Boston (Vater der Stapespla- stik) – beide sowohl chirur- gisch als auch lehrend tätig – und beide über siebzig, weder
„verkalkt“ noch senil oder gar motorisch gehemmt. Deshalb ist es auch für die Amerikaner kein Problem, auch älteren Ärzten volles Vertrauen ent- gegenzubringen.
. . . Die KBV sollte sich schneller aggressiv-juristisch mit allen verfügbaren Mitteln gegen diese und andere be- rufliche Ungerechtigkeiten gegen die ehemals freiberufli- chen Ärzte wehren . . .
Dr. med. Klaus Dieter Schin- kel, Denkmalstraße 8, 44319 Dortmund
Noch keinen Tag bedauert
Herr Kollege Szczeponik spricht mir aus der Seele. Nur in einem Punkt bin ich anderer Meinung: Auch Ärzte der Psy- chofächer, Klinikchefs und (mit allem gebotenen Respekt gesagt) sogar Ordinarien set- zen auf ihre älteren Tage in der Regel „Grünspan“ an. Ich selbst war 19 Jahre lang psych- iatrischer Chefarzt und habe es noch keinen Tag bedauert, mich mit 63 freiwillig zurück- gezogen zu haben. Die Mitar- beiter/innen des Krankenhau- ses, in dem ich tätig war, übri- gens mit Sicherheit auch nicht!
Dr. Harald Krzepinski, Wan- nenweg 123, 79312 Emmen- dingen
KBV
Zu dem Beitrag „Eine Katastrophe für die Kassenärzte“ von Dr. Sabine Glö- ser in Heft 51–52/1998:
Unverständlich
Ich verstehe die ganze mo- mentane Aufregung und das Geschrei der Ärzte betref- fend diverse Gesetze der neu- en Bundesregierung nicht.
Die Ärzte bekommen jetzt doch, was sie wollten, oder er- innert sich niemand mehr an die kurz vor der Wahl stattge- fundenen Wahlaufrufe der Ärzte (oder jedenfalls Teilen
davon) zugunsten von Rot- Grün, da ja dann – welch Nai- vität – alles besser werden sollte. Jetzt sehen wir, was al- les „besser“ wird. Manche ha- ben das schon vorher gewußt!
Dr. med. Wolfgang Gulich, Bergstraße 1, 73230 Kirch- heim
Medikamente
Zur Menge der im Hausmüll entsorg- ten Medikamente:
Was sind die Gründe?
Herr Jakobi, Umweltbun- desamt, übersandte mir Be- richte über die Entsorgung von Medikamenten aus priva- tem Hausmüll (ohne Abwas- serentsorgung): 2 000 t/Jahr.
Darin Analgetika, Antibioti- ka, Betablocker, Östrogene, Psychopharmaka, Zytostatika.
1988 sammelte die Berliner Stadtreinigung 60 t Medika- mente. Aus einer Berliner Apotheke fielen 5 000 Medi- kamente an: 120 000 DM Apo- thekenverkaufspreis (1989).
31 Prozent der Packungen wa- ren zu 100 Prozent original ge- füllt (durchschnittliche Fül- lung 70 Prozent). 37 000 DM x 700 Berliner Apotheken gleich 26 Mio. DM/Jahr bei 3 Mio.
Einwohnern . . . Hochgerech- net 5 000 DM/Praxis/Jahr, die zusätzlich zur Verfügung ste- hen würden, wenn die Mengen der zu 100 Prozent gefüllten Medikamentenpackungen im Müll nicht anfallen würden.
Mir bekannte Gründe für das Wegwerfen von Medika- menten: War nach Arztbesuch gesund; wollte abwarten; mit 3 x 1 konnte ich nichts anfan- gen; Beipackzettel machte mir angst, wer garantiert mir, daß ich nicht einer der seltenen Fälle . . . bin; mußte viel Was- ser lassen, alles war trocken;
konnte nur verschwommen sehen; schlechte Erfahrung mit Vormedikament; war ein Billigpräparat.
Schlafende KBV, KV?
Mangelnde ärztliche Pädago- gik? Kaum oder zu schlechte Publikation?
Dr. R. Kronenberg, Strünck- weg 3, 13627 Berlin
A-450 (10) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 8, 26. Februar 1999
S P E K T R U M LESERBRIEFE/BÜCHER
Gewalt gegen Kinder
Bewertung der Signale
Paul H. Suer: Sexuelle Ge- walt gegen Kinder. Rasch und Röhring Verlag, Hamburg, 1998, 240 Seiten, broschiert, 32 DM
Sexuelle Gewalt gegen Kinder hat es schon immer gegeben, und es gibt sie im- mer noch. Sie ist nicht erst ein Delikt der Gegenwart, wenn auch heutzutage besonders viel und häufig darüber dis- kutiert wird und die Publika- tionen zu diesem Problem- kreis zugenommen haben.
Im ersten Kapitel seines Buches befaßt sich der Autor mit Fragen zum sexuellen Mißbrauch an Kindern, deren Definition, Häufigkeit, Mög- lichkeiten der Vorbeugung sowie therapeutischen Maß- nahmen. Im zweiten Teil wer- den Fragen zur Persönlich- keit der Täter, ihren Ansich- ten zur Tat, Möglichkeiten der Therapie und ihre Er- folgsaussichten erörtert. Um zu wissen, nach welchen Kri-
terien die Sexualstraftäter ih- re Opfer aussuchen, muß man ihr psychologisches Profil kennen – auch das der mögli- chen Täter im Umfeld der Kinder – und kann dann, so der Verfasser, Kinder anlei- ten, sich besser zu schützen.
Und wenn der eigene Vater der Täter ist? Im dritten Teil des Buches werden Hilfen und vorbeugende Maßnah- men diskutiert.
Als Familientherapeut mit langjähriger Erfahrung in der forensischen Psychiatrie möchte der Verfasser alle, die mit Kindern zu tun haben, umfassend über Probleme zur sexuellen Gewalt gegenüber Kindern informieren. Die be- treffenden Betreuer sollten fähig sein, die Signale und ver- schlüsselten Botschaften der betroffenen Kinder zu verste- hen und richtig zu werten.
Das Buch ist in einer auch für den Laien verständlichen Sprache geschrieben; doch Ärzten, Psychologen und Ju- risten kann es ebenfalls emp- fohlen werden.
Elisabeth Trube-Becker, Neuss
Israel
Alle Facetten
Nana Claudia Nenzel:
„abenteuer & reisen“ Reisefüh- rer Israel.entdecken & erleben, Reisen mit Insider News, Mairs Geographischer Verlag, 73760 Ostfildern, 1998, 192 Seiten, For- mat 15 x 22,5 cm, ca. 200 Bilder, Karten und Pläne auf den Um- schlägen mit Klappe und im In- halt, kartoniert, 29,80 DM
Israel gehört bedauerli- cherweise nicht zu den belieb- testen Urlaubsländern. Das liegt einerseits an der unsi- cheren politischen Lage, aber auch daran, daß Israelreisen oft nicht ganz billig sind. Da- bei hat das kleine Land durchaus viel zu bieten. Es lädt ein zu einem sonnensi- cheren Strand- und Sportur- laub, am Toten Meer kann man sich seiner Gesundheit und Schönheit widmen. Zu besichtigen sind neben den biblischen Stätten unter an- derem zahlreiche historische
Sehenswürdigkeiten aus der Römerzeit.
Das Land in all seinen Fa- cetten stellt Nana Claudia Nenzel überzeugend vor. So erhält der Leser neben zahl- reichen touristischen Informa- tionen auch einen kenntnisrei- chen Überblick über das Ju- dentum sowie die Geschichte und Kultur des Staates Israel.
Gisela Klinkhammer, Köln