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Archiv "Kontraindikationen bei der Anwendung von Biguaniden" (18.08.1977)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

HINWEIS DER ARZNEIMITTELKOMMISSION

Kontraindikationen

bei der Anwendung von Biguaniden

Im Zusammenhang mit der Zurückziehung von Phenformin vom ame- rikanischen Arzneimittelmarkt weist die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft noch einmal auf die in ihrer Bekanntgabe ,.Strenge Indikationsstellung bei Biguanidanwendung" (DEUTSCHES ÄRZTEBLATT, Heft 11 vom 17. März 1977) angegebenen Kontraindika- tionen bei der Anwendung von Biguaniden hin:

~ Als Kontraindikationen sind anzusehen:

C> 1. Einschränkung der Nieren-

funktion (Serum-Kreatinin-Kon- zentration über 1,2 mg/100 ml).

C> 2. Zustände, die mit unzurei-

chender Sauerstoffversorgung der Gewebe (Hypoxie) einherge- hen können:

a) Neigung zu kardialer Insuffi- zienz

b) Neigung zu respiratorischer Insuffizienz

c) Interkurrente, fieberhafte Er- krankungen

d) Höheres Alter

C> 3. Einschränkung der Leber-

funktion (Hepatitis, Leberzir- rhose).

C> 4. Alkoholabusus (Alkohol-

kranke).

C> 5. Pankreatitis.

t> 6. Abmagerungskuren (unter

C> 9. Patienten während Intensiv-

therapie.

i> 10. Undisziplinierte Patienten,

insbesondere Diabetiker, die sich den ärztlichen Kontrollen ent- ziehen.

~ Außerdem sollen die folgen- den Tagesdosen nicht über- schritten werden:

Phenformin 100 mg Buformin 300 mg Metformin 2500 mg

Präparate:

Buformin:

Silubin® retard - Dragees {Grünen- thai), Sindiatil® Retardtabletten {Bay- er/Schering), Tidemol® retard - Dra- gees (Reche).

Metformin: Glucophage®

(Homburg).

retard Tabletten

1000 Kai/Tag). Phenformin:

i> 7. Konsumierende Erkran-

kungen.

C> 8. Eine Woche vor aufschieb-

baren Operationen und postope- rativ.

Antidiabeticum retard Kapseln (Arz- neipharma), OB retard Dragees

(Brunnengräber). Dipar® Dragees

{Boehringer Mannheim/Hoechst),

Phenformin Dragees {Rheingold), Phenformin retard Kapseln {Ratio- pharm).

2030 Heft 33 vom 18. August 1977

DEUfSCHES ARZTEBLATT

FÜR SIE GELESEN

Bilirubinbindungs- kapazität des Albumins und Diuretika

Indirektes Bilirubin wird an Albumin gebunden, im Plasma transportiert.

Eine Freisatzung des Bilirubins aus dieser Bindung durch Medikamente kann für Neu- und Frühgeborene wegen der Gefahr einer Bilirubinen- zephalopathie von Bedeutung wer- den. Die Autoren prüften daher den Effekt des in der Neonatologie häu- fig engewandten Diuretikums Furo-

semid auf die Bilirubinbindungska-

pazität des Albumins. Als Vergleich diente Sulfisoxazol, dessen kompe- titive Wirkung bekannt ist. Furose- mid führt zu einer Freisatzung von Bilirubin aus der Albuminbindung und einer Erhöhung des an Erythro- zyten und Gammaglobuline gebun- denen Bilirubinanteiles, es resultiert eine Abnahme des Serumbilirubins.

Im Tierexperiment (Gunn-Ratte) führte die Gabe von 5 mg/kg Kör- pergewicht Furosemid zu einem si- gnifikanten Abfall des Serumbiliru- bins. Die Autoren schließen aus die- ser Studie, daß bei Neugeborenen die Gabe von Furosemid die Gefahr der Neurotoxizität des Bilirubins er- höhen kann, und empfehlen daher seine Anwendung nur mit Vorsicht.

ln einer weiteren Studie zu diesem Problem untersuchten andere Auto- ren die drei gebräuchlichen Diureti- ka Furosemid, Ethacrynsäure und Chlorothiazid in ihrem Einfluß auf die Bilirubinbindungskapazität Sie fanden, daß Furosemid und Etha- crynsäure in einer Dosierung von 1 mg/kg Körpergewicht wahr- scheinlich keinen signifikanten An- stieg des freien Bilirubins verur- sacht. Die Gabe von Chlorothiazid kann jedoch wegen der höheren Do- sierung das Risiko der Bilirubinen- zephalopathie bei ikterischen Neu-

geborenen erhöhen. Dck

Shankaran, S., Poland, R. L.:

The displacement of bilirubin from albumin by furosomide

J. Pediatr., 90 (1977) 642-646

Children's Hospital of Michigan, 3901 Beau- bien Blvd. Detroit

Wennberg, R. P., L. Fraser Rasmussen, L. F., Ahlfors, C. E.:

Displacement of bilirubin from human albumin by three diuretics

J. Pediatr., 90 (1977), 647-650

Department of Pediatrics, 4301 X St., Sa- cramento

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