begleitet.

Die Dokumentation zeigt, wie die Betroffenen und ihre Angehörigen oft nahezu Übermenschliches leis- ten müssen, um mit der Krankheit fertig zu werden und den Alltag zu bewältigen. Dazu zählt beispiels- weise auch, dass sie sich mit Pfle- gestufen und Krankenkassenab-

rechnungen oder mit der Suche nach Heimplätzen auseinanderset- zen müssen. Die Geschichten er- zählen jedoch nicht nur von Trauer und Verzweiflung, sondern auch davon, wie sich aus Lebensangst Lebensmut und neu gewonnene Nä- he entwickeln können.

„Reise ins Vergessen – Leben mit Alzheimer“, zweiteilige Doku- mentation von Uta Claus und Bodo Witzke, Dienstag, 1. und 8. Februar 2011, jeweils 20.15 Uhr im ZDF. EB Die an Demenz

erkrankte Gertrud lebt seit zehn Jahren allein.

Obwohl das immer schwieriger wird, möchte sie unbe- dingt in den eige- nen vier Wänden wohnen bleiben.

Foto: ZDF/Hartmut Seifert

„Diabetes in Deutschland. Fakten – Zahlen – Prävention“ ist eigentlich ein Werk, das als Standardsachbuch für die Prävention des Diabetes Typ 2 gelten kann. Zum 25-jährigen

Bestehen der Deutschen Diabetes-Stiftung (DDS) hat sie dieses umfangreiche Werk – zeitgleich zum 20-jährigen Jubiläum der Deklaration von St. Vin- cent zur Verbesserung der Versorgung für Menschen mit Diabetes – zum Anlass genommen, das Augen- merk auf die Prävention des Diabetes zu legen.

Die Zunahme der Zahl von Menschen mit Diabetes in Deutschland ist ein relevantes Pub- lic-Health-, medizinisches, soziales und ökonomisches Problem gewor- den. Die Prävention ist erwiesener- maßen möglich und „in praxi“ um- setzbar. Das Buch beschäftigt sich DIABETES

Standard für Prävention

auch mit der aktuellen Darstellung über die derzeitige Epidemiologie des Diabetes mellitus und der Re- levanz von Spätschäden der Er- krankung. Ein Highlight ist die erstmalige umfangreiche Gesamt- veröffentlichung – zudem in deut- scher Sprache – aller Themen eines europäischen multizentrischen Projekts: IMAGE. In diesem Pro- jekt wurde, unter Beteiligung der DDS, eine praxis- und evidenzba- sierte europäische Leitlinie zur Prävention des Diabetes Typ 2 ver- öffentlicht. Gleichzeitig wurden im Rahmen des IMAGE-Projekts so- wohl Standards für die Ausbildung von Präventionsmanagern in der EU als auch Regeln für ein Quali- tätsmanagement in der Diabetolo- gie verfasst.

All das findet man kompakt zu- sammengefasst in dem Buch „Dia- betes in Deutschland“, welches damit auch als Standard für Prä-

vention und Qualitätsmanagement in dem Sektor gelten kann. Da r - über hinaus findet man die Fakten- schrift „Prävention vor Kuration“, mit der die DDS aufzeigt, welche Chancen die Prävention des Dia- betes beinhaltet: Wie kann eine Aufklärungskampagne umgesetzt werden, was muss sie erreichen?

Dazu gibt es Projektbeispiele mit Netzwerk-Kooperationen, unter anderem wird auch der Prevention Parcours© exemplarisch vorge- stellt, den die DDS auf einem inter- nationalen Kongress ausrichtete.

Das alles kann sich jeder anschau- en, kommentieren, „nachmachen“

und in veränderter Form gerne in die Tat umsetzen. Die Publikation gibt von der Wissenschaft bis hin zur Praxis Informationen, aber eben auch viele nutzbare Ratschlä- ge. Man kann dieses Buch lesen und nahtlos anfangen, Prävention in der Versorgungspraxis umsetzen.

Das ist letztendlich die eigentliche Stärke dieses aktuellen Werks.

Jan Schulze, Dresden Deutsche Diabetes

Stiftung (Hrsg.):

Diabetes in Deutsch- land. Fakten – Zahlen – Prävention. Edition Lipp, München 2010, 352 Seiten, Paperback, 25 Euro

M E D I E N

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