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Archiv "Studiengang „Public Health“: Manager im Gesundheitswesen" (27.03.1992)

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Manager

im Gesundheitswesen

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Bund und Ländern) sollte ihr des- halb folgen.

Dieses klare Votum der Verfas- sung für die Widerspruchslösung und damit für die Lösung des Kern- problems im Sinne eines strikten Selbstbestimmungsrechts darf natür- lich nicht darüber hinwegtäuschen, daß auch den „Randproblemen" al- lergrößte Aufmerksamkeit zu schen- ken ist. Die beste Regelung - die Wi- derspruchslösung ist das im Prinzip - wird fragwürdig, wenn nicht Rege- lungen dafür sorgen, daß die verfas- sungrechtlich als optimal erkannte Ausgestaltung der Rechtsordnung auch wirklich in diesem Sinne funk- tioniert. Zusätzlich muß an Vorkeh- rungen gedacht werden, die dem Themenbereich „vertrauensbildende Maßnahmen" zuzuordnen sind. Das beste Recht geht in einem derartig sensiblen Bereich ins Leere, wenn das Vertrauen in seine Handhabung nicht vorhanden ist. Unter diesem Aspekt bieten die Ausführungen von Land und Baur Bedenkenswertes;

zum Beispiel könnte ein Vertrauens- mann (Transplantationsbeauftrag- ter) die Aufgabe haben, Angehörige in den Fällen aufzuklären, in denen der Verstorbene keinen Wider- spruch eingelegt hat und eine Organ- entnahme auf den ersten Blick auf Unverständnis gestoßen ist.

Auch die Einrichtung einer Ethikkommission könnte vertrauens- bildend wirken. Auch die Wider- spruchslösung als „die beste Lösung"

schließt in der Praxis Mißverständ- nisse nicht aus, deren einvernehmli- che Bereinigung im Interesse aller ist, vor allem derjenigen kranken Mitbürger, deren Leben und Ge- sundheit von der Nächstenliebe in Form einer postmortalen Organ- spende abhängt.

Dt. Ärztebl. 89 (1992) A 1 -1099-1101 [Heft 13]

Die Zahlen beziehen sich auf die Fußno- ten beim Sonderdruck.

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. jur. Otfried Seewald Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, insbesondere Sozialrecht Innstraße 40, W-8390 Passau

Studiengang „Public Health"

Das Gesundheitswesen verfügt zwar über eine große Anzahl von Fachleuten. Es fehlte jedoch bislang eine Ausbildung, die die Fachkom- petenz des Mediziners, Soziologen, Pädagogen, Psychologen oder ande- rer naturwissenschaftlicher Berufe voraussetzt und sich zusätzlich mit den Problemen im Gesundheitswe- sen auf wissenschaftlicher Ebene auseinandersetzt. Diese Lücke soll mit dem neuen Studiengang „Ge- sundheitswissenschaften und Sozial- medizin" geschlossen werden, der seit dem Sommersemester 1991 an der Heinrich-Heine-Universität Düs- seldorf angeboten wird. Zur gleichen Zeit wurde auch in Dresden an der Medizinischen Akademie „Carl Gu- stav Carus" dieser neue Zweig, der populärwissenschaftlich „Public Health" genannt wird, ins Leben ge- rufen.

Weiterbildungsgänge

Auf einem Kongreß der Deut- schen Gesellschaft für Sozialmedizin im September 1991 in Berlin knüpf- ten die Hochschulen, die diesen Stu- diengang anbieten (Düsseldorf, Dresden, Hannover, Bielefeld), erste Kontakte. Anläßlich der „Medica"

kam es in der nordrhein-westfäli- schen Landeshauptstadt unter Lei- tung von Prof. Dr. Christian von Fer- ber, Fakultätsbeauftragter für den Studiengang in Düsseldorf, zu einem dreitägigen Gedanken- und Informa- tionsaustausch zwischen den Studen- ten aus Dresden und Düsseldorf. An beiden Universitäten handelt es sich um eine Weiterbildung im Bereich der Gesundheitswissenschaften.

Eingangsvoraussetzung ist ein bereits abgeschlossenes Studium der Medizin oder Zahnmedizin, wobei in

Dresden der Zugang auch für Natur- wissenschaftler, Psychologen und So- ziologen möglich ist. Innerhalb von zwei Jahren werden Kenntnisse im Bereich der Gesundheitsökonomie, der Rechtswissenschaft, der Soziolo- gie und Psychologie, der Umweltme- dizin, der Epidemiologie und in allen ihren Anwendungsbereichen vermit- telt.

Multidisziplinär

Nach erfolgreichem Abschluß des Studiums stehen die Absolven- ten als Manager oder Managerinnen für das öffentliche Gesundheitswe- sen im In- und Ausland zur Verfü- gung. Sie sind multidisziplinär ge- schult und können somit auch fach- übergreifend Entscheidungen tref- fen.

In Ost- und Westdeutschland kommt es künftig darauf an, durch Umbau und Weiterentwicklung der Strukturen den Bedürfnissen der Be- völkerung nach gesunden Umweltbe- dingungen sowie nach einer umfas- senden und leistungsfähigen Kran- kenversorgung zu entsprechen und außerdem die Bereitstellung der Dienstleistungen nach streng wirt- schaftlichen Gesichtspunkten auszu- richten.

Der neugegründete Verein

„Deutsche Gesellschaft für Public Health e.V." will sich zur Aufgabe machen, wissenschaftliche For- schung auf dem Gebiet der Gesund- heitswissenschaften anzuregen und zu fördern.

Juliane Frühbuß

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Moorenstraße 5 W-4000 Düsseldorf 1

Dt. Ärztebl. 89, Heft 13, 27. März 1992 (33) A1-1101

Referenzen

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