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Archiv "Privatversicherung : Zuschuß für Rentner" (05.09.1974)

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Academic year: 2022

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

Briefe an die Redaktion

Aufgabe bewußt sind die es bedeu- tet, ein Kind zu haben. Sie haben die Pflicht sich zu fragen, ob sie imstande sind, einem Kind zum jet- zigen Zeitpunkt Mutter und Vater zu sein und es aufzuziehen. Daß dabei die Schwangerschaftsunter- brechung nur eine letzte und äu- ßerste Maßnahme ist, wenn alle an- deren gescheitert sind, ist oft ge- nug betont worden.

Es gibt keine Lösung in dieser Fra- ge, die nicht auch ihr Übel hat, nicht gegen bestimmte Werte ver- stößt. Ich respektiere die Meinung anders Denkender, die sich nicht zur Fristenlösung und auch nicht zur sozialen Indikation bejahend entscheiden können. Jede der zur Diskussion stehenden Lösungen muß den Wert der im Mutterleib heranwachsenden Frucht gegen- über den anderen Werten abwä- gen: Dem Leben der Mutter, den seelischen und sozialen Lebens- aussichten der Mutter, den biologi- schen Lebensaussichten des Kin- des und seinen seelischen und so- zialen Lebensaussichten.

Prof. Dr. med. Walter Bräutigam Direktor der Psychosomatischen Klinik der Universität Heidelberg 69 Heidelberg 1

Voss-Straße 2

Briefe an die Redaktion

PRIVATVERSICHERUNG

Zu einer Meldung „Höherer Zuschuß für privatversicherte Rentner" (Heft 301 1974, Seite 2306) erreichte uns folgen- de Leserzuschrift:

Zuschuß für Rentner

In Ihrem Bericht „Höherer Zu- schuß für privatversicherte Rent- ner" wird erwähnt, daß der Verband der privaten Krankenversicherung empfiehlt, die Befreiung von der Pflichtversicherung in der gesetzli- chen Krankenversicherung zu be- antragen. Aus eigener Erfahrung rate ich jedoch dringend davon ab,

von dieser Empfehlung Gebrauch zu machen. Die Beiträge der priva- ten Krankenversicherungen sind jetzt in einer Weise erhöht, die den allgemeinen Inflationssatz weit überschreiten. Bei einer Vollversi- cherung (eine Person) liegt der Beitragssatz zur Zeit bei 345 DM monatlich bei einer Selbstbeteili- gung von 300 DM jährlich. Bei mei- nem Einspruch heißt es: „Wenn Sie so kleine Arztrechnungen haben, daß diese nicht die 300 DM über- steigen, sind Sie zu gesund für die- se Welt!"

Bei einer nicht zusätzlich abge- schlossenen Zahnversicherung wird die Unterschrift über eine rou- tinemäßig erfolgende Bescheini- gung der Rentenanstalt von der privaten Krankenkasse verweigert..

Dr. med. Ursula Moeller

Fachärztin für Kinderkrankheiten 3501 Weimar bei Kassel

Am Dornbusch 20

HÖCHSTE ZEIT

Angesichts des schleppenden „Fort- gangs" der Verhandlungen um eine An- passung der Gebührenordnung an die inflationäre Preisentwicklung, verliert mancher Arzt die Geduld — wie auch der Briefeingang bei der Redaktion zeigt. Ein Beispiel:

„Ausbeutung unserer Arbeit"

Wie lange noch legen wir geduldig die Hände in den Schoß und war- ten auf die Zustimmung der Bun- desregierung, eine neue Gebühren- ordnung für Ärzte zu genehmigen.

Ist unsere nach langer und kost- spieliger Ausbildung erbrachte ärztliche Leistung wirklich so billig, wie es die Gebührenordnung sagt?

Ist unsere vornehme Zurückhaltung bei der schamlosen Ausbeutung unserer Arbeit für die Erhaltung der Gesundheit: „des Menschen höchsten Gutes" noch am Platze?

Ich bitte die Kollegen dringend, die meiner Ansicht sind, nicht mehr zu resignieren und sich in Stillschwei- gen zu hüllen, sondern auf jede nur mögliche Weise etwas dagegen zu unternehmen, daß unser Berufs-

stand nur durch kaum mehr aufzu- bringende körperliche und geistige Mehrbelastung die unaufhaltsame Teuerung der Lebenshaltungsko- sten auffangen kann. Was hat sich seit der „Geburt" unserer derzeiti- gen Gebührenordnung im Jahre 1965 verändert? Die Lebenshal- tungskosten sind um viele Prozent gestiegen. Will die Bundesregie- rung von einem einzelnen Berufs- stand verlangen, daß er wesentlich mehr arbeiten soll, um seine stei- genden Unkosten (Mieten, Löhne, usw.) zu decken? ... Vergleicht man die „ärztliche Beratung", die man auf der Basis erarbeiteten Wissens und ärztlicher Erfahrung erbringt, mit entsprechenden Lei- stungen anderer Berufe, so fällt ei- nem. das Trinkgeld für den Hand- werker ein, das er neben seiner vergüteten hohen Rechnung erhält.

Wenn ich die Erfahrungen meines

„Zweitberufes" als Hausfrau hinzu- fügen darf, so möchte ich das kras- se Mißverhältnis der Preise beim täglichen Einkauf und der Dienst- leistungen anführen: Reinigung ei- nes Kittels DM 2,30 (allein seit 1968 im Preise verdoppelt), Wäsche des für unseren Beruf unerläßlichen Autos DM 10,50. Nicht immer ist das Auto oder der Kittel richtig ge- säubert oder in unzerstörtem Zu- stand wieder in meinen Besitz ge- langt — ohne daß ich die Presse eingeschaltet habe....

Ich bin sicher, die wenigsten Pa- tienten wissen, daß von den stän- dig steigenden Beiträgen ihrer Ver- sicherungen nur ein so kleiner Teil an uns vergütet wird, und argwöh- nen höchste Arzthonorare. Die völ- lig fehlende Berücksichtigung un- serer Nacht-, Sonntags- und Über- stundenarbeit auch in steuerlicher Sicht möchte ich als letzten Punkt hinzufügen. Resümee: Was nicht viel kostet, ist nicht viel wert.

Wie lange noch wollen wir das ge- duldig hinnehmen?

Dr. med. Monika Scheele Augenärztin

565 Solingen Augustastraße 20

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 36 vom 5. September 1974 2597

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