Mit ihrem Flyer „Menschen in Not helfen“ infor- miert die Bayerische Ärztekammer (BLÄK) Ärzte über die Behandlung von Patienten ohne Papiere.
„Die BLÄK will damit Orientierungshilfen zur recht- lichen Situation und zu Möglichkeiten der Kos - tenerstattung geben“, erklärte Kammerpräsident Dr. med. H. Hellmut Koch. Bei der Behandlung von Obdachlosen komme es immer wieder zu Unklar- heiten bei Meldepflichten und Abrechnungsfra- gen. „Ärzte haben die Pflicht, medizinische Hilfe zu leisten“, ergänzte die BLÄK-Menschenrechts-
beauftragte, Maria Fick. Die Ärzte hätten aber keine Meldepflicht. Eine Datenweitergabe an Poli- zei oder Ausländerbehörde verletze die ärztliche Schweigepflicht. Ein Arzt dürfe personenbezogene Daten eines Ausländers ohne Aufenthaltsstatus nicht an die Ausländerbehörden weitergeben.
Ausnahmen gebe es nur bei einer Gefahr für die öffentliche Gesundheit oder einen Missbrauch von Betäubungsmitteln. Die Schweigepflicht er- strecke sich auch auf das mit der Abrechnung befasste Verwaltungspersonal öffentlicher Kran- kenhäuser. Die Broschüre kann kostenfrei über den Internetauftritt der Bayerischen Ärztekammer (www.blaek.de) heruntergeladen werden. hil
PATIENTEN OHNE PAPIERE
Informationen für Ärzte B E R U F
MRSA-INFEKTIONSRATEN
Prävention und Kontrolle wirken
Vorsorge und Kontrolle können bakterielle Infektionen durch den Methicillin-resistenten Staphylo- coccus aureus (MRSA) im Kranken- haus effektiv verhindern. Das ist das Ergebnis eines Health Technology Assessments des Deutschen Insti- tuts für Medizinische Dokumenta - tion und Information (DIMDI).
Obwohl die oft unzureichende Qualität der Studien es erschwere, die Effektivität einzelner Methoden zu beurteilen, bewerten die Autoren Präventions- und Kontrollmaßnah- men als wirksam. So könnten indi- vidualisierte Screenings helfen, frühzeitiger auf MRSA zu reagieren und Schulungen zu einer besseren Händehygiene führen. Auch die medikamentöse Behandlung der
MRSA-Bakterien sowie Aufbau und Kontrolle von Hygieneschutz- maßnahmen trügen zu einer Infekti- onsreduzierung bei. Da die Kombi- nation einzelner Maßnahmen die MRSA-Rate zusätzlich verringere, empfehlen die Autoren, die Zusam- mensetzung des Katalogs von Prä-
ventions- und Kontrollmaßnahmen weiter zu evaluieren. Notwendig seien zudem Informationen zur Be- urteilung der Kostenwirksamkeit.
Auch psychosoziale Effekte einer MRSA-Infektion seien hierzulande bisher völlig unzulänglich erforscht worden, meint das DIMDI. hil