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Archiv "Medikamentendosierung bei Lebererkrankungen" (06.04.1984)

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Academic year: 2022

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

FÜR SIE GELESEN Subarachnoidalblutung

eine psychologische Führung ohne Information über Blu- tungsquelle und Operation, ha- ben sich als bestes Vorgehen erwiesen.

Die in der Kardiologie erfolg- reich verwandten Kalziumant- agonisten sind seit einigen Jahren bei Subarachnoidalblu- tungen in der klinischen Erpro- bung. Vorausgegangen waren experimentelle Studien, die ei- ne Inhibition der serotonin- indizierten Kontraktur der Arte- ria basilaris durch 1,4 Dihydro- pyridin belegten. Kalziumant- agonisten verhindern den Kal- ziumeinstrom in die Muskelzel- le und damit die kalziumabhän- gige Aktivierung des kontrakti- len Systems der Muskelzelle.

Nach den bisherigen Erfahrun- gen, u. a. mit über 100 eigenen Aneurysmen, ist an einer positi- ven Wirkung kein Zweifel. Sie stehen für den allgemeinen Einsatz noch nicht zur Verfü- gung. So viel läßt sich jedoch nach ergebnislosen Forschun- gen über die Hirnspasmen seit mehr als zehn Jahren sagen, daß wir erstmals über eine Substanz mit direktem An- griffspunkt an der Muskelzelle verfügen, die eine Beeinflus- sung der verhängnisvollen und therapieresistenten Spasmen verspricht.

Mit dieser Therapie, den dämp- fenden Maßnahmen und den mikrochirurgischen Verfahren ist die Prognose der Subarach- noidalblutung entscheidend verbessert worden.

Professor Dr. med. Dr. h. c.

Hans Werner Pia Direktor der

Neurochirurgischen Universitätsklinik

Klinikstraße 29, 6300 Gießen

Medikamentendosierung bei Lebererkrankungen

Eine Dosisanpassung von Medika- menten kann bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen nach den Parametern der Niereninsuffi- zienz wie Serum-Kreatinin oder Kreatinin-Clearance vorgenom- men werden. Der gegenwärtige Wissensstand über erforderliche Dosisanpassungen bei Patienten mit Lebererkrankungen ist noch lückenhaft. Veränderungen des Medikamentenstoffwechsels bei Lebererkrankungen zeigen oft keine gute Korrelation mit den biochemischen Parametern der Leberfunktion.

In einer Übersichtsarbeit gibt der Autor auf dem Boden der im letz- ten Jahrzehnt erarbeiteten Er- kenntnisse einen Überblick über den Einfluß der Leber auf die Pharmakokinetik und über daraus zu ziehende klinische Konse- quenzen. Zusammenfassend wur- den als entscheidende Faktoren der hepatischen Clearance für Pharmaka die Parameter Leber- durchblutung, Proteinbindung und intrinsische Eliminationska- pazität der Leber für ein bestimm- tes Medikament aus dem Serum aufgezeigt.

Die relative Bedeutung dieser drei Faktoren ist unterschiedlich für Medikamente mit hoher oder niedriger hepatischer Extraktions- rate. So hängt die hepatische Clearance der gut von der Leber aufgenommenen Medikamente 'vorwiegend von der Leberdurch-

blutung ab, Änderungen ihrer Pro- teinbindung bei Lebererkrankun- gen beeinflussen überwiegend die pharmakologische Wirkung dieser Medikamente. Im Gegen- satz hierzu spielt die Proteinbin- dung bei den Medikamenten mit niedriger hepatischer Extraktions- rate für ihre hepatische Clearance eine große Rolle.

Die im letzten Jahrzehnt erarbei- teten Konzepte stellen eine Basis für das Verständnis der Pharma-

kokinetik bei Lebererkrankungen dar und geben Hilfestellung bei der Auswahl von Pharmaka und der Festlegung von Initial- bzw.

Erhaltungsdosen. Für eine ganze Reihe von Medikamenten können heute Dosierungsrichtlinien für Patienten mit Lebererkrankungen gegeben werden.

Betont muß jedoch werden, daß fast alle bisher bei Lebererkran- kungen vorliegenden pharmako- kinetischen Daten bei Patienten mit alkoholischer Leberzirrhose erarbeitet wurden. Die Pharmako- kinetik bei Patienten mit anderen Lebererkrankungen wurde bisher noch wenig untersucht. Insge- samt ist zu sagen, eine individuel- le Dosisanpassung zu verabrei- chender Medikamente nach klini- schem Erfolg und wenn möglich mit Kontrolle der erreichten Se- rumspiegel ist bei Patienten mit Lebererkrankungen dringend er- forderlich. rec

Williams, R. L.: Drug Therapy: Drug Admini- stration in Hepatic Disease, N. Engl. J. Med.

309 (1983) 1606-1622 — Roger L. Williams, M. D., S 926 Medical Sciences Building, Uni- versity of California, San Francisco, CA 94143, USA

Haemoccult-Test nicht für den Nachweis von Blut

im Magensaft geeignet

Bekanntlich sind Urin-Teststreifen für den Nachweis von Blutungen im oberen Gastrointestinaltrakt unbrauchbar. Aber auch Haem- occult-Tests eignen sich nicht für den Nachweis von Blut im aspi- rierten Magensaft oder im Erbro- chenen. Der niedrige pH und eine Reihe von Medikamenten können falsch negative Werte hervorru- fen. Inzwischen gibt es einen Gastroccult-Test, bei dem die ge- nannten Probleme durch chemi- sche Modifikationen umgangen wurden. hbr

Gertz, M.; Saliva on Hemastix produces false- positive results for blod, N. Engl. J. Med. 308 (1983) 1602 — lacocca, V. F.: Hemoccult test not to be used on gastric juices, N. Engl. J.

Med. 310 (1984)125 — Victor F. lacocca, Ph. D., Smith Kline Diagnostics, Philadelphia, PA 19101, USA

Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 14 vom 6. April 1984 (83) 1089

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