Analytische Chemie
(für Biol. / Pharm. Wiss.)
Teil: Trenntechniken (Chromatographie, Elektrophorese)
Dr. Thomas Schmid
HCI D323
schmid@org.chem.ethz.ch http://www.analytik.ethz.ch/
Literatur
K. Cammann,
Instrumentelle Analytische Chemie: Verfahren, Anwendungen, Qualitässicherung Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 2001
G. Schwedt,
Analytische Chemie: Grundlagen, Methoden und Praxis Verlag Wiley-VCH, Weinheim, 2008 (2. Auflage)
D. A. Skoog, J. J. Leary,
Instrumentelle Analytik, Grundlagen, Geräte, Anwendungen, Springer, Berlin, 1996
K. Robards, P. R. Haddad, P. E. Jackson,
Principles and practice of modern chromatographic methods, Academic Press, London, 1994
Internet: http://www.chemgapedia.de
Skript- und Folien-Download: http://www.analytik.ethz.ch/
Gedrucktes Skript im HCI-Shop erhältlich
Analytische Chemie
Die Analytische Chemie befasst sich mit der Untersuchung von Proben auf ihre chemische Zusammensetzung. Hierbei werden die Stoffe, die in der Probe nachgewiesen werden sollen, als „Analyten“ bezeichnet.
Analyten können sowohl Atome bzw. Ionen (Elementanalytik) als auch Moleküle sein (Molekülanalytik).
• WAS liegt vor? bzw. Welcher Analyt liegt vor?
qualitative Analyse
• WIEVIEL eines Analyten liegt in der Probe vor?
quantitative Analyse
• WELCHE Anordnung oder Form des Analyten liegt vor?
Struktur- und Speziationsanalyse
• WO befindet sich der Analyt?
Verteilungs- oder Oberflächenanalyse
Die Sprache der Analytiker
Analytische Chemiker lieben Abkürzungen
MfG
Anwendungsgebiete der
Analytischen Chemie
Beispiel 1: Forensische Analytik
Beispiel 2: Umweltanalytik
Dioxin
Beispiel 3: Landwirtschaft
Integrierter Obstbau Bio-Landwirtschaft
Beispiel 4: Lebensmittel
Beispiel 5: Doping
Beispiel 6: Drogen
Beispiel 7: Prozessanalytik
Beispiel 8: Pharmazeutische Analytik
Proben
Fest
Flüssig
Gasförmig
Der analytische Prozess
• Fragestellung
• Probenahme
• Probenvorbereitung / Probenaufarbeitung
• Messung (Anwendung analytischer Techniken)
• Auswertung und Statistik
• Berichterstattung und Beurteilung der Ergebnisse
Experiment: Papierchromatographie
Chromatographie verstehen
1) Experiment: Papierchromatographie
1) Experiment: Papierchromatographie
Probe: Filzschreiber
(schwarz, wasserlöslich)
Analyten: verschiedene
Farbstoffmoleküle
Stationäre Phase: Tempo-Taschentuch Mobile Phase: Ethanol
Transport der mobilen Phase nach oben aufgrund von Kapillarkräften.
2) Historisches
Der russische Botaniker Michail S.
Tswett führte 1903 erste Experi- mente zur Chromatographie von Pflanzenfarbstoffen durch.
Tswetts Experiment:
Probe: Extrakt von Pflanzenfarbstoffen in Lösungsmittel gelöst
Stationäre Phase: z.B. CaCO3-Pulver Mobile Phase: ein Lösungsmittel
(Kohlenwasserstoff-Gemisch) Ergebnis: Verschiedene Farbstoffe
verlassen zeitlich getrennt unten die Säule.
2) Historisches
Film: Trennung von Pflanzenfarbstoffen mittels Säulenchromatographie
http://www.chemie.uni-regensburg.de/Organische_Chemie/Didaktik/Keusch/D-CC-d.htm"
3) Gedankenexperiment
Transport von Geröll in einem Fluss
Transportgeschwindigkeit: Sand > Kies > Steine Fluss = “mobile Phase”
Untergrund = “stationäre Phase”
4) Von der Extraktion zur Chromatographie
Flüssig-Flüssig-Extraktion: Trennung aufgrund der Verteilung von Analyten zwischen zwei nicht mischbaren Flüssigkeiten.
Extraktion wird in der Analytischen Chemie häufig bei der Probenvorbereitung eingesetzt.
Flüssig-Flüssig-Extraktion wird im Scheidetrichter durchgeführt.
4) Von der Extraktion zur Chromatographie
Beispiel: In einer wässrigen Probe befinden sich ein organischer Analyt (gut löslich in org. Lösungsmitteln) und Salze bzw. Ionen. Durch Extraktion soll der org.
Analyt von den Salzen abgetrennt werden, welche die Analyse stören würden.
(1) Ursprünglich befinden sich ein organischer Analyt und Ionen in der Probe
(2) Durch Extraktion soll
der organische Analyt in ein org. Lösungsmittel überführt und so von den Ionen abgetrennt werden.
Es besteht ein Verteilungsgleichgewicht zwischen den beiden Phasen, welches im vorliegenden Fall auf der Seite der org. Phase liegt.
4) Von der Extraktion zur Chromatographie
K
C= c
1c
2 A1 A2c = m
V = Masse des Analyten
Volumen, in dem er sich befindet Nernstsches Verteilungsgesetz:
gilt für das Gleichgewicht
KC ... Verteilungskonstante
c1, c2 ... Konzentrationen in den Phasen 1 und 2 A1, A2 ... Analyt in Phasen 1 und 2
Im Gleichgewichtsfall ist also das Verhältnis der Analytkonzentrationen in den beiden Phasen bei konstanter Temperatur eine Konstante.
Konzentration:
Einheiten: z.B. mg/L, µg/L, alternativ auch Stoffmengenkonz.: z.B. mol/L
Extraktionseffizienz:
Würde der Analyt vollständig in einem Schritt in die organische Phase überführt, ergäbe sich Eorg = 1 bzw. 100%.
Da aber ein Verteilungsgleichgewicht besteht, wird eine vollständige Extraktion in einem Schritt selten erreicht.
4) Von der Extraktion zur Chromatographie
Eorg := morg
morg + mW = Analytmasse in organischer Phase
gesamte Analytmasse = KCVorg KCVorg +VW
Beispiel 1:
100 mL wässrige Probe werden einmal mit 90 mL organischer Phase extrahiert. Der Verteilungskoeffizient des org. Analyten beträgt 50.
KC = 50, d.h. corg : cW = 50:1
Volumen wässrige Phase VW = 100 mL Volumen org. Phase Vorg = 90 mL
Nach einmaliger Extraktion mit 90 mL Lösungsmittel befinden sich also 97.83% der Analytmasse in der organischen Phase.
4) Von der Extraktion zur Chromatographie
E
org: = m
orgm
org+ m
W= K
CV
orgK
CV
org+ V
W= 4500
4600 = 97.83%
Beispiel 2:
Was geschieht, wenn anstelle von einmaliger Extraktion mit 90 mL org.
Lösungsmittel die Probe dreimal mit 30 mL extrahiert wird? Alle anderen Angaben bleiben gleich.
1. Extraktionsschritt:
93.75% der Analytmasse landen in der organischen Phase, 6.25%
verbleiben in der wässrigen Phase.
Im nächsten Schritt werden wieder 93.75% der verbleibenden 6.25%, also 6.25% × 0.9375 = 5.86% in die organische Phase überführt.
Eorg
1. Schritt 93.75%
2. Schritt 99.61%
3. Schritt 99.98% Vergleich: 1 × 90 mL: 97.83%
4) Von der Extraktion zur Chromatographie
Eorg := morg
morg +mW = KCVorg
KCVorg+VW = 1500
1600 = 93.75%
4) Von der Extraktion zur Chromatographie Ergebnis:
Je mehr Extraktionsschritte, umso höher die Effizienz.
Oder allgemeiner:
Je mehr Gleichgewichtseinstellungen, umso besser die Trennung.
(Gilt auch für die Chromatographie.)
4) Von der Extraktion zur Chromatographie
aus: http://www.chem.uoa.gr/applets/AppletCraig/Appl_Craig2.html
Extraktionsapparatur
nach Craig (1943)
4) Von der Extraktion zur Chromatographie
Die Chromatographie basiert auf einer kontinuierlichen Abfolge von
Einstellungen des
Verteilungsgleichgewichts
von Analyten zwischen zwei nicht
mischbaren Phasen.
Chromatographie
Definition:
Chromatographie ist ein physikalisch-chemisches Trennverfahren, bei dem
die zu trennenden Substanzen zwischen einer mobilen und einer
stationären Phase verteilt werden. Die beiden Phasen sind nicht mischbar,
und die Trennung beruht auf unterschiedlichen Verteilungskonstanten der
verschiedenen Substanzen. Die Technik ist so konzipiert, dass sich das
Verteilungsgleichgewicht in einer kontinuierlichen Abfolge mehrmals
während des Trennprozesses einstellen kann.
„Chromatographie-Check“
Damit eine Technik eine Chromatographie ist, müssen folgende Punkte vorhanden bzw. erfüllt sein:
•
Trenntechnik• Zwei nicht mischbare Phasen
• Eine mobile und eine stationäre Phase
• Trennung beruht auf der Verteilung von Substanzen zwischen den Phasen
• Kontinuierliche Abfolge von Gleichgewichtseinstellungen
Chromatographie
Wichtige Begriffe:
(Werden im weiteren Verlauf der Vorlesung erklärt)
• Analyten
• Eluent
• Inertsubstanz
• Lineargeschwindigkeit
• Chromatogramm
• Peak
• Retentionszeit
• Peakfläche und Peakhöhe
• Kalibrierung
Einteilung von Chromatographie-Techniken
1) Einteilung nach der mobilen Phase
• FLÜSSIG
Flüssigchromatographie
= Liquid Chromatography = LC
• GASFÖRMIG
Gaschromatographie
= Gas Chromatography = GC
2) Einteilung nach der stationären Phase
FEST
Häufigster Fall in der
Flüssigchromatographie
Oft pulverförmiger Feststoff bzw.
Feststoffpartikel in gepackter Säule
Flüssig-Fest-Chromatographie = Liquid Solid Chromatography = LSC
FLÜSSIG
Häufigster Fall in der Gaschromatographie
Immobilisierte Flüssigkeit an der Innenwand einer Kapillarsäule.
Gas-Flüssig-Chromatographie = Gas Liquid Chromatography = GLC
2) Einteilung nach der stationären Phase
Form der
stationären Phase:
Gepackte Säulen (v.a. LC)
Kapillarsäulen
(v.a. GC)
2) Einteilung nach der stationären Phase
Form der
stationären Phase:
Platten
(planare Materialien)
(Papierchromatographie und
Dünnschichtchromatographie = DC
= Thin Layer Chromatography = TLC)
3) Einteilung nach dem Anwendungsziel
Analytische Chromatographie Ergebnis: Chromatogramm
(Detektorsignal vs. Zeit)
Präparative Chromatographie Ergebnis: Lösungen aufgereinigter
Substanzen
4) Bezeichnungen für die mobile Phase
LC: Eluent
GC: Trägergas
DC/TLC: Laufmittel
Grundlegende Formeln
zur Chromatographie
Grundlegende Formeln
• Verteilungskonstante (Verteilungskoeffizient) K
C:
Gleichgewichtsverteilung von Analytmolekülen in der mobilen (A
M) und stationären (A
S) Phase.
Nernstsches Verteilungsgesetz
Bei gegebener stationärer und mobiler Phase ist K
Cfür einen Analyten bei konstanter Temperatur eine Konstante.
AM AS
K
C= c
Sc
M= Analytkonzentration in der stationären Phase
Analytkonzentration in der mobilen Phase
Grundlegende Formeln
• Phasenverhältnis β:
! = V
MV
S= Volumen der mobilen Phase
Volumen der stationären Phase
Das Chromatogramm
Qualitative Information: Retentionszeiten Q u an ti ta ti ve In fo rm ati o n : Pe ak fl äc h en b zw . Pe ak h ö h en
Qualitative Analyse: Vergleich der Retentionszeiten mit Reinsubstanzen Quantitative Analyse: Detektorsignal ∝ Konzentration oder Stoffmenge
Das Chromatogramm
• Durchflusszeit (Totzeit) t
M:
Retentionszeit einer Inertsubstanz, die der Probe zugegeben werden kann.
Eine Inertsubstanz fliesst gleich schnell wie die mobile Phase durch bzw.
über die stationäre Phase. Sie erfährt also keine Retention.
Das Chromatogramm
47
• Lineargeschwindigkeit u:
u = L
t
M= Säulenlänge
Durchflusszeit
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Das Chromatogramm
48
• Retentionszeit t
R• Reduzierte Retentionszeit t’
R:
!
t
R= t
R" t
M= Retentionszeit - Durchflusszeit
Das Chromatogramm
• Retentionsfaktor (Kapazitätsfaktor) k:
k ist ein Mass dafür, um wieviel länger sich ein Analyt in der stationären im Vergleich k = tR !tM
tM = t R"
tM =KC VS
VM = KC
#
Das Chromatogramm
• Trennfaktor (“Selektivität”) α :
α beschreibt die relative Retention zweier benachbarter Peaks.
Per Definition gilt α > 1; bei α = 1 koeluieren zwei Substanzen.
! = tR2 " tM
tR1" tM = t R2#
#
t R1 = k2
k1 = KC2 KC1
Die ideale Peakform
Gauss-Funktion:
Im Idealfall lässt sich ein Peak in der Chromatographie mit einer Gauss-Funktion beschreiben.
y0 ... Peakhöhe
σ ... Standardabweichung (Mass für die Peakbreite)
y = y
0e
!x2
2" 2
Die ideale Peakform
Peakbreite zwischen den Wendepunkten w
i:
Breite bei e-1/2 = 0.607 bzw.
60.7% der Peakhöhe.
w
i= 2 !
Die ideale Peakform
Basisbreite w
b:
Breite zwischen den Schnitt- punkten der Wendetangenten mit der x-Achse (Zeitachse).
w
b= 4 !
Die ideale Peakform
Peakbreite in halber Höhe (full width at half maximum
= FWHM) w
1/2:
Breite bei 50% der Peakhöhe.
w
1/ 2= 2 ! 2 ln2 " 2.354 !
Eine erste Formelsammlung ...
• Trennfaktor α :
!= tR2 " tM
tR1" tM = t R2#
#
t R1 = k2
k1 = KC2 KC1
• Verteilungskonstante K
c:
KC = cS cM• Retentionszeit t
R, Durchflusszeit t
M, reduzierte
Retentionszeit t’
R:
• Phasenverhältnis β :
! = VM VS!
t
R= t
R" t
M• geschwindigkeit u: Linear- u = L
t
M• Retentionsfaktor k:
k = tR !tM
tM = t " R
tM =KC VS
VM = KC
#
!
tR = tM
" KC; tR = f K
( )
CRetention eines Peaks Relative Retention zweier
benachbarter Peaks
Zusammenfassung: Peakbreite
Peakbreite zwischen den Wendepunkten w
i:
Breite bei e-1/2 = 0.607 bzw. 60.7%
der Peakhöhe.
w
i= 2!
Basisbreite w
b:
Breite zwischen den Schnittpunkten der Wendetangenten mit der
x-Achse (Zeitachse).
w
b= 4 !
Peakbreite in halber Höhe w
1/2:
Breite bei 50% der Peakhöhe.
w
1/ 2= 2 ! 2 ln2 " 2.354 !
σ ... Standardabweichung der Gauss-Funktion
Abweichungen von der idealen Peakform
Zeit t
Symmetrische Peakverbreiterung
Einflüsse auf die Peakbreite
Im Fall der idealen Peakform entspricht die
Retentionszeit der mittleren Aufenthaltszeit der Moleküle eines Analyten in der Säule.
Betrachtet man einzelne Moleküle, können diese Aufenthaltszeiten aufgrund zufälliger Prozesse voneinander abweichen.
Einflüsse auf die Peakbreite
Damit sich das Gleichgewicht einstellen kann, muss ein Molekül mehrmals z.B. ...
• ... innerhalb der mobilen Phase diffundieren,
• die Phasengrenze erreichen,
• die Phasengrenze überqueren,
• in der stationären Phase diffundieren (GC),
• die Phasengrenze erreichen,
• die Phasengrenze durchqueren, usw.
Die Geschwindigkeiten der einzelnen Prozesse sind für jedes Molekül zufällig verschieden.
Einflüsse auf die Peakbreite
Manche Moleküle sind also “zufällig schneller”, manche “zufällig langsamer” als die Moleküle, welche exakt bei der für den Analyten typischen Retentionszeit die Säule verlassen.
Positive und negative Abweichungen von der Retentionszeit mitteln sich im Idealfall heraus.
Die Aufenthaltszeiten der einzelnen Moleküle sind symmetrisch um die Retentionszeit verteilt.
Es ergibt sich ein Gauss-Peak.
Einflüsse auf die Peakbreite
Peaks verbreitern sich während des Transports der Analyten durch die Säule aufgrund der Abweichungen der Aufenthaltszeiten individueller Moleküle von der mittleren Retentionszeit.
http://www.chemgapedia.de/vsengine/media/vsc/de/ch/3/anc/croma/basics/saulen_chr/anschaul/saulenchr3di0300.swf
aus: chemgapedia -- Grundlagen der Chromatographie
Einflüsse auf die Peakbreite
Peakverbreiternde Prozesse sind:
• Eddy-Diffusion
• Longitudinaldiffusion
• Massentransport-Effekte
(Stofftransport-Effekte)
Eddy-Diffusion
Peakverbreiterung aufgrund von Weglängenunterschieden einzelner Moleküle in gepackten Säulen
http://www.chemgapedia.de/vsengine/media/vsc/de/ch/3/anc/croma/basics/saulen_chr/deemter/anschaul/eddydiff000di0300_neu.swf
aus: chemgapedia -- Grundlagen der Chromatographie
Longitudinaldiffusion
Peakverbreiterung durch Diffusion der Analytmokeküle in der mobilen Phase
Nur der longitudinale Anteil (entlang oder entgegen der Strömungsrichtung) ist von Bedeutung
http://www.chemgapedia.de/vsengine/media/vsc/de/ch/3/anc/croma/basics/saulen_chr/deemter/anschaul/diffusion000di0300_neu.swf
Massentransport-Effekte
Peakverbreiterung aufgrund von Geschwindigkeitsunterschieden im Stofftransport von individuellen Molekülen
(z.B. Diffusion der Analyten in der mobilen Phase, Übergang zwischen mobiler und stationärer Phase)
http://www.chemgapedia.de/vsengine/media/vsc/de/ch/3/anc/croma/basics/saulen_chr/deemter/anschaul/stoffaus000di0300_neu.swf
aus: chemgapedia -- Grundlagen der Chromatographie
Theorie: Symmetrische Peakverbreiterung Konzept der theoretischen Böden
Effizienz einer Trennung
Konzept der theoretischen Böden
Je mehr theoretische Böden, umso mehr Gleichgewichtseinstellungen
Theoretische Böden
Je mehr theoretische Böden, umso höher die Effizienz der Trennung
• Anzahl der theoretischen Böden N:
Die Bodenzahl N hängt von der Retentionszeit eines Peaks und dessen Breite ab. Je breiter ein Peak, umso ineffizienter die Trennung.
• Bodenhöhe H:
H ist besser geeignet als N, um Säulen verschiedener Länge L miteinander zu vergleichen.
N = tR
!
"
# $ %
&
'
2
=16 ( tR wb
"
# $ %
&
'
2
= 5.54( tR
w1/ 2
"
# $ %
&
'
2
H = L N
Die van-Deemter-Gleichung
H = A + B
u + C u
Beiträge von
A: Eddy-Diffusion
B: Longitudinaldiffusion C: Massentransport-Effekte
Die van-Deemter-Gleichung beschreibt die Effizienz einer Trennung bzw. die Bodenhöhe H als Funktion der Lineargeschwindigkeit u.
Je grösser A, B und C, umso ineffizienter die Trennung.
Die Trenneffizienz hat bei der Lineargeschwindigkeit u ein Optimum, bei der H minimal wird.
Die van-Deemter-Gleichung
H = A + B
u + C u
Beiträge von
A: Eddy-Diffusion
B: Longitudinaldiffusion
C: Massentransport-Effekte
A-Term: Eddy-Diffusion
Verringerung der Effizienz aufgrund unterschiedlicher Weglängen der Analyten in einer gepackten Säule.
Unabhängig von der Lineargeschwindigkeit u. Als Funktion von u ergibt der A-Term eine zur x-Achse parallele Gerade.
LC: arbeitet mit gepackten Säulen, der A-Term ist hier also von Bedeutung.
GC: ist nur bei gepackten Säulen von Bedeutung, kann bei den meistens eingesetzten
Kapillarsäulen vernachlässigt werden.
Je grösser der Diffusionskoeffizient des Analyten in der mobilen Phase (DM), umso grösser B:
LC: Kleine Diffusionskoeffizienten (DM < 10‑5 cm2 s-1) in Flüssig- keiten, deshalb geringer Einfluss von B.
GC: Grosse Diffusionskoeffizienten (DM ≈ 10‑1 cm2 s-1) in Gasen, deshalb starker Beitrag von B an der Peakverbreiterung.
B-Term: Longitudinaldiffusion
Verringerung der Effizienz aufgrund der Diffusion der Analyten in der mobilen Phase (nur der longitudinale Anteil hat einen Einfluss).
B ! D
MB-Term = B/u Hyperbel
Indirekte Proportionalität da bei langer Aufenthaltszeit der Moleküle in der Säule die
C-Term: Massentransport-Effekte
Verringerung der Effizienz aufgrund von Unterschieden in der Stofftransport- geschwindigkeit
C-Term = Cu Gerade
Direkte Proportionalität, da bei geringerer Geschwindigkeit u, mehr Zeit für den Ablauf der Stofftransportprozesse bzw. zur Gleichgewichtseinstellung zur Verfügung steht.
C u = C
Su + C
Mu
CS, CM: Beiträge von stationärer und mobiler Phase
LC: CS spielt bei gepackten Säulen keine Rolle
GC: bei Kapillarsäulen sind CS und CM von Bedeutung C u ! CM u CM ! 1
DM
CS ! dS
DS = Schichtdicke stat. Phase
Diffusionskoeffizient in stat. Phase CM ! 1 DM
Van-Deemter-Gleichung
75
Typische Verläufe für LC und GC
LC GC
A = const. A = 0
B ! D
M (DM < 10‑5 cm2 s-1)B ! D
M (DM ≈ 10‑1 cm2 s-1) C u !CM u CM ! 1DM CS !
dS
DS CM ! 1 DM schmales
Optimum
breites Optimum
Gase mit grossem DM bevorzugt (H2, He)
Anzahl theoret. Böden N, Bodenhöhe H
Tab. 1: Typische Bodenzahlen N und Bodenhöhen H gängiger Säulen in der Gas- chromatographie (GC) und Hochleistungs-Flüssigchromatographie (HPLC) sowie typische Säulenparameter.
Säulen t y p N (pro Säu l e ) H (mm )
GC
Kapillarsäulen (25 m)
0.1 mm Innendurchmesser 0.5 mm Innendurchmesser gepackte Säulen (1-3 m)
30’000-100’000 20’000-50’000 500-2’000
0.2-0.6 0.5-1.3 1 - 6 HPLC
gepackte Säulen (25 cm) 10 !m-Partikel
3 !m-Partikel
2’500-5’000 8’000-18’0 0 0
0.05-0.1 0.02-0. 0 5
Anzahl theoret. Böden N, Bodenhöhe H
Tab. 2: Optimale und in der Praxis eingesetzte Lineargeschwindigkeiten und Fluss- raten in der Gaschromatographie (GC) und Hochleistungs-Flüssig-
chromatographie (HPLC)
Technik / Säu l e Lineargeschwindigkeit [cm s-1]
Flussrate (Volumenstrom) [mL min-1]
Optimum In der Praxi s Optimum In der Praxi s GC
Kapillarsäule
(0.25 mm Innendurchmesser) gepackte Säule
(4 mm Innendurchmesser)
30-40 2 - 4
60-80 4 - 8
1-2 40-50
1-4
40-80 H P L C
gepackte Säule
(4.6 mm Innendurchmesser) 0.05-0. 1 0.1-0. 2 0.2-0. 5 1 - 2
I) Asymmetrische Peakverbreiterung
Abweichungen von der idealen Peakform
Zeit t
Abweichungen von der idealen Peakform
Unsymmetrische Peaks sind meist auf Überladungseffekte zurückzuführen.
Überladung der mobilen Phase:
Der Analyt kondensiert auf der stationären Phase und wird erst nach und nach von der mobilen Phase abtransportiert. Es kommt also in der Form zu einer
unsymmetrischen Verteilung, dass ein grosser Anteil der Moleküle später als im Idealfall die Säule verlässt.
Überladung der stationären Phase:
Die Bindungsstellen auf der stationären Phase sind mit Analyt belegt.
Analytmoleküle aus der mobilen Phase können nicht mehr binden und werden
schlechter retendiert. Ein wesentlicher Anteil der Analytmoleküle verlässt die Säule also früher als bei idealer Retention.
1) Leichte Abweichungen von der
Nernst-Verteilung
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Leichte Abweichungen vom Nernst-Gesetz
82
Nernst-Gesetz:
ist bei konstanter Temperatur eine Konstante.
Daraus folgt: cS = KC × cM
Bei Abweichungen vom Nernst-Gesetz ist cS = f(cM) keine lineare Funktion mehr, bzw. KC ist keine Konstante.
Retentionsfaktor:
Daraus folgt:
K
C= c
Sc
Mk = tR !tM
tM = t R"
tM =KC VS
VM = KC
#
!
t R = tM
" KC bzw. t ! R #KC
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Leichte Abweichungen vom Nernst-Gesetz
83
Tailing:
Bei hoher Konzentration:
KC sinkt
Überladung der stationären Phase
Peak-Maximum verschiebt sich zu kleinerer tR
Bei hoher Konzentration:
tR sinkt
wegen
!
t R = tM
" KC bzw. t ! R #KC Fronting:
Bei hoher Konzentration:
KC steigt
Überladung der mobilen Phase
Peak-Maximum verschiebt sich zu höherer tR
Bei hoher Konzentration:
tR steigt
wegen
Leichte Abweichungen vom Nernst-Gesetz
Beispiel: Fronting mit Verschiebung des Peakmaximums zu höherer tR Peakformen Integrale
Peakformen und insbesondere Integrale zeigen:
Ein wesentlicher Anteil der Moleküle verlässt beim Frontig später die Säule als im Fall des Gauss-Peaks Überladung der mobilen Phase
2) Starke Abweichungen vom Nernst-Gesetz und
Nicht-Gleichgewichtsbedingungen
Nicht-Gleichgewichtsbedingungen
• In der Praxis sind stärkere Abweichungen vom Nernst-Gesetz möglich
• In der Chromatographie wird praktisch nie der Endpunkt der Gleichgewichtseinstellung erreicht
Gründe, z.B.:
• Langsame Gleichgewichtseinstellung z.B. wegen langsamer Stofftransportprozesse
• Bedingungen ändern sich dauernd (Transport der mobilen Phase)
Wie sich Peakformen unter diesen Bedingungen ändern, lässt sich kaum vorhersagen. Asymmetrische Peaks sind aber auch hier eine Folge von Überladungseffekten.
Fragen: Was geschieht auf der Ebene der Moleküle?
Verlässt ein wesentlicher Anteil der Moleküle früher oder später die
Säule?
Nicht-Gleichgewichtsbedingungen
Beispiel: Fronting ohne Verschiebung des Peakmaximums Peakformen Integrale
Peakformen und insbesondere Integrale zeigen:
Ein wesentlicher Anteil der Moleküle verlässt beim Frontig früher die Säule als im Fall
Abhilfe bei Fronting / Tailing
• Asymmetrische Peaks sind meist eine Folge von Überladungseffekten.
• Einschränkung sowohl von qualitativer als auch von quantitativer Analyse
Abhilfe:
Verringerung des Probenvolumens bzw. der Probenkonzentration (weniger Analytmoleküle auf der Säule)
Erst, wenn das nichts bringt:
Änderung der betroffenen Phase (z.B. Wechsel des Eluenten, Wechsel der Säule, andere Gradienten)
Wechsel von mobiler und insbesondere stationärer Phase sind aber mit
Zeitaufwand und Kosten verbunden.
3) Überlagerung von Peaks und
Koelution
Koelution
Zwei Analyten haben annähernd die gleiche Retentionszeit.
Ein für beide Substanzen sensitiver Detektor erfasst nicht die Einzelpeaks (gestrichelte Linien), sondern die
Summe aus beiden (durchgezogene Linie).
Abhilfe:
• Optimieren der Trennbedingungen (Lineargeschwindigkeit, mobile Phase, stationäre Phase, Temperatur, Gradienten)
• Verwendung verschiedener Detektoren mit unterschiedlichen Empfindlichkeiten für die beiden Substanzen (oder: verschiedene Wellenlängen bei spektroskop. Detektor)
• MS-Detektion (jede Masse erzeugt ein eigenes Detektorsignal)
II) Auflösung und
Optimierung einer Trennung
Definition der Auflösung einer Trennung
R
S= t
R2! t
R1w
b1+ w
b22
"
# $ %
&
'
= 2 ( t
R2! t
R1)
w
b1+ w
b2= Differenz der Retentionszeiten
Mittelwert der Basisbreiten
Auflösung R
Szweier benachbarter Peaks:
Auflösung
RS < 0.75
Überlagerung bzw. Koelution
RS > 0.75
Zwei Peaks erkennbar
RS > 1.5
Grundlinien- getrennte
Peaks
Auflösung
RS = 2
(
tR2 !tR1)
wb1 +wb2 " tR2 !tR1
wb = tR2 !tR1 4#
Aus der Näherung kann man folgende Gleichung
herleiten:
R
S= !" 1
!
#
$ % &
' ( k
21 + k
2#
$ % &
' ( N 4
#
$ % &
' (
α : Trennfaktor
k: Retentionsfaktor
N: Anzahl theoretischer Böden
α , k und N sind die “Schrauben”, an denen man zur Optimierung einer
Trennung drehen kann.
Auflösung
R
S= !" 1
!
#
$ % &
' ( k
21 + k
2#
$ % &
' ( N 4
#
$ % &
' (
α : Trennfaktor
k: Retentionsfaktor
N: Anzahl theoretischer Böden
k ! t
RN ! 1
"
2! = t
R"
2"
t
R1Auflösung R
S= ! " 1
# !
$% &
'(
k 1 + k
# $% &
'(
N 4
#
$%
&
'(
k
k 1+ k
α N
! "1
!
N 4
k ! K
Ck kann verändert werden, indem man KC ändert:
• Temperatur
• mobile Phase ändern
• stationäre Phase ändern
N erhöhen:
längere Säule (aber:
Kosten, Analysezeit) Lineargeschwindigkeit optimieren (van-Deemter) N oft erst dann optimiert, wenn Optimieren von k und α nicht zum Ziel führt α von vielen Parametern abhängig:
• Temperatur
• mobile Phase
• stationäre Phase
α in diesem Zusammenhang auch
“Selektivität” genannt
! = KC 2 KC1
Meistens können α, k und N nicht unabhängig voneinander geändert werden
Auflösung R
S= ! " 1
# !
$% &
'(
k 1 + k
# $% &
'(
N 4
#
$%
&
'(
k
k 1+ k
α N
! "1
!
N 4
Erhöhung von k:
bessere Auflösung, aber höhere Retentionszeiten
längere Analysenzeiten
breitere Peaks
Erhöhung auf k > 10 bringt
Erhöhung von N:
geringere Peakbreite (Standardabweichung σ) Wurzelfunktion,
d.h. viermal höheres N bewirkt nur Verdopplung Erhöhung von α:
grösserer Abstand der Peaks im Chromatogramm
α knapp über 1: kleine Änderungen von α bewirken eine starke
Änderung der Auflösung
t
R! k
Gradientenelution
Oft findet man mehrere ungenügend getrennte Peaks in einem Chromatogramm.
Optimieren eines Parameters kann gegenläufige Effekte auf verschiedene Peaks haben.
Abhilfe: Gradientenelution: Stufenweise oder graduelle Änderung von Trennparametern
GC:
Temperatur-
gradient
Gradientenelution
Oft findet man mehrere ungenügend getrennte Peaks in einem Chromatogramm.
Optimieren eines Parameters kann gegenläufige Effekte auf verschiedene Peaks haben.
Abhilfe: Gradientenelution: Stufenweise oder graduelle Änderung von Trennparametern
LC:
Lösungsmittel- gradient
Isokratische Trennung:
Lösungsmittelzusammensetzung konstant während der Trennung
Gradiententrennung:
Änderung des Eluenten
(z.B. Acetonitril-Wasser-Gemisch in verschiedenen Konzentrationen)
t
Häufig: Erhöhung der Elutionskraft während der Trennung
Optimierung einer Trennung
Ziel der Optimierung ist,
eine effektive Peakauflösung (R S > 1.5) in möglichst kurzer Analysenzeit
zu erreichen.
Quantitative Analyse mittels
Chromatographie
Quantitative Analyse
Ein kleiner Ausflug in die Statistik
Statistische und systematische Fehler
Genauigkeit = Präzision + Richtigkeit
Statistische und systematische Fehler
Schüsse 1–3
Schuss 4 nach Korrektur der Zieloptik
MNSP Workshop 2009 in Merlischachen
Statistische und systematische Fehler
Genauigkeit = Präzision + Richtigkeit
Mittelwert und Standardabweichung
Häufigkeit eines Messwertes
x
Mittelwert :
Standardabweichung σx:
relative Standardabweichung σrel,x:
x
x = 1
n xi
i=1
!
nMesswerte xi
!x = 1
n"1
(
xi " x)
2i=1
#
n!
rel,x= !
xx
Herbstsemester 2011 ETH Zurich | Dr. Thomas Schmid | schmid@org.chem.ethz.ch
Angabe eines Analysenergebnisses
108
Häufigkeit eines Messwertes
x
Messwerte xi In einem Analysenbericht muss ein
Messergebnis immer mit einer Fehler- angabe versehen werden.
Messergebnis mit absolutem Fehler:
± σx z.B. 12.3 µg/L ± 0.8 µg/L
Messergebnis mit relativem Fehler:
± σrel,x z.B. 12.3 µg/L ± 7%
x
x
Kalibrierung
Kalibrierung
y-Achse: Detektorsignal z.B. in Volt oder Ampere (Peakfläche oder –höhe)
AAnalyt
x-Achse: Probenkonzentration z.B. in mg/L, µg/L, mol/L, ...
cAnalyt
AAnalyt = a+ b cAnalyt
Empfindlichkeit und Nachweisgrenze
Empfindlichkeit:
b = Steigung der Kalibriergeraden = Empfindlichkeit = Responsefaktor
Nachweisgrenze NG (limit of detection = LOD):
Minimale Konzentration, dessen Signal, sich gerade noch also solches erkennen lässt, bzw. welches sich signifikant vom Grundrauschen
unterscheidet.
σA0 = Standardabweichung des Blindwerts
3σ-Kriterium: Die NG ist die Konzentration, bei der eine Signalintensität erhalten wird, die 3 σA0 über dem Grundrauschen liegt.
Bestimmungsgrenze BG (limit of quantification = LOQ):
Minimale Konzentration, die sicher bestimmt (quantifiziert) werden kann.
Die BG lässt sich nach dem 6σ-Kriterium ermitteln. Das Signal bei der BG liegt also 6 σA0 über dem Grundrauschen.
Ab der BG überlappen die Gauss-Verteilungen von Signal und Rauschen nicht mehr.
AAnalyt = a+b cAnalyt
NG =
(
A0+3!A0)
" ab
BG =
(
A0 +6!A0)
" ab
Kalibrierung
• Kalibrierung mit externem Standard
• Kalibrierung mit internem Standard
• Kalibrierung mittels Standardaddition
Kalibrierung mit externem Standard
AAnalyt = a+ b cAnalyt cAnalyt = AAnalyt ! a
b
Bevorzugt eingesetzt, wenn:
• viele Proben mit ähnlicher Matrix gemessen werden sollen,
• systematische Fehler wie Verflüchtigung, Filtrationsverluste, Eintrag, Volumenfehler etc. vernachlässigbar klein sind.
Limitierungen:
Kalibrierung mit internem Standard
Bei der Kalibrierung werden Standardlösungen bekannter Analytkonzentration hergestellt, denen eine bekannte Konzentration an internem Standard zugesetzt wird.
Wird eingesetzt, wenn systematische Fehler z.B. während der Probenaufarbeitung nicht zu vernachlässigen sind (z.B. Aufkonzentrieren der Probe durch Verdunstung des Lösungsmittels, Verluste an Analytmolekülen bei der Filtration, ...).
interner Standard
Kalibrierung mit internem Standard
Ein interner Standard soll:
• Dem Analyten ähnliche physikalisch-chemische Eigenschaften haben
• Nicht in der Probe vorkommen
• Neben dem Analyten in der Probe bestimmbar sein
Beispiel:
Analyt Interner Standard
Coffein Theophyllin
Ideal:
Stabilisotopen-markierte (z.B. D, 13C) Analytmoleküle als interner Standard und MS-Detektion.
Kalibrierung mit internem Standard
AAnalyt Ainterner Standard
= a+b cAnalyt
cinternerStandard
cAnalyt = cinterner Standard
AAnalyt Ainterner Standard
! a
"
# $
$
%
&
' ' b
Bei der eigentlichen Analyse wird der Probe vor der Aufarbeitung eine bekannte Konzentration an internem Standard zugesetzt und bei der Messung das Verhältnis der Peakflächen bestimmt.
Vorteil: Der interne Standard durchläuft die gleiche Probenaufarbeitung wie der Analyt Systematische Fehler können ausgeglichen werden.
Limitierung: Der interne Standard hat nicht die exakt gleichen Eigenschaften wie der Analyt.
Kalibrierung mittels Standardaddition
Für die Kalibrierung werden keine Standardlösungen hergestellt, die Kalibrierung erfolgt in der Probe selbst.
1) Messung der Probe
2) Messung der Probe nach Zugabe einer bekannten Analytkonzentration (Standard)
cAnalyt
cStandard = AAnalyt
AAnalyt+Standard ! AAnalyt
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Kalibrierung mittels Standardaddition
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