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Archiv "Diabetes: Prävention und Kontrolle sollen verbessert werden" (30.11.1989)

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Academic year: 2022

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liebsten verstecken würde, zeugen von großem psychischen Druck, un- ter dem die junge Frau aufgewach- sen sein muß. Im mit Stacheldraht eingezäunten Flüchtlingslager wurde sie wegen ihrer Mißbildungen dop- pelt isoliert. Nur zufällig entdeckte sie eine der Malteser-Schwestern in einem Versteck. Wir überlegen, wie wir sie vor den neugierigen Blicken der anderen Patienten schützen kön- nen. Aber es gibt keine Einzelzim- mer im Hospital, nur einen riesigen Krankensaal aus Bambuswänden und Pritschen, Bett an Bett gereiht, und während unserer Operationen ist der Raum mit über hundert Men- schen belegt!

Die Mütter und Angehörigen der Kinder sind eine große Hilfe.

Unsere Krankenschwester, die die Vor- und Nachsorge übernommen hat, leitet die Eltern in der Wund- pflege an. Auch die unzähligen In- sekten müssen von den Kindern ferngehalten werden. Das tropische Klima und die mehrstündigen Ope- rationen bringen unser OP-Team an die Grenzen der psychischen und physischen Belastbarkeit.

Doch schließlich hat auch die 18jährige Nof Muth die Oberlippen- operation gut überstanden. Bereits nach zwei Tagen verläßt sie das Kran- kenlager und zeigt sich den Leuten auf der Lagerstraße. Vor unserer Abreise werden wir die unbedingt notwendige zweite Operation durchführen.

Schnelle Genesung

Es ist erstaunlich, wie unkompli- ziert die Kinder unsere Operationen hinnehmen. Obwohl besonders bei den Kleineren die Arme mit einem Bambusholz geschient wurden, da- mit die frischen Lippen- oder Gau- mennähte nicht mit den Fingern ver- letzt werden können, sehen wir eini- ge auf unserem offenen Geländewa- gen mit eben diesen Armschienen Handstand üben - es hatte ihnen niemand ausdrücklich verboten. Sind sie durch das Lagerleben härter im Nehmen, oder sind wir im Westen so empfindlich geworden? Trotz primi- tiver Bedingungen mit nur einer Krankenschwester für 60 Patienten, ohne Antibiotika und Infusionen,

aber mit der intensiven Sorge und Pflege der Eltern, sind alle Kinder bereits einen Tag nach der Opera- tion wieder auf den Beinen.

Abschied

Bei der Abschiedsfeier im Mal- teser-Hospital ist auch Nof Muth an- wesend. Unablässig betrachtet sie ei- ne kleine Puppe in ihren Händen.

Eine Puppe, wie sie gestern einigen Mädchen geschenkt wurde, nur ihr nicht. Mit ihren 18 Jahren hatte man das nicht für notwendig erachtet.

Vielleicht fühlte sich die junge Khmer erneut benachteiligt - sie weinte, bis auch sie ihre Puppe be- kam. Es ist ein Billigspielzeug aus Plastik. Für Nof Muth ist sie jedoch

Diabetes:

Prävention und Kontrolle

Auf die steigende Ausbreitung von Diabetes Mellitus und die unzu- reichende Behandlung vieler Er- krankter hat die International Dia- betes Federation (IDF) hingewiesen.

Allein in Europa seien etwa zehn Millionen Menschen zuckerkrank.

Weltweit rechnen Fachleute mit 80 bis 100 Millionen Erkrankten. Trotz- dem gelte die Bekämpfung von Dia- betes Mellitus in vielen Ländern nicht als dringende Aufgabe. Vertre- ter des IDF begründeten dies damit, daß der Einsatz von Insulin die Pro- bleme scheinbar gelöst habe. Dabei habe sich aber gerade der sogenann- te non-insulin-dependent diabetes mellitus (NIDDM) zum Hauptpro- blem entwickelt. Noch werde Zuk- kerkrankheit zudem bei vielen Be- troffenen nicht diagnostiziert oder nicht nach neuesten Erkenntnissen therapiert.

Eine Verbesserung der Lage er- hofft sich die IDF durch die Resolu- tion zur Prävention und Kontrolle von Diabetes Mellitus, die die Welt- gesundheitsorganisation (WHO) im Mai 1989 verabschiedet hat. Darin werden die Mitgliedstaaten aufge- fordert, die nationalen Anstrengun- gen für angemessene Präventions-, Behandlungs- und Kontrollmöglich-

die Erinnerung an ein großartiges, unglaubliches Erlebnis, das sie sich nicht einmal zu erträumen wagte:

Unter Anwendung all ihrer Fähig- keiten operierten aus einem fremden Erdteil herbeigeflogene Spezialisten ihr entstelltes Gesicht. Mit nur zwei plastisch-chirurgischen Eingriffen holten sie die junge Frau aus der Iso- lation - und aus ihrem Versteck.

Anschrift der Verfassen

Priv.-Doz.

Dr. med. Werner Niermann/

Martin Pfeifer

Malteser-Hilfsdienst e. V.

Postfach 29 02 63 5000 Köln 1

Spendenkonto 3 030 319, BLZ 370 400 44, Commerzbank AG Köln, Stichwort: Thailandhilfe

sollen verbessert werden

keiten zu verstärken. Die WHO selbst hat sich ebenfalls zusätzliche Anstrengungen auferlegt: Sie will die internationale Zusammenarbeit von Diabetes-Forschungsinstituten för- dern und zusammen mit der Interna- tional Diabetes Federation medizini- sches Personal aus Entwicklungslän- dern schulen. Denn auch dort steigt die Zahl der Diabeteserkrankten an.

Ihren Forderungen haben WHO und IDF im Oktober zusätzlich auf einem Treffen in Saint Vincent mit Vertretern von Selbsthilfeorganisa- tionen und nationalen Gesundheits- behörden Nachdruck verliehen. Be- sonderer Wert wurde dort auf Auf- klärungs- und Schulungsprogramme gelegt. Damit soll es den Patienten erleichtert werden, mit ihrer Erkran- kung zu leben. Dazu könnte auch ein Ratgeber beitragen, den die IDF plant. In Brüssel wurde ein solcher Ratgeber erst einmal für Ärzte vor- gestellt. Eine Reihe von Checklisten soll die Behandlung von NIDDM- Patienten erleichtern. Das IDF will erreichen, daß nicht nur Spezialisten zur angestrebten Verbesserung der Behandlung beitragen. Der Ratge- ber wird demnächst übersetzt und in den verschiedenen Ländern ver- teilt. th/MC A-3686 (30) Dt. Ärztebl. 86, Heft 48, 30. November 1989

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